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verlwer Medeßrief. NßchdettF Berti«, im «Lr, ,»14, Meine Heine Freundin Anni behauptet wieder etp- wal, da- e» noch nie so entzückende Hutformen, so gf- fchmackvotte Garnierungen und so schöne -leider ge geben hätte, wie zu Beginn dieser Saison. Sie reckt dabet ihr keine» Stumpsnä»chen begeistert In die Lust und ihr ganz pikante» Soubrettengesichtchen bekundet den «»»druck einer extattschen Verzücktheit, den e» haupt sächlich nur zeigt, wenn es sich um Mvdeneuheiten handelt. Sie ist einfach begeistert. Dieser Vorgang ntk- derholt sich regelmäßig zu Beginn einer neuen Saison, und immer lobt sie die neuesten Mödeschöpfungen, indem sie die der vergangenen Saison einfach für verabscheu- un-Owürdig hält. Die Bezeichnung „letzte Mode" ist für sie eine Zauberformel, der sie unweigerlich unterliegt, und wenn die Furcht vor der Lächerlichkeit sie nicht zurückhielte, so habe ich sie stark im verdacht, daß sie sich einen goldenen Ring durch die Nase ziehen würde und ihren blonden Schopf am liebsten Grün färöen Möchte. Mer wie gesagt, so weit ist es mit ihr doch noL nicht gekommen. Jedenfalls gehört sie jener Kate gorie der Frauen an, die eben unbedingt jede Schwan kung der Mode für schön halten. Eine treue Gefolg schaft, die der Mode ihre Souveränität für alle Zeiten sichert. Alle diese Frauen üben keine Kritik, haben im gewöhnlichen Sinne keinen Schönheitssinn und keinen individuellen Geschmack. Sie sind nur modern, sie schmie gen sich jeder Mvdeart an, sie sind schlank, voll, groß, kein, mit blonden Haaren, braunen, roten, immer wie es die Mode vorschreibt. Sie waren es auch, die in die sem Winter in einer eigenartigen schmiegsamen Lmip einher huschten, die unter ihren kappenartigen Hütchen herausguckten wie eine kleine spielerische Kayc, vie ihre Krallen in Sammetpfötchen einzieht, aber heim geringsten Angriff bereit ist, auf den Gegner einzu springen. Dieser Typ wird sich zum Sommer wieder ein weni- verändern, deün die neuesten Hüte sind nicht mehr ganz kappenartig, die Ausgangshüte zeigen sogar eine Art Barettform, deren loser überstehender Kopf von einem Strohrand umfangen mit flehender Feder sich ein biß chen der einstigen Wagnermütze nähert. Sehr viele Formen sind mit ganz hochgeschlagenen Strohkrempen versehen, die sich nach oben zu etwas erweitern und deren Garnierung ans zwei Feder büscheln besteht, die genau zu beiden Seiten über den Rand herüberwippen. Anch Dreimaster ähnliche Formen werden wieder viel getragen, die aber einen eigenartigen Ausdruck bekommen durch Federkopw, die genau vorn Und hinten angebracht sind. Wieder ander: sehen wir- beren Garnitur nur in Federponpons besteht. Topf artige Hüte aus gezogenen Seidenstoffen mit und ohne Strohkrempc, mit Rosetten und Federposen garniert, sehr winzige kleine Hütchen, deren Krempe vorn flott und hinten hoch aufstehend erscheint, werden mit farbigen Bändern garniert, die vorn an der rechten Seite zu einem nicht hochstehenden Schleifchen gebunden sind. Kär- riertc, geblümte, buntfarbige Bänder werden auf dunk len Hüten die große Mode bilden. Recht originell wir- ken recht winzige Blumensträußchen, die manchmal nur au» zwei Rosen bestehen, die genau rechts und links den an sich dunkel gehaltenen Hut schmücken. Die Ueber- gangshüte sind fast alle gezogen, gepufft, in sich gar- niert aus Moirec, dick gerippten Seidenstoffen oder Tüll gearbeitet. Natürlich gibt es noch, wie bei Beginn jeder Sai son allerlei Extravaganzen, die man wohl nicht als eigentliche Mode mit in den Kreis der zu betrachten den Neuheiten aufnehmcn kann. So sehen wir einen sehr tief sitzenden weißen Seidenhut, dessen Krempe aus schwarzem Sammet hinten in einer Spitze wieder in die Höhe geht. Zur näheren Erläuterung muß ich dazu sagen, daß dieser Hut so tief getragen wird, daß die Mfmensterne. Kriminalroman von M. Kossak. LI Anita» Nummer ist die vorletzte. Sie führt wie allabend lich anch heilte der Lotosblume Tanz aus und auch al» ihr Schatten erscheint Long-Bell. Brümmel kann nicht umhin, sich zuzugestehen, daß eS etwas Graziöseres, Eigenartigeres und Berauschendere» «licht geben kann, als die Italienerin mit ihrem Rabenhaar nnd ihren schlangenhaften Bewegungen, aber merkwürdigerweise erregt daS zotenhafte Gebaren des ClowuS, mit dem er ihre» Tanz parodiert, diesmal nicht seine Entrü stung. Diese schölle Gestalt, deren Antlitz so kühl und rnhig ist, vermag in seinem Herzen kein Mitleid wachznrnfen, wie das junge, hilflose Kind mit der um den Geliebte» trauernde» Seele. Wunderlich ist Anitas Benehmen gegen den Clown; »matelch Frida, die seine Gegenwart gar nicht beachtet, wirst sie ihm jede»mal, wen» er ihr zu nahe kommt, «ine» Blick unsäglichster Derachtnng zn. Der Clown weicht dann wie er schrocken von ihr znriick und für eine Weile erscheinen seine Bewegungen dann mechanisch, wie gelähmt. Als die Lotos blume ans da» Wasser znschwebt uud darin untertaucht, tut LoußffVell da» gleiche, aber wie schon öfter» verfehlt er die Richtung. Alldere bemerken es nicht, aber Brümmel, der von seiner anßerordentlichen Knrzsichtiakeit gehört hat, entgeht eS nicht. Einmal Wille» scheinen, als ob die Italienerin dein Men- ! schen etwa» zuruft, irgend ««zornige», gehässige» Wort, denn je ner zuckt znIammellulldblelbteineltAngenblickwieerstarrtstehen. Nachdem diese Nummer vorüber ist, verläßt der Detektiv da» Lokal und promeniert draußen daran vorüber, um zn sehen, wenn Anita und Long-Bell herauskommen. Er hat «ine Ahnung, daß e» dabei fiir ihn noch «Uva» zu beobachten geben wird. Und richtig, er hat sich nicht getäuscht. Al» Anita, von ihrer Gesellschafterin gefolgt, an» dem Portal tritt, erscheint dicht Hütter ihr die diirre Gestalt in dein hechtgraue» Paletot. Der Clow» eilt dann ihr voran», ans de» Fiaker zu, der schon ihrer harrt und reißt den Wageil schlag allf, nu» alsdann in demütiger Stellnng, »vie ein Lake», daneven stehen -n bleib«». Al» sie sich den» Fiaker näher», ver- »iünntBrümmel ganz dentlich, wie sie ihm znzischt: .Pada !— «tzstro l- »Geh', Ungeheuerl' heißt da» ans dentjch. Mempe den Kragen de» Paletot» hinten berührt. Da durch wirkt der ganze Hut beinahe wie eine große tveiche Kappe, die aber nicht» mit den Formen gemein sam hat, die man tm vintck: al» Kappenformen be zeichnete. Zu der Frage der Kleidermode muß ich heute be merken, daß sehr viel garnierte Röcke für den Sommer vorgesehen sit»d und zlvar ist die Garnierung nicht mehr so gehalten, daß sie tuntkaartig wirkt, sondern sie besteht mehr au» kleinen Volants, die den Rock gar nieren. Die nnterhalb der Hüfte sich verbreiternde Linie wird dadurch erzeugt, daß oiese Volant» in einer vorn in der Mitte zu aussteigenden Linie zwei Mal um den Stock herum garniert wird. Ein schmalerer Volant gar niert drei Mül den Rock, wenn dxr Unterkörper sehr lang ist. Tonst kann man sich darauf beschränken, die dazu gehörige Jacke, die eigentlich nur ein« ganz weite lyse Bluse ist, deren kleines glattes Schößchen mit einer großen doppelten Schleife vorn dj« Jacke schließt, wenn asso dieses Schößchen mit einem schmalen Volant abge grenzt ist. Die Frage liegt bei dieser Toilette sehr itahe, ob die Gestalt nicht zu voll erscheint. Ich würde sie also nur für ein ganz lünges Mädchen Vorschlägen, die recht schlank ist. Die abstehenden Tunika- werden in diesem Sommer sehr viel aus Spitzenstössen bestehen Upt> in gesticktem feinem Batist angefertigt werden. Sie Werder» hn schwarz und weiß zum plissierten Seiden rock voraussichtlich viel getragen werden. Die Einlage apS Roßhaar, die im Winter dieser Art von Neber- iyürfen die abstehende Form gesichert hat, wird im Sommer durch besponnene Draht- oder Fischbcinreifen ersetzt werden müssen, die je nach Bedarf bei der Wäsche leicht herauszutrennen sind. Sie gleichen einem beschei- denen, aber immerhin doch einem Anfang der-Krinoline. Für die dekolletierten Kleider behält man noch immer die Halsrüschen bei, die jetzt zu Ausgang der Wintersaison als Gaze und Pelzrüschen noch viel getra gen werden, die aber beim weiteren Fortschreiten der Jahreszeit aus Seidenband oder aus Ga?^ neu vo» liegen, und zwar ist es nicht mehr die lose Bajazzo rüsche, sondern ein richtiges ausgezogenes Bandean, das oben und unten in einer kleinen Rüsche ausgeht, und seitwärts durch eine schmale flotte Bandschleife ge schlossen wird. /Ob die Mode uns noch weiter die Klcidertaschcn Vorbehalten wird, läßt sich noch nicht ganz genau entscheiden. Da und dort sehe,» wir schon Arrangements kchi den einfachen Aostumröckcn, die darauf hinzudeuten scheinen, daß man uns doch wieder einmal erlaubt, ein kleines Täschchen in irgend einer aufgesetzten Tasche er werben zu dürfen. Jedenfalls ist als Uebergang eine ,wne Art von Änhängetäschchen wieder einmal aufge kommen. die in runder Form in Makramee-Arbrit viel fach unsere Aufmerksamkeit erregt. Tie eleganteren Mo delle bestehen aus bunter Emaille mit einem dunklen Metallrand, welcher die Zartheit dec Malerei sehr rei zend hervorhebt. Stiftartige Glieder hängen hervor und tnarkieren die Franien. Auch diese kleinen Glieder sind tnit Cmaillearbeit versehen. Das ganze Täschchen hängt ast einer dunklen Kette und wird mit einem Schieber zusaminengehalten und einfach um die Taille gehängt. Es ist ein reizendes kleines Schmuckstück, das natür lich keinen praktischen Zweck hat, da es klein ist, aber doch vielleicht die Aussicht gibt ans die Anwendung richtig gehender Taschen. Die reizvollen Scheitelfrisuren, die manche leicht fertigen Gesichtchen solch einen madonnenhaften Anstrich gab, werden nun wieder einmal außer Kurs gesetzt wer den. Man schneidet einen Teil der Borderhaare ab, kämmt sie in die Stirn, um damit für die neuesten Hüte dem Gesicht einen volleren Rahmen zu geben. Auch die Seitenhaare werden wieder in kleinen Löckchen gebrannt, leicht nach vorn gestrichen. Damit wird ver mutlich auch die Mode der Haarreifen und Haarbänder eine Wandlung erleben. An deren Stelle werden kleine Dan» ziehen die Pferde an, der Wagen verschwindet gleich däranfumdie Ecke nach dem StephanSplatzzn, aber der Clown lteht.noch immer auf seinem Platz und starrt dem Gefährt nach, vis er sich endlich anfrafst, um sich langsam zu entfernen. Jetzt hat sein Gesicht nicht mehr den Ausdruck einer TenfelSmaske, sondern den eines todunglücklichen, verzweifelten Menschen. „Er ist der Mörder—er und kein anderer!" sagt sich Bciim- Mel. «Aber wie hat er den Grafen ermordet — wie?" Daß er die Tat anS Eifersucht vollbracht, deuchte ihn wahr- scheiirlich keineswegs, aber gewiß. Denn wenn er die schöne Kollegin auch liebte, so hätte er doch wissen müssen, daß sie niemals seine Liebe erwidern würde. Das schöne, verführe rische Weib konnte sich unmöglich einen Menschen gleich die sen» widerlichen Gesell«» als Gatten oder Liebhaber anssuchen. Außerdem war der alternde Graf auch keine Person, auf die chan hätte eifersüchtig sein können und Anita hatte sicher früher schon andern ihre Liebe geschenkt, so vor allein, wenn das Ge rücht nicht trog, den» hübschen nnd interessanten Olfers, den sie dann freilich später abgeschüttelt hatte. Warum ivar der Clown ans de» nicht eifersüchtig gewesen? Nein — je mehr Brümmel die Sache überdachte, desto mehr gelangte er zn der Ueberzengung, daß da andere Beweggründe mitgespielt Hat tin, als Liebe und Eifersucht. Im Laufe de» uächstei» Tage» verbreitete sich in Wien da» Gerücht, daß de» Graf«» Welshofen Testament eröffnet worden war »md daß er sein ganzes verfügbares Vermögen seiner verlobten Brant Anita Brnsto hinterlassen hatte. S. Kapitel. In ihrer Wohnung in der „Wollzeile" saß Paula Hardegg »Md blätterte»» ihrer Skizzenmappe. AuS ihrem Zimmer führte Aue Wendeltreppe »»ach einem groß«» Raun» in» Oberstock, tzen sie sich al» Atelier ei,»gerichtet hatte. Seine großen, breiten Fenster waren e» eigentlich gewesen, die sie veranlaßt hatten, gerade diese Wohnung zn mieten. Den Vormittag pflegte sie dort meist malend zn verbringen, »nn den übrigen Teil de» Ta ge» dann anderen Arbeiten, Besuchen und Besichtigen von Snttstschätzen zn widmen. Viel beschäftigte sie sich anch mit dem Stndinm der italienischen Sprache, obgleich ihr diese Tätigkeit eigentlich verleidet war. Sie hatte nämlich ihre,» Veh- ! «rinder Wilson-Teool verloren und der, weich«» mm» ihr an- Schildpattspangen derartig angebracht, daß sie mehr zu Gesicht stehen. Die Seitenkämme verschwinden und wer den mehr zum Festhalten der Haarwellen nach innen gestellt. Hertha v. H.' vermischtes. Die Kohlenschätze der Erde. Aus dem letz ten internationalen Geologen-Kongreß in Toronto ent schloß man sich, einmal möglichst genau die Kohlen vorräte der Erde auszumessen, und nach mehr als drei jähriger gewissenhafter Arbeit können die Gelehrten nunmehr das Resultat ihrer Forschungen bekanntgeben. Man beschränkte sich dabei nur auf die Kohlenlager, die sich mindestens 30 Zentimeter aber nicht tiefer als 1200 Meter unter der Erdoberfläche befinden. Man teilte die Kohlen dabei in vier Klassen ein: Anthrazit, harz haltige-, trockene- und Braunkohle. Tie meisten Äphlen- schätze wies die nördliche (landreiche) vor der südlichen (wasserreichen) Erdhalbkugel auf. Insgesamt errechnete man in Europa 784190, in Australien 170410, in Asien 1,279586, in Amerika 5105528 und in Afrika 57 839 Millionen Tonnen Kohlen. Amerika weist also danach die meisten Kohlen auf, es sind davon jedoch weit über die Hälfte Braunkohlen. Tie meisten Anthrazitkohlen findet man in Asien, vor allem in China. Tas kohlen reichste Land in Europa ist Teutschland' mit 423 256 Mil lionen Tonnen, es folgt England mit 189533, Frank reich mit 17 583 Millionen Tonnen n. s. f. Das Ueber- gewicht der östlichen Länder an Kohlenceichtum vor den westlichen legt den Gedanken nahe, daß der Schwer punkt. industriellen Schaffens dermaleinst von Europa sich nach dem Orient verschieben wird. Es wird aber bis zur Erschöpfung unserer Kohlenlager noch recht gute Weile haben, und wer weiß, ob es der rastlos fort schreitenden Technik bis dahin nicht schon längst ge lungen sein wird, der Kohlen überhaupt zu entbehren oder sie doch wenigstens durch andere Kraftquellen wie Wärme ersetzen zu können? 8«Wm in UmMchnW. sin ^Ibortplstr: <-,25 6,40 7,00 7,45 8,20 8,38 8,50 !),1ü 9,35 10,10 10,85 11,10 11,25 11,45 12,05 12,20 12,4V 12,52 1,12 1,45 2.05 2,45 3,07 3,32 4,05 4,85 5.10 5,50 6,25 6,55 7,15 7,35 8,07 8,35 0,00 9.45 llO.LO 11.05 und 11.30 nur 8olintsx->. Lblsdrt am LaknNot: 0,40 7,00 7,25 8,07 8,35 8,55 9,25 9.40 9,55 10,85 10,55 11,30 11,45 12,05 12,20 12,40 1,09 1.12 1,45 2,10 2.25 3,08 3,32 3,50 4,20 4.57 5,25 6,12 6,40 7.15 7.40 7,55 8,07 8,35 9,05 9,30 10.20 <1105 11,30 unä 11,55 nur 8ollola^>. killvSMüI KeAßiilMiivllMllM jsäor ^rt, nüo lilllMIMM, MMWN, Iriilbigm, Ilineitr, kortttrtes us«. SMickltMelm, XMMek« lütt desonüsrsr Unlslur ja jsäer kMamiai'r liefert kcbnellstov8 viieiiSwettni vis L Mlerliek Am, SoetlMtt. SS Verlag ües „Messer Isgvblstt". statt seiner gab, interessierteste nicht. Er mochte ja ein ganz guter Lehrer sein, leider nur war er Panla nicht sonderlich sym pathisch. Wo aber war Signor Lanzani? Ja, das wußte niemand, das war überhaupt eine sonder bare, schier rätselhafte Geschichte. Eines Tages, als der Leh rer sich nach einer Lektion, die er «teilt, entfernt hatte, weil er in der nächstfolgenden keinen Unterricht zu geben brauchte, ivar er nicht wiedergekommen. Der Inspektor schickte noch an» selben Abend nach seiner ziemlich entfernt gelegenen Wohnung, aber auch dort wußte mau nichts von »hin. Seine Wirtin, eins alte, taube Frau, die kümmerlich von dem Weuigeu, was ihre auswärts lcbeudeu Kruder ihr gaben und dem Mietertrag eines winzigen Zimmerchens lebte, sagte bei dieser Gelegenheit ans, daß sie ihren Mieter überhaupt nur selten sähe, da, wie er ihr gesagt, Geschäfte ihn zwängen, viel abwesend zu sein und sogar die Nächte häufig auswärts zn verbringen. Doch anch den nächsten Tag erschien der hüüiche Italiener nicht in der Schule. Der Inspektor erstattete nun bei der Polizei Anzeige von fernem Verschwinden, aber auch die Polizei, dis »mch ihm suchte, vermochte keine Spur von ihm zn finden. Während einiger Tage glaubte man immer noch, daß er wie derkommen würde, als dann aber diese Annahme sich nicht bestätigte, konnte man nichts anderes vermuten, als daß er irgendwie verunglückt sei. Große Aufregung verursachte sein Verschwinden nicht, da er keine Angehörigen, und ivie es schien, auch keine Bekannt«» in Wien besaß. ES war geradezu auffallend, »vie allein dieser jnuge Mensch in der Welt gestan den habe»» mußte. Kein Freund meldete sich, nm nach seinem Verbleiben zn forschen. In der Wilson-Scool war sein Platz rasch auSgesüllt, aber nicht so in Paulas Gedanken. Trotzdem sie nnr wenige Stunden bei ihm gehabt, hatte sie doch ein star kes Interesse für ihn gefaßt, so daß sei» Verschwinden sie ernst haft bekümmerte. Immer von neuem grübelte sie darüber nach, wo er wohl geblieben sein mochte, wo sie ging und stand, sah sie sein »chmales, blasses Gesicht mit den» eigentümlich geheimnis- vollen.Lächeln des Südländers vor Airgen. Nnd -wenn sie sich seine Züge so recht vergegenwärtigte, daun tauchte auch stets wieder die Frage in ihrem Kopf auf: „Wo habe »ch dies Gesicht früher schor» gesehen»" L48,?0