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Riesaer OTagMU Dienstag, 3. Mürz Ivl4, abends «7. Aabrg S1 und Anzeiger (LtbedIM «nd Äryeiger). Telegramm-AdM« ßl^ Ü Fernspachst^e ,ra-«bla»t Nias» «e »L für die KVnigl. Amtshauptmannschaft Großenhain, das KSntgl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba Da» Riesaer Tageblv erscheint jede« Ta, abends mit Ausnahme der Sonn- nnd Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in brr Expedition in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mark 65 Psg., bei . . halung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark 65 Psg., durch den Bricsträger srei ins Haus 2 Mark 7 Psg. Ruch MonatSabonucmentS werden angenommen. Auzrigen-Annahme stir di« Rümmer de» Ausgabetages bis vormittag S Uhr ohue Gewähr. Preis siir di« kleingespalteiir 42 mm breit« Korpuszeile 18 Psg. (Lvkalpreis 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st rahevS. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Mit Genehmigung der Königlichen AmtShouptinanr.schaft Großenhain wird der -wischen der Georg Müller-Strobe (Eingang beim Hansn-Hotel) und der Jndustriestraße (Eingang am Hafen-Hobelwerk) gelegene Teil der Oschatzer Strotze in Gröda wegen vor- zunehmender Straßenbauarbeiten von heute ab bis auf weitere» siir allen Fährverkehr gesperrt. Der Fährverkehr wird von der Oschatzer Strotze aus die Georg Miiller-Ttratze und die Jndustrtestratze verwiesen. Da» unbefugte Befahren des gesperrten WegS wird nach 8 366, Ziffer 10, deS ReichSstrafgesetzbuch« bestraft. Gröba, am 3. März 1914. Dcr Genlein-evvrsiand. Bekanntmachung. Die zum diesjährigen Wegebau noch erforderlichen Fuhren sollen Donnerstag, den MLrz, abend« 81/z Uhr im Waltherschen Gasthof au die Mindestsordcrnden bedingungs weise vergeben werden. Weida, am 3. März 1911. MöbiuS, Gemeindeoorstand. Freibank Schänitz. Marge» Mittwoch, von mittag 1 Uhr an, Verkauf von Rindfleisch. Pfund 45 Pf. Der Gemeiudevorftaud. Freibank Riesa. Marge« Mittwoch, dea 4. März ds. IS., von vormittags Uhr an, gelangt gekochtes Rindfleisch und rohes Schweitttfleisch zum Preise von 40 Psg. pro ir§ zum Verkauf. Riesa, am 3. März 1914. Die Direktion des ftiidt. Schlachthofer. für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten wir uns bi» spätesten» Vormittags 8 Nhr de» jeweiligen Ausgabetage». Di- «eschättSttelle. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 3. März 1914. —* Im Gesellschaftsbaus« sprach gestern ebend Herr Magistratsrat Ecker aus München über die Beheizung unserer Wohnräume. Er kennzeichnete die ver schiedenen Heizsysteme und hob die Vorteile der aus kera- »irischem Material hergestellten Oefen hervor in wirtschaft, licher, hygienischer und ästhetischer Hinsicht. Die Vorteile könnten die Oefen aber nur in dem Haushalte entfalten, wo sie richtig bedient würden und deshalb ging der Herr Vortragende näher auf die rechte HeizungSmethode ein, die sich gründen müsse auf daS rechte Verständnis für die Vor gänge, die sich bei der Verbrennung abspielen. Z:lin Schlüsse kennzeichnete der Redner noch die Bestrebung?' der Ösen- setzer und Töpfer, den berechtigten Wünschen deS Publikums immer besser entsprechen zu können. Die Versammlung war von ungefähr 100 Personen besucht, die den Aus führungen lebhaften Beifall spendeten. —* Der mit ungefähr 12 000 Zentner Weizen be- ladene, auf der Talfahrt nach Hamburg begriffene Kahn de» Schiffseigners Theodor Büttner aus Elster fuhr bei Hirsch-Mühle, in der Nähe von Dommitzsch, aus noch nicht aufgeklärter Ursache auf ein anderes Fahrzeug auf, wobei er ein Leck erhielt. DaS durch da« Leck etnströmende Wasser stand ungefähr 1 Meter hoch in der Ladung, welche hierdurch zum grötzten Teil entwertet worden ist. DaS Leck ist im Laufe deS Montag» gedichtet worden und konnte daS eintzedrungene Wasser mit Hilfe eine» Pumpendampfers entfernt werden. —* Gestern mittag geriet ein großes mit Kohlen be- ladene» Frachtschiff der Vereinigten ElbeschiffahrtSgesell- schäften, das sich auf der Talfahrt befand, infolge der star ken Strömung vor der Dresdner Carolabrücke quer vor die Pfeiler, wurde schwer beschädigt und sank in ganz kurzer Zeit. Ein Mann der Besatzung, ter in ein Boot sprang, das umschlug, stürzte in die Elbe, konnte aber ge rettet werden. Die übrige Besatzung hatte sich auf einen Pfeiler gerettet, von wo sie durch die Feuerwehr in Sicher heit gebracht wurde. —* Am 28. Februar 1914 ist die Schweineseuche einschlietzlich Schweinepest in einem Gehöft in Noda,, Sageritz und Zabeltitz und die Brustseuche der Pferde in Riesa, Leuben, Lommatzsch, Oberlommatzsch und Petzsch- Witz zu verzeichnen gewesen. —* Daß der langersehnte Frühling nun nicht mehr wett ist, da» deutet auch die Rückkehr der Zugvögel an, die freilich nicht auf einmal, sondern ganz allmählich sich vollzieht. Sie beginnt bereit» Ende Februar. Den Reigen eröffnet der Bussard, der aqS dem europäischen Süden seiner deutschen Heimat zueilt. Ihm folgen in großen Scharen die Starr und dann Freund Adebar, der Storch. Auch di« Feldlerche, diese treffliche Sängerin, und die Gabelweihe, Ringeltaube, Kiebitz und Bachstelze stellen sich meist schon Ende Februar ein. Die kleine Bekassine, die Waldschnepfe, da» Hausrotschwänzchen, ter Turmfalke, der graue Steinschmätzer und die Singdrossel gehören zu den Ankömmlingen im März. Ende März und Anfang April hält der Wiedehopf neben der Rauchschwalbe und der großen Rohrdommel seinen Einzug. Unmittelbar darauf folgen Grasmücke, Dornengraimücke, Gartenrotschwänzchen, Wachtelkönig, Nachtigall, Goldammer und Wendehal». Ferner können wir im April den Plattmvnch, den Sprosser, Kuckuck, die Hau»schwalbe, die kleine Rohrdommel, den Gchtlfrohrsänger und den Trtchrohrsängrr begrüben Die letzten bei unS nistenden Zugvögel treffen Ende April und Anfang Mai wieder ein. Zuerst erscheint der Drosselrohr- jänger, dann die Nachtschwalbe, die Mandelkrähe, die Turm schwalbe, der Neuntöter, die GartengraSmücke, der graue Fliegenfänger und der Pirol, und wenn schließlich als letzter der Zugvögel auch die Wachtel sich singest,llt ha», dann heitzt's mit dem Volkslieder Alle Vögel sind schon da, Alle Vögel, alle. —* Im Sächsi scheu Staatsschuldbuch wäre« Ende Februar 1914 2715 Konten im Gesamtbeträge von 186 886 700 Mark eingetragen. — Briefsendungen nach außereuro päischen Orten werden häufig so spät zur Post ge geben, daß sic bei unaufgehaltencr Beförderung gerade noch die durch die Zeitungen bekannt gegebenen letzten Abfendungsgelcgenheiten der deutschen AuSivechselungs- Postanstaiten, die Schlußversande erreichen lönuen. Bei Störungen im Gange der Eisenbahnzüge kommt e§ aber nicht selten vor, daß entweder die Sendungen nie Schlußversande verfehlen oder das letztere, wenn sic nicht von deutschen Häfen abgehen, in den fremden Hafenvrten den Anschluß an die abgehenden Dampfer nicht erreichen. Zur Sicherstellung des Anschlusses auch solche» Zugverspätungen werden von den deutschen Aus- Wechselungs-Postanstaltcn bereits mit einem früheren Zuge Vorversau de abgefertigt. Im eigenen Inter esse des Publikums empfiehlt es sich, Briese nach über seeischen Orten möglichst zeitig Mr Poft zu liefern, damit sie noch mit den Vorversanden befördert werden können und so den Anschluß an die Dampfer, für die sie bestimmt sind, auch bei unvorhergesehenen Vorkomm nissen sicher erreichen. — Zn einer Be z ir ks ve r sa m in ln n g hatte der Landwirtschaftliche Kreisverein Dresden die Mitglie der der Landwirtschaftlichen Vereine in der Amtshanpt- mannschaft Großenhain für Sonnabend nachmittag 2 Uhr nach dem Hotel de Saxe in Großenhain geladen. Die Versammlung war außerordentlich zahlreich besucht. Das gesamte Kreisdirektorium war anwesend, so die Herren Geh. Oekonoinierat Andrä, Dr. Ritter, Tr. Bruchholz, Kreisvereins-Sekretär Encke und Baurat Kühn-DreSoen. Nach herzlicher Begrüßung der Versammelten und in sonderheit des Herrn Mmtshauvtmann Geheimrat Dr. Uhlemann durch den Vorsitzenden Herrn Geheimrat Andrä kam dieser auf die allgemeine Lage in der Land wirtschaft und verschiedene Tagesfragcn, wie Leutenvt, Saatenstärke usw. zu sprechen. Herr Sekretär Encke sprach über „staatliche Pferdeversicherung" und legte am Schlüsse den Erschienenen nahe, dieser Versicherung beizutreten und Vereine zu gründen. Herr Tr. Bruchholz brachte sehr interessante Ausführungen über die Notwendigkeit der Jungvieh-Aufzucht zum Vortrag nnd Herr Mar quardt von der Buchstelle des Lmweskulturrats sprach über die „Notwendigkeit der landwirtschaftlichen Buch führung". Im Fragckasten wurden noch eine ganze An zahl landwirtschaftlicher Fragen von Herrn Mheimrat Andrä selbst, Herrn Kgl. Bezirkstierarzt, Vetcrinärrat Dr. Göhre u. a. n. sachgemäß beantwortet. Am Schlüsse nahm Herr Rittergutsbesitzer Lieber-Stroga Veranlassung, dem Kreisdirektorium namens der Versammlung herz liche Dankcsworte auszusprechcn. —*Pfanzenlebcn undJahreSzeiten. Am 21. März haben wir nach unserem Kalender Frühlingsanfang, aber die Natur richtet sich oft gar nicht nach den Berechnungen der Menschen. Häufig ist Ende März noch rauhe« Frostwctler, während wir Sonnenschein und belebende Wärm« erwarteten. Viel zuverlässiger lassen sich die Jahreszeiten an der Entwicklung der Pflanzenwelt erkennen. Nach dem Erscheinen bestimmter Blüten und Früchte können ivie gar wohl den Anfang von Frühling, Sommer und Herbst festsetzcn. Man könnte darauf sogar die Einrichtung eines bestimmten Pflanzenkalenders gründen. Die erste Jahreszeit darin ist der Vorfrühling; während desselben blühen nnr solche Holz pflanzen ans, die ihre Blüten vor den Blättern entwickeln, z. B. der Hasclstrauch. Er zeigt seine Blüten schon im Februar;.Schnee glöckchen, Leberblümchen und FrühlingSknotenblume schließen sich ihm als Vorboten einer schöneren Zeit an. Nun tritt eine Ruhe pause im Pflanzenleben ein, wo nur einige Zwiebelgewächse, z. B. Krokus und Tulpe, zum Vorschein kommen. Dann folgt der Erst frühling. In ihm blühen solche Holzpflanzen, die Blüten und Blätter gleichzeitig oder doch säst gleichzeitig entwickeln; es ist die allbeliebte Zeit der Baum- und Obstblüte, die Zeit, wo der Mai wuchs der Bäume sich zeigt. Süß- und Sauerkirsche, Schlehe, Traubenkirsche, Apfel-und Birnbaum, Birke, Rotbuche, 'Roßkastanie, Stieleiche u. a. m. prangen Ende April in ihrem vollsten Schmucke. Erst nach drei weiteren Wochen tritt der Äollfrühling ein. DaS ist die Wonnezeit, von der die Dichter singen, und in der der Flieder seinen berauschenden Duft auSströmt. Jeßt blühen alle Pflanzen, die ihre Blüten eist nach den Blättern entfalten. T!« schöne Zeit endet mit der Getrcideblüte und dein vollständigen Grümvcrden des Laubwaldes. Ter Frühsommer wird durch das Blühen des Wintercoggcns vertündet und durch die Rosenzeit ein geleitet. Er umfaßt auch die Zeit der Wcinblüte und endet vor der Reise deS Aecrenobstcs. Stach fünf Wochen zieht der Hoch sommer nitt Linden- nnd Lilicnduft inL Land; er reift die Kirschen, das Getreide und das Vecrcnvbst, die Weintraube ausgenommen. Anfang September tritt der Friihhcrbst die Herrschaft an. Als Boten sendet er die Herbstzeitlose. Die Früchte der Roßkastanien reifen, die sonstigen, nvch nicht reifen Früchte gelangen zur vollen Ausbildung. Bon nun ab nimmt die Pflanze keine Nahrungs mittel mehr auf, sie verarbeitet vielmehr die aufgenomnienen Stoffe zur Aufspeicherung nnd Verwertung im nächsten Frühlinge. Tie allgemeine Verfärbung deS Laubes kündet dann den eigentlichen Herbst an, bis endlich Frost nnd Schneefälle den Anbruch des Winters melden. So zeigt die Entwicklung des PflnnzcnlebenS ziemlich genau dr» Beginn der Jahreszeiten an. * Weid n. Bericht über die GememderatSsitznng vom 2. März. 1. In der Bausache R. stellt der Gemeinderat eine Kaution nnd für später eine Rente fest. 2. Der Bauplan soll Herrn Geometer Dietze-Radcberg übertragen werden. 3. In den Ausschuß zur Umarbeitung des neuen Gemeindesteuer-Regulativs werden die Herren Mann, Gasch, Bägcr und Günther gewählt. 4. In das Restanten-Regnlativ kommen Dachdecker W., Monteur B. und Monteur G. 5. Die Sandfuyren zur Wegebesserung sollen Donners tag abend 8 Uhr vergeben werden. 6. Von einer Zuschrift der Bauberufsgenossenschaft nimmt der Gcmeinderat Kenntnis und erhebt gegen eine einmalige Abfindung des Ortsarmcn St. keine Bedenken. Stauchitz. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag ist in Salbitz ein dem Gutsbesitzer Kunze gehöriger größerer Strohfeimen ntrdergebrannt. Vermutlich liegt Brand stiftung vor. Leutewitz bei Meißen. In Nr. 44 des Riesaer Tageblattes wnrde berichtet, daß daS Rittergut Leutewitz in diesem Jahre 150 Jahre im Besitz der Familie Steiger sei und man au« diesem Anlaß eine Ehrung der Familie Steiger plane. Die drei Brüder Steiger haben jetzt in einer Erklärung in dem„Meißn.Tagebl." eine solche Ehrung, wenn sie wirklich geplant sei, verbindltchst dankend abgelrhnt. Sie schreiben: „Unser guter, 1897 verstorbener Baler, Geh. Oekonomierat A. Steiger auf Leutewitz, hat sich Verdienste um die Hebung der sächsischen Landwirtschaft erworben, wir aber, seine Söhne, haben lediglich nur unsere Pflicht getan, und die «»«Übung einer solchen begründet eine Anerken nung nicht." Dresden. Ein Prozeß nm 400000 Mark tvuröe gestern vom Landgericht Dresden entschieden. Die be kannte Zigarettenfabrik Georg A. Jasmatzi, Aktiengesell schaft. klagte gegen den Konsnl Jasmatzi, den Inhaber der Firma Georg Jasntahi u Söhne, auf Zahlung einer Konventionalstrafe von 400000 Mark, weil der Kvnsul angeblich seine jetzige Firma gegründet habe vor dem Abläufe einer vertragsmäßig festgelegten Frist, die bi«