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. M»d« Fl«a«. Sobald di« «ft«» mild«, Sonnenstrahlen Bi« Erd« »achküffen, und tz« letzt« G-n« zu schmelzen vegtmtt, tz» «gt e« sich di den K»»fpen und 1» den MurzAur «» schwillt und «rchöt und sproßt, und ««wsett, h«dra ftch »tz, «st« «Sn« Spitz« ätz« tz«» Wo»«». Du« Schme-UFch« b«ddrf p» fsinmi Ko«»«» k«t»« lang« »«bewftunß«, tz«nn di« A»l»ß» ,« MX««««! «»d Blüte HM« sich sch,» im Leus« dB Soumm« tu d« H«t«d«! tzMItz«^ fttz»» »<ch w«sG« L»tz« «fchsftWt di« d«td«» linealen Blätter. Noch in häutig« Htzll« ,,» d«rg«n, fltzt »wischen ihnen di« kleine vlüt«, di, »miW, Lag« spLt«r erscheint. Anfang« steht die vlumenkrone auf« «echt, dann aber neig» fl« ftch und wird zum hängende« Glöckchen, wird ft« aber noch einmal vem Bchne« über ¬ schüttet, dann schließt ft« ftch völlig, um besser« Lag« ab« HMvarten. Ein« lang« Blütezeit ist dem Bchueeglöckche» freilich nicht beschieden, vielmehr geht «» nach kwMM Vlütendaseln wieder schlafen, wie «in gut« Din« ist r«, uachdim «« di« Ankunst sein,« Herrn, d«« Lenze«, »er» kündet, wi«d«r verschwunden; den Einzug de« Lenze« zu f«l«rn, überläßt «« seinen schöngeschmückten Schwestein. Da« Schneeglöckchen ist selt etwa drei Jahrhunderten bei »»« hetmisch. Man hat e« au« dem Süden Europa« ge macht und «ach de« Norde« verpflanzt, wa «« «restlich gedieh, und von wo e« zu un« nach Deutschland kam. Da« lieblich« Blümchen, in dem wir da« Sinnbild der Neinheil und Unschuld erblicken, wird in der Schweiz Amselblümli genannt, weil bald nach seinem Aufblühen d« Amsel Lied «schallt. In Frankreich ist da« Schnee- glöckchen, psreo-uvigs, d. h. Schneedurchbrecher genannt, ebenso beliebt wie bet un«, und auch in einzelnen Dellen England« weiß man da« liebliche Blümchen zu schätze»; in Deoonshtre aber haßt man da« unschuldige Kind Flora« und rühr» e« nicht an, weil man glaubt, daß man mit ihm den Lod in« Hau« trag«. Nach einem alten Volk«- glauben soll, s« nachdem di« Schneeglöckchen läng«« od« kürzere Zeit blühen, der Sommer lang oder kur, werden. Nah« verwandt ist di« Frühlingsknotenblum« llouoojum vwmum), die größer al« da« Schneeglöckchen ist und daher oft große« Schneeglöckchen genannt wird, in vielen Segen» den wohl auch Sommrrtürcheu heißt. D« Standort dieser hübschen Blum« sind unsere deutschen Laubwälder. —* von den Mitteilungen der deutschen Konsuln üb« Nßklam« im Ausland ist in Heft 2 de« LXI.Ban» he« der im Reich«amte de« Innern zusammengestellten Vs» richte über Handel und Industrie «ine Fortsetzung «schienen, di« in mancher Hinsicht di« frühere Darstellung im 9. Heft de« XL. vande« ergänzt, zum größeren Lei! aber wettere Länder, wie Finnland, Italien, die Niederlande, Norwegen, Pumänieu, die Schweiz, Chile, Kanada usw. behandelt. Da« neue Hest kann durch den Buchhandel bezogen werden; eit liegt auch in der Kanzlet derHandelSkammerDre«» den, Llbrechtstraße 4, zur kostenfreien Einsichtnahme au«. —88 Nach den setzt vorliegenden endgültigen Ermittelungen find die Einzahlungen bei den sächsischen Spar» lassen im Jahre 1913 gegenüber dem Vorfahr« um fast 2V Millionen Mark, nämlich von 899 873 942 Mark auf 419 229998 Mark gestiegen, während allerding« di« Nück- zahlungen um rund 14 Millionen, nämlich von 393494129 Mark auf 497 524 789 Mark angewachsen find. — Die Zahl der sächsischen Sparkaffen betrug Ende 1913, wie End« 1912, 360. Im Januar 1913 ist die Sparkaff« Großrückerswalde (AmtShauptmannfchaft Marienberg) neu «öffnet worden; dafür ist die Sparkaff« Borna Lei Chemnitz infolge der Vereinigung d«r Gemeinde Borna mit d« Stadt Chemnitz am 1. Juli 1913 al« selbständige weggefallen. — Di« Republik Paraguay ist dem Beispiel« Urgeuttnien« und Bolivien«, ihr« Arme« durch deutsch« Instrukteure reorganisieren zu lasten, gefolgt. Da« Ergebnis der deshalb geführten diplomatischen Verhandlungen ist, daß sieben deutsche Offiziere dl« Mission in Paraguay stbernehmen, darunter Oberleutnantvon derDecken vom Grenadier-Regiment Nr. 191. Großenhain. Die erst« Fliegerlandung auf dem hiesigen noch im Bau begriffenen Militärflugplätze er folgte am Sonnabend in den Mittagsstunden. Die Mars- Laube, ein sächsisches Erzeugnis aus den deutschen Flug zeugwerken G. m. b. H. Leipzig-uindenthal wurde ge steuert vom Flugzeugführer und Bureau-Ojfizier der 3. Oächs.) Kompagnre des Flieger-Bataillon«, Leutnant Clemens vom Pionier-Bataillon Nr. 22. Als Beobachtungs-Offizier fuhr Leutnant Hasenohr oom Jnf.- Regiment Nr. 181 mit. Die Flieger waren i/zll Uhr in Löberitz aufgestiegen und hatten mit sehr starkem Gegen wind zu kämpfen. Aus dem Flugplätze wurden sie vom Flugzeugführer v. Minckwitz begrüßt. Die Heimfahrt erfolgte gegen 3 Uhr, die Landung iu Löberitz gegen 5 Uhr. Lommatzsch. Die älteste Einwohnerin unserer Stadt, Frau Johanne Christiane verw. Seydewitz, die seit vielen Jahren im hiesigen Oehmichenstift lebte, ist gestern morgen im 97. Lebensjahre gestorben. Ostrau i. Sa. Ein rätselhafter Schwindel ist hier ckm vorigen Donnerstag vorgekommen. Ein unbekannt« Mann gab sich als Leipziger Kriminalbeamter aus und machte Andeutungen, daß er eine Giftmörderin zu ver folgen habe. In den Gastwirtschaften ließ ec sich meh rere Dienstmädchen zeigm und horchte sie ans, und Mit dem Polizeihund des Herrn Kaufmann Hofmann machte er auf den Feldern bet Hohenwussen Versuche. Vas er »«langte, das bezahlte er auch. ES scheint Wohl eher ein geistig nicht normaler Männ als ein Schwindler gewesen zu sein. * Weinböhla. Ein bekannter Förderer der Schule und d« Jugend hat einen namhaften Geldbetrag zum An» Kmf »on Bücherprämien für würdige abgehende Volks» und Foribildung»schüler der Gemeinde überwiesen. Dresden. Tin schwer« Verbrecher, der Kutscher Gustav Günther, wurde am Sonntag früh auf frischer Lat festgenvmmen. Er war durch ein Fenst« in da« Bahn-ofsreftaurant zur Vorstadt Lrachau etngefltegsn 'und bot fatzM» Festnahme wieder entkommen. Ein sofort auf di» Etzür geletzt« Polizeihund stellte ihn, sodaß feine endliche vxhaftung gelang. Ihm wird eine große kknzahl Eiudetzche zur Last gelegt, die er t» Konsuw- geschäfteu «rd »deren Läden verübte. ßß Dresden. D« Kaufmann Karl Kahl war »am Landgericht zu Mee Straf« »«urteilt »ordui. Er walte »»» gegen dB landgerichiliche Urteil Nevtftan beim Oder» land»«g«tcht einlegen und beauftragt« den Rechtsanwalt Dr. Ahrend dieselbe einzureichen und zu begründen. Der NNHis» anwalt nahm den Auftrag an, verlangte aber zuvor einen Koftemeorschuß von 59 M. Der Klient «klärte, er habe dies« Summ« nicht sofart zur Verfügung, »erd« dm Betrag ab« am nächsten Lage einzahlen. Der Anwalt legi« auf tragsgemäß, um di« Frist nicht »«streichen zu lasten, Re- vifton ein, wartet« ab« am folgendm Lag« vergeblich auf den gefordeten Koftenvorschuß. Al« der Klimt erst mehrere Lag« spät« dm Kostenoorfchuß entrichtete, hatte ab« sein Anwalt gegen ihn Strafanzeige wegen Betrug«» erstattet, die er damit begründete, daß dgr Klimt sich unter d« falschen Borfpiegekung, rr wolle am nächsten Lage den vereinbarten Kostenvorschuß einzahlen, sein« Arbeitskraft verschafft habe. Der Vetrugsprozeß kam setzt vor dem Dresdner Amtsgericht zur Verhandlung. Er «regt« unter den Zuhörern einig,» Kopffchütteln, denn e« .dürft« wohl einzig dastehen, daß »in Klient von feinem eigenen Anwalt der Staatsanwaltschaft angezeigt wird. Diese stellte ftch aber auf dem Standpunkt de« Anzeigeerstatter«. Da« Gericht war jedoch and«« Meinung und konstatierte, daß da« Moment d« Vermögens schädigung nicht vorhanden sei. Der Angeklagte wurde dah« von Straf« und Kosten freigesprochen. Pirna. In feierlich« Weise erfolgte gestern abend di« Eröffnung de« von der Stadt in den Räumen einer früheren Ztgarrmfabrik eingerichteten Jugendheims. Gottleuba. Beim Einfahren von Kartoffeln ver unglückt« der auf dem Rittergut Gersdorf bedienstete, 34 Jahre alte, verheiratete Geschtrrführer Müller. Sr wurde von einem Pferd geschlagen und erlitt hierbei Verletzungen am Unterkiefer, und am Kopfe über dem rechten Auge war der Schädel durchgeschlagen. * Beiersdorf O.-L. Dem soeben über da« Ge- schäftSjahr 1913 erschienenen, vierten Jahresbericht der Heil» und Zufluchtsstätte für Alkoholkranke .Lannenhos" in Beiersdorf O.-L. entnehmen wir folgende Zahlen, die auch die Allgemeinheit interessieren werden. E« traten 1913 in die HetlftStt« 52 Pfleglinge ein, während 54 entlasten wurden; im ganzen wurde sie von 81 Heilungsuchenden besucht. 29 Krank«wurden auf Kosten der LandeSoersicherungS- anstalt »Königreich Sachsen" verpflegt; durch Geistliche wurden d« Heilstätte 16 Patienten zugeführt. Die durch schnittliche Aufenthalt»-«»», di« normaler Weise wenigsten» V, Jahr betragen soll, betrug sogar etwas mehr, nämlich 6Vi Monat. Dem entsprechend war die Srfolgsziffer auch «in« günstige, da am Schluffe de» von den während desselben Entlassenen noch 73 Prozent enthaltsam lebten. Auch üb« da« sonstige Leben und die besonderen verhält- niffe in der Anstalt kann in der Hauptsache Günstige« bttichtet werden. — Da di« Zahl der Plätze abermals, von 39 auf 35, erhöht worden ist, können in der Anstalt, die z. Z. ««ad« von 39 Kranken besucht wird, noch einige solche Aufnahme finden. Jntereffenten wollen sich behufs Er- langung von Auskunft sowie de« Jahresbericht« und der übrigen Drucksachen der Anstalt wenden an die Verwaltung d« Heilstätte „Lanneuhos" in Beiersdorf O.-L. "PulSnitz. In d« Nähe von PulSnitz ereignete sich am Sonntag ein bedauerlicher Unglücksfall, dem zwei junge Menschenleben zum Opfer fielen. Zwei Schulknaben im Alter von 11 Jahren hatten die nicht mehr tragsähige Eis decke betreten, brachen ein und «tranken. Der eine Knabe ist da« einzig« Kind seiner Eltern. * Freiberg. Der bei der Firma »Stecher« Leder» werke" in Freiberg iu Stellung befindliche Chauffeur Kurt Arno Fritz Häfner ist am 21. Februar vormittag« mit einem Automobil, Vdlerwagen, Erkennungsnummer II 2971, tangofarbtg, mit offener Karosserie, flüchtig geworden. Häf ner ist 28 Jahre alt, 1,60 Meter groß, hat dunklen Schnurr- bart und dunkle Haare. Bei Wahrnehmungen über den Verbleib de« Wagens und de« Flüchtigen wird sofort um Mitteilung an di« nächste Polizei- oder Gendarmeriebehörde gebeten. Ebersdorfb. Chemnitz. Sonnabend mittag wurbr in der Nähe des Neideschen Restaurants von Kinder» ein Feuerwerkskörper angezündet. Ein Geschirr des Bäcker meisters Günther aus Oberlichtenau passierte um diese Zeit gerade die Dorfstraße. Das Pferd, das durch den lauten Knall scheute, brach beim Umkehren die Deichsel ab und sauste mit dem Wagen Vie Dorfstraße abwärts. In der Nähe der Kirche prallte der Wagen gegen eine Mauer, wodurch das Pferd zum Stürzen kam und größeres Unheil verhütet wurde. Die Tochter des Herrn Günther, die zufällig allein im Wagen saß, sprang unterwegs heraus, erlitt aber zum Glück keine Ver letzungen. Chemnitz. HanS Heinrich Graf v. Könneritz auf Erdmannsdorf beging dieser Tage im benachbarten Euba sein goldenes Jagdjubiläum. Aus diesem Anlasse be gründete er für die Gemeinde Euba, aus deren Fluren er seit einem halben Jahrhundert dem Weidwerk ob liegt, zwei Stiftungen, die den Namen Gras-von-Könne» ritz-Dtiftung tragen. Die Zinsen der eilten im Betrage von 3000 Mark sollen alljährlich zu Weihnachten an arme Einwohner verteilt werden, während die zweite Stif tung von 2000 Mark der Mrchengemetnde zur freien Verfügung steht. Bei einem Festmahl zur Feier des JubeltageS wurde der Jubilar zum Ehrenmitglied de« Landwtrtschaftlichen Vereins von Euba ernannt, während Graf von LSnneritz seinerseits allen Teilnehmern an dem Mahl kostbare Zinnteller, die mit seinem Wappen und den Jahreszahlen 1863/1913 versehen waren, stiftete. — vor einigen Lagen kam der Plankenauee Straße 19 wohnhafte, SS Jahre alte Schmied Karl Fädelt ft» diesem Hause auf der Dreppe infolge eine« Fehltritte« zum Fallen und zog fick hierbei ei«« Schädelbruch» Gehi/n- erschütterung und Rtppenverletzungen zu. Der Bedauerns werte, der d»n einem Arzt in das Krankenhaus ein- gewiesf» worden «ar, ist daselbst am GonmEenb nach mittag an den erlittenen Verletzungen verstorben. Rochlitz. I« der «acht »nm Freitag fand man den in der Hartmannschen Fabrik angestellten 70 Jahre alten HilfSnachtwächter Hermann Schubert auf einem Stuhl in der Portierstube sitzend tot auf Der alte Man« hat vermutlich beim verlöschen der Gasflamme den Gashahn nicht vollständig geschlossen und ist wäh rend der Nacht an Gasvergiftung gestorben. Leipzig. Da« Ehrenpräsidium des 9. Deutsch««» Esperanto-Kongresses Leipzig Pfingsten 1914 haben über nommen: Kreishauptmann v. Burgsdorff, Oberbürgermeister Dr. Dittrich, kommandierend« Geueeal Exzellenz v. Lasse«. — Seit Freitag befindet sich hier ein 47 Jahr« alter au« «tederoiberSdorf ftamweoder Schloff« iu Haft, der st- al- vermögend« Etsenbahnbeamt« au«geg»ben und heirats lustigen Mädchen mit dem vorgeben, sie heirate« zu wollen, die Ersparnisse abgenommen hat. Mühlberg. D« durch den neulichen Brand im Lurm der Reustädter Kirch« »«rursacht» Schaden ist von einem Kommissar d« Städt-Feuersoztttät auf 1320 Mark abgeschätzt worden. Der Vogel des Frühlings. Ende Februar, anfangs März, wenn die Bewohner, des Dorfes, des Hofes oder des ForsthauseS bei trau lichem Lampenscheine zusammensitzen, wenn Vater tobackt und die Zeitung liest, Mutter strickt oder näht, die Kinder, um die Schulaufgaben sitzen und die Knechte und Mägde sich mit Schäkereien oder kleinen Handarbeiten die Zeit bis zum Schlafengehen vertreiben, werden sie oft durch ein sonderbares, schauriges Nachtkonzert aufgeschreckt. „Kiu-witt, Kiu-witt", klingt es schrill und schneidend durch die nächtliche Stille. Erstaunt horchen sie auf. „Kiu-witt, Kiuwitt!" Was mag das sein? Aber be reits ist eS wieder still geworden. Da: ein seltsames, unsäglich klagendes, gedehntes Stöhnen: „Huu, hu- huu, huhu huul" Und gleich hinterdrein ein lustiges Gurgeln und Kottern und Trillern: „Klurlnrlurlui", „Klurlurlurlul" Das sonderbare Konzert steigert sich zu einer wahren Höttenorgie; klingt es nicht wie ein heiseres menschliches Lachen, in Absätzen ruckweise vor gestoßen, oder wie ein hohles, tiefes Bellen ferner Hunde? Treibt der Böse sein Spiel, oder geht das wütende Heer um? Die Kinder verkriechen sich in die Ofenecke, die Scherze der Mägde verstummen, die Frauen sehen ängstlich auf den Gatten — eine unheimliche Stim mung ist eingetreten. Wer der Vater belehrt sie, daß hier keine übersinnlichen Mächte im Spiel sind, daß es durchaus mit rechten Dingen zugeht und daß das schaurige Orgelkonzert im Grunde genommen lauter Liebe und Glück bedeutet. Der Waldkauz ist es, der am eigenen Leibe das Heranziehen des Frühling fühlt und der aus Freude darüber sämtliche Register seiner robusten Kehle springen läßt- Ihm persönlich kommt es -war weniger darauf an, der «wachenden Menschheit von dem bevorstehen den JahreSereigniS Kunde zu geben; er möchte nur die Käuzin, die irgendwo in einem Astloch schlummert, da rauf aufmerksam machen, daß er auch da sei und daß es jetzt Zeit zu leben und zu lieben sei. Ihr gilt sein schmelzendes Frühlingslied. Oben, hinter den verschlossenen Läden des Kirch turms, in der hohlen Dorflinde oder in einer alten Eiche hatte er den Winter über gehockt,, mit eingezoge nem Kopf und geschlossenen Augen, mürrisch und stumpf und chatte geträumt, geschlafen und aus den Frühling gewartet. Gelegentlich ist er zwar auf eine Mäus, die sich frech aus ihrem Loch herauSwagte, niedergestoßen, oder auf einen Spatz, ein Wiesel, oder er hat sich aus dem Bach einen Schmaus geholt, seinen knurrenden Mä gen zu besänftigen. Wer jetzt ist er plötzlich lebendig geworden. Die ersten Sonnenstrahlen, die um seine Be hausung strichen und die Hasel- und Weidenkätzchen her vorlocken, die Schneeglöckchen zum Blühen begeistern, haben ihm geweckt. Er findet keine Ruhr mehr. Er schüttelt sein Gefieder, poliert es mit seinem kräftigen Schnabel, spreizt die Krallen und äugt mit seinen gro ßen, runden Kugelaugen in die Nächte hinaus, Vie be reit- von einem zaghaften Frühlingsahnen durchzogen sind. Und das erste, woran der ruppige Bursche denkt, ist die Liebe. Er ist ja ein strammer Kerl, der mit einem Griff seiner derben Krallen einer Wühlratte das Genick brechen kann, der eine Kreuzotter, so heftig sie sich wehren mag, meistert, ja der sogar vor dem Jagd hund des Försters nicht zurückschreckt, wenn eS gilt, seine Jungen zu verteidigen — weshalb sollte er also einer ebenso gesinnten Muzin nicht gesallen? Er steht keine» Gegengrund ein. Und will sie nicht willig, so brauch' ich Gewalt! Mit diesem Gedanken rückt er aus, aus die Werbung, die Brautjagd. Tie zarten Mäuslein, mit dem weichen, saftigen Fleisch, die im Moos, in der Ackerfurche, ihr Spiel treiben, locken ihn nicht. Er würdigt sie keines Blickes. Größeres gilt es heute zu erreichen, das Herz einer Muzin, mit schönen, seelenvollen Augen und einem koketten, wohlgepflegten Federschopf. Nur Ihretwegen strengt er sich so an und öffnet sein musikalisches Repertoire; nur ibretwegen vollführt er einen solchen Heidenspektakel und jagt Frauen, Kindern und furcht samen Gemütern eine Höllenangst ein; nur Ihretwegen Ststäl Lslpjüx. ILM KLrr-tt-smIMiM vm Nmr NrnM-LmMo. 1 ^»'»»8 V.« »«>/.8