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WesariG Tageblatt ««d Auxrigrr Meblav MMM«). Amtsblatt "Lr* sfür die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, _ . sowie den Gemeinderat Gröba. 4S Dienstag, 24. Februar 1914, abends. 67. Jahrg. Da« Mrsaer Tageblatt erscheiat jede« Ta- abend« mit «u«nahn,e t.. Sonn- »nb Festtage. BierteliLhrllcher Bezugspreis bei Abholung ln der Ewedition in Riesa 1 Mark SO Psg., durch nnsere Träger frei In« Lau« I Mark SS Pfa., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in« Hau« 3 Mark 7 Pfa. Auch MonatSabonnementS werden angenommen. Anzeigen-Annahme für die Kummer de« Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis für die kleingespatien- mm breite KorpuSzrile 18 Psg. (Lokalprri« 1L Psg.) Zeitraubender und tabellarischer S-ch »ach besonderem Tarif. Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riesa. — 6> tSstelle: Goethe st raste 59. — Fiir die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel i» Riesa. In dem Konkursverfahren Uber da« Vermögen de« Fabrlkbesi ^er» Hans Göbel ln Strehla ist zur Prüfung der nachträglich a gemeldeten Forderungen TttMin ans den 12. Miirz 1S14, nachmtttagS 7-4 Nhr vor dem hiesigen Königlich.» Amtsgerichte anberanmt worden. Riesa, den 23. Februar 1914. Köni-liche-AmtS-ertcht. Die Höhe de« Wasserverbrauch« au« dem hiesigen Wasserwerk in den Wintermonaten Dezember und Januar läßt darauf schließen, daß eine Verschwendung de« LeikungSwasscrS durch die Abnehmer erfolg». Nach tz 25 Abs. 8 der Mass r.oerkSordnuug der Gemeinde Gröba vom 20. September 1910 wird unter anderem mit Geldstrafe bis zu 30 M. belegt, wer das LettnngS- wasser «vbefngt weglanfen liitzt. Außerdem besteht die Verpflichtung zum Ersätze eine« etwa verursachten Schaden«. Die Eigentümer der an die Wasserleitung angeschlossenen Grundstücke oder ihre Stellvertreter müssen unter eigener Verantwortung darüber wachen und da für sorgen, Satz das Wasser nicht durch RachlStztgkeit oder Mutwillen vergeudet wird. Wir weisen auf diese Bestimmungen unsrer Wasserwerksordnuiig ganz besonder« hin und werden, in nächster Zeit die Zapfstellen, Badeeinrichtungen, Splilaborte und sonstigen Spülvorrichtungen in sämtlichen Privatgrnndstllcken und Fabriken in den Gemeinden Gröba und Weida einer genauen Prüfung unterziehen lassen. .Gröba, am 23. Februar 1914. Der Gemrindevorstaud. Wasserleitung Gröba. Donnerstag, den 26. Februar 1914 von nachmittag« 2 Uhr an, soll eine Spü« lnug de- WasserleitungS-HauptrohrnetzeS in Gröba vorgenommen werde». Dadurch werden zeitweilig« Ttttbungen de« Wasser« vorkommen, dasselbe wird zeitweise auch ganz wegbleiben. Den Wasserabnehmern wird empfohlen, sich mit dem für den Nachmittag erforderlichen Wasser bereit« vorher zu versehen. Gröba, am 23. Februar 1914. Der GeMtiudtVorftaud. Freibank Heyda. Morgen Mittwoch, von nachmittag 2 Uhr an, wird Rindfleisch verkauft. Pfund 50 Pf Der Semeindevorftand. Oertliches mW Sächsisches. Riesa, den 24. Februar 1914. - —* Zufolge Allerhöchsten Beschlüsse« vom 21. Februar 1914 sind in der Sächsischen Armee unter anderem folgende venderungen engetreten: Frotschor, Oberstleutnant undsBataillonSkommnndeur im 5. Infanterieregiment „Kron- Prinz" Nr. 104, vom I. März d. I. ab zur Dienstleistung keim Generalkommando XIX <2. Kgl. Sächs.) Armeekorps kommandiert. — Seine Majestät der König haben gernbt, dem Hauptmann Schlesier, 6. Feldarlillerieregiment Nr. 68; Lehrer bei der Kriegsschule in GngerS, die Erlaubnis zur Anlegung deS Königlich Preußischen Roten Adlerordens 4. Klasse zu erteilen. — Seine Majestät der König haben zu befehlen geruht, daß die Kasernen der Garnison Riesa hie nachstehenden Aufschriften zu erhalten haben: Die Mtserue des 3. Feldarlillerieregiment« 32 «König Friedrich rmgust-Kaserne", die Kaserne de« Pionierbataillon» Nr. 22 -Pionier-Kaserne". Die neue Kaserne des 6. Feldartillerie- «Piment» Nr. 68 in Chemnitz erhält die Aufschrift „König Medrich August-Kaserne". —* Nachdem der Kronprinz und Prinz Fried rich Christian längere Zeit bei dem Leibgrenadier. rWment praktischen Dienst geleistet haben, werden sie nun- Mr mit den Fähnrichen Giesing im 12. Infanterieregiment A. 177, v. TrWiberg im Gardereiterregiment und Gulden M 1. Feldarlillerieregiment Nr. 12 an einem besonderen MegSwtssenschaftlichen Unterricht teilnehmen. Die Prinzen Hstien in denjenigen kriegSwiflenschaftlichen Fächern unter- wiesen, die den Gegenstand de« Unterricht« auf den Krieg«, schulen bilden, und zwar in Taktik: Lehrer Major Esche (Infanterieregiment Nr. 177), in Waflenlehr« und Heer wesen: Lehrer Major Wagner (Feldarlillerieregiment 12), ifi Gelänbelehre, Feldkunde und Planzeichnen: Lehrer Ma- jor Ritter und Edler Herr v. Berger (Borst, der Landes- äufnahm«), in vefestigungilehr«: Lehrer Hauptmann Haubold Ni. Pionierbataillon Nr. 12). Genannte Offiziere sind fast Alle Lehrer an einer Kriegsschule gewesen. Außerdem wird Reitunterricht in der Mtlitärreltanstalt und Fechtunterricht durch Hauptmann Uhltch (Feldarlillerieregiment Nr. 48) erteilt werden. Nach Abschluß de« Unterricht« werden sich me Prinzen einer vor der Obermilitär-PrüfungSkommiflion Wzulegendeu Offizier«prüfung unterziehen. — Der dterjährige Gauturntag de« Rtederelbe-Gaue« fand Sonntag, den 22. d». Mt«. w Zeithain statt. In Anwesenheit von 68 Verein«- Hertretern und den Mitgliedern de« Gauturnrate«, sowie «ine« Vertreter« de« Krel«turnrate«, (Kaufmann Roßberg- Chemnitz) wurde mit Begrüßung, allgemeinem Gesang und einem harmonischen Willkommengruß der Sänger-Rieg« de« Zeithainer Turnverein» der Gautag eröffnet. Au« den Berichten de« Gauvertreter«, Gauturn-, Gauspiel- und Gau- geldwarte« ist hiroorzuheben, daß der Gau vom 1. Januar 1914: 3981 männliche veretn«angrhörtg« zählte, wovon 9S8 im Jahr« 1918 an den Turnübungen tellnahmen. Der Frauenabteilung gehören 255 an. Der Kaffenbestand te» Gaue« betrug 892,65 Mark. Di« Spielbewegung hat besonder» durch den vorjährigen Sptelleiterlehrgang, der in hiesem Jahre-Wiederholt werdin soll, sich gut entwickelt. Ein: Erhöhung der Kreissteuer um 5 Pfennig auf 16 Psg. , per Mitglied fand in Rücksicht auf die vielerlei Anforde- I rnngen an den Kreis einstimmige Billigung. Für den Kreiklurntag am 12. April dieses Jahres in Kamen- wer- den al« Abgeordnete bestimmt: Thiele-Oschatz, A. Müller- Oschatz, Birnstengel-Mügeln, Haack-Rtesa und außerdem vier Stellvertreter festgesetzt. Der Tagung de« Deutschen TurntageS 1915 in Bremen wird al« Vertreter de« Gaue« A. Müller-Oschatz und al« Stellvertreter Thiele-Oschatz bei- wohnen. Die Versammlung erklärte sich für den Ankauf deS JahnhauseS in Freyburg und schlägt hierzu die Er- Hebung von 5 Pfennig pro Mitglied vor. Al« Tag für die Abhaltung des diesjährigen GauturnfesteS in Mühlberg wird der 28 Juni beibehalten. Die Gausteuer soll in der seitherigen Höhe von 25 Pfennig auch für 1914 von den Vereinen erhoben werden. Eine Sammlung für die Kreis- unterstützungSkasse erbrachte 10,32 Mark. Nach 4 stündiger Dauer wurde der Gautag 7^6 Uhr geschloffen. —* Nach der in gestriger Sitzung der vereinigten Militärvereine vorgetragenen Abrechnung erbrachten die Werningschen JnbiläumSfe st spiele einen Ueberfchuß von rund 1000 Mark, die in gleichen Teilen den Unter- stützungskaffen der beteiligten 10 Militärvereine zufließe». Die gesamten Einnahmen betrugen 5800 M. und die AuS- gaben 4800 M. Außerdem schenkten mehrere Gönner den Militärvereinen ca. 450 M., die al« Stiftung verwaltet werden. Die Rechnung wird noch einer Nachprüfung unter worfen. Herzliche DankeSworte erklangen auch allen denen, die für die Festspiele Zeit und Mühe opferten und dadurch zu einem guten Gelingen und Abschlüsse beitragen halfen. —* Da« in Bewegung gekommene Gi« der Eger ist wieder zum Stillstand gekommen. Dagegen ist am Montag ein Teil der ElbeiSdecke, und zwar von Nkedergrund bi» Aussig, in Gang gekommen. Da» Ei« schwamm heute mittag von 1 Uhr ab hier durch; der EtSgang war ziemlich stark. Heute vormittag war di« Elbe hier voll- kommen eisfrei. Wie durch AuShang von un» bereit» bekannt gegeben, meldete Schöna heut« früh 7 Uhr Et-gang bei einem Wafferstand von 100 Zentimenter über Normal. —* Dieser Tage wurde auf JacobSthaler Flur ein stattlicher Hirsch (Achtender) erlegt, nachdem schon in früheren Jahren regelmäßig Hochwild sich al» Wechselwild zeigte und auch erlegt wurde, jedoch selten einer mit solch kapitalem Geweihschmuck. —* Der Postscheckoerkehr de« ReichS-Post- gebiet« hat sich nach dem jetzt erscheinenden neuesten Geschäftsbericht für 1913 auch im fünften Jahre seine« Bestehen« günstig entwickelt. Die Zahl der Kontoinhaber ist Ende 1913 auf 86460, also gegen 1912 um 15 v. H. gestiegen. 71 v. H. der Kontoinhaber sind gewerbliche Unternehmungen und Kaufleute. Der Gesamtumsatz belief sich 1913 auf rund 85906 Millionen M., d.s. gegenüber dem Vorjahre 5559 Millionen M. oder 18 v. H. mehr. Bon dem Umsatz im RetchS-Postgebiete wurden 21298 Millionen Mark, d. s. über 59 o. H., bargeldlo» abgewickelt. Auf ein Postscheckkonto entfielen im Jahr durchschnittlich 1485 Gut- und Lastschriften. Da» durchschnittlich« Guthaben ein,« Kontoinhaber» betrug 2169 M., da»jenig« aller Kantolnhaber (im Durchschnitt de« Dezember) 201 Millionen Maik. Dieser Betrag war, bi« auf einen Betriebsfonds von 12 Millionen M. verzinslich angelegt in Reichs-, nnd Staatsanleihen verschiedener Bundesstaaten, in Darlehen an Genossenschaften, in Wechseln und durch Ueberweisnng an die ReichShauptkasse, im letzten Falle al« tägliche« Geld gegen 3 v. H. Zinsen. Der Postscheckoerkehr de« ReichS-Postgcbirt« ergibt für 1913 ein Mehr von 682000 Mark nnd gleicht so mit dem Mehr de« Vorjahre« (429000 M.) den Mtnderbetrag nunmehr au«, den die ersten Jahie in Höhe von über einer Million Mark ge zeitigt hatten. Im internationalen Postgiroverkehr, der Oesterreich, Ungarn, die Schwriz, Luxemburg und Belgien mit umfaßt, wurden 91 Millionen M. durch bargeldlose Ueberweisungen beglichen. —* Der erste Tag ter vierzigtägigen Fastenzeit als eine Vorbereitungszeit auf da« Osterfest ist Ascher- Mittwoch. Der Name Aschermittwoch stammt von dem Brauche in der katholischen Kirche, daß an diesem Tage der Geistliche die Asche von Zweigen, die am vorjährigen Palmsonntage geweiht wurden, sich aufs Haupt streut Md dann den am Altar niederknienden Gemeindeglieherrr ein Aschenkreuz auf die Stirn streicht mit den Worten: „Gö- denke, Mensch, daß du Asche bist und wieder zu Asche werden wirst!" Der Aschentag, wie man ihn in katho lischen Ländern auch nennt, soll also auf die Vergänglich keit alle« Irdischen Hinweisen. Nichtsdestoweniger gab und gibt e« manchen recht vergänglichen «schermittwoch«brauch. Vielfach treibt sich z. B. da» Gesinde mit Birkenruten au» den Betten. Die Kinder schmücken solche Ruten mit bunten Fäden und Bändern und überraschen frühmorgens Eltern, Onkel» und Tanten, vielfach auch die Paten, „streichen" sie und erwarten nun Geld oder eine Leckerei. Im Mecklen burgischen schreit die kleine Gesellschaft ganz kategorisch: „Heitwecken her, Heitwecken her!" In Sachsen und Thüringen geschieht da» Stretchen auch mit geschmückten Tannen- oder Wacholderzweigen, nnd ein beliebter kind licher Begleitver» lautet: „Asche kehren, lange» Leben, »nutzt mir auch 'nen Dreier geben!" Im allgemeinen kommt und geht der Aschermittwoch, ohne datz er als solcher im täglichen Hasten und Treiben irgendwie besonder» be merkt wird. Manchem schmerzt wohl noch der Kopf von gestern her, wo die tollen Fastnachtsgeister da» große Wort führten, und ein leerer Beutel mahnt an die schönen, un wiederbringlich dahtngegangenen Goldstücke, die darin waren. Aber auch solch trübselige Katerstimmung vergeht, und da» ist gut so. DaS Leben ist viel zu buntfarbig und be- zlehungSretch, al» datz auf die Dauer da» Aschermittwoch grau vorherrschen dürste. Immerhin ist e« bisweilen ganz nützlich und gut, ein Weilchen den AschermittwochSstimmen zü lauschen und daran zu denken, daß auch wir einmal wieder zu Asche werben. —* In der Natur beginnt r« bereit« schüchtern zu sprossen und zu keimen. E« wagen sich leise gar feine vlütenstengelchen hervor, um unter dem Kuß der ersehnten Sonne liebliche weiße Glöckchen zu entfalten, die sich im Winde wiegen und dl« Freudenbotschaft hinau«tönen lassen in die Welt: .Der Frühling naht! Schon hat er seine Voten vorauSgefchlckt, um e« zu verkünden!" Da« ist da« Schneeglöckchen (Oalaotdus nivalis), der Erstling der Mül Mül! Hckt UM- Wits jWrW-lmMWts KiMt GWWM