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«»«» Bau ist »»««fall» «in Berbindungsgang i« 1. Gtockwsrk vorgesehen. Dl« unschönen alten Anbauten am RatharB »erden durch «tuen verdau verdeckt. Li, EnmdrlßMm, ist gnt, dach fchlt wieder et, verbind«,,«, gang i« Grdßchchaß. Einstig ist, bah da« Kellergefchatz «ach der DI«, P» für Mstznungszweck« nutzbar gemacht ist. tzluf di« i» Punk» 6 de« vauprogramm« vargrschriedme Faffadengestaltnng sch nicht ausreichend Rückficht genommen. Li« dedmrte -Ukh« beträgt 701 qm. — Der «ntneuch .Etadtwappen" hat ganz aus Isolierung de« Neu« bau«! verzichtet. Lurch Heranrücken de» vauch an da« jetzig« Gebäude werden die alten Anbauten am Rat- Hau« vdllig verdeckt. Li« Grundritzldsung ist klar und übersichtlich. Günstig ist di« Anordnung einch besondere« Eingänge« vom Hose au«. Di« Baufluchtlinie ist nicht ein gehalten; der Entwurf ordnet vor dem Mittelbau «in« Terrasse an. Günstig ist auch di« Anordnung ein,« Gesell- schäft»,immer« am Ratskeller. Die Fassadengestaliung ist ansprechend Und einfach. Li« »ach dem Lntwurs» bebaut« Flüche betrügt 790 qm. — Der Entwurf »Im Gleich gewicht" sieht einen vom alten Rathaus« isolierten vau vor. Gr ist 10 Meter vom Hauptgebäude entfernt projektiert und fleht ebrnfall« einen verbindnngsgang zwischen beiden Ge- büuden vor. Die alten Anbauten am Rathau« will er durch einen durch alle S» ckwerke reichenden Neubau ver decken. Di« Anordnung der Rüume ist, von den Korridoren abgesehen, im allgemeinen übersichtlich und zweckmützig. Di« Aassadengestaltung sei zwar einfach, schließ« sich oder dem alten Rathau« nicht harmonisch an. Die tatsüchlich bebaut« Flüche betrügt 738 qm. — Die zwei Entwürfe »Marktabschluß" und .Hofabschluß" rühren von einem Verfasser her. Nach diesen Plünen wird der Neubau unmittelbar an da« alte Gebäude angebaut. Der Entwurf .Marktabschluß" sieht noch einen Flügelbau vor, der nach der Parkfreitreppe herüber dem Alberiplatz «inen Abschluß geben würde, wührend der davor befindlich« Straßenteil zu einer platzartigen Erweiterung de« Albertplatze» ausgebaut wird. Der Entwurf »Hofabschluß" hat diesen Flügelbau an der Parkfreitreppe wieder fallen lassen. Der Neubau wird direkt an das alte Rathaus angebaut, aber vier Meter au« der Fluchtlinie nach der Straß« zu herausgerückt, sodaß die 26 Meter breit« Straße um 4 Meter geschmülert wird. Di« Straße soll durch Aufschütten in gletchmüßtge Höhe gebracht und zum Ausgleich noch Treppen angebracht wer den. Di« Grundrißlösung ist bei beiden Entwürfen klar und übersichtlich. »Marktabschluß" hat eine einfache und bescheidene Fassadengestaltung und sieht 647 qm bebaute Flüche vor. Die Fassadengeflaltung bei »tzofadschluß" ist mit Liebe an den alten Vau angeschlossen. Die tatsüchlich bebaut« Flüche betrügt 654 qm. Da» Gutachten bezeichnet di« letzten beide« Entwürfe al« die besten Arbeiten, die außerdem die geringste zu bebauende Flüche und die niedrig sten vaukosten benötigten. Sine Zusammenstellung ergibt folgende« Bild: Es beanspruchen die Baukosten Projekte bebaute Fläche Vom Vlbeftrand au« 850 qm 82l l13 Mk. Gut Geleit -01 » 302441 » Stadlwappen 790 < 800805 » Im Gleichgewicht 738 289339 » Hofabschluß 654 » 197000 , Marktabschluß 647 » 192000 , Der Gutachter, Herr Oberbaurat Scharenberg, empfiehlt schließlich, den Entwurf .Hofabschluß" zur Vusführung zu bringen. — Der Bauausschuß hat darauf beschlossen, den ftüdlischeu Kollegien zu empfehlen, zur Beseitigung des bereit» anerkannten Mangel« an Erschüft«, und Kanzlei- rüumen im Rathaus die Errichtung eines Sparkassen- gebüudes auf dem Gelünde des Rathauses an der Straße nach dem Park zu vorzunehmen, das Grundstück auf einem besonderen Grundbuchblatte «inzutragen und als den am besten geeigneten Entwurf den Entwurf »Hofabschluß" in Aussicht zu nehmen. Der Verfasser dieses Entwurfes soll mit der Aufstellung eine» genauen Kostenanschlages beauf- trog« und di« hierzu erforderlichen Mittel bewilligt werden. Der Rat ist diesem Beschlüsse betgetrelen. — Herr Stadtv. Hugo: Die Angelegenheit brschüstige die Kollegien schon fett lüngerer Zett und da« Bedürfnis^fei anerkannt wordrn. Inwieweit aber ein Bedürfnis vorltege, darüber könne man geteilter Meinung sein. Er stehe auf dem Standpunkt, daß ausreichende Geschüftsrüume beschafft werden könnten entweder durch Hinzunahme der vürgermeisterwohnung oder vielleicht dadurch, daß man die Gastwirtschaft heraus- uühm« und diese zu Geschüftsrüume» etnrichte. Ob da» Bedürfnis vollständig gedeckt werden würde, bedürfe noch der Prüfung, aber wir würden doch vielleicht davor be- wahrt, jetzt einen teuren Bau aufsühren zu müssen. Die Kosten für den Rathausbau, die wir sparten, könnten für städtische« Areal nutzbar gemacht werden. Die Entwickelung unserer Stadt werd« sich nicht nach Gröba oder dem Bahn hof zu erstrecken, sondern ihren Weg nach Süden und Osten nehmen. Und wenn wir unseren Bebauungsplan betrachteten, so zeige sich, daß man di« Hoffnung auf den Jndustrtehafen setz«. Diese« Projekt fei kein Luftgebild«, sondern e« werde sich vielleicht verwirklichen lasse», wenn der Staat sich zur Unterstützung bereit finde. Ehe wir also Mittel jetzt festlegten in einem Neubau, sollten wir diese lieber bereit halten für derartige Aufgaben. Redner erinnert« noch an das Rtngbahnprojekt und andere Auf» gaben. Denn wir bauten, dann müsse da« Rathaus an dieser. Stelle stehen bleiben. Da» würde zwar den um- liegenden Bürgern lieber sein, aber er vertret« doch den gegenteiligen Standpunkt, auch wenn man ihm, wie bet der letzten Stadtoerordnelrnwahl, einen Strick daraus drehen wolle. Dir seien in rin vautempo gekommen, wo ein Bau dem andern folge. Redner bemängelt schließlich noch, daß dem Kollegium da« vauprogramm, das den Ent würfen zugrunde gelegen hat, nicht zugestellt worden tst. Bet der Besichtigung der Pläne habe man sich nur ein dunkle« Bild schaffen können. Herr Stadto. Bergmann erklärt, er Hobe nicht erwartet, daß man sich nochmal« darüb« aussprech«» werd«, ob «in Erweiterungsbau be- gründet sei »der nicht. Ueber diesen Punkt werd« man wohl kau« nochmal« in «ine Debatte eintreten können. Nachdem die «tvtwendigkrlt anerkannt worden sei, dürfe gehofft werd«, daß «an sich nun mit den Entwürfen be- schäsltge. Hin Stadtv. Mend« «eint, er würde sich ohne umiten« dem Urteil de« Sachverständigen anschlteße», nur hab« er da« Bede»!«», daß di« Entwürfe .Hofabschluß" und .Marktabschluß" dem Banprogramm nicht in dem Maß« entsprechen, ml» die anderen Entwürfe, di» den im Bau- pro,ramm georderten Verbindungsgang vorsehen. Richtiger wär« es gewesen, «enn man den Bausachverständigen vor Ausstellung de« Bauprogramm« gehört Hütte, da die« nicht geschehen, hätte derjenige die Entwürfe prüfen müssen, der auch da« vauprogramm aufgestellt habe. Her» Stadt». Schneider erwidert, daß es im Baupro gramm den Architekten auch freigestellt worden sei, den Anbau gleich an das Hauptgebäude heranzurücken. Für den Entwurf .Hokabschluß" hab» man sich «ntschloflrn, weil er sich bescheiden dem allen Gebäude anschließe und es nicht überflügle, ferner weil er «ine geringere bebaute Flüche nrsehr. Man könne zufrieden sein mit dem, was wir an cinen erhallen hätten. Auch Herr Stadto.-Borft. Schön- »err spricht sich dahin au«, baß der Entwurf .Hofabschluß" dem Bauprogramm entspreche. Herr Stadtv. Mend« be harrt aber bei seiner Ansicht und erklärt, daß der Verfasser der Entwürfe .Marktabschluß" und .Hofabschluß" dem Vauprogramm nach die Nebensache, nicht aber die Haupt vorschrift behandelt hätte. Herr Stadtrat Dr. Dietzel erklärt, daß kein Grund vorliege von einem Zwiespalt zu reden. Da« Bauprogramm hab« jedem Architekten die Möglichkeit gegeben, zwei verschiedene Projekte vorzuiegen, wer von den Architekten nur «inen Entwurf vorgelegt hab», sei selbst schuld daran. Herr Stadtv. Geißler ist der Ansicht, daß der Raummangel im Rathau« anerkannt sei und wenn die vorliegende Ratsvorlage angenommen werd», so tu« das Kollegium weiter nichts, als auf dem Wege zur Lösung der Frage einen weiteren Schritt vorwärts. Das Kollegium binde sich damit garnicht. Wenn der genau« Kostenvoranschlag vorliege, werde zu ermessen sein, ob wir zur Aussührung des Baues in der Lage sind. Nach den Entwürfen würden von den jetzigen Geschäftsstellen im alten Rathaus« nicht mehr viel bleiben. Er mache daraus aufmerksam, waS noch für Kosten aufzubringen sein würden für den Umbau de« alten Rathauses Daß die Mittel von 197 000 Mark auSreichen werden, glaube er nicht, da« gehe schon daraus hervor, daß bei einem gleichlautenden Bauprogramm die Preise so ausein- andergtngen. Er rät, dem Ratsbeschlnß jetzt zuzusttmmen, denn er binde ha» Kollegium nicht, den Neubau auSzu- führen. Vielleicht lasse sich später eine andere Lösung fin den, um dem Mangel abzuhelfen. Herr Stadtv. Hugo erklärt, daß er sich für berechtigt gehalten habe, seine frühere Idee nochmal« zum Ausdruck zu bringen. Im weiteren bringt er noch verschiedene Bedenken gegen die Verteilung einiger Geschäftsräume im neuen Gebäude zum Ausdruck, auf di« Herr Stadtv. - Borst. Schönherr, erwidert: Etwaige Wünsche zu berücksichtigen sei ja bei allen Ent- würfen noch möglich. Wenn Herr Stadto. Geißler glaube, die 1S7000 Mark reichten nicht au», so müsse man dies erst abwarten. Deshalb verlange man ja auch den spe ziellen genauen Kostenanschlag. Herr Stadtv. Ketzer be merkt, daß der Vauausschuß sich in erster Linie Habe an das Gutachten de« Bausachverständigen halten müssen. Er pflichtet dem Einwand de» Herrn Stadto. Mende bei und würde es auch für richtig gehalten haben, wenn da« Bauprogramm dem Kollegium zugestellt worden wäre. Die Sntwurfsbearbeitung sei nicht richtig ausgeschrieben worden, die« müsse vor allem zu Ehren der anderen Architekten festgestellt werden. Nach Punkt 4 de» vauprogramm« werde ein selbständige« Gebäude mit Verbindungsgang gefordert, während Punkt 5 sdlrekter Anbau) nur «inen Wunsch ausspreche. Redner empfiehlt schließlich ebenfalls die Annahme des RatSbeschlusseS. Herr Stadtv.-Borst. Schönherr stellt fest, daß nach der Revidierten Städteordnung das Stadtverordnetenkolle gium nicht berechtigt sei, dis Vorlegung des Baupro- grammS zu verlangen. Herr Stadtrat Dr. Dietzel geht ebenfalls auf die hinsichtlich der Verteilung einiger Räume im neuen Gebäude geäußerten Bedenken ein und sucht nochmals zu beweisen, daß die Wahl des Entwurfes „Hofabschluß" durchaus im Rahmen des Bauprogramms liege. Herr Stadtv. Bergmann äußert den Wunsch, daß die Pläne auch der Öffentlichkeit zur Besichtigung zugängig gemacht werden möchten. Herr Stadtv.-Borst. Schönherr erklärt, daß Herr Bürgermeister Dr. Scheider dies bereit- zugesagt habe. Herr Stadtv. Mende glaubt, daß eS ein schlechtes Bild geben werde, wenn das neue Gebäude 4 Meter aus der Fluchtlinie heraus gerückt werde. Herr Stadtv. Rich. Hofmann ist da gegen der Ansicht, daß das Gesamtbild nur gewinnen werde, wenn die breite Straße etwas geschmälert wird. Ihm berühre besonders sympathisch, daß der Entwurf „Hofabschluß" das alte Bild oeS Rathauses nicht ver dränge. Unser Albertplatz werde sicherlich gewinnen. — Hierauf wird vom Kollegium dem Rats- und Bau ausschußbeschluß einstimmig beigetreten. Herr Stadtv.- Borst. Schönherr teilt sodann noch mit, daß nächsten Donnerstag die Namen der BerfasserderEnt- würfe fest gestellt werden, wozu der Bauausschuß etngeladen ist. 3. Es macht sich die Neuherstellung undAu«. besferungderWohnung dr« Polizeioberwaibtmeister« tm Rathaus notwendig. Es fehlt in der Wohnung ein zweite« Schlafzimmer, da» dadurch beschafft werden soll, daß «in Teil de« großen Korridors der Wohnung für Nohnungszweck« umgebaut wird. Außerdem mutz ein in wentß gutem Zustand« befindlicher Kachelofen der Wohnung umgesrtzt werorn. Di« Kosten für die Neuherrichmng Und Umänderung der Wohnung betragen 50S M. Ferner soll noch von der Wache ans in die Wohnung de« Oberwacht- metsters Telephon gelegt werden, und zwar au« dem Grunde, damit nacht«, wenn nur ein Mann auf der wache ist, der Oberwachtmrtster la dringenden Fällen «,-rnken werden kann, ohne daß der Schutzmann da« Wichllokal zu verlass«» braucht. Rach Befürwortung der Vorlage durch Herrn > Stadtrat Dr. Dietzel wurdtz dem Ratsbeschlnß ein- stimmig beigetreten. 4. Der Rat hat in Uebereinstlmuenng »U ein«» Beschluss« de« Bezirksausschuss»« der Amtshauptwonnschaft Großenhain deschloffen, »l» verbot zu erlassen, da« dl« sogenannte« Schiede- und Wackeltänz«, den Apa chen- und Schwedentan« usw. und di, gänzlich« Verdunkelung der Tanzstätte» bet äffent- lichen Tanzvergnügungen untersag». DteZuwider- handelnden werden mit Geldstras, bl« zu löv M. oder entsprechender Haft belegt. Auch den di« verbotenen Tänze duldenden Saalbefltzern wird Strafe angedroht. Herr Stadtrat Dr. Dietzel erklärte, daß da« verbot nur die argen Ausschreitungen trrffen «olle. Die Herren Stadto. Bergmann, Richter, R>ch. Hofmann, Geißler und Stadto.» vtzeoorsteher Beruh. Müller konnten «in Bedürfnis für ein solche» verbot in unserer Stadt nicht anerkennen. Man äußert« besonder« sein Befremden darüber, daß «in solche» verbot erlassen werde, obwohl ein Anlaß hierzu in unserer Stadt noch nicht vorgekommen sei. Di« heutigen Gesetzesbestimmungen genügten vollständig, um wirklich unsittlichem Gebaren beim Tanze Einhalt zu gebieten. Und wer beurteile es denn, ob «in Tanz unsittlich getanzt worden sei? doch in den meisten Fällen der Gendarm, aus dessen Anzeige hin dann die Verurteilung erfolge. Herr Stadtrat Dr. Dietzel und Herr Stadtv.-Borst. Kommerzienrat Schön- Herr betonten dagegen, daß da» verbot Vorbeugen soll« während Herr Stadto. Romberg meinte, da» Publikum soll, sich an unser« guten deutschen Tänze halten. DaS Kollegium stimmte dem verbot mit der knappen Mehr heit von S gegen 8 Stimmen zu. Schluß der Sitzung kurz nach r/.g Uhr. —* Der gestrig« Lichtbilder-Vortrag de» Ge- werbeoerein» stand unter der Devise: »Warum in die Ferne schweifen, fleh' da» Gute liegt so nah." In zahl- reichen Lichtbildern wurden di« Schönheiten de« östlichen sächsischen Erzgebirges und dr« benachbarten Böhmen» vor Augen geführt. Während der erste Teil dr« Vortrags di« Schönheiten de» Gebirges im Sommer zeigte, wurden-im zweiten Teil die Winterpracht, der Sport und vor allem die Rauhreifbildungen und Schneegebtlde vor Augen geführt. War das oben zitterte Wort auf unsere engere Heimat in Anwendung zu bringen, so auch auf die beiden Herren Vortragenden, denen auch an dieser Stelle nochmal» der Dank zum Ausdruck gebracht sei. Am 6. März findet rin Familien-Sbend statt, sür den man ein erstklassige« Quar tett au» Leipzig gewonnen hat. Der Verein hat kein« Kosten gejcheut, um seinen Mitgliedern, deren Zahl ständig zunimmt, einen besonderen Genuß zu bieten. —* Am nächsten Sonntag, den 22. 2. 1914, hält die »Wehrkraftabtetlung der Deutschen Jugend" im Höpfnerschen Saale «inen Familtenabend ab. Außer KlavteroorträgrN, Gesängen und Etnzelszenen sollen zwei Ausführungen geboten werden: »Der Trommeljunge von Dennewitz" ein Schauspiel in 4 Aufzügen au» der Zeit vor hundert Jahren, und di« »Rütliszene" aus Schiller« »Tell". Der Beginn ist aus 6 Uhr gesetzt, damit für die jungen Leute zeitige Heimkehr möglich ist. ES steht wohl zu hoffen, daß die Lehrherrn, Arbeitgeber und namentlich auch die erwachsenen Angehörigen der gegen wärtigen wie der nächstjährigen Fortbildungsschüler und der sonstigen Teilnehmer an den Veranstaltungen der »Deutschen Jugend" di« Gelegenheit benutzen werden, um den jungen Leuten ihr Fest feiern und verschönen zu helfen. —* Zu der politisch hochbedeutsamen Frage, ob ein Beamter durch Stimmenthaltung die So» ztaldemokratt« fördern darf, ist eine wichtig« Ent scheidung des Disziplinarsenat« de» preußischen Oberver waltungsgericht« ergangen: Bet einer Wahl von Schul- kommtsstonsmttgliedern in einer Landgemeinde hatte der Gemeindevorsteher sein« Stimme nicht abgegeben. Sein« Stimmenthaltung hatte zur Folge, daß Sozialdemokiaten als Mitglieder in die Schulkommisflon bezw. in den Schul vorstand durch di« Wahl «intraten. Ein« Anzeige gegen den Gemeindevorsteher hatte die Einleitung de» Disziplinär- verfahren« zur Folge. Der Disziplinarsenat de« Oberoer- waltungSgertcht» sah von einer Dienstentlassung de» Ge meindevorsteher« ab, verurteilte ihn jedoch zu einer Dis ziplinarstrafe in Höhe von 80 Mark. Der Senat ging von folgenden Erwägungen aus: Der Gemeindevorsteher mußte sich von vornherein bei einer Wahl von Schul organen, die zugleich als solche Staatsorgan« seien, sagen, daß eine Stimmenthaltung den Eintritt sozialdemokratischer Mitglieder in da» Kollegium ermöglichen könnte. Wenn er dies zu verhindern unterlassen habe, indem er sich der Stimme enthielt, lass« die« einen bedauerltchen Mangel an politischem Scharfblick erkennen, denn al» Beamter hätte er auf jeden Fall durch sein« Stimme verhindern müssen, daß Feind« der heutigen Gesellschaftsordnung und des Staate« auf di« Schule, die die Kinder nicht nur sür den Lebensweg vorberetten, sondern sie auch zu monarchisch ge- sinnten Menschen erziehen solle, bestimmenden Einfluß ge winnen. Seine Pflicht wäre es gewesen, selbst wenn der bürgerliche Kandidat ihm persönlich ungeeignet erschien, diesen zu wählen. Es wäre nach der Wahl immer noch Zett gewesen, sein« etwaigen vedenken an di, Aussicht«- dehörd« wetterzugeben. E« könne ihm auch nicht al« Ent schuldigung angerechnet werden, daß er bet einer Stimm enthaltung von dem Gedanken ausging, «ine etwaig« Wahl sozialdemokratischer Mitglieder würde durch die Aufsichts behörde doch nicht bestätigt werden. — Das große rheinische Zentrumsorgan lK. B. Ztg.) schreibt zu dieser Verurtei lung des Gemetndeoorsteher«: »Dieser Entscheidung kommt große prinzipiell« Bedeutung insofern zu, al» sie aus olle Beamtenoerhältn ss« ohne weiteres übertragbar erscheint." Da« tst zweifellos richtig. Den Regierungen aller mo- na chsschen deutschen Bundesstaaten müßte es doch sehr , dringend erscheinen, über di, Pflichten ihrer unmittelbaren und mittelbaren Staatsbeamten tm Verhalten gegenüber