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perückzuhaltm, »vtz, «»er fol^v, ist d«»«t ,» »al »- kmnmm uvd „« dm «»»MI de» WiAM», di, ihm Wer dm Sri» «»mm, ««fahr« mord«. »« »in erhaltmen »»blich« Bertttz«»«m ist d« jmP« ««sch ^ftordm. * Utz«»«ttz. D« J»R«m«i» Kheimcktz »W GM», ««lisch« Bmtdtz» f-ttrtt sei» ttMch»« JMIst»«. Bi« -ftstyrWItzt hick» Gmmktmdmt Och. Mrchmratv. -Os», mann, der mitte «d«m» «Hsichtt«, d«ß d« Bo««gcktsche »und sich «in« gmße Weither^,ttit »mährt hab« «» «MH di« nach neu« Au«druS»sorm»n ringenden Geister nicht außschlteß». D«r Borsttzmd, «am sächftschm Lanbeß»«^»« d«s Bvaag,lisch« Bunde» Supertnttndent Kröber-Pima wandt« sich »an« sn d«r Hauptversammlung in «tnim Aar- trag g«g«n die Au-tritt-bewegung au« d«r Kirch«. Zuletzt kam der Redner auch auf den Kampf g«g«n Nam zu sprechen. * Waldenburg. Li« albanisch« Deputation, di« vorautsichtlich am IS. Februar den Prinz«« Wilhelm zu Wi«d ia Neuwied begrüßen wird, wird von d»rt au« «ach Schloß Waldenburg komm««, «« «inen Lag Allste de« Fürsten von Schönburg-Waldenburg und der Prinzeffin zu Wied zu sein. Der zukünftig« Fürst von Albanien ist be kanntlich «in Schwager de« Fürst,« zu Schünburg-Waldenburg. Schüueck (Vogtland), vorgestern wurde hier ein neunfahrige« Müdchen, «amen« Weher, durch «i». und Schnremafsea, di« von einem Dach« herabstürzten, getrosten und so schwer verletzt, daß e» sofort »erstarb. Fast gleich- zeitig wurde in der vahnhofstraße btt l» jährige Lehrer«, »achter Haller durch von «in,« Dach« ittrabsallende Schnee- masten am Kopf, schwer verletzt. — In «darf durchstach sich der IS führige Realschüler Meichüner bei« Schneeschuh laufen infolge ungeschickter Handhabung der mit einer Eisen spitze versehen,« Vrrmsstange den linken vberschenkel und mußt« schwerverletzt in di, ,lt,rlich, Wohnung geschastt werden. Leipzig. Eine miste Sefahr für dm Leipzig«« Hauptbahnhof entstand am Sonnabend durch «inen Streik der polnisch,,, Erdarbeiter, di« mit den Schachtarbeiten am Reubau de« Nntergrundbahnhofe« beschäftigt lind. Diele — etwa ISS an der Zahl — legten in der vlittagtzstund« «egen Lohndlffereuzen die Arbeit nieder, und dadurch, daß dl, wasterpumpmaschinm di« Arbeit ebmsall« einstellen mußten, stieg da« Grundwafler in dem Schachte so stark, daß di« bereit« begonnenen vetonierung«arbeiten schwer bedroht waren. Allrrding« gelang ,« der au«sührmdeu Firma bereit« am Sonntag, Arbeiter sür Rotarbelten zu bekommen, sodaß di« Erfahr einer Unterminierung »er Baulichkeiten durch da« angeftiegene Erundwaster bald al« beseitigt angesehen werden konnte, Am Montag nahmen auch sümtlich« Arbeiter, die in den Streik «treten waren, di« Arbeit wieder auf. Bodenbach. Mit dem um 8 Uhr abend« in Boden bach eintreffenden Berliner Schnellzuge kam am Sonntag «ine Frau an, bei der man während der Zollreviston «inen Rock mit 14 Kilogramm Sacharin vorfand. Die Schmugg lerin wurde verhaftet und dem vezirttgerichte eingellrfert. Knust nud Wissenschaft. Sine neue Heilwirkung de« Sonnen licht«. Daß dem Sonnenlicht vielfache Heilwirkungen zukommen, dürfte allgemein bekannt sein. In der Be kämpfung der Lungentuberkulose bildet e« sogar, neben der Waldluft, da« Hauptmittel. Auch für Nervenkrank heiten, rheumatische und gichtische Leiden wird «S ost verschrieben. Neuerdings ist e« nun einem griechische» Arzt durch Zufall gelungen, eine bisher unbekannte Heil kraft deS Sonnenlichtes zu entdecken, nämlich die Fähig keit, Brandwunden zu heilen. Er Kumte außerdem di« Heilwirkung an einer Kranken ausprobieren, die er früher schon mit den gewöhnlichen therapeutischen Mitteln gegen Brandwunden behandelt hat. Der Fall betraf eine junge Epileptikerin, die zweimal inS Feuer gefallen war und sich schwer verletzte. Während nun das erst« Mal die Behandlung ein Jahr dauerte und mit großen Schwierig keiten verbunden war, verlief die Heilung einer eben- sogroßen Brandwunde mit Sonnenlicht genau 26 Lage. ES wurden täglich 2- bis 6 stündige Sitzungen veranstaltet, die bereits nach überraschend kurzer Zeit unerwartete Erfolge zeigten. Auch war die Vernarbung viel gleich mäßiger und schöner als bei der gewöhnlichen Be- handlungSweise. DaS Reichsgericht hat da» Urteil des Land gerichts Berlin 1, welches auf Einziehung und Unbrauch barmachung von 43 Ansichtspostkarten erkannte, von denen ein großer Deil Wiedergaben von öffentlichen Kunstwerken sind, aufgehoben und die Sache an da» Landgericht Berlin 2 zurückverwiesen. In der Begrün dung heißt es, daß das erlassene Urteil nicht haltbar sei, da es die Postkarten zu Unrecht in Bausch und Bogen für unzüchtig erklärt habe. VS sei nicht zu lässig, ein Bild deshalb für unzüchtig zu erklären, weil eS einen nackten Körper darstelle. DaS Landgericht selbst habe anerkannt, daß die Reproduktionen den Original« ganz gleichwertig sind. TK. DaS Wunderkind beim Zaren In Zarskoje-Selo hat dieser Tag« beim Zaren ein eigen artige- Konzert stattgefunden, dessen Dirigent da« in der Petersburger Gesellschaft vielbewunderte siebenjährige Wunderkind Willy Ferrero war. Mit seinen Eltern kam der kleine Kapellmeister in einem Hofwagen nach dem Palais, speiste mit gutem Appetit ein aus der Hof küche vorbereitete- Frühstück, und betrat um S Uhr den Konzertsaal, wo ihn ein Orchester von 8V Musikern er wartete. Zur selben Zeit «schienen der Aar, der Aare- witsch und die jungen Großfürstinnen mit großem Ge folge. DaS Kind zeigte nicht die geringste Furcht vor dem Herrscher, der «» freundlich streichelte; dann schwang sich der kleine Dirigent sogleich aus das Po dium und nahm von dem kleinen Pult seinen win zigen Daktstock. Der Aar hatte selbst die Musikstücke »««gewühlt: zuerst die LannhüusevOuverture, dann ein«« rang van Eries und schließlich «in Menuett von Bdechmiut, da« da-Drchester noch nie gespielt hatte. Sobald «» dm Daktstock erhob, ging mit dem Ki»d «tn« seltsame BaRpandlmig.vor sich. Da» Feuer de» echten Musik«» hatte dm Knoden «griffen, und seine au»-. druÄvoll« Leidenschaft teilte sich dem Orchester mit, da«, von jetnein klein« Führ« hingerissen, vortreff lich spielte. D«r gar folgte lächelnd allen Bewegungen de» Dirigenten, der mit souveräner Sicherheit da« Pro- gramm zu End« führte. Unter allgemeinem Beifall er hob sich dann der Kaiser, ging auf dm kleinen Dirigen ten zu, der sich tief verneigte, nahm ihn beim Avpf und umarm« ihn herzlich. Der Zarewitsch streckte ihm mit freundlichem Lächeln seine Hand hin, und di« beiden Kinder schaut« sich mit unverhohlener Bewunderung an; dem eine» imponierte da« Talent, dem andern der hohe Rang. Willy F«rrero, der keinen Moment sein« Unbefangenheit verlor, erhielt vom Kaiser außer einer beträchtlich« Geldsumme zur Erinnerung «ine diaman tenbesetzt« golden« Uhr. CK. Ein« Expedition nach einem Para siten. Gin« interessant« Expedition nach dem Norden Lhina« verläßt in dies« Lag« London, um dort da« Wesen eine« winzig« Parasiten näher zu untersuchen, der eine gefährliche Krankheit hervorrust. An dieser Studienreise beteilig« sich einige Mitglieder der jüng sten antarktisch« Speditionen; ihr Führer ist der Arzt E. L. Atktnson, der der Parasitologe der Seottschen Ex pedition war. M!an nimmt an, daß dieser unheimliche Krankheitserreger, über den bisher nichts Genaues be kannt geworden ist, auf den Schal«- und Muscheltieren im Jangtse-Kiang und anderen Flüssen haust; jedenfalls findet er sich im Wasser, und die unheilvolle Wirkung, die von diesem Parasit« auSgeht, hab« alle die zu spüren, die auf dem Wasser oder in der Nähe des Was sers leben. Ter Parasit dringt dann in die Haut ein, und die Krankheit, die er hervorruft, ist manchmal so schwer, daß sie zum Tode führt. Ein genaues Studium der Lebensbedingungen dieses gefährlichen Gesellen dürfte auch zugleich zu einer Entdeckung der besten Heil methode der von ihm hervorgerusenen Krankheit führen. Sport. Luftschisfahrt. Flugzeuge — Tichterphantasien und Wirklichkeit. In seinem Roman „Tie Reise nach dem Mond" erzählt JuleS Berne von den sonderbaren Erscheinung«, die infolge der Abnahme der Anziehungs kraft der Erde eintrat«, umso stärker je weiter sich die Reisenden von der Erde entfernten. Tie phantastische Geschichte des geistreich« Dichters hat indessen einen wahren wissenschaftlich« Grund. Die Berichte der äro- nautischen Observatorien und unserer Flieger beweisen dies. Sie haben festgestellt, daß bereits in einer Höhe von 2000 Mietern die Schwerkraft der Flugzeuge tat sächlich abnimmt. Und -war beträgt die Abnahme un gefähr ein Tausendstel deS Gesamtgewichtes. TaS ist ja allerdings sehr wenig, aber es genügt völlig, um die Richtigkeit deS großen physikalischen Gesetzes von der Gravitation, der Anziehungskraft der Erde, zu bestäti gen. AuS der Beobachtung läßt sich auch berechnen, wie hoch sich ein Flugzeug erheben müßte, um von der Schwerkraft nicht» mehr zu spüren. Bei einem Flug apparat von durchschnittlichem Gewicht würde diese Tistanz die stattliche Zahl von 2 Millionen Metern be tragen. ES ist also vorläufig noch nicht zu befürchten, daß sich ein Flieger den durch die Aufhebung der Schwerkraft bedingten Gefahren auSsetzt. „Schütte-Lan-", das größte Luftschiff der Militärverwaltung. Ter an Stelle des im vorigen Sommer bei Schneidemühl verunglückten Luft schiffes neuerbaute „Schütte-Lanz", der seine UebungS- führten jetzt aufntmmt, ist mit seinem Rauminhalt von nahezu 24000 Kubikmetern das bisher größte Luftschiff der deutschen Heeresverwaltung. Das bisher umfang reichste Luftschiff, der neue „Z. 7", der gleichfalls grö ßer ist al« seine Borgänger, wird vom „Schütte-Lanz 2" um rund 1000 Kubikmeter übertroffen. Ter neue „Schütte - Lanz'" hat drei Motore mit zusammen 550 Pferdekräften und fünf Gondeln. Der Ausammenstoß in den Lüften. Ueber d« Zustand der vorgestern in Johannisthal infolge eines Zusammenstoßes abgestürzt« Flieger wird berichtet: Sedlmayr befindet sich den Umständen ent sprechend wohl. ES wurde bei der Untersuchung ein kom plizierter Unterschenkelbruch festgestellt. Schwer« innere Komplikation« scheinen nicht vorhanden zu sein. Auch Oberleutnant Leonhardt, der im Garnison-Lazarett Tem pelhof liegt, befindet sich nicht in Lebensgefahr. Er hat sich da» Nasenbein gebrochen und ein« l-i/Lt- Gebirn- erfchütterung erlitt«. vermischtes. Der „vauernschreck" ist tot! Seit mehrer« Monaten lebt« die Baue« in der Gegend der Stubalp in Steiermark in Furcht und Zittern vor einem rätsel haften, merkwürdigen Wesen, da» unter den reichen Vieh beständen große Verwüstungen anrichtete. Kein Mensch wußte, wa« e» war. Män riet auf einen Löwen, einen Tiger, «in« Panther und auf alle anderen gefährlicken Raubtiere, Andere wieder meint«, «S sei ein großer Hund, ein Wolf oder sogar ein Dach». Kurz: e» gab keine Liergattung, in der man nicht den gefürchtet« „Bauernschreck" vermutet«. Jagden wurden auf da» ge heimnisvolle Lier veranstaltet, aber immer erfolglos. Tie Nacht darauf brach e» wiederum in irgend einen Stall ein Und raubte Kühe, Ziegen und Schafe. Schließ lich ernannte die Regierung sogar einen besonderen Beam ten, der alle» versuch« sollte, dem „Bauernschreck" ein Ende zu bereiten. Aber auch der bracht» nur eins« erfolglose Verordnungen zustande. Jetzt scheint da» Rät sel gelöst zu sein. Ein Jäger de» Kloster» Admont, fv wird wentgsten» au» Wie« berichtet, erlegte «inen Silber, löwen oder Mm«,' in De« man da» rätselhafte Raub- tier vermutet. D»ch muß man erst «tue Bestätigung dieser Meldung abwarten, vielleicht hört man bereit» morgen wieder von neuen Untat« de» Ungeheuer»! E». Dt« Hellseherin ak» Detektiv. Als erfolgreicher Detektiv hat sich in diesen Lägen in Frank- reich eine Hellseherin betätigt, die in einem schwierigen Kriminalfall durch ihr« geheimnisvoll« Kräfte Klar heit verschaffte. Der Direktor einer großen Fabrik bei Landerneau Cadtou war Ende Dezember auf geheimnis volle Weise verschwunden, und alle Nachforschungen blieb« erfolglos. Da erhielt vor kurzem der Bruder d«S verschwundenen einen Brief von einem Verwandt«, der ihm mitteilte, er habe in der traurigen Angelegen heit eine Hellseherin um Aufschluß gebeten und von ihr eine genaue Beschreibung de» Mörder» und Schilde rung des Verbrechens erhalten. „Er wurde von einem «roßen, dunklen Manne ermordet, 30—35 Jahr« alt," so sprach die mooerne Pythia, „und al» Helfershelfer diente ein kleinerer Mann, der Wache hielt. Da» Opfer wurde um 4 oder 5 Uhr nachmittags in einem Hinterhalt über- fallen; wahrscheinlich war ein Seil über den Weg ge- zogen, das ihn zu Fall brachte. Als er am Boden lag, wurde er durch einen furchtbaren Schlag auf den Kopf und durch einen ander« in den Rücken ge tötet. Sucht nicht nach Paul Cadtou im Wasser. Man wird ihn finden in einem Graben in der Nähe eines kleinen Gehölzes. Der Fleck ist mit wenig Erde über deckt Und liegt rechte Hand von einer Mühle. Del! Kör per wird gefunden und der Mörder gefangen genommen werden." Auf Grund dieser Mitteilung stellte der Bru der de» Ermordeten eine neue Untersuchung in der Nähe der Fabrik an und fand einen Ort, der der Be- schreibung der Hellseherin genau entsprach. Mit seinem Stock scharrte er die Erde an der Oberfläche hinweg und stieß nun zu seinem größten Entsetzen aus den Körper, den er dann leicht mit seinen Händen aus der Erde auSgraben konnte. Der Leichnam war völlig be kleidet und zeigte eine furchtbare Wunde am Kopse. Nun ging der Bruder den Angaben der Pythia weiter nach, und noch am Nachmittag desselben Tages machte er den Behörden eine Anzeige, da nach der Schilderung der Hellseherin nur ein einziger Mann in Betracht kom men konnte. ES war der Ingenieur Loui» Pierre, der nnter Cadiou in leitender Stellung an der Fabrik tätig gewesen und von dem Ermordet« «tlasfen worden Ivar. Pierre leugnet, die Tat begangen zu haben, aber es wurde bei ihm ein scharfes, mit Blut beflecktes In« strument gefunden, mit dem er angeblich «in Kaninchen getötet haben will. Doch scheinen die Wunden am^opfe des Getöteten von diesem Instrument herzurühren. CK. Geschichtliches vom neuesten Mode- ta n z. Tas „Gegenmittel gegen den Tango", die vene- zianische Furlana, hat ihren Siegeszug durch die Welt des Ballsaals angetreten.' Nachdem sie der Direktor der römischen Tanzakademie Pichetti in die SalonS der ita lienisch« Aristokratie eingeführt hat, haben in Rom die ersten Furlana-Tees stattgefunden, und auch in Paris ist der reizende Volkstanz vielfach aufgetaucht. Er wurde in den letzten Tagen in verschiedenen Theatern und Ballokalen und in verschiedenen Formen getanzt und fand allgemeinen Beifall. Freilich ist in der Einrich tung des römischen Tanzprofessors von der alten Für- lana nicht allzu Piel übrig geblieben. Er ist eine Mischung von Menuettschritten, Sprungschritten in der Art der Tarantella, Kniebeugen in sehr graziösen For men, und man mischt wohl auch etwas vom Max ixe hin ein. Immerhin bleibt doch die anmutige Rhythmik und die lebendige Frische jenes „Tänze- von Friaul" gewahrt, von dem die Furlana, die ursprünglich „Friulana" hieß, ihren Namen hat. Dieser alte Reigen de» Volke» ist für immer mit den goldenen Vagen de» Karnevals von Venedig verknüpft. Die Gondolier» lernten ihn von den Bauern der Terra serma und bracht« ihn nach Venedig, wo ihn balo die lustig« MaSk«' auf der Piazetta tanz ten, mit Blum« geschmückt, in ärmellosen knappen Jäck chen. In den buntauSstaffierten Buden de» MärkuS- platzeS, wo der Mälvasier verschenkt wurde, wirbelte man zum Klange eine» Spinetts Und einer Geige im ausgelassenen Reig«, und am Abend tanzten nach dem Bericht Mvlmentis unter den an Blumengirlanden hän genden Lampions die Mädchen die Furlana sogar auf den schmalen Brücken über den Kanälen, führten beim Rasseln des LambourinS und leisem Gesang die gra ziösen Figuren auf und bogen die schlanken Körper im Vor- und Zurückneig«. Da die Zeit der alt« würdig« Tänze, der Gavotten, Pavanen und Menuette längst vor- bei war, nahm man auch in den vornehm« Kreis« die- sen Volkstanz auf, unk so ist die Furlana auf» Engste mit dem letzt« tollst« FaschingSjubel der Lagunenstadt verknüpft, so eng, daß sie zum eigentlich« venezianischen Nationaltanz wurde. Wegen zu großer Zärtlichkeit geschieden. Daß eine Frau sich von ihrem Männe scheiden, läßt, weil er sie zu kühl behandelt, da» kömmt alle Tag« vor, aber daß sie als ScheidungSgrund anführt, «r sei zu zärtlich — dazu mutz man wirklich da» Land der unbegrenzten Möglichkeit« aufsuch«. Frau Lüella T. Gilson in T«ver Nagte gegen ihr« Mann auf Schei dung, weil er sie zu viel küss«: Künszigmal am Tage, jedeSmal fünfzig Küsse, da» dünkte si« zuviel Zärtlich keit, umsomehr, da e» — wenigst«- von ihrer Seite — eine Vernunftehe war. Di« Flitterwochen, so erklärte grau Gilson den Richte«, sei« ein« Tortur für sie ge wesen, und die fortwährend« Zärtlichkeit-anfälle ihre» Manne- hätten sie von jeder vernünftig« Tätigkeit abgehalten. Tie Richter hatten Einseh« mit ihren Lei- dm, und Herr Gils« mutz sich »nm «ine andere Frau such«, die sich 2500 «lsse täglich gefall« läßt.