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Riesaer D Tageblatt rrrrd Anzeiger (ElbedM m-AWigrr). ..V«.- AmtsöLatt für Lle Könlgl. Amtshauptmannschast Großenhain, das Küntgl. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba S4. Mittwoch, 11. Februar 1914, abends. «7. Fahrs. La» Riesaer Tageblatt «scheint j»«t To, abend» mit Ausnahme der Sann- und Festtage. Biertchährltcher Bez»,»Preis bei Abholung in der Enpedltion in Rlesa 1 Mart 80 Psg., durch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart SS Pfg., bei Abholung am Schalter der kalserl. Postanstalten 1 Marl SS Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Pfg. Auch MonatSabonnement» werde» angenommen. Anzrigeu-Aouahme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Preis für die klelngespaltene 43 mm breite KorpnSzeile 18 Psg. (Lokalpreis 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethe st raste VL — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Auf Grund von Z 1170 de« Bürgerlichen Gesetzbuches haben beantragt, da« Auf- gebot Zwecke der Ausschließung der Hypothekengläubiger zu erlassen, ») der Invalid LoutS Ernst Göhler in Zeithain hinsichtlich der auf dem Grund- stücke Blatt 119 de« Grundbuch» sür Zeithain, Gröd. Anteil, unter dem 1. März 1854 eingetragenen Hypothek: Fünfundzwanzig Taler 11 ngr. 6 Pf. gerichtlich festgestellte« Liquidum für Ernst Ferdinand und Carl Leberecht, Gebrüder Göhler in Zeithain, nach deren Gesuch vom 22. Februar 1851; d) der Hilf«bahnwSrler Karl LvttiS Döhler in Zeithain hinsichtlich der auf dem Grundstücke Blatt 40 de« Grundbuch« sür Zeithain, Gröd. Anteil, unter dem 7. Mat 1855 eingetragenen Hypotheken: Fünfzig Taler unbezahlte Kaufgelder in jährlichen Terminen zu 4 r an Johann Christoph Muschter und sein« Ehefrau Johanne Sophie geb. Hofmann sowie zehn Taler Begräbnisgeld an dieselben laut Kauf» vom 22. April 1855; v) der Schlosser Heinrich August Rhem i» Unterreußen hinsichtlich der auf dem Grundstücke Blatt 10 de« Grundbuch» für Unterreußen unter dem 15. September 1820 eingetragenen Hypothek: Acht Taler Conv.-Geld oder acht Taler 6 ngr. 7 Pf. im 14. Talerfuße unbezahlte« Kaufgeld für Friedrich Bolkmann in Strehla laut Karls» vom 15. September 1820. Diejenigen, die al« Gläubiger der bezeichneten Forderungen Ansprüche geltend machen wollen, werden hiermit aufgefordert, diese vor dem unterzeichneten Gerichte spätesten« in dem auf den 17. Mai 1V14, vormittag« v Uhr anberaumten «ufgrbotttermtne anzumelden, andernfall« sie mit ihren Rechten ausge schlossen werden. Riesa, am 6. Februar 1914. Aöutgliche« Amtsgericht. Die Grundsteuer aus den I. Termin 1914 ist nach 2 Pfg. für die Steuereinheit am 1. Februar füllig und bi« längsten» den 14. Februar -ss. IS. an unsere Tteuerkasse zu bezahlen. Ter Rat der Stadt Riesa, am 80. Januar IS 14. K. Freibank Zeithain. Morgen Douuerstag früh von 8 Uhr ab, gelangt da« Fleisch eine» Schweines in rohem Zustande, Pfund 5V Pf., zum Verkauf. Der Gemetndevorstaud. vertliches mW Sächsisches. Riesa, den 11. Februar 1914. -G* Bon den Erträgnissen de« sächsischen Korn blumentage« sollen demnächst weitere 130 000 Mark zur Bertetlung gelangen. L» werden dann 700 000 Mark in die Hände der bedürftigen und würdigen Veteranen unsere» engeren Vaterlandes gelangt sein, und e« liegt auf der Hand, daß dadurch manch« Not gelindert und manche Träne getrocknet worden ist. Die eingegangenen rund 15 000 Gesuche, deren Bearbeitung und Nachprüfung an sämtliche beteiligte Stellen de« Königs. Sächs. Militär- VereinS-BundeS, de« Veranstalter« diese« groß angelegten und mit so schönem Erfolge durchgeführten LiebeSwerke», abermals bedeutende Anforderungen stellte, lassen am besten erkennen, in wie bitterer Notlage sich oft die Männer befinden, di« «inst Blut und Leben für unser deutsches Vaterland auf dem Schlachtfeld« einsetzten und jetzt, gebeugt durch Alter und Krankheit, vielfach auf die öffentliche Mild- tätigkeit angewiesen sind. Umsomehr darf der sächsische Kornblumentag 1913 trotz mancher Anfeindungen, die er sich hat gefallen lassen müssen, al» eine notwendige und befreiende Tat betrachtet werden, die aufrichtige und tiefe Dankbarkeit ausgelöst hat und nicht so bald vergessen werde» wird. Sobald die »och vorhandenen zum billigsten Preise verkäuflichen Vorräte an „Eachsenstern'-Kornblumen und -Ranken, von Nadeln, Broschen und Lriefverschlußmarken (diesbezügliche Anfragen beantwortet gern jeder König!. Sächs. Milttärverein) untergehracht sind, wird über da» gesamte Ergebnis de« Kornblumentage« und die Art der Verwendung ebenso öffentlich Rechenschaft abgelegt werden, wie die Sammlung öffentlich gewesen ist. In dem oben bereit« angedeuteten reichen Erfolge wird gewiß jeder, der mildtätig und opferfreudig dazu beigetragen hat, den schönsten Lohn erblicken! —y Die fünfte Strafkammer des Dresdner Königs. Landgerichts verhandelte gegen den 40 Jahre alten aus Strehla gebürtigen, mehrfach bestraften Arbeiter Paul Hermann Wolff wegen Sach beschädigung, Betrugs und Rückfalldiebstahls. Während der Nacht zum 13. November v. I. erschien der Angeklagte in Kottewitz an der Wohnung seiner von ihm getrennt lebenden Frau, verlangte Einlaß und da ihm dieser nicht gewährt wurde, trat er die Tür füllung ein. Am darauffolgenden Tag stahl er in einem Stein bruche bei Zadel Handwerkszeug von nicht unerheblichem Werte und am 2. Dezember aus dem Rittergut Gröba Pferdedecken, Zaum zeug und noch eine Anzahl Sensen. Am 8. Dezember betrog Wolff in Riesa eine Händlerin um Feilen, Lötkolben und noch andere Werkzeuge. DaS Urteil lautete auf 6 Monate Gefängnis und öjährigem Ehrenrechtsverlust. — Derselbe Gerichtshof verhandelte al» Berufungsinstanz gegen den Fleischermeister Herman» Franz Kühne au« Bahra, jetzt in Riesa wohnhaft, wegen Vergehen gegen das Reichsgesetz vom SO. März 1903 (Kinderschutzgesetz). Der Angeklagte soll sich dadurch strafbar gemacht haben, daß er e» unter lassen hat, seinen IS Jahre alten Laufburschen bei der Polizei an- zumeldrn. Das Kömgl. Schöffengericht erkannte aus kostenlose Freisprechung. Infolge eingelegter Berufung der König!. Staats anwaltschaft wurde von dem Landgericht das vorinstanzliche Urteil kassiert und Kühn« zu 25 M. Geldstrafe oder 3 Tagen Haft verurteilt. — Die Schiffahrt ist auf der Mittel- und Unterelbe wieder aüfgenommen worden, da der Strom von Zeichen-Vogelgesang bi» Hamburg eisfrei ist. E» handelt sich wohl hauptsächlich darum, schon länger be ladene Fahrzeuge nach der Mittrlelbe abzuschleppen. Der Wasserstand läßt allerdings sehr viel zu wünschen übrig. Auf der Oberelbe ist an eine Aufnahme der Schiffahrt vor läufig noch nicht zu denken. Durch EiSorrschiebungen gewinnt die St-decke an Stärke und Festigkeit. An einen Eirauf bruch ist noch lange nicht zu denken. — Al« Kandidat für den LaudoStzull urrat ist vom Bund der Landwirt« für den 4. Wahlbezirk (um fassend die Bezirke der Königlichen AmtShauptmannschaften Großenhain und DreSden-Neustadt) Herr Gutsbesitzer Richard Lommatzsch-PiSkowitz aufgestellt worden. Die Neu wahlen finden Montag, den 23. Februar, statt. —88 Bezeichnend für die schlechte Lage de« Hypotheken- und SrundstückSmarkte« in Sach, sen ist der Riesenverlust, den die Darleiher von Hypotheken geldern in de» letzten Jahren erlitten haben. Die jetzt vor liegende Statistik de» Köuigl. Statistischen LsndeSämteS für da« Jahr 1912 zeigt zwar gegen da« Vorjahr 1911 eine geringe Besserung, doch zwingen die enormen Verluste, die die Hypothekengläubiger durch die Zwangsversteigerungen erleiden, zur Ergreifung energischer Maßnahmen zur Der- Hütung derartiger Riesenverluste. Im Jahre 1912 wurden in den fünf sächsischen Kreirhauptmannschaften Bautzen, Chemnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau nicht weniger al» 1672 Grundstücke „angehängt" und zur Versteigerung ge bracht, deren amtlich erhobener SchätzupgSwert sich auf 56210000 Mk. stellte. Belastet waren diese 1672 ver steigerten Grundstücke mit 65006000 Mk. Hypotheken und Grundschulden und von diesen eingetragenen Schulden wurden durch den Versteigerung»«!»)« nicht weniger al« 22809000 Mk. oder rund 23 Millionen Mark nicht ge- deckt. Im Jahre 1911 war dieser Ausfall noch erheblich höher, er betrug 24054000 Mk., obgleich die Zahl der ver- steigerten Grundstücke gegen 1912 noch um 9 geringer war. In Bezug auf die Zahl der Zwangsversteigerungen hält jetzt Leipzig den Rekord. In Leipzig kamen 1912 152 Grundstücke mit einem amtlichen Schätzungswert von 10862000 Mk. zur Versteigerung. Der Ausfall an Hypo theken betrug 3677000 Mk. In Dresden ist entschieden eine Besserung zu konstatieren, denn die Zahl der ver- steigerten Grundstücke ist von 165 im Jahre 1911 auf 123 im Jahre 1912 zurllckgegangen. Dementsprechend hat sich auch der Ausfall an Hypotheken von 4674000 Mk. im Jahre 1911 auf 3437000 Mk. im Jahre 1912 vermindert. In Chemnitz ist allerdings wieder eine Zunahme der Zwangs versteigerungen von 44 auf 65 mit einem Hypothekenoerlust von 1190000 Mk. gegen 855000 Mk. im Jahre 1911 zu konstatieren, während die Städte Plauen und Zwickau einen Rückgang der Zwangsversteigerungen zu verzeichnen haben. In Plauen kamen 25 (1911: 32) Grundstück« mit einem Hypothekenausfall von 350000 Mk. (1911: 563000 Mk.), in Zwickau 15 (1911:26) mit einem Verlust von 207 000 Mk. (1911: 310000 Mk.) zur zwangsweisen Versteigerung. Am frappantesten ist der Rückgang der Zwangsversteigerungen in Bautzen (1912:1,1911: II Grundstücke) und in Glauchau (1912: 8, 1911: 20 Grundstücke), während sich in Meißen die Zahl der Versteigerungen gerade verdoppelt hat (1911: 8, 1912: 16). — In Dresden sind jetzt Bestrebungen im Sange, den ungeheuren Verlusten an Hypothekengrldern durch Gründung einer kommunalen Bank sür Begebung zweiter Hypotheken zu begegnen. Oberbürgermeister Beutler unterstützt diese Bestrebungen. Strehla. Sonntag früh wurde da« IV, jährige Söhnchen einer hiesigen Familie regungslos im Bett auf gefunden. Die selten» de« sofort Herbetgerufenen Arzte» vorgenommenen Wiederbelebungsversuche waren leider er folglos. Vermutlich ist da« Kind während de» Schlafe» unter die Decke gerutscht und so erstickt. * Meißen. Gestern morgen wurde die zum Elch- hornschen Gasthof gehörige Scheune mit Geräten und Futter vorräten ein Raub der Flammen. Man nimmt Brand stiftung an. )l.( Döbeln. In einer hiesigen Fabrik wurde gestern vormittag der Arbeiter, frühere Kuhmelker Zücke au» Gör mitz wegen schweren Einbruchsdiebstahls vom Gendarm verhaftet. Bor seiner Abführung bat er um einen Trunk Wasser, und den Augenblick de» Trinken« benutzte er zur Flucht. Beim Entfliehen schlug er dem Gendarm da» Gewehr ari der Hand. Im Laufe de» Tage« gelang eS, den schon wegen Raubmordoersuche» mit Zuchthaus bestraften Ver brecher, der in Görmitz verheiratet ist und erst kürzlich in Dürrweitzschen bei Döbeln wieder einen Einbruchsdiebstahl verübt hat, zu erwischen und festzunehmen. Kötzschenbroda. Zwecks Vornahme funkentelegraphi scher Uebungen traf hier eine Abteilung de» Telegraphen- BataillonS, Offiziere und Mannschaften, in Stärke von 30 Mann ein, die bi« zum 25. Februar bleiben werden. Dresden. Am Montag feierte der langjährige Pro fessor der Nationalökonomie an der Technischen Hochschule zu Dresden, der bekannte Vorkämpfer für die Volkswohl fahrt, Geheimer RegierungSrat Professor Dr. Böhmert, sein 50 jähriges Jubiläum al» Ehrenmitglied de» Dresdner Ge- werbeverelnS. AuS diesem Anlaß wurde ihm die Silberne Krone in vergoldeter Form überreicht. Bautzen. In der Nacht zum Dienstag ist in Neu- särchen der Gasthof de» Besitzer» Schuster vollständig nieder gebrannt. Da« eingeäscherte Besitztum bestand au» Wohn hau« mit Gasthausbetrieb, Scheune und Stallung. Die Entstehungsursache de» Feuer« ist unbekannt. Marten st ern. In der hiesigen Brauerei hantierte der 23 jährige vrauergeselle Fritz Kaape au« Großröhrsdorf mit einem Revolver. Plötzlich richtete er die Waffe gegen sich, diese entlud sich. Der junge Mann stürzte getroffen zu Boden und war in wenigen Minuten eine Leiche. Ob die Tat mit Absicht oder au« Versehen geschehen ist, läßt sich nicht bestimmt sagen. * Freiberg. Beim Ueberschreiten der Gleise wurde der 40 Jahre alte Hofmeister Oskar Lohse von einem Eisen bahnwagen erfaßt, zu Boden geworfen und überfahren. Dem Verunglückten wurden beide Beine vom Körper ge trennt und er verschied bei seiner llebersührung in« Krankenhau». Großröhrsdorf. Herr Gutsbesitzer Knnath war am Sonnabend mit seinem 16jährigen Sohne Arno in feinen Wald gefahren, um Reisig zu holen. Der Sohn ging neben dem Wagen her, die Pferde am Zügel führend, während der Vater hinterher kam. Plötzlich schlugen die Pferde eine schneller« Gangart rin. Der Sohn sucht« sie „Slottl I-»!p-!s«. !W »WI,