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«Ad OPächst feftpM«, daß ein Bankbontobuch für de« Schlestschtt, Bankverein, Wer die Ettamre mm 84«0W lautend, fehlte. Ob und wievick Bargeld «och g«»ubt «Ard«, konnte vorläuft- «och nicht fest-«stellt werden, da de» Ermordete in «Veld angelegen heilen auch feine nächsten Angehörigen utcht auf dem Laufenden zu hal te« pflegte. Der Ermordete -alt al» Sonderling; er hatte die Gewohnheit, allerlei Gesindel bei sich zu Le- hordor-on. Safe war vorgestern abend mehrmal» au»- gegangen und e» lieh sich bisher noch nicht mit Sicher- heft feststem«, wann er heimlehrte. «in Bewohner de» obere« Stockwerk», ein Rentenempfänger, hat in der Nacht, er glaubt e» kann zwtfcheck 1 und S Uhr gewesen sein« mehrere Hilferufe -ehärt, war aber der Meinung, daß e» sich um etne Schlägerei auf der Straße handelte, und hat daher der Sache weiter keine Bedeutung beige- Mess«. — München: Hier wurde «in großer Schecke schwindel verübt. Rn einem Schalter der Bayrischen Berein»bank erschien «in gut gekleideter Mann, der einen Scheck über 20000 Mark zur Aurzahlung präsentierte. Da» Papier wurde al» echt angesehen und die Summe aupand»loS bar «»»gezahlt. Bei einer nachträglichen Prüfung und Rückfrage stellte sich heraus, daß per ' Schock gefälscht war. Drop sorgfältiger Nachforschung der Polizei ist e» dem Schwindler gelungen, mit dem Geld« Pt entkommen. — Nordhausen: Gestern früh 6 Uhr erfolgte in Nordhausen bei dem Bäckermeister vel» ein« schwere Ga»exploston, durch die ein Kostgänger de» Bäckermeister» getötet und der Bäckermeister schwer ver letzt wurde. Die Explosion erfolgte dadurch, daß da» Sa» au» einem durch den Frost geplatzten Rohr in die Räume de» Hause» «ingedrungen war. Durch unvorsich tige» Hantieren mit offenem Licht entzündete sich da» Sa». Die Explosion war so heftig, daß mehrere Zimmer vollständig demoliert wurden. —- Hamburg: In einem Hotel Leim Hauptbahnhos hat gestern morgen der Möbel fabrikant Hase au» Jüterbogk aus den hiesigen Kaufmann vtt» Hensel mehrer« Schüsse abgegeben. Hase tötete sich darauf selbst durch einen Schütz in den Kopf. Hensel starb im Krankenhause bei der vorgenommenen Opera tion. Den Beweggrund zur Tat bilden Prozesse, die Hensel gegen Hase führte. — Der Mörder ist nicht der MSbelhändler Hase au» Jüterbogk, sondern heißt, wt« eine ander« Meldung besagt, Unger und ist Aschler- geselle. Unger war jedoch in dem Hotel unter dem Namen de» MSbelhändler» Hase au» Jüterbogk abge- stiegen und hatte Hensel, von dem er wußte, daß er mit Hase in Geschäftsverbindung stand, unter dessen Namen telephonisch in» Hotel bestellt. Der Mörder war früher Inhaber einer Tischlerei und hat die Tat au» Rache verübt, weilereinen Prozeß, den er gegen Hensel angestrengt hatte, bereit» in der zweiten Instanz ver loren hatte. — London: Lord Sdcath Tvna hinterließ testamentarisch SV, Millionen für öffentliche Stiftungen. iDer größte Teil Ve» Gelbe» fällt zwei Hospitälern in Kanada zu. Außerdem erhielt die Pale-Universität zwei Millionen. -«oft und Wissenschaft. Aufhebung der Münchener tierärzt lichen Hochschule. Da» bayrische Ministerium be schloß, nach einer Meldung der „Deutschen TageSztg", die Aufhebung der selbständigen tierärztlichen Hochschule in München und deren Angliederung an die Universität al» neue Fakultät. TK. Bon Ehrlichs Besuch in Pari», wo man den deutschen Gelehrten dieser Tage mit den größten Ehren ausgenommen hat, erzählt Richard Arapu im Demp» einige interessante Einzelheiten. Mit Metschnikoff, mit dem er 1S08 den Nobelpreis teilte, und mit dem Leiter des Pasteur-Institute» Prof. Roux ist Ehrlich eng befreundet, da» Pariser Pasteur-Jnftitut war von An beginn an Vorkämpfer der Ehrlichlchen Ideen- und so galt Ehrlichs erster Besuch während feines jetzigen Pa- Aas Geheimnis von Walkers Roman von F. kuntschn«. S1 «Tie sehe» mich so erschrocken und vorwurfsvoll an. halten mich am Ende für einen herzlosen Menschen und werden mir vielleicht die Jrrundschast kündigen, wie. liebe Eva?" Sie schüttelte, mit den aufsteigendeu Tränen kämpfend, den Kopf. »Da» werde ich nie tun. aber mir ist so unendlich leid um Sie. Richard, und ich gäbe viel darum, Sie Heller und glücklich zu wissen." »Glücklich wär« wohl zu viel verlangt." lachte er kurz auf, »denn um mich glücklich zu fühlen, müßt« ich ganz an der» veranlagt sein, etwa so wie alle jene Herrchen dort, die den Tag nehmen, wie er kommt, und vom Leben nicht» weiter »erlangen, al» daß«»ihnen stet» Genuß und Vergnügungen, aber nur keine ernsten Pflichten bringe." Gin« Paus« trat «in: Eva erinnerte sich der Worte ihre» Batet», Richard sei kein Lebentlkünstler und nehm« alle» viel zu ernst. Richard» Antlitz war tief umschattet und fast schien «», al» hab« «r Goa» G«g«nwart v«rgrss«n, bi» «in Geräusch ihn aufschauen ließ. »Also, mein« lieb« kleine Gva," sagt« «r freundlich, »seitn Ti« mir nicht allzu bös«, daß ich Ihnen heut« kein lustigerer Gesellschafter gewesen bin! St« müssen halt «in bißchen Nach sicht mit mir haben, vielleicht wird e» auch bester, wenn ich «ich daheim wieder mehr ttnaewLhnt habe." »Nb« gewiß werden Sie sich einaewühnen; e» kann ja auch gar nicht and«» sein, denn daheim sit e» doch am schönsten, nm- «» «inen» and«»wo noch so gut gefallen haben." entgeg net« st« mit warmem Ton« und einen Moment herzlich sein« Ihr grdotmeHond drückend. »Doch jetzt müssen Sie zur G«- lellschckfl^rück, nicht wahrt" Äch bleitz« noch «in wenig hier, denn ich glaube kaum, daß manmich »«misten wird." »tzllso. Üben Ti« wohl, lieb«, aut« Eva I vielleicht bin ich ein andermal wenig« misanthropisch gestimmt." ^Da» will ich hosten m»d wünschen, um Ihretwillen. Ri- riss» Aufenthalte» bvnr Institut, ^tzlbrr die -eMWltcha L«streuth«it da» -roßen Frankfurt« Gelehrte»," eqKhlt Arapu, „fvjrte iß» -er«« um »1« Mittagsstunde zu dem Institut: als» zu de» Zett, da die Räume still und menschenleer liegen. So traf Ehrlich Roux und Vbetschni- V^Lck —»n — ar — » Tpfs UbbWT OW« WDUTsEMtzAiVff MM» ÜUstEl sUH, YWN VsfULH de» -roße« Forsch««» verfehlt zu habe« ünd rief ver zweifelt : „So macht «» Ehrlich immer! Er ist so zer streut, daß er sich in Frankfurt einen Wagen nimmt, um Vv« seinem Laboratorium nach seiner Wohnung zu fahren, di« nur «in paar hundert Met« davon entfernt liegt. Der «eg ist so einfach wie nur Irgend «iner, aber trotzdem hat «r sich schon mehr al» einmal dabei verirrt." Dann erzählt« Metschnikoff, der mit Ehrlich seit 1887 befreundet ist, von de» wissenschaftlichen Lehr- jähren de» berühmten Forscher». „Er hatte au»gezetch- nete Arbeite« über die Färbung der weißen Blutkörper und über di« Färbung der Tuberkelbazillen gemacht, und so nahm ihn Koch bet sich auf. Seine wissen schaftliche Stellung war damül» schwierig: schon zu jener Zett entstanden um den jungen Gelehrten Eifersüchte leien. Man behauptet«, er werd« niemal» Bakteriologe werden können, da er von unbeschreiblicher Ungeschicklich keit sei. Sein« stek» zitternden Hände könnten keine Glasplatte -alten, ohne sie zu zerbrechen. Er sei, be hauptete man, weder Chemiker noch Physiologe. Ehrlich war da» alle»: aber dazu hatte er noch Genie. Als ich ihn kennen lernte, war er 33 Jahre alt und hatte seine hervorragende Arbeit über die Immunität und di« Erb lichkeit gerade vollendet. Damals prophezeite ich ihm eine große Zukunft. Robert Koch, sein Lehrer, war ge wiß ein ganz großer Gelehrter, aber sein Schüler über traf ihn. Er hatte allgemeine Ideen, gewaltige Kennt nisse, einen kühnen und forschenden Geist und wollte alles ergründen ..." Im Henri de Rothschilbschen Hospi tal erwartete ein« ganz« Corona hervorragender Paris« Aerzt« den Besuch deS Frankfurt« Gelehrten, sein Wesen, sein Auftreten, sein« Worte sind heute in medizinischen Kreisen Frankreichs dw» Tagesgespräch. Ehrlich spricht nicht gut französisch, weiß sich in der fremden Sprach« nur mit Mühe au»zudrücken, versteht e» aber aus gezeichnet. „Wenn ich nicht öfter nach Paris komme," erklärte er lachend, „so geschieht da», well es mir pein lich ist, mich nicht besser verständlich machen zu können." Den französischen Aerzten setzte er dann auf Befragen Richtung und Inhalt seiner gegenwärtigen Forschungen auseinander. ,Mvine gegenwärtigen Untersuchungen rich ten sich auf eine Verbindung des Salvarsans mit metal lischen Zusammensetzungen, mit Kupfer oder Gold. Di« Wilden tauchen die Spitze ihres Pfeile- in verschieden artige Gifte. So will ich auch dem Galvarsan ein« neue Kraft suchen. Ich glaube, daß die Anwendung von Kupfersalzen vielleicht dazu führen wird, die Schlaf krankheit endgültig zu überwachen. Hier eröffnet sich der chemischem Therapie ein neuer Weg." Und lächelnd fügt er hinzu: „Ja, Sie sehen hier vor sich einen charak teristischen Fall systematisierter Monomanie." Man stand während dieser Wort« vor dem Denkmal der Jungfrau von Orleans, daS sich Ehrlich genau ansah; dann fuhr er fort, baß er von der Zukunft gewaltige Errungen schaften im Kampfe gegen die Infektionskrankheiten er hoffe. >,DaS Radium, die X-Strahlen, deren Technik man noch nicht beherrscht, werden dereinst vielleicht den Krebs besiegen. DaS Zeitalter der neuen Forschungen wird der chemischen und der Radio-Therapie gehören." Hastig knöpfte nach diesen Worten, so berichtet Arapu, der Gelehrte seinen Mantel zu: ein kalter Windstoß war gekommen. „Nachdem der groß« Forscher an «iner schwe ren Lungenaffektion gelitten hat, fürchtet er jede Er kältung, die da» alte Leiden wiedererwecken könnte. Denn ach, die größten MÄster der modernen Heilkunde sind nicht vor menschlichen Leiden geschützt .. Traurig lächelnd blich« st« ihm noch und, al» «r, an «iner Weabiegungangekommen, sich nochttnmalarüßend «ach ihr zurückwandte, hobst« die Hand mit dem Facher zum Gegen- grüß, dann aber ließ st« ihren Tränen freien Lauf: diese Un terredung hatte ihr auf» klarste bewiesen, daß st« in seinem Her zen wirklich nur die Stelle «in« lieben Freundin, «in« ver trauten, nicht ab« die einer Geliebten «innahm und wohl auch nie «innehmen würde. Nachdem sie endlich ihr« Tränen getrocknet und sorgfältig deren Spure» von ihren Wangen entfernt hatte, blieb Ne, um vollend» Ruh« und Fassung zurückzugrwinnen, noch «in« geraume Weil« ans der Bank sitzen, bi» sie Lache» und Scherz- wort« in ihrer Näh« vernahm; langsam, wie von «in« ange nehmen Promenade kommend, gesellte sie sich zu den Nahen den, denen übrigen» ihr« längere Abwesenheit kaum ausge fallen zu sein schien. Im ,v«it««n verlaut« de» Festabend» bot sich ihr dann kein« Gelegenheit mehr, nochmal» mit Richard zu sprechen, und vielleicht war «» beiden nur um so lieb«. 14. Kapitel. Acht Tage waren seit dem Festabend „«stossen, al» Leon von Thalberg zu ganz ungewohnt« Stund« in dm Salon sei ner Gemahlin kain, um ihr etnm eben empfangenen Brief, d« ihn augmschrtnltch sehr «freute, vorzulesm. »von wem ist denn do» Schreiben, Leon»" fragt« Frau Lydia, dem Gemahl die Stirn zum Kuss« bittend. »vom Grafen von Waldow." »Ah, und wo» wünscht « von Dir? vielleicht —Geld?" meinte st« lachend, da ihr — und wohl vielen andern — die ewigen Geldkalamitäten de» Grafen, d« in sein« Jugeird etwa» flott gelebt haben sollte, bekam« warm. »Rein, Lydia, in dies«» Brick« sprechen Sein« Erlaucht nicht von Geldangelegenheiten, sondern —" »Sondern?" »Kommst Du nicht daranf, mein« Teure? Rein? Run dmn kurz und gut, in dürren Worten, obwohl« selbst die schon gedrechselten Phrasen gebranchte: Herr Graf von Wal ds« will seine Tochter nnserm Richard zur Frau geben." »Aber da» ist doch ttu wenig stark," rief FrauLydta indigniert UtrOeeeechrichte». ÜR, ». «or. », k. r Dom» «m «afttzi «U Uh, VIT DvylbArryEU ry-UnvEN HWUfEGUWH «UW Gratulation,« anläßlich misr»r Mrmähstmg sage« wir hiermit allm den iuuigstru Dank. M«fa-Po»pitz, am 1. Februar L-Lß. «MA »mS R-am» Elsa geb. Weser. Vloknkau» in Nenwetta Hot zu verkaufen. SttMst U«zMf Saattartoffeln, rot« Rosm, Kaiserkrone, Jmp«ator, Up ta date, Bich«» Erfolg, direkt au» der Altmark, empfiehlt i« einzelnen «ch ganpn Ladungen W. br-«stl», Gorthestr. 8-, Tel. ML Oute Spetfekartoffel«, frisch au» de« Feimen, b. O. 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Da» sagst denn Du dazu, Leon?" „Meine Liebe, Du darfst nicht böse sein, wenn ich Dein« — Entrüstung nicht teile, sondern sogar dieser Verbindung da» Wort reden möchte; Graf Waldow ist «in« höchst ein- flußrttch« und am Diener Hof bestakkreditiert« Persönlichkeit^ deren Gunst man sich nicht verscherzen sollte." »Aber, mein Gott," rief Frau Lydia sichtlich uuangeuOm berührt, »haben wir e» dmn nötig, un» um die Gunst iramd- «iner einflußreichen Persönlichkeit zu bewerben? Gestattet un» unser vermögen nicht, völlig frei und unabhängig zu »Allerdiug», meine Lieb«, ab« vergiß nicht: wir haben einen Sohn, dessen Zukunft wir doch so glänzend al» möglich gestalten wollten!" »Und ist seine Zukunft nicht schon dadurch, daß ««inst d« alleinige Erbe d« Thalbergschen Güt« sein wird, di« denkbar glänzendste? Was blieb« da noch für ihn zu wün schen?" »Du sprichst wie eine Frau," meinte Leon von T-al-erg halb ärgerlich, halb belustig», »und ermissest nicht di« Vorteil« «in« mit d« Tochter au« erlauchtem Geschlecht« «ülgegan- gmm Anbindung." Frau Lydia zuckt« di, Achseln und macht« «in« kurz -dich» nmd« Handbeweaung. »Wa» willst Du mit Dein« Pantomime andttttm?" lacht» Herr von Thalbrra. »Daß Du Dir lieb« nicht ttnbilden solltest, in Hella von Waldow uns« zukünftige Schwiegertochter zu sehen." »v, da» würde mir leid tun! Ab«, wie meinst Lu da»? Hat am End« Richard, ohne un» etwa» davon zu sagen, be reit« «ine Wahl getroffen, von d« Du durch Zufall «fahre»» hastl^Oder hat « sich Dir gegenüb« »m ähnlichen Sinne ga» »wo denkst Du hin! Ich," betont« die Freist« mit hurst, Stimme, »wäre die letzt«, d« er «inen Blick in s«n Jnu«M ge stattete." Und da Thalderg, dessm Mim« sich mrfinstert hau«, kein« Antwort gab, sprachst« tn sichtlich« Envguog weit«, indem st^auf ihre damalige Bemerkung, daß di« lang« MH» Wesenheit Richard» ungünstigen Einfluß auf sttn Berß-lmi» zu dm Eltern haben würde, zurückkam. »17KE