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»Lisch »ar Lat den Hauptwahl« 1» Hahr« 1912 Mit dar knapp« Mehrheit »an S Etimme« t» »«ette» »an,« fft, g,wählt «rklLrt ward«; ackf th« «Ist»« 127», «s sein« Gegner, d« L,ntrum»abaeordu««»n Schüler, der vorher da» Mandat inneoehabt hat», 12704 Gttmmrn. I« «st« Gan,, halt,GchiU« II615, Kölsch 8262 SN«»«» erHelt. Manch« war« noch S70L Glimm,n für Un«u Ga-lald,w»krai« ab»Pib,u ward«. Di, Prüfung d« Wahl I« der WahlprüsungSkommission ergab Unregeimäßsg- kett«, di« d«t der gering« Mehrheit, di« Kölsch erzielt halt», »in» Ungültigkeitserklärung »otnwudtg machten. GH» geordneter Kölsch «artete di« Entscheidung de» Plenum» ad« gar nicht ab, sondern legt» sein Mandat nieder, vei der gering« Mchrhet», di« Kölsch vor zwei Jahr« «rzi«lt», ist d«r Eußgang der Nachwahl noch höchst ungewiß. Verurteilung «egen Verrat». Li« Marine» iuspekttan hat de» Funkentelegrophifienmaat Michels«» weg« Verrat» militärisch« Geheimnisse zu drei Jahren sieden Monaten Zuchthaus, Degradation, EntsernuUg au» d« Marin, und fünf Jahre Shroerluft verurteilt. Reich-gesetzliche Regelung der Wande rerfürsorge. Dia „Tranks. Ztg." erhält au» Berlin folgende Information über ein neues Reichsgesetz zur Regelung der Wandererfürsorge: Jedenfalls noch in die ser Tagung wird dem Reichstage eine Vorlage zugehen zu einer reich-gesetzlichen Regelung der Wandererfürsorge. Die wird aus zwei Entwürfen besteh«, nämlich einem Wandererfürsorgegesetz und einem Wandererarmengesetz. Die erst« Vorlage ist ein sozialpolitisches Gesetz, da» zu einer planmäßigen Fürsorge für arbeitswillige mittel lose Wanderer die Errichtung von Arbeitsstätten und Arbeitsheimen in all« Bundesstaaten vorsieht. Diese Vorlage ist bereits allen Bundesregierungen zur Begut achtung zugegangen und hat deren Zustimmung ge funden. Die Vorlage für dm Reichstag wird also auf den Grundlagen des Urentwurfs aufgebaut sein. Der zweite Gesetzentwurf ist bestimmt, das Unterstützungs wohnsitzgesetz abzuändern. Er bezieht sich auf die Frage der Wandernden, den« auf Grund des Wandererfür sorgegesetzes Hilfe geleistet wird. Hier haben sich noch einige Meinungsverschiedenheiten zwischen d« Bundes regierungen ergeben, die aus der Unterstützung dec hilfs bedürftigen Wanderer entstehen. Der Entwurf wird des halb noch einer Schlußberatung in d« beteiligten Res sort» unterzogen. Beide Vorlagen stehen in einem engen Zusammenhang. ES ist daher eine gemeinsam« Beratung in den gesetzgebenden Körperschaften erforder lich. Die beiden Vorlagen werden also an den Bundes rat gelangen, sobald über da» Wandererarmengesetz eine vollständige Einigung erzielt ist. Stimmung der Berliner Börse vom 2. Februar 1914. Die Hausse, welche fege» Ende der Woche an der Bürs« beobachtet wurde, wich heut« einem ruhigeren Geschäftsgang. Trotzdem setzt« sich die Aufwärts- dewegung der Kurs« im allgemeinen fort. Teilweise wurden sogar noch erheblich höhere Kurs« notiert al» Sonnabend. Montanaktien zogen zumeist 1 bi» 1*/, °/„ an. Bevorzugt waren Oberschleflsche Wert», von denen Karo Hegenschetdt 4>/, gewannen. Deutsch-Luxemburger stiegen 2'/, «/,. von Schifsahrt»aktirn notierten Hapag 2^ «/„ Hansa 2'/,«/« höher,auchdieübrlgen. Wertelagensest. BonElektrkzltät«aktien gewannen Siemen» L Halske 1 A. S. G. >/, Vo- Am Markt der deutschen Anleihen, der ein wesentlich ruhigere» Gepräge al« tn der Vorwoche trug, lagen »prozentige Reich»- anlethen und Konsol» 0,10 höher, 3»/, prozentige eben soviel niedriger. Tägliche» Geld bedang 4 der Privat» btSkont lag unverändert auf 3^/, »/<,. Vestorreich-Nngaru. D« Kommandant de» 7. Armeekorps tn TemeSoar, General der Infanterie Otto von Meixner, richtet« an die Garnisonen von Gzegedin einen Erlaß, der große» Auf» sehen heroorrusk. In dem Erlaß heißt e» u. a.: Laut Jnsormationen der Heeresleitung erfolgte tn den allerletzten Wochen eine förmliche Invasion von Spione» auf da« Gebiet der Monarchie. Ein« Anzahl russischer General» Das HrheiWis von Waköerg. Roma» von F. Kuntschner. 29 Met» Gott, wenn man mich so sehen würde!" flüsterte sie, scheu um sich blickend. »Und bi»» ich nicht töricht« Ich kann doch unmöglich vo>r Richard verlange»«, daß er sich am ersten Abend gleich mir allein widmen sollte. Mama hatte recht, mich zu warnen." Hastig trocknet« sie hinter dem vorgehaltenen Fä cher ihre nass« Ange» nnd trat dann, «ine harmlose Miene annehmend, zu einigen jungen Damen, di« sich eben in den Park hinabbegeben wollten. „Wollen Sie mit von der Parti« sein, Fräulein von Ran» doli»?" fragte man sie lachend nnd nah»» sie auf ihre freund lich« Zusage in die Mitte. , Zuerst achtet« sie nicht viel auf da» lustig« Geplauder der fröhlich« Schar und gab nur gleichgültig« Antwort; al» je doch der Nam« de» geliebten Man»»» fiel, wurde st« aufmerk sam, ohne natürlich ihr« Anteilnahme durch irgend ein Zeichen zu verraten. „Hübsch? Ach nein, er ist weder da», noch besonder» lie benswürdig," meinte «ine» der Mädchen leichten Tone», „aber, wa» macht da» »Ein junger Mann, der «inst über «tn Mil« Itonenvermögrn verfüge»» kann, ist trotz seiner Fehler und Mängel höchst liebenswert." - „Wenn also Richard Thalberg nicht der Millionenanwär- 1er wäre, dann - " , „Dana, mein lieb,» Fräulein von Vandalin,- kautet« di« tn gleich frivolem Tone wie vorher abgegebene Erklärung, „würde man den junge» Herrn ganz einfach — ignorieren. Da» setzt St« in Erstaunen? Mein Gott, Sie sind doch auch «tn Kind unserer Zett, «in« jung« Dam« mit modernen Anschauungen und so wetter. Oder" — die» wnrd« mit einem spöttischen Lächeln gesprochen — „würden St« einmal nur au» Lieb« „Gewiß, Fräulein von Vorfeld." „Wirklich? Ohne Rücksicht aus Vame, Stand und ver mög« de» Betreffenden?" M** genügen, wenn « «in Eharakt««, «in gan- fiabSaksizier« besuchen unter falschen Vame», al» Arbeiter Ober-GeschäftSreis«»« verkleidet, vornehmlich solch« Städte, in d««n sich Arttllert« und Befestigungen befind«». Dt« HeereSlettuug ist jedoch tn der Lage, dem Kommandanten »in« Lift« sämtlicher russischer Spione mitzuteilen und «tn« g«naue Personalbischreibung geben zu können. Grankrel». Admiral Genuin«», der Chef de» französischen Admiral- ftabe» und frühere Kommandeur de» Mlttelmeergeschwader» ist gestern früh tm Alter von 67 Jahren verstorben. Spanten. Da» Etaattzblatt veröftentitcht eine Verfügung de» Vautenminifter», di« dazu angetan ist, weitgehend«» Auf sehen zu erregen und auf da» spanisch-französische Einver nehmen et« neue» bezeichnende» Licht zu werfen. Ein« Abteilung de» bestehenden Ausschuss«» für tranipyrenäische Eisenbahnen soll mit größter Dringlichkeit «inen Vor entwurf für »tn« doppelgleisige elektrische Bahn inter nationaler Spurweite ausstellen, die Madrid mit einem geeigneten Punkte der französischen Grenze verknüpft, um «in« allerschnellfte und unmittelbare Verbindung mit Frank reich zu schaffen. Dies« Linie soll, im Gegensatz zu allen übrigen spanischen vahnen, vom Staat betriebe»» werden und al» Schule für dessen Eisenbahner, namentlich aber für den Kriegsfall dienen. Zweimal wird sogar tn der Verfügung auf den Fall internationaler Konflikte hin- gewiesen und damit hinreichend betont, welchen Zwecken die zukünftige Bahn hauptsächlich zu dienen Hot. Aber auch da» verlassen der bekannt«», breiten spanischen Spur zugunsten der internationalen Weit« bekundet zur Genüge, daß «» sich hier um «in« ausgesprochen« Militärbahn handelt, auf der französische» wagenmaterial ohne Wechsel rollen kann und die umgelehrt ein leichte» Hinüberwerfen spanischer Truppen auf französische» Gebiet gestatte», würde. Der «leitrisch, vetrieb weist auf einen Anschluß an die franzö sischen Südlinien hin, deren Umwandlung tn elektrische Vollbahnen in Vorbereitung ist, und soll unstreitig durch schnell« Zugfolge ein« Massenbeförderung von Truppen er mögliche«. Aus aller Welt. Köln: Auf der Zeche Wiendahlsbank bei Hörde in Wests, ist wiederum ein schweres Grubenunglück zu ver zeichnen. Während der Schicht stürzten gestern nach- mittag große Gesteinsmassen in den Schacht hinein. Die Zahl der verschütteten Arbeiter ist noch nicht bekannt; die Bergwerksdirektion glaubt, daß es nur drei sein werden. — Hamburg: Der Verband Deutscher Zi garrenladeninhaber ist durch einen ungetreuen Ver trauensmann, namens Keimke, um 30000 Mark ge schädigt worden. Keimke ist verhaftet worden. —Heil bronn: Der Tagesordnung für die am Mittwoch be ginnende Schwurgerichtsperiode ist eine amtliche Be merkung angehängt, wonach die Entscheidung über den Fall des Lehrers Wagner aus Degerloh noch vor Be ginn der Sitzungen erfolgen soll. Daraus läßt sich, wie der Korrespondent der Frankfurter Zeitung von unter richteter Seite erfährt, der Schluß ziehen, daß ein Antrag auf Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Wagner nicht erfolgen wird. — Straßburg: Vorgestern abend brachen siebe», Personen beim Schlittschuhlaufen auf der Iller ein. Es gelang, fünf von ihnen zu retten, während ein 14- und ein 17 jähriges Mädchen ertranken. — Po sen: Eine Sittenaffäre, die die hiesige Polizei seit längerer Zeit beschäftigte, ruft peinliches Aufsehen her vor. Drei schulpflichtige Mädchen erregten den Verdacht der Polizei, die bald ermittelte, daß die Kinder mit einer ganzen Reihe von Mannern Beziehungen unter hielten. Ein Malermeister, der Sohn eines Ritterguts besitzers, ein Versicherungsinspektor und mehrere andere Personen sind bereits verhaftet worden. — Rostow a. D.: Kürzlich wurde hier, wie gemeldet, auf dem Wege von der Bahn zur Staatsbank ein Lederbeutel mit 100000 Rubeln geraubt. Die Untersuchung hat jetzt die „Ob die» jedoch Herr», und Frau Randolin genügen dürste, ist ein« Frage." „Aber, Kinder," rief da eine lustige Stimme dazwischen, „wie kann man sich denn nur über Dinge Herumzanten, die niemals sich verwirklichen werden. Einmal ist und bleibt Herr von Thalberg der Milliouenanwärter und dann ist da» auch nicht» mehr für un»; denn" — die junge Dame sprach jetzt etwa» leiser und »vieS nach dem nahen Schlosse hinüber — „man hat ihm bereit» eine Braut ausgesucht und — ah, Fräu lein von Vandolin, wa» ist Ihnen?" „O, ich hab« mich mit meiner Brosche gestochen, da, sehe». Sie! Aber «»ist nicht»," wehrte die arme Goa kur- ab. „Also — wie sagtest Du, Lona? Eine Brant hat »na» ihm schon ausgesucht? Und wer ist den»» diese Glückliche?" „Die kleine Waldow —" „O-die!" „Warum „die"? Freilich, sie ist nichts weniger als, rei zend, da» ist wahr; aberihrPapa, Graf vonWaldow hat glän zende Verbindungen bei Hof, was bet Herrn von Thalberg senior schwer in die Wagschale fällt; denn so reich die Familie auch ist, Geld genügt ihm nicht allein, sonder», es ist sein Ehr geiz, durch die Heirat seines Sohne» mit de» ersten Familien de» Reiche» verschwägert zu werden " „Woher sind Sie so genau iiber alles informiert, Fräu lein von Malten?" fragte Goa mit kalter Stimme. „Ich weiß die» von meinem Onkel, dem Obersten von Malten, der ein intimer Freund de» Herr», von Thalberg „Aber, Fränlein von Randolin, daran zweifle ich nicht im geringsten. Sehen Sie sich den jungen Mann doch nnr ein mal reckt genau an, ob er ans Sie den Eindruck «ine» Jdea» listen macht! Glauben St« mir, er wird sich gan- gern — »vie Sie «» zu nennen belieben — verhandeln lassen." Cva wurde dunkelrot vor Empörung über die dem gelieb ten Mann angetane schwere Beleidigung nnd eine scharfe Erwi derung fchwedte ihr auf den Lippen, die Ne jedoch, angesichts der »«»gierig auf sie gerichtet«, Auge» und eingedenk der müt terlichen Ermahnung, für sich behielt. Mit leichtem Achsel zucken wandt« sie sich halb ab; wenn«» angegangen wäre, überraschende Tatsache ergebe», daß dieser Raub von Postbeamten ausgeführt worden ist. Ueber 30 Post beamte wurden schon verhaftet und täglich werden neur Verhaftungen vorgenommen. Die Untersuchung richtet sich auch gegen die Polizei, deren Beamte den Räubern Vorschub geleistet haben sollen. — London: Ein elek trischer Straßenbahnwagen, der mit 28 Passagieren be setzt war, entgleiste in der Fermountstreet zu Dublin, fchlug um und wurde zertrümmert. Furchtbare Szenen spielten sich ab, zwanzig Personen erlitten schwere Ver letzungen. Da» Geschrei der verwundeten war »veithin hörbar. Sie wurden sämtlich in» Hospital gebracht; bei viele», besteht Lebensgefahr. — In dem schweren Sturm, der in den letzten Tagen an der ganzen englischen Küste herrschte, sind außer dem deutschen Btermaster „Hera", der mit 19 Männ untergegangen ist, zahlreiche Schiffe verloren gegangen. Insbesondere scheinen die Fischerflottillen betroffen zu sein. Bet den westlichen Hebriden angeschwemmte SchiffStrümmer lassen darauf schließen, daß der Fischdampfer „DoriS" gescheitert und O!s ersten krüti1ivA8dotsii - r w LlelckersloSeu 8s1äv vssLtrsA VI«8e» MvtelA sioä jstrt in unser» Lodaukevstsrn Uoäsnksus Osdr. Nisäsl. »väre sie am liebsten in die Einsamkeit geflohen, um von all den» frivolen Geplauder nichts mehr hören zir müssen. Unwillkürlich atmete sie auf, als sie eine Anzahl Offi ziere der Grirppe der junge», Damen sich näher», sah, infolge dessen sie sich unbeachtet entferne», konnte, und da sie, um sich schallend, niemanden in ihrer unmittelbare»» Nähe gewahrte, schlug sie einen schmalen Seitenweg ein, wo sie vor einer un liebsamen Begegnung sich ziemlich sicher Wichte, froh der sie umgebenden Stille und Einsamkeit; dann auf einer Bank Platz nehmend, überließ sie sich ihren schmerzlichen Gedanken: noch »lte hatte sie sich so innerlich verlassen gefühlt wie heute, wo sie »nit so heißer Sehnsucht im Herzen hierheraekominen war. — Eva mochte etwa eine Viertelstunde ihrer Einsamkeit sich erfreut haben, al» da» Geräusch langsamer fester Schritte t», ihrer Nähe sie unwillig ausschauen ließ. Der da kam, suchte ge wiß auch wie sie Ruhe und Stille und, unwillkürlich von Neu gierde erfaßt, bog sie sich etwa« vor, um besser sehen zu können. Kaum hatte sie jedoch den Nahenden erkannt, stieß sie einen leisen R»»f der Freude, der Ueberraschnng, aber auch de» Gchrek- ken« an», den», der da mit leichtgenrtgtem Kopf« und ans dein Rücke» verschränkten Armen in augenscheinlich nicht sehr heiter« Gedanke», versunken, des Weges herabkam, war Richard von Thalberg. Er war in der Tat kein schöner Mann, dieser jung« Millto» nenerbe. Kleiner von Gestalt als sein Baler, doch marsiger, fast derb anSsehend, »nachte er keineswegs einen vornehme», Eindruck nnd wer sich nicht die Mühe nahm, in de» Zügen sei ne» Antlitze» genauer zu lesen, hätte sich ohne weitere» acht los von ihn,, al» einer durch«,»» »«»bedeutende» Erjcheiiulttg, abgewandt. Einem attfmerksamen Beobachter, besonder» aber einen, ge wiegten Phystognomiker war da» energische Antlitz Richard von Thalberg» ein dankbare» Objekt sür Studien. EoaS sanfte Auge» ruhten voll Zärtlichkeit auf dein Näher kommenden und halb mit Bangen, halb mit Freuden sah sie dein Moment entgegen, »vo er ihrer gewahr werde» »unßte. Endlich, kam» zehn Schritte von ihr eulserut hob er den gesenkten Blick, beider Auge»» trafen sich und rajch, während ein freudige» Lächeln feine ernsten Züge erhellte, eilte der timae Erbe, beide Hände ««»streckend, auf da» tiesergiühend« Mäd chen z»i. 317.W