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Zelt war jedem Spiel ad-old. I« 18. Jahrhundert kam da» Schachspiel erst wieder in Blüte. Es verbrei tete sich in rasche» Auge wer gan» Europa und vor- nchmltch über -»Hand, Italien und Oesterreich, später über England, Frankreich und Deutschland. In Deutsch land sand e» bald eine Heimstätte. Schachverein« und Schachzeitunge« entstanden. Die ersten Schachturniere wurden von de« Engländern eingesührt. In Deutsch land sand da» erste Internationale Schachturnier tm Jahre 1870 in Baden-Baden statt. Jetzt finden wir solche Turniere alljährlich in den verschiedenen Hauptstädten, kleinere Schachwettkämpfe aber in fast allen größeren Städten. Der gewaltige Aufschwung deS Schachspiel» in Deutschland führte zur Begründung de» deutschen Schach bunde» im Jahre 1879, um dessen Förderung sich -er langjährige, um Jahre 1894 verstorbene Generalsekretär H. Zwanzig große Verdienst« erwarb,, und der jetzt etwa 100 deutsche Schachklud» umfaßt. * Grvba. Sin selten schöne» Arft «ar «» da» der Kiinigl. Sächs. Milttäroerein anläßlich seine» 28jShrlgin Bestehen» am letzten Sonnabend und Sonntag feiern konnte und «Ine« Skarkftein wird e» bilden in der Beschichte de» Herein». Der Toten d^ Verein» gedacht« man in ehrender weise durch Schmückung der Gräber am Sonnabend vor» mittag. Zu de« am Abend tm Saal« de» Gasthof Groß« veranstalteten yestkommer» waren zahlreich« Sinladungen «rgangen und in gleichem Maß» war denselben Folg« ge leistet worden. Vertreter hiesiger und aulwärtlger Behör den und Brudervereine, der Offizier- und Unteroffizierkorp», Origverein« und Sinwohnerfchast füllten den großen festlich geschmückten Saal. In seinen vegrüßunglworkn gab der Berein»o«rsttz«nde, Herr Gul»b«sitzer Hermann Hensel, feiner Freud« Ausdruck über den zahlreichen Besuch, al» «in Zeichen der Wertschätzung, die dem verein von allen Setten ent- gegen gebracht werde, hieß all« und lnlbesonder« den zum Fest erschienenen Herrn Geheimrat Ami-Hauptmann vr. Uhlemonn, den Brzirk»vorst«h»r vom Sächs. Militär» v«rein»bunde, Herrn Merker-Großenhain und di« Vertreter de» vffizterkorp» herzlich willkommen. Einen poetischen Gruß entbot den Erschienenen Fräulein Strehle. Ueber bi» Bntwickelung de» Verein« gab einen kurzen Rückblick Herr Pfarrer Burkhardt in seiner gehaltvollen Festrede. Darnach wurde der Verein am 27. Januar 1889, am Tage von Kaiser» Geburtstag, von 84 Mitgliedern gegründet, von denen noch 2V am Leben sind und dem Verein an gehören. Dank der Opserwilligkeit der Mitglieder und Gönner de» Verein», worunter besonder» die Familie von Kommerstaedt zu nennen sei, konnte der Verein bereit» im Jahr« 1898 bi« w«ihe s«in«r neuen Jahne begehen. Im Sauf« der Jahre hat der Verein 8S Mitglieder durch Tod verloren und hat sich am heutigen Tag« auf die stattlich« Höh« von 17V Mitgliedern empor gearbeitet. Den Verein haben 4 Ver:lu»vorfltzrnde geleitet und zwar die Herren Otto Siegel (-j-) tm Gründungsjahre, Karl Heidenretch (-f-) 17 Jahre, Robert Hensel 1 Jahr, Hermann Hensel seit 7 Jahren. Der Festredner gedachte de» Segen« der Unter- stützung»kafl« für bedürftig« Mitglieder, mahnte mit dem Rufe: wir wollen die alten bleiben in unserem Volk, in der Treue zu Fürsten und Reich, in der Kameradschaft, in der Gottesfurcht und Nächstenliebe. Sein Hoch galt dem geliebten Sachsenköntg, welche« Lei allen Anwesenden brau senden Widerhall fand. Zahlreich waren die Grüße und Ghrungen, welche dem Jubelveretn «ntgrgengebracht wurden. Herr Geheimrat Amt«hauptmann Vr. Uhlemann würdigt« di« Verdienste de« Verein» und seiner Leitung in anerkennenden Worten und überreichte dem Verein einen Fahnennagel mit einem Hoch auf den Jubrloerein. Herr Apotheker Rahnfeld erinnerte an di« Waffentaten 1870/71 und gedacht« mit Worten de« Danke« unserer Beteranen. Die Grüße der Offiziere de» Laadwehrbezirk« Großenhain übermittelt« der Martivoffizier d. L. Herr Schuhmann au« Tottewitz. Im Ramen der Bereinigten Militärvereine von Riesa, Poppitz, Pausitz und Umgegend überbrachte Herr Vorsitzender Richter au« Riesa «in Geldgeschenk für die Unterstützung«kaffe. Durch Frau Schmiedemeister Schön« überreichten die Frauen 2 Fahnenbänder, der Vaterländische Arbeiterverein durch Herrn Thons,ld «inen Varbetrag, die Freiwillige Feuerwehr durch Herrn Hauptmann Waller «inen silbernen Pokal. Sin« Kaiser- und König»büste schenkten die Militärvereine von Weida, Merzdorf, Voders,n, Röderau und Zeithain, überreicht von Herrn Vorsitzenden Müll« au» Merzdorf. I« «inen Fahnenaagel überreichten Herr Hauptmann Fischer für di« Sisenwerköfeuerwehr und Herr Klemm für den Mtlttäroerein PauSnitz. Stn silberne« Schreibzeug widmete der Männergesangoeretn durch Herrn Riedel, da« Doppel quartett .Liedertafel" eine silberne ver«in«glocke durch Herrn Buchholz. Unkrstützung»b«lträge in bar überbrachten Herr Liebisch für di« yechtschule, Herr Drechsler für den Turnverein, Herr Große für den Naturheiloerein und Herr Laub« für den Schtrßklub. Di« Glückwünsche de« Pfad- finderkorp» überbrachte Herr Pastor Naumann. Für all« Shr« und die reichen Geschenke, dl« dem Verein zuteil ge worden, dankte Herr Hensel in bewegten Worten. Sine besonder« Shr« wurde Herrn Karl Würdig zuteil, welchem von H«rrn Vrzirk«vorsteh,r Merker ein« Shrentafel für 28» jährig, ersprießlich« Tätigkeit al« Vorstand«Mitglied, ge- stiftet vom Königl. Sächs. Milttärvir»in«bund, mit Dank«, «orten überreich» wurde. Zwanzig Gründern de« Verein« und zwar den Herren Albert Pietzsch, Albert Bosse, Robert Beute, Srast Hanisch, Smil Strehle, Paul Warknberg, Gustav Klein», Johann Schuster, Hermann Röder, Srnst Ptnkrt, Otto Nehl», Karl würdig, Fran» Hofmann, Karl Prater, Gustav Winkler, Robert Trobisch, Hermann Lippert, Robert Bo!g», Franz Wachwitz und Moritz Schmidt, die 28 Jahre dem Verein« die Treue bewahrt, wurden geehrt durch Ueberreichung einer Shrennadrl, die ihnen unter den Klängen de» Liede» .Da» treu« deutsche Herz" von zarten Händen an di« Brust gesteckt wurde. Die Ueberreichung der Shrennadeln geschah nach «in» poettfchen Widmung, «sprachen von Fräulein Ritter. I« Ramen der Geehrten wutte Herr Smil Strehle, «rsprecheod, dem Berrive auch tznier «ach Kräfte« zu dienen. Für die Jüngeren legt« Herr Lehre« Thoma» da« Gelübde ab, da« von de» Alten SrrußgM« treulich zu hüten. Dem Konzert, gespielt von der gesamte« Pionier - Kapelle, unter persönlicher Leitung de» Herrn ObermvsikMetster Himmler, muß voll« Anerkennung gezvlt werbe«, die» gilt auch von den Darbietungen de« Mänuergefangver^n« und de» Doppelquartetl» .Lieder- täfel", di« ihr« Kräfte in den Dienst der guten Sach« ge stellt hatte« und so an ihrem Teil zur Verschönerung de» Abend» beitrugen, wie auch »in von Herrn Zollaufseher Ranft »orgetragene«, von ihm feldft verfaßk« poetische« Festgedicht vielen Beifall fand. So nahm der Vorabend de« Feste« den besten und harmonischsten Verlauf, auf den der Jubelverein mit Befriedigung zurückblicken kann. Am Feftsonntag sand allgemeiner Kirchgang statt, und am Abend vereinigkn sich die Mitglieder mit ihren Angehörige» und Gästen tm Gafthau» .zum Anker" zu einem Festkonzert und Ball. Der Besuch war wiederum so stark, daß der Saal die groß« Zahl kaum zu fassen vermochte. Auch hierbei lag der musikalisch« Teil de« Programme« in den Händen der Pionierkapell«, di« sich ihrer Aufgabe auch die», mal in gewohnter Weise entledigte. Zwei Einakter: .Sok dakntreue" und »Der Manvoeronkl", die eine flott« und natürlich« Wiedergabe fanden, trugen zur Unterhaltung wesentlich bet und lösten mit ihren humoristischen Szenen große Heiterklt bei den Zuhörern au«. Der den Dar stellern gesprndrte Beifall war ein wohlverdienter. Im Lauf« de« Abend« wurde noch manche« von patriotischem Geiste getragen« Wort geredet. Herr Vorsitzender Hensel gedachte de« obersten Kriegeherrn, Herr Lieberwirth ehrte di« Beretnvdamen und dankte ihnen für da« dem Verein gemachte sinnig« Geschenk, und Herr Gall« brachte den verein«grvndern ein Hoch. Poetische Grüße widmete» dem Verein di« Herren Zollausseher Ranft und Lehrer Thoma«. Seinen Abschluß fand da« Fest ^urch einen flotten Ball. Möge dem Verein «ine tatenfrohe, hoffnungsvolle Zukunst beschieden sein. Glück auf! Z8 Dresden. Nach dem Vorbild« von Charlotten- bürg, Straßburg, Stuttgart, Düffeldorf usw. soll in Dre» den auf einem Grundstück an der Gerockstraße ein Ledigen- heim für Männer, d. h. für unverheiratete, dem Arbeiter- stand« angehvrende Männer, errichtet werde», da» 473 Zimmer enthalten soll Da« einfache, aber gediegene Mo- biliar dieser 473 Einzelzimmer besteht au« einem gut lüft, baren Schrank, einer Wäschetruhe, einem eisernen Bett mit sehr bequemer Stahlmatratze und starken Wolldecken, da- neben natürlich Tisch, Stuhl, Nachttischchen und fest «in- gebauter Waschtoiktte mit Spiegel, je nach dem Preise noch au« Schreibtisch und Sofa, vorgesehen sind eine Volk», bücheret, Schreib-, Lese- und Handarbeitszimmer, ein großer Rasenspielplatz nach englischem Muster mit kleiner Turn- Halle und Geräteraum, ein« Volksküche und ein Restaurant. Da« Ledigenheim, an besten Spitze Kommerzienrat Römmler- Dresden steht, ist al« Nklienunternehmen, wie in Charlotten- bürg, auf gemeinnütziger Grundlage gedacht, so daß die Höchstoerzinsung 4 Prozent nicht übersteige» darf. 88 Dresden. Unter mannigfachen Ehrungen au» allen Kreisen beging am Sonntag Sachsen« bedeutendster Theologe und Kanzrlredner Oberhofprediger und Vizepräsident de« evangelisch - lutherischen Konsistorium» I) I)r. Dtbeliu« den Tag, an welchem er vor 40 Jahren al« Pfarrer der Dreldner Annrnkirche von Berlin nach Sachsen berufen wurde. Die Zeit seine« 40jährigen Wirken» al» Pfarrer der Annen- ktrch« — 1874—1884 — und al« Pfarrer der Kreuzkirche und als Superintendent der Ephorie Dresden I gestaltete sich zu einer sehr segensreichen. Seinem Wirken ist «» zu dank», daß in der vnnenktrche die Parochial-KindergotkS- dienst« eingeführt wurden. Er begründete an Stelle der üblichen schkcht besuchten NachwittagSpredigten die Abend- gotte«dtenste. Im Jahre 1910 wurde er an Stelle Acker- mann« zum Oberhosprediger berufen. Der Jubilar, der erst kürzlich von schwerer Krankheit genesen ist und besten groß- zügigem und tatkräftigem Wirken die fächsiche Landeskirche und besonder« da« kirchlich« Leben Dresden« ungemein viel verdankt, wurde am 6. Januar 1847 zu Prenzlau in der Uckermark geboren. * Dresden. DK baldig« Eröffnung eines neuen Schulhaus«» der öffentlichen HandelSlehranstalt der Dresdner Kaufmannschaft zwischen Ostraallee und Theaterstraß« ver anlaßt zu dem Hinweis auf zwei Möglichkeiten, die sie Söhnen mittlerer Städte zu ihrer beruflichen Vorbildung bietet. Jung« Leute mit abgeschlossener Realschulbildung können den sogenannten Einjährigen Höheren Fachkursu« besuchin, «he st« in« Geschäft treten. St« erhalten hier in Handellwiffenschaften, den fremden Sprachen (die Möglichkeit, Italienisch und Spanisch zu treiben, tritt hinzu) und in Technologie eine vorzügliche Vorbildung für den künftigen Veruf. viele von ihnen gehen nach kürzerer Zeit in« Aus land, manch« noch auf ein« Handelshochschule. Länger, aber um so gründlicher ist die Vorbereitung für den kauf männischen Veruf in dem sogenannten dreijährigen Kurs»« der Höheren HandelSfchule, deren Abschlußprüfung da« Einjährigen,eugni« gibt. Dresden. Tie Ökonomische Gesellschaft im Kö nigreich Sachsen feiert heute in Gemeinschaft mit der Oekonomischen Sozietät in Leipzig ihr 150 jähriges Be stehen. Die Feier, der auch Se. Majestät der König bei wohnen wird, findet in Leipzig statt. Anläßlich derselben ist eine Festschrift erschienen, irr der die geschichtliche Entwicklung der beiden ehrwürdigen Gesellschaften und ihre Tätigkeit im Dienste der Landwirtschaft während der Jahre 1764 bis 1914 geschildert wird. Die Geschichte der Oekonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen wurde von den Herren Geh. Forstrat Klette-Bienhof und Regie- rungSrat Professor Dr. Steglich - Tresöen bearbeitet. Außerdem hat Herr Geh. Hosrat Professor Dr. Kirchner- Leipzig den Teil redigiert, der sich auf die Oekono- mische Sozietät bezieht. Die nächste Gesellschaftsver- sammlung der Oekonomischen Gesellschaft findet in Dres den am 6. Februar nachmittags 4 Uhr in den „Drei Raben" statt. Als Redner ist Herr Landesdirektor Präsi dent von Glasenapp-Arolsen gewonnen worden, der über die Zugendbewegtma auf dem Lande sprechen wird. Bautzen. Zwischen Bautzen und Kamenz bezw. Königsbrück beabsichtigt der Staat, eine Motorwagen- link einzurichten. Alle Orte, die von der Verkehrslinie berührt werden, haben eine entsprechend verpeilte Garan tie bis zur Höhe der üblichen Abschreibungen zu über- ' uehrüen. Der Stadtrat zu Bautzen hat bestossen, für die Motorwagenlinte eine Motorwagenhalle mit Werk statt nebst Wohnung für den Werkstattleiter zu er, richten. Plauen i. B. Die Verkehrstechnisch« Prüfungskom mission der BersuchSabteilung deS Militärverkehrswesens veranstaltet in der Zeit vom 2. bis 7. Februar eine PrüfungSsahrt mit 25 leichten Personenkraftwagen. Die Fahrt beginnt in Berlin und geht über Dresden, Chem nitz, Zwickau, Plauen nach Regensburg. DaS Begleit kommando in Stärke von 25 Offizieren, 30 Unteroffi zieren und Mannschaften wird in der Nacht zum 6. Februar in Plauen Quartier nehmen. — Das schwere Automobilunglück, von dem ein Kraftwagen unserer städtischen Elektrizitätswerkes bei Dölau betroffen wurde, ist nach Feststellung von Sachverständigen lediglich durch die große Glätte der Landstraße hervorgerufen worden, wodurch daS Auto ins Rutschen kam. Der bei dem Sturz schwerverletzte Reparaturwerkstattinhaber Eichhorn von hier hat einen Beckenbruch, den Bruch eines Halswirbelknochens und Kopfverletzungen erlitten; sein Zustand ist bedenklich. — Auf der hochgelegene» Straße von hier nach Falkenstein sind durch starke Schneeverwehungen am Donnerstag und Freitag wieder unliebsame Verkehrsstörungen entstanden. Hinter Bergen sind nicht weniger als acht AutoS im meterhoch ange- wehten Schnee steckengeblieben. Leipzig. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, > einen internationalen Hochstapler und Heiratsschwindler festzunehmen, der sich Graf Egon von Rehnskyöld nannte. Er wohnte seit etwa drei Jahren in Leipzig und wurde als der Kaufmann Wilhelm Just aus Politz bei Greiz entlarvt. ES war ihm' in Leipzig gelungen, in den vornehmsten Kreisen Eingang zu finden. Seine Verhaf tung erfolgte unmittelbar nach seiner Rückkehr aus London, wo er mit einer vermögenden Leipziger Dame die Ehe abgeschlossen hatte. — Der Großkaufmann Moritz Sigall aus Leipzig, 35 Jahre alt, und das junge Ehe paar Longfield-Wolff aus Stuttgart, die in San Remo im Hotel „Viktoria" wohnten, machten nachmittags einen Ausflug nach Mentone. Aus dem Rückwege wurde der Chauffeur plötzlich angerufen, er solle halten. Sigall stieg totenblaß aus und stürzte zur Erde. Das angeb liche Ehepaar versuchte zu entfliehen. Polizeiagenten verfolgten es jedoch gmd brachten es mit dem bewußt losen Sigall nach der Gendarmeriekaserne. Dort stellte der Arzt fest, daß Sigall durch einen Schuß aus einer Browning getötet worden war. Nach polizeilichen Fest stellungen ist Longsield ein berüchtigter internationaler Dieb. — Im Restaurant des Buchhändlerhauses ereignete sich vorgestern abend gegen 12 Uhr eine folgenschwere Gasexplosion. Aus einem an der Küche gelegenen Keller drang ein intensiver Gasgeruch. Ein Koch, zwei Kvch- lehrlinge und drei Kochlehrmädchen gingen mit einem brennenden Licht in den Keller, um nach der Ursache zu forschen. Sofort erfolgte eine getvaltige Detona tion, die in ganz Leipzig gehört wurde. Vier Personen wurden schwerverletzt von der Feuerwehr geborgen. Zwei Kochlehrmädchen wurden leicht verletzt. Sämtliche Verungliickte wurden in das Kranken haus übergesührt. Durch die Explosion wurden sämt liche Fenster und Schaufenster in der Umgebung zer trümmert. — Fcstgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt würde ein 35 Jahre alter Dienstmann in Leipzig, der neben seiner Tätigkeit als Dienstmann auch Rennwetten für in- und ausländische Pferderennen vermittelte. — Der polnische Arbeiter Carol Korcac, der in der Nacht zum 16. Oktober 1913 den Schutzmann Roscher in Borna bei Leipzig erschossen hatte, wurde vorgestern vom Schwurgericht Leipzig wegen Mordes zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Es hatte sich nicht fest stellen lassen, daß der Angeklagte schon das 18. Lebens jahr vollendet hatte. "Leipzig. Zu der Explosion in dem Gebäude de» vuchhändlerhause« zu Leipzig wird noch gemeldet: In vergangener Nacht, wenige Minuten vor 12 Uhr entstand in den Kellerräumen de« Suknbergschen vuchhändlerhause« in der Hospitalstraße eine außerordentlich schwere Gasex plosion. Kurz nach */,12 Uhr wollten die Küchenangestellten der Gutenbergschen Wirtschaft sich zur Ruhe begeben. Ihre Echlafräume lieget« im oberen Stockwerk de« vuchhändler- hause». Dort bemerkten sie einen starken Gasgeruch und, um die Ursache festzustellen, begaben sie sich wieder nach dem Kellergeschoß. Hierbei benutzten sie ein offene» Licht. Al» sie die Türen öffneten, erfolgte ein donnerähnltcher Krach und da« ausgelaufene Sa» entzündete sich. Sämtlich« Türfüllungen und Fenster wurden aus ihren Läden gerissen und eine mächtige Stichflamme schlug den Stntretenden entgegen und bi« zu den Parten,räumen empor. Di« Gewalt der Explosion war so stark, daß die in den oberen Sälen anläßlich einer Festlichkeit tanzenden Paare zu Vaden geschleudert wurden. Die Fenster sämtlicher umliegender Gebäude wurden zertrümmert. Der sofort herbririlenden Feuerwehr gelang e«, den entstandenen Brand de« Keller und Parterre-Inventar« bald zu löschen. Soweit bi« jetzt Kstgestellt werden konnte, wurden vier Personen schwer, «in» leichter verletz». S« handelt sich um zwei Dienstmädchen, einen 18jährigen Koch und einen 16 jährigen Küchenjungen, leichter verletzt wurde «in 21 jähriger Hauldlener. Alle fünf ver letzten wurden in» Krankenhau« gebrach». Bei kinem der verletzien besteht unmittelbare Lebensgefahr. Die von der Explosion betroffenen Kellerräume find vollkommen zerstört. Herrn-kreischen. An der LandeSgrenze nächst Schmilka wird im Frühjahre ein neue» sächsische- Zoll amt erbaut, dessen Errichtung sich durch die demnächstige Erbauung einer Elbstraße Tetschcn-LandeSgrenze al» pph,