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WWW »--V- an Kirch« r«,t«,eWWr. D-»tfttz- R«tzch. — —-H, am n«»en Luftschiss getrafsen werden müssen. Tie Ver besserungen werden vor allem di« Motoren betreffen, dte noch feuersicherer als bisher arbeiten sollen und außer dem noch erheblich tiefer am Kreuzer yrontiert tperdpn al- beim «L. 2". In Größe und Form -leicht da- nana- Mariueluftschisf dem „L. S", nur daß die Gondeln in etwas anderer Weise als bisher angebracht werden. Luch dte Geschwindigkeit soll bet dem „L. S" wieder Ge steigert werden. ES ist nach all dem zu erwarten, daß das neue Marineluftschtff an Leistungsfähigkeit und Sicherheit alli bisher gebauten Zeppelinkreuzer über treffen wird. i Tie deutsch-franzöftsche« Interessen tu Kleinas ten. Die deutsch-französischen Unterhand lungen über dte gegenseitigen Interessen in Kleinasien, die durch die Weihnachts- und NeujahrS-Feiertage unter brochen worden waren, sotten in den nächsten Lagen wie der ausgenommen werden. Tie beiden französischen tech nischen Delegierten sind im Begriff, wieder nach Berttn abzureisen. Tie hauptsächlichste noch zu regelnde Trage bleibt die Verbindung des deutschen und französischen Eisenbahnnetzes in der Gegend von Cesarea und die Er bauung einer Anzahl von Zweigstrecken auf eine Gesamt länge von 150 Kilometern. Wehrbeitrag und Besttzsteuer. Tie „Nordd. Allg. Ztg." behandelt in einer längeren Betrachtung die Frage der Veranlagung der Grundstücke zum Wehrbei trag und zur Besitzsteuer. Namentlich wird die Frage erörtert, ob eine getrennte Veranlagung der Grund stücke für den Wehrbeitrag und für die Besttzsteuer zu lässig sei. Letzteres sei durch die AuSführungSbestim- mungen des Bundesrats unzweideutig verneint. Die Auslegung des Bundesrats könne, da sie von dem einen Faktor dec Gesetzgebung herrühre, als eine autoritative anerkannt werden. Roman von F. Knntschner. 4 Josef, willst Du den Herrn Pfarrer bitten, morgen nach »Sie spricht noch mit Gott, lasten wir sie!" sagte Josef ßlwrgt. .Ich werd« st« später in bin Garte» hmauSsüyren." -Um di« vettnde sa nicht zn stör«,,, unterließen di« Gatten PK letzt da» «etter« Einpack««; Hedwig ging i» di« Küch« WwAasefordn«»« fein« Vttchörzu Stöben. Mötzlich durchschrillt» «in Schrei da« ganz« Häutchen und, ,Wa« soll er bei Dir, Mutter," rief Josef erbleichend an». „Warum entsetzt Dich die» so r Ist ,S nichtuatl ich noch vor Wei — vor unlerer Reise, da ich nicht Letzsckk habe. Ti« Freude an den gemeinsamen -rotzen Ereignissen,die Wieutzen und Bayern im Jahre 1870 cksttz 1871 verbanden, werde durch solche Angriffe eine» einzelnen ja vicht beeinträchtigt werden können, immer hin aber seien sie aus da» lebhafteste zu be dauern- — Nach dem Bericht eine» Berliner Blatte» h«ttzt e» über di« Leüßerung de» Generalleutnant» von Kracht: Generalleutnant v. Kracht «zählte eine klein« Erfahrung au» der Schlacht bei Orleans, die er mit- gekämpft hat, wo die niedergeworfenen Bayern von einigen preützischen Bataillonen herauSgehauen wurden, Go ungefähr — sagte er — denke ich mir Preußen» Be ruf. Die Bayern bekamen damals wieder Luft: wenn wir kommen, kriegen sie wieder Courage. — Tie „Kreuz zeitung" und die „Teutsche Tageszeitung" suchen dte in Bayern hervorgerufene Erregung zu beschwichtigen. Tie „Teutsche Tageszeitung" schreibt: In Wirklichkeit hat Generalleutnant v. Kracht erzählt, daß ein bayrische» Bataillon in so schwere Bedrängnis geriet, baß e» Lek- kung suchen mußt«, und daß jeder Soldat, der auch nur den Kops erhob, sofort dem überlegenen feindlichen Feuer zum Opfer siel. Aus dieser Lage sei die bay rische Abteilung durch vier preußische Bataillone befreit worden. Taß der Mut der Bayern in keiner Weise da durch herabgesetzt erscheinen kann, daß sie nicht das- selbe leisten können, wie eine viermal stärkere preu ßische Abteilung, ist wohl klar. Ter Redner hat nicht nur mit keiner Silbe seiner Darstellung die Leistungen dieser bayrischen Truppe angegriffen, sondern im Gegen teil noch durch die Mitteilung, daß an die Bayern ebenso wie an die preußischen Truppen wegen ihrer Haltung bet dieser Gelegenheit Eiserne Kreuze verteilt wurden, den Zuhörern besonders deutlich gemacht, daß auch die kleine bayrische Abteilung sich außerordentlich brav gegen die große feindliche Uebermacht geschlagen haben muß. Zur Abgrenzung von Militär- und Zi vilgewalt haben die Fortschrittler im Reichstage einen Initiativantrag in Form eines Gesetzentwurfs ein gebracht, worin sie reichSgesetzlich sestlegen möchten, daß militärischer Waffengebrauch in Friedenszeiten nur ge stattet ist bei militärischen Uebungen aller Art, im Falle der Verhängung des Belagerungszustandes oder auf An suchen der Zivtlbehörden. Damit soll vor allem eine Wiederholung be» Falles unmöglich gemacht werden, daß ein einziger militärischer Befehlshaber aus sich heraus im guten Glauben, wie Oberst v. Reuter, die Befehlsgewalt an sich nimmt. Nach der Geschäftsord nung de» Reichstage» können aber Initiativanträge der Parteien nur an sogenannten Schwerinstagen zur Ver handlung gebracht werden. Da die Senioren die Abhal tung von GchwerinStagen vorläufig hinausgeschoben haben, würde erst nach Wochen eine Möglichkeit der Be handlung dieses Antrages gegeben sein. Deshalb schla gen Zentrum und Nationattiberale den Weg der Einbrin gung von Resolutionen vor. Jede Partei für sich wird eine Resolution etnbringen, worin der Reichskanzler auf gefordert wird, einen Gesetzentwurf zur besseren Ab grenzung der Befugnisse von Militär- und Zivilbehör den vorzulegen. Da in solchen Resolutionen dem Reichs kanzler die Initiative nicht nur, sondern auch der In halt de» Gesetzentwurfes überlassen bleibt, ist diese Form für ihn natürlich die bequemste. Das Bedenken der Parteien gegen diesen Weg besteht nur darin, daß ebenso wie den anderen zahlreichen Resolutionen des Reichstages zum Militäretat auch diesen vom Bundes rat keine Beachtung geschenkt werden könnte. Ta» neue Marineln fisch iff. Tas auf der Zeppelinwerst in Friedrichshafen im Bau befindliche Marineluftschtff „L. 3", das zum Ersatz des in der Nord see untergegangenen „L. 1" gedacht ist, wird voraus sichtlich schon im Laufe des Monats April seine Probe fahrten aufnehmen können. Aus dem Unfall des „L. 2" in Johannisthal hat man die Lehre gezogen, daß er höhte Sicherheitsmaßnahmen gegen die Brandgefahr Warum FrtSe» von Deutschland nicht be schickt wird. Bei den Erörterungen über di« Reich»- Unterstützung zür Beteiligung der deutschen Industrie au de« Mvau»stellun- in San Franzisko wurde «in wesentlicher Gesichtspunkt ziemlich außer Lcht »lass««, Melcher die Heutsche Regierung zur Zurückhaltung be- wo-«» haben mag. Sie bei einem Bankett bei einem auärvUnischen Bankier hervorge-oben wurde, existiert seit 1-1- -wisch« 16 Nationen, darunter dte europäischen Großmächte, «in llebevetnkommen, nach dem Innerhalb dreier Jahre von diesen »eine Weltausstellung beschickt «erden sollte. Man knüpft daran, da dieser vertra- noch vor Beendigung der Weltausstellung zu FriSeo ab läuft, drüben dte Hoffnung, daß Deutschland und Eng land sich doch noch beteiligen dürsten. Diese Hoffnung hat, nachdem auch von Seiten der Interessenten nicht» zu« Zustandekommen der deutschen Beteiligung getan wird, kaum Aussicht auf Erfüllung. Di «Zivilklagen, dte gegen Oberst v. Reuter wegen Freiheitsberaubung angeskengt sind, sollen, wie verlautet, in der nächsten oder übernächsten Woche vor - dem Zaberner Landgericht verhandelt werden. Der LandwirtschastSmintster Freiherr von Schorlemer-Lieser sprach am Montag im Preußische» Wbgeordnetenhause zum Landwirtschaftsetat. Er führte die bekannten erfreulichen Rekordzisfern an, dte die preu ßische Viehzucht laut der Erhebung im Dezember 1913 für da» vergangene J<Hr erreicht hat. Ferner teilte er mjt, daß — wenn auch die Frage der Inneren Koloni sation von der Beratung vorläufig ausgeschlossen sei, «e darauf Hinweisen müsse, daß zwar dte Heranziehung von russischen und österreichischen Wanderarbeitern vor läufig noch durch keine gesetzliche Bestimmung seitens ihrer Regierungen eingeschränkt würde, daß man aber nach Abläufen deS Handelsvertrages mit Rußland und durch die neue österreichische Gesetzgebung wegen der Schiffahrtsgesellschaften künftighin nicht damit rechnen könne, «ine gleiche Anzahl von landwirtschaftlichen Ar beitern aus dem Auslande zu beziehen. TS sei darum dringend notwendig, die inner« Organisation sofort und energisch in Angriff zu nehmen. Ein« Verlängerung der Sonderbestimmungen über die Einfuhr von russischen Schwein«» über den 1. April hinaus würde sich nicht al» notwendig erweisen, da bei dem großen Zuwach», den der deutsche Viehbestand erfahren hat, die deutschen Pro duzenten in der Lage sein würden, für den inländischen Konsum aufzukommen. Die Königin Sophie von Griechenland trat gestern in Begleitung des Kronprinzen mit ihrem Gefolge die Reise nach Berlin an, um an den Geburts- tagSfeierlichkeiten ihres Bruders, des deutschen Kaisers, in Berlin teilzunehmen. Tie Abwesenheit der Königin .Sophie von Athen wird 20 Tage dauern. Zu den Verhandlungen des Preußen tage» dringt die „Bayrische StaatSzeitung" «ine hoch offiziöse Auslassung, in der gegen die Aeußerung Stel lung genommen wird, die nach einer den Blättern aus Berlin zugegangenen Korrespondenz Generalleutnant v. Kracht (Dessau) über eine angeblich selbsterlebte Pe riode au» der Schlacht bei Orleans im Jahr« 1870 ge tan habe, wo dte Bayern sich vor dem französischen F«u«r zurückgezogen, die Preußen aber slott «griffen hätten. Die „StaatSzeitung" bemerkt, i nach dem bisher vorliegenden Bericht nicht ersicht lich, welchen Abschnitt der Schlacht von Orleans General- leutnant v. Kracht im Ange gehabt habe, erhebt aber schon jetzt Einspruch gegen die Art und Weise, in der da» Verhalt«», verschiedener Truppenteile der verbün deten Armee gegeneinander ausgespielt werde, um so mehr, als gerade in den Kämpfen in und um Orleans die" Bayrische Armee unter den schwersten Verlusten sich heldenmütig geschlagen und mit unvergänglichem Ruhm wir nur nicht fort müßten," stieß sie hastig hervor," so weit, weit fort von unserer lieben Heimat!" Er nickte nur stumm zu ihrer Mage: auch ihm wurde e» ja unendlich schwer, aber die Würfel waren gefallen, ein Zu rück gab eS nicht mehr. Auch die kaum verscheuchte Sorge ver bot schon jeden noch so leisen Gedanken an ein Aufgeoe» der so mühselig gewonnenen neuen Stellung. »Laß gut sein, mein Herz! Wenn wir nur in Lieb' und Treu zusammen bleibe», dann gehr'» schon," tröstete er die an seine Brust sich schmiegende junge Frau. 4. Kapitel. TS goß seit dem frühesten Morgen in Strömen und herbstlich kühl strich der Wind durch die schon stark entlaubten Aelle und Zweige der auf dem weilen Jabrikhos stehenden Bäume. Hedwig saß am Fenster des niednaen, schmale» Zimmers, schaute, die Haube lchstq im Schoß gefallet, müden Blicks dem unruhigen Spiel des Winde» zu und lauschte dem unablässige» Rinnen und Klatschen des gegen die Scheiden schlagenden Re gen». Zu den Füßen der jungen Frau spielte die kleine Inste mit einer Puppe, doch di« Mutier achtete nicht auf da» Krad, da» ab uud zu laut zu seiner Puppe sprach nud sie tanzen ließ. Obwohl die Familie schon manche Woche — e» war schon Ende Oktober — au ihrem neuen Bestimmung»»!»« weilte und im ganzen und großen dte Verhältnisse kein« un günstige» wäre», so vermochte sich Hedwig — trotz Zuspruch des Garten — noch immer nicht heimisch zu fühlen; ja, ft länaer sie hier war, desto sremder wurde ihr alle». Freilich, die Wohnung entsprach durch«»» nicht ihren Er» Wartungen, war zu eng und niedrig: klein« dunkle Zimmer, unvorteilhaft eingeteilt. kein Garten, keine Blumen, überhaupt überall zu wenig Luft, Licht und Sonne sür jemanden, de, auf dem Lande ausgewachsen war, immer ans dem Lande ge lebt hatte und jetzt all« diese lust- «nd lebenspendenden Ding« entbehren sollt». Kein Wunder, daß «S ihr ost vor dem nahen den Winter graute, der sie und die Kleine »och mehr in di» engen Stuben dannen iviirde. Di« Mutt,r ging ihr beinahe mehr ab al« dein stark be schäftigt«» Gatten, der sich merkwürdig rasch in di« ne,»« Nm- gebnng und n,u«n Verhältnisse hni,in-«sund«n «nd «in^elebt Wort, »Arm k Nein, schau'sie nur au, sie ist selig im Herrn ent schlafen; auf sie passen diese oft gedankenlos gesprochenen Wort«, wie nicht so bald ans jemanden. Uud ohne ein Wort an un» ging sie von hinnen, meinst Du? Nein. Du irrst, sie sprach zn nn» durch ein Gebet, dessen bin ich sicher." Welch schneidender Kontrast: Drinnen im Totengemache feierliche Ruhe, mystisches Hatbdnnkel. der schwere Duft vou bereit» welkeuden Blumen und halb niedergebrannten Wachs kerzen ; dranßen in den anderen Minnen, durch die bereit» gardineulosen Fenster uud Türen flutendes, grelles Sonnenlicht, da»dte überall herrschende, durch die nahe, bevorstehende Ab reise bedingte Unordnung doppelt scharf hervortreten ließ. Den Kopf in beide Hände stützend, saß Joses, von der schlichten und dabei doch so würdigen Leichenfeier heimgekom- mru, am Tisch und grübelte nach. Er hatte ja mit außerordeill- lich«r Zärtlichkeit an der Mutter gehangen und ihr Verlust — obwohl dieser bei ihrem hohe» Aller zu gewärtigen war — traf ihn tief. Gerade jetzt würde er sie sehr missen und auch d«r Gedanke, da» ihm so teure Grab, — kaum, daß man ihre irdische Hülle darein versenkt Halle — vielleicht für immer ver lasst» zu sollen, bedrückte ihn mehr, als er zu sagen ver mochte. Da legte sich ein weicher Arm nm sein en Hat». „Nun müssen wir nn» noch inniger aneinanderschließe», Heddy/'meint«Josts zn ihr aufschauend, nnd sprach sich dann auch ofstnbar darüber an», wie schwer ihm die Trrunnug vom sriscnen Grab d«r Mntttr fallen iviirde. Hell« Röte stieg tu Hedwig» Wangen. „Ach, Josef, wenn »Du hast rech», Mutter!, er soll kommen." Al» di« alte Dam« den Rest des Tage» mehr still und kn sich gekehrt sich verhielt, fand«» di« Ihren die» in Anbe- tramt her sür morgen früh anberanmten heilige» Handlnng iiämrlich «nd störten die Greisin anch durch kein« Frage in Ihren ernsten Betrachtungen. »Ach, meine teuren Kinder," sagte sie am nächsten Morgen, nachdem d«r Priester, der noch «in« Weil« mit Josef geplaudert hatte, fort war, «Ihr ahnt gar nicht, ivie froh nnd sticht ich »«ich jetzt fühle. Ich bitt, Tuch nur, mich noch «in wenig allein zu lassen — ich werde Euch später rustn." Mau verstaub und ehrte ihre Bitte und ließ sie allein. „Findest Du nicht, Josef, daß di« Mutter heut« sehr blaß ynd müde anSsleht — lauge nicht so frisch wi« sonst?" - „Allerdings, aber wenn sie still ist, wundert mich «» nicht, denn al» strenggläubige Katholikin hat dies« seterlich» Hand lung stet» tiefen Eindruck aus sie gemacht. Du härtest ja, daß sie sich froh und leicht suhlt. Aber komm, di« klein« Juli« Mtnt." Als nach Ablauf einer halben Stund« di« jungen Lent« durch dte halbofsene Tür nach der Mntwe Hinblicken, sahen sie diese, mit im Schoß gefalteten Händen, den Ausdruck himm» al» er erschrocken hinanSeilen wollte, stieß jemand wild seine Tür a»f. »Josts, »m be» Heiland» willen, die Mutter —" zitternd, kalkweiß bi» in dte Lippen, stand Hedwig da. Mein« Mutter, wa» ist e» mit ihr?" Sine Sekunde später kniete Josef neben der Leiche keiner entschlummerten greisen Mutter, über deren stille», von einem überirdischen Lächeln verklärte» Antlitz goldene Sonnenlichter huschten — wie himmlisch« Sendboten und ehrfurchtsvoll küßte d« Sohn dieHände der Entschlafene»; diese treuen sorgenden, nimmermüden Mntterhtiude. Mutter, arme, liebe Mutter," schluchzte Hedwig, „ohne ein Wort gingst Du von UNS, — arme Mutter!" chedölfuleümreilhnuns: Len Cacao ClmMde