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der WDmftM« Mi-Lftlatz«. «tt »erste-er de« Eiadtver- «HmtWDlleKft»«» wurde M^erftGÄchrer Adolf «ün- ch«. M EALvertreter YElLeptz« Adolf Seyer wie- MstmM diele» «ßrwtzrdtWi Greise» dürft« darin zn fachen sein, daß er nach dem Erklimmen der veeppe von einein Gtdwindelanfall« erfaßt, wurde. H. war verwitwet und «ater zweier Kinder. Mi. T'. Dresden. Die Wahlen zum LandeSkulturrate fin den sicherem Vernehmen nach am 23. Februar statt. Vor- sttzerider de» LandeSkulturrats ist Geh. Oekonomierat Dr. Hähnek Die Gerüchte, daß Dr. Hähnel auf eine edent. Niederwahl wegen hohen Alter» verzichten wolle, ent- behren der Begründung. »Dresden Der seit längerer Feit mit finanziel len Sorgen dämpfende Kunst- und HandelSgärtner Her mann Große, der fett SS fahren in der Prager Straße ein Blumengeschäft betreibt, hat in der Sonntagnacht feine Frau und dann sich selbst erschossen Als da» Dienstmädchen von einem MSgang zurückkehrte, fand sie die Eheleute nebeneinander tot auf dem Sofa sitzen. Gommern. Hier wurde an einem Pferde die ge fährlichste Seuche de» Pferdegeschlechte», Rotz, festgestellt. Die Ursache der Rotzkrankheit ist «in Bazillus, der im gehre 1883 entdeckt wurde. Er bewirkt die Bildung spezi- fifcher sogen. Rotzknvten, auS deren Zerfall Geschwüre entstehen. Die Krankheit verbreitet sich nur durch An steckung, ist auch für den Menschen sehr gefährlich und kann auf Katzen, Hunde, Ziegen und Kaninchen über tragen werden. Zittau. Zwischen den Nationalliberalen und den Fortschrittlern in den vier ersten ländlichen Landtag»« -wahllreisen ist für die Landtagswahl von 1915 ein Ab kommen getroffen worden, wonach die Nationalliberalen von den Fortschrittlern sm zweiten und dritten ländlichen Landtag-Wahlkreis«, die Fortschrittler von den National liberalen im ersten und vierten ländlichen Landtags wahlkreise unterstützt werden. Nach dem Abkommen wird weiterhin der nationalliberale Kandidat im zweiten länd lichen Landtagswahlkreise bereit» bei der am 26. Februar stattfindenden Ersatzwahl von den Fortschrittlern unter stützt werden. Mulda bei Freiberg. Hier scheint ein Brandstifter sein unheilvolle» Wesen zu treiben. Während sich die Aufregung über die in den letzten Tagen vorgekommenen Brände noch nicht gelegt hat, wurde am Sonntagmorgen die Einwohnerschaft abermals durch Feueralarm erschreckt. ES brannte die Wirtschaft von Fritzsche vollständig niever. Die Kalamitosrn haben nicht versichert. Dem einen Mieter gelang «S nur, seine sieben Kinder zu retten. velSnitz. Am Sonnabend nachmittag brach auf dem Schacht „GotteS-Hilfe" hier ein stärkere» Kvhlenflötz zusammen, wodurch die Bergleute Pech und Lorenz unter de« mit Lewaltiger Wucht heretnbrechenben Gesteins- und Kohkenmaisen begraben wurden. Abend» 8 Uhr »var «tz möglich, den Bergarbeiter Cmil Pech aus Lugau noch lebnrd ans Tageslicht zu fördern, jedoch wird an seinem Aufkommen gezweiftlt. Den Schieferdecker Lorenz aus Hoheneck konnte man erst am Sonntag morgen tot an der Liefe de» Schachte» befördern. Zwickau. Als vorgestern nachmittag der 88 Jahre alte Chauffeur Bruno Günnel hier, Vater von S Kindern, in der geschlossenen Garage da» Automobil seiner Herr schaft putzen wollte, entwickelten sich plötzlich Benzolgas«, di« den Mann betäubten. Al» man ihn später auffand, war der Tod bereit» eingetreten. Der Arzt stellte Ver giftung durch Benzolgase fest. * Chemnitz. Der bekannten Herrenreiter Kirsten, , der erst kürzlich zum Major befördert wurde, ist, wie die „Chemnitzer Allgemeine Zeitung" mitteilt, al» Mit glied der deutschen Mtlitärmission nach Konstantinopel berufen worden. Durch «in Zicade ist Major Ittrsten zum Oberstleutnant befördert und zum Kommandeur de» 1. türkischen Kavallerie-Regiment» ernannt worden. Er wird anfang Februar die Ausreise antreten und später die neu in Konstantinopel zu errichtende Reitschule lei ten. Major Kirsten gehört dem Chemnitz« Ulanen- Regiment an. Eibenstock. Die Stadtverordneten beschlossen, der Arbeitslosigkeit dadurch etwa» zu steuern, daß sie d«m Rat»antrage zustimmten, Notstandsarbeiten vornehmen »u lassen. E» stehen der Stadt zu diesen Arbeiten rund 9000 Mark zur Verfügung. Mtrtwetda. Zu der Mitteilung über den Vrand am Abend de» 18. Januar wird noch berichtet r Die ein« Gelt, de» Mark«,», di, Breits,tt», di, zwölf Häuser um faß», ist «in Raub der Flammen geworden. E» waren all« zweistöckig«, m«lft schmal, G,bände, in d«rnr Grdge- schaff« sich Geschäswläd«, sowie zwei Restaurant» (Ra««- Rller-Aatomat und La L Greif) befanden. Vom yeurr ward,« betroffen die Grundstück, Rai»t«ll«r-llutomat, so- »i« von Rachgenannten: Kürschn«rm«»st,r Richt«, Friseur Gruner», Yl,tsch,rm«tst«r Eidam, Konditor Greif, Vit», Wohlleben, Schuhmachermrtster W, ich old, Witwe Lindner, Drogisten Schiller und Bauer, Nit«, Nendisch, Vtadirat Greif und Bäckermeister Uhlig. Uebiretusttmmend wird geuttldit, daß da» grurr gegen 10 Uhr im Haus« de» Meischermristir» Eidam auiikam. Von hier griff e» nach beiden Selten mit ri,s,nhast,r Schnelligkeit um sich, sodaß Phon «ach kau« «in« Stund« die ganz« Markts,«», ein einzige» Flammenmeer bild«»«. In d«n Grundstücken wohnten SS Familien, von denen SS obdachlo» gewordin find. Di« übrigen wohnten in isolier» stehende« und er holte« gedli,denen Hintergrdäudrn. Am Brandplatz» waren stttudenlang die gesamt« Freiwillig« und Pfiichtfeuerwehr, bi» freiwillig« Schutzmonnichaf» sowie die Santlätdkolon«» oo« Roten Kreuz lätig. Ein Frurrwkhrmann «litt bet eine» Sturz «inen Vnwndruch Di, oddachlo» Sewerden«, fanden in Hotel», sowie bet verwandten nab Vekaauim vermischtes. CK. Napoleon» letzter Abschied vvn Frau uud Kind. Am 2ö. Januar 1814 reiste Napoleon zu seinen Truppen ab und begann damit persönlich den Atnterfeldzug, während er vorher die militärischen Be wegungen nur von Pari» au- geleitet hatte, vorher nahm er von seiner Gattin Marie Luise, die er als Re gentin zurücklteß, in Anwesenheit der höchsten Würden träger de- Hofe» und der Offiziere der Pariser National garde feierlichen Abschied. Kür den 23. Januar war di« Zeremonie angesetzt, die sich zu einem ergreifenden Er eignis gestaltete. Im Thronsaal der Tuilerien waren die Flügeltüren weit geöffnet. Eine Deputation der Na tionalgarden erwartete ihren Herrscher. Zuerst traten die Großmarschälle ein, dann die anderen Großwürden träger in langem Zuge, und zuletzt erschien der Kaiser in einfacher Jägeruntform, mit dem Stern der Ehren legion auf der Brust; er führte die Kaiserin am Arm, di« den kaum zweijährigen König von Rom trug. Eine tiefe feierlich« Stille herrschte. Napoleon trat unter den Thronhimmel, und gegen die herkömmliche Gewohnheit setzte er sich nicht nieder. Unbedeckten Haupte» blieb er stehen. Dann richtete er eine packende Ansprache an die Versammlung. „Der Feind," so hob er mit fester, doch von einer innerlichen Rührung tiefbewegten Stimme an, „hat «inen Teil französischen Gebietes mit Krieg Überzogen. Ich «ile, mich an die Spitze meine» Heere» zu stellen, und hoffe, ihn mit der Hilfe Gottes und durch di« Tapferkeit meiner Truppen über di« Grenz« zurückzutreiben. Ich gehe mit Vertrauen, denn ich lass« * Prag, vor einigen Tagen hat sich ein junge» Mädchen, die frühere Nonne Josephine Lauck, in ver Wohnung ihre» Geliebten durch Gift getötet. Der Ge liebt« war vor einigen Jahren Patient in einem Prager Spital und hatte dort die Nonne, die ihm als Pflegerin zttgewiesen wurde, kennen gelernt. Zwischen Pein Kran ken und seiner Pflegerin entwickelte sich ein innige» Liebesverhältnis und al» der Kranke genesen war pnp daS Spital verließ, en' floh auch die Nonne dem Ordens hause und trat als Krankenwärterin in das Weinberger BeztrkSkrankrnhaus ein, um zu warten, bis der Geliebte sie heirate. Die Lieb« de» Manne» war aber mit der Zeit erkaltet und da» Mädchen machte auS Gram da rüber ihrem Leben ein Ende. Letschen- Zur Entlastung des Streikfonds reisten am Sonnabend zahlreiche Buchdrucker aus böhmischen Städten nach Sachsen und Preußen ab, um dort Stel lung zu suchen. Teplitz. Zwei Knaben, die von ihren Lehrherren -um AuStragen von Bäckereiwaren verwendet würden, sind in «inen Schneesturnr geraten und erfroren ausge- fnndeu worden. — Kunst uud Wissenschaft. TK. Die größte Radiumfabrik der Welt- Denver in Colorado soll nach Meldungen au» Newyork der Mittelpunkt der Radiumindustrie der Welt werden. Hier wird eine große Radiumfabrik angelegt, die unter Leitung der Regierung der Bereinigten Staaten steht, von dem National-Radiuminstitut und mehreren Kapita listen finanziert und von führenden Gelehrten einge richtet wird. Tie Rabiumgewinnung soll hier auf Gruno wissenschaftlicher Forschungen betrieben werden; cs wer den große Laboratorien angelegt, die mit allen nur dafür in Betracht kommenden Apparaten ausgestattet sind. Tarnottt, au» dem Radium gewonnen wird, ist in großen Mengen im Pisgah-Gebirge entdeckt worden. Ter Geolog« des Nationalmuseum- in Washington Dr. Edgar D. wherry stellte nach einer Untersuchung fest, daß daS Larnotit etwas Prozent Uraniumoxydenthält; von einer Lonne diese» Oxyd» können 108 Milligramm Radium durch chemische und elektrische Prozesse gewonnen werden. CK. Sine kostbare Porzellansammlung. Die Sammlung altchtnesischen Porzellan» von Henry Sampson, die hervorragendste Privatsammlung dieser Art in Amerika, ist von dem Londoner Händler Edgar Gorer erworben worden. Ter Preis ist nicht bekannt geworden, doch wird - der Wert der Sammlung auf 4 400000 Mark berechnet. Die Sammlung enthält 943 ausgewählte Stücke, unter denen ein großer Becher allein 400000 Mark wert ist. Zu den seltensten Arbeiten gehören auch die zahl reichen Exemplare, di« die sog. „Ochsenblut"-Färbung aufwetsen, eine Reihe von psirsichblütenfarbenen Kästchen, mehrere Gruppen weißer und blauer Porzellane und ein seltene» Erzeugnis der Hung-Periode aus dem 10. Jahr hundert. Die Sammlung kommt nun nach Europa. »»«Gnßß In De» schnell an» den brennend«» Hllnsern fft« Inventar »nrde einstweilen auf tze» Marttplatz «stell». Manta, früh 2 Uhr par di« — che öeftftcht.Hüft Mühe bewahrt« di« Fwwr- . , .... dich» anstehende« alten Häuser»emplrx an der Waldheim»« Gtraße vor den Flam»»». Glan en, Mn Sonnabend hat -ter bi« Auszahlung de« Unterstützung» für Arbeitslose vvn dem bewilligten Fand» van 10060 Mark begonnen. ES hatten sich 800 Personen gemeldet. d Leipzig. Vie alljährlich, wird auch In diesem Jahr« der König von Sachsen Leipzig besuchen, jedoch ist für den Aufenthalt diesmal nur ein Tag, der 2. Februar, vorgesehen. Der König wird hierbei die Heilanstalt für Augenkranke und di« Sternwarte besichtigen, eine Vor lesung von Geheimrat Prof. Dr. Jäger über Schuldrecht, insbesondere Haftpflicht, besuchen und am Abend der im Gesellschaft-Hause „Harmonie" stattfindenden Feier de» 1ö6 jährigen Bestehen» der Leipziger Oekonomischen Sozietät und der«« Schwestergesellschaft, der Dresdner Oekonomischen Gesellschaft de» Königreichs Sachsen, bei wohnen. Nach dem anschließenden Festessen erfolgt dann die Rückfahrt nach Dresden. ' unter der Obhut «einer getreuen Stadt Part» da» Teuerste, wa» dH auf Erden besitze, dl» Katserl» und meinen Sohni" Der Herzog von Conegllano überreichte darauf der Kaiserin «ine schriftliche Watwort auf de», Herrscher» »»sprach«, in d«r die Nationalgarden Na poleon ihrer Treue und Ergebenheft versichert« und de« festen Glaube« an seinen Steg MSdrmß gab«n. „Reisen Sie, Sire," heißt e» in »dieser Erklärung, „in Ruhe ab» Mit der Stärke Ihrer Mass«, mit der Macht Ihre» Genie» vereinigen wir die Stärke de» öffentliche» Geiste», die Macht de» Nationalftvlze», welcher stch bei dem unverschämten Hochmut der Fremden empört. Bald werden die Feinde die Torheit ihrer Unternehmungen und die Täuschung ihrer Hoffnungen einsehen. Sire, Sie haben Frankreich vor fünfzehn Jahren, gerettet. Sie werden «» auch diesmal retten." Napoleon umarmte dann di« Kaiserin mit Vieler Zärtlichkeit; die hohe Frau weinte bitterlich, und der Keine König von Rom fing zu schreien an, da er den Kummer seiner Mutter sah. Eine tiefe Rührung hatte alle Anwesende» ergriffen, sodaß sie eine Weile still und fassungslos dastanden, bevor sie 1» ein lautes einstimmiges „Bive l'Empereurl" auSbrachen. Damit war die Zeremonie zu Ende. Festen Schritte» ver ließ Napoleon den Saal; er hatte Frau und Kind zum letzten Mal gesehen. Es war ein Abschied für immer. CK. Kuriose Schimpfwörter. In seinen volk-etymologischen Streiszügen, die Adolf Stölzel in den Grenzboten veröffentlicht, macht der gelehrte Ver fasser auf einige wunderliche Schimpfwörter aufmerksam, deren Sinn sich nur schwer ergründen läßt. DaS Horn z. B., das in der alten Mythologie al» ein Zeichen der Kraft und besonderen göttlichen Begnadung galt und so von Michelangelo noch seinem Moses gegeben wurde, hat in den Augen des Volkes durchaus nichts Ehrende», sondern bezeichnet gerade das Gegenteil. Wer einen an dern, ,Horn" nennt, der kürzt damit nur das Scheltwort Hornochse oder Hornvieh ab; er setzt also diese Ver stärkung des Schimpfwortes aus dem Tierreich für das Wort selbst. In Schlesien war das Schimpfwort „Mvhhorn" früher allgemein üblich und wird auch heute noch öfters gebraucht. Dieses Mvhhorn ist aber eigent lich eine recht harmlose und sogar wohlschmeckende Sache, nämlich ein Festkuchen mit einer Mohneinlage, wie er am Martinstage von den Schulkindern dem Lehrer geschenkt wurde. Es war ein großer, an einer Stelle offener Kuchenring, durch seine Hornform an das altgermanische Herbstopfer erinnernd, das von der Kirche auf den Martinstag gelegt worden war. Tas „Mvh horn" ist also einfach ein „Mohn-Horn", und dieses be liebte Gebäck mußte nun noch zur Verstärkung des Schimpfwortes Horn dienen, das wiederum nur eine Ver stärkung der allzu deutlichen Titulator „Ochse" war. DaS Schimpfwort steht im Mittelpunkt eines lustigen Einakters aus dem schlesischen Torsleben „Das Mvh horn" von Ernst Langer, in dem ein Bauer eine „Gre- gurienklage" anstellt, weil ihn ein anderer „Mvhhorn" genannt hat, „Ich weeß gaar nee amal, woas e Mvh horn ihs," sagt er, „mein Schwogex soagte, doas müßte a groß ausländisch Thier sein, woas Moh fräße, ein Htnger-Ivdian, eS gibt mer jedesmol an'n Stich in s .Herze, wenn ich oa doaS Wurt gedenke." Von einen» ähnlich geformten Gebäck, wie dem „Mvhhörndl", leitet sich das Schimpfwort „Hornasfe", her, das nichts anderes als daS niederdeutsch« „Hon» apen", d. h. ein offenes Horn bedeutet. In gleicher Weise hat sich aus ,,Dkaul<' apen", d. h. Maul offen, der ebenfalls ins Tierreich hinübergleitende „Mvulaffe" gebildet. Die merkwürdig sten Wortbildungen werden in der Volkssprache als Be leidigung aufgesaßt. So gilt z. B. in einer mitteldeut schen Landschaft der Ausdruck „du Pütichansekel" als das Schlimmste, was ein Bauer dem andern zurusen kam». Dies rätselhafte Wort stellt eine bequemere Umformung eines Satzes dar, der im Hochdeutschen lautet: „Spuck dich an, Ekel!" und besagen will: „Du bist ein so ekel hafter Mensch, daß Tu, wenn Du Dich selbst so sehen könntest, wie ich Dich hier sehe, Mr zurufen würdest: spuck dich an, du Ekel." Sogar völlig sinnlose oder gan- unschuldige Worte können im Bolksmunde al» Schelt worts verwendet werden und selbst vor Gericht kommen. In den 60 er Jahren des 19. Jahrhunderts spielte ein Prozeß, in dem ein Bauer sich schwer beleidigt fühlte, wetl ihn sein Nachbar „Boratz, Schneeball" tituliert hatte. WaS diese Worte bedeuten, wußte weder der Be leidiger noch der Beleidigte anzugeben. Doch erklärte der Beklagte, er habe mit dem Kläger vertraglich ab gemacht, daß er ihnen so nennen dürfe, wenn er ihm einen Schnaps gäbe. Mr Beleidigte aber sagte aus, er habe nur einmal eine,» Schnaps bekommen und dafür habe Ihm der andere fortwährend aus offener Straße den „Boratz, Schneeball" zum Spott der Schuljugend npchgerufen. Ein Vergleich endete den schwierigen Streit fall. Doch kommt auch heute noch AehnlicheS vor. Ein Schutzmann namens Latsch verklagte im vergangene»» Jahre einen Anwalt wegen Beleidigung, weil dieser ihn in einer Beschwerdeschrist unter Verwendung der Num mer auf seiner Achselklappe als „Latsch, den „Tret- tausendsechShundertneunundsiebzigsten" bezeichnet habe. Als während der Verhandlung der Vertreter des ver klagten Anwalts den Namen Latsch mehrmals wie „Laatsch" aussprach, trat der Kläger mit geballten FLu- sten vor ihn hin und rief: „Wissen Sie, waS ich da- gegen in meiner Jugend gemacht habe? La machte ich einfach von meinem Faustrecht Gebrauch!" Da- gab zu einer weiteren BeleidigungSllage Anlaß, doch kam «» schließlich zu einein vergleich zwischen den Parteien. Eine neue Steuer. Daß die in der Erfindung neuer Steuern gewiß nicht ungewandte Regierung noch zu überbieten sei, möchten die meisten wohl für unmög lich halten; und doch — trotz Streichholz-, Zigaretten-, Salz-, Petroleum- usw.-Steuern, e» ist geschehen. In GüterSloh bei Münster erschien ein gewandt auftreten der Mann, der ganr den Anschein «ine» Beamten er weckte. In einer Reche von Wohnungen. Er sagte, «