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Riesaer D Tageblatt «»d A«r»ts»r MebIM md Arykiger). «SA:,. Amtsötatt plr bke König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rbt der Stadt Skiesa, sowie den Gememderat Grv-a. ^»16. Mittwoch, 14. Januar 1V14 abends. 67. Jahrg. Da* M«s«r rag«blatt «fchedit i«S«« Tag abend« mit Ausnahme der Gönn« und Festtage, vterteliährlichrr veingsprei« bei «bdoluna in der Szpedltlon in Riesa 1 Mark 50 Psg., durch unser« Träger frei in» Hau» I Mark SS PK-, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten I Mark SS Psg., durch den Briefträger frei in« Hau« L Mart TPfg. Auch Monatt-Lonnement« werde» angenommen. «izri-en-Nmnchme für die Rümmer de« Ausgabetage« bi« vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Prei» sür die kleingespaltene 43 mm breite KorpuSzrile 18 Psg. tLoralprei» 12 Psg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und «erlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestraste 59. - Für die Redaktion verantwortttch: Arthur Hähne» in Riesa. kI»a»oIk»W «I»» Die Königliche AmtShauptmannschast al« Llbstromamt steht sich veranlaßt, da« Publikum zur Vermeidung von Unglücksfällen vor dem Betreten der an de» Ufer» des Elbstrome« sich bildenden Eisdecken und der schwim menden LtSschollen zu warnen und derartiges Betreten zur Vermeidung der unten an gedrohten Straf« zu verbieten. Insbesondere wird es den Elter» und Erziehern zur strengen Pflicht gemacht, ihre Pflegebefohlenen von dem gefährlichen Strombereich fern zu holten. Di« Polizeibehörden werden ersucht bez. veranlaßt, durch fleißige« Lbgehen der Ufer zu verhindern, daß der Leichtsinn und Wagemut der Jugend wiederum Opfer an Menschenleben erfordert. Die Schulen werden ersucht, die Schulkinder auf da« Verbot und die bestehende Gefahr hinzuweisen. Da« Schlittschuhlaufen auf der Slb« darf nur innerhalb abgegrenzter Eisbahnen, deren Sicherheit und Abgrenzung von einer Gemeinde- b»Hörde durch eine zuverlässige Person festpestcllt worden ist, erfolgen. Eine Eisstärke von mindestens 10 bi« 12 om ist hierzu erforderlich. Sollte da« Eis im Laufe diese« Winter« auf der i^lbe zum Stehrn kommen, so ist die Benutzung der Ei«decke zur Hebe» schreitung der Elbe nur auf den von den Strombehörden abzusteckenden Uebergängen gestattet. Eltern sind für ihre Kinder verantwortlich. Zuwiderhandlungen werden auf Grund von tz 366" der Reichlstrafgesetzbuch» mit Geldstrafe bi» zu 60 M. oder mit Haft bk« zu 14 Tagen geahndet. Meißen, am 1Z. Januar 1914. Die Königliche AmtShaudtmauuschait als Slbstromamt. Donnerstag, -e« 15. Januar 1914, mittags 12 Nhr soll im Orotze'schru Gasthof al» Berstetgttung«orl ein Sprechapparat mit 12 Platten meistbietend versteigert werden. Riesa, am 14. Januar 1914. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. vertliches nnd «Schfisches. Riesa, den 14. Januar 1914. >-* Für die Oeffentlichkeit öffnen sich morgen Donnerstag abend zum ersten Mule die Pforten im Hotel Hopfner zur Aufführung des Festspieles „An mein Volk." Ten froh genießenden Enkeln derer, die einst in beispielloser Weise in den Kampf für das Vaterland eingetreten sind und mit einer nie zuvor gesehene» Lpferwilligkeit Gut nnd Blut sür die Wohlfahrt ihrer Nachkommen dargebracht haben, jene Zeit noch einmal in Tichterwort, lebendem Bild und kriegerischen Klängen vorzuführen, ist verdienstlich, denn es bewahrt vor Ver drossenheit, warnt vor Selbstsucht und facht die Flamme der Begeisterung an. Tiefe Absicht soll auch das große vaterländische Jubiläumsfestspiel der vereinigten Militär vereine, das heute abend seine letzte Hauptprobe unter Leitung des Herrn Tirektor Werning und unter Mit wirkung hiesiger Damen und Herren zu bestehen hat, er füllen. Tie Nachfrage nach Eintrittskarten ist, auch von auswärts, schon eine recht rege. Einladungen zum Be suche der morgigen Eröffnungsvorstellung, die zu Ehren der Veteranen stattfindet, sind in ausgedehntem Maße ergangen, sodaß ein volles Haus zu erwarten steht. —* Ter seit Sonntag auf der Elbe eingetretene Eisgang hat sich, inzwischen so verstärkt, daß seit gestern dec Schiffahrtsvcrkxhr vollständig cingestellt worden ist. Tie am EMai noch löschen den bez. einladenden Kähne sind gestern nachmittag und gegen Abend in den Hafen geschafft worden, der ziem lich starke Belegung aufweist. Tas Eis im Hafen hat bereits eins erhebliche Stärke erreicht, sodaß bei Fort dauer des Frostes an eine Bewegung der Fahrzeuge vor läufig nicht gedacht werden kann. —* Neue Fernsprech - Deilnehmeran- schlüsse, die im Frühjahrs-Bauabschnitt zur Ausfüh rung kommen sollen, sind möglichst bald, spätestens aber bis zum 1. März bei dem zuständigen Bermittelungsamt anzumelden. Später angemeldete Anschlüsse können wäh rend dieses Bauabschnittes unter Umständen nur herge stellt werden, wenn zur Teckung des'Mehraufwandes ein entsprechender Kostenzuschuß entrichtet wird. — Zur Lage der Elbeschiffahrt schreibt das- „Hambg. Fr.-Bl": Tie unbeständige Witterung ließ den Schiffahrtsverkehr auf denjenigen Strecken, wo keine Schleusensperren bestehen, bisher nicht zur Ruhe kom men; ob der jüngste Frost eine dauerhafte Eissperre bringt, bleibt abzuwarten. Ter Wasserstaus der Elbe ist gut; von oben wird Treibeis gemeldet. Braunkohlen verladungen in Böhmen finden nicht statt, an der Mit telelbe bewegte sich der Umschlag in geringen Gren zen, die Mässengutfracht nach Hamburg stellte sich auf 7—9 Psg. für den Zentner. Auch im Hamburger Berg geschäft herrscht eine flaue Stimmung. — Zur erleichterten Prüfung für den Einjährig - Freiwilligen-Tienst werden jetzt auch solche jungen Leute zugelassen, die sich auf dem Gebiete des Flugwesens besonders auszeichnen und eine genaue Kenntnis der für die Luftfahrt erforderlichen Wissensge biete besitzen. Als ausreichende Flugleistung wird die Erfüllung der Bedingungen für die Flugmeisterprüfung angesehen, bis zu der sie Flugausbildung der Na tionalflugschüler getrieben wird. Um ihnen nun noch die-Möglichkeit zu geben, sich ohne besondere Kosten für den mündlichen Teil der Einjährigen-Prü fung vorzubereiten, hat die Verwaltung der National flugspende mit der Lustfahrerschule Berlin-Adlershof, die aus der Flugspende unterstützt wird, ein Abkommen getroffen, nach dem Nationalflugschüler an den dreimo natigen Sonderkurseu der Schule teilnehmen können, ohne daß sie Schulgeld zu entrichten haben. — Ter Gesundheitszustand in den größeren, über 15,000 Einwohner zählenden Orten des König reichs Sachsen war im Monat November.». I- ziem lich günstig. Tic tägliche Durchschnittssterblichkeit war nur wenig höher als im Vormonat, sie war aber »ve- scntlich größer als in den Novembermvuaten von 1912 und 1911 nnd blieb auch etwas größer als die mitt lere Sterblichkeit aller gleichartige» deutschen Ort«. Für die Gesamtsterblichkeit (auf tausend Einwohner und aus das Jahr berechnet) ergibt sich nachstehende Reihenfolge der sächsische«! Orte: Pirna 23,5-, Mittweida 17,7, Hohen stein-Ernstthal 16,6, Meißen 16,4, Crimmitschau 16,1, Freiberg 15,9, Reichenbach i. V. 15,4, Zittau 14,3, Zwik- kan 14,1, Annaberg 14,0, Döbeln 14,0, Oelsnitz im Erz gebirge 13,5, Glauchau 13,4, Dresden 13,1, Würzen 12,6, Chemnitz 12,5, Leipzig 12,5, Riesa 12,2, Bautzen 12,0, Werdau 11,9, Plauen i. V. 11,3, Limbach 10,6, Aue 9,5,, Meerane 9,0, Schönefeld 9,0, Falkenstein i. V. 4,9. Die Sterbefälle unter den Kindern im ersten Lebensjahre haben im November erheblich abgenommen, während jene unter den höheren Lebensaltern zahlreicher wurden; die ungünstigeren Verhältnisse gegenüber dem November 1912 haben sich indessen bei allen Lebensaltern ziemlich gleichmäßig geltend gemacht. Dis Säuglingssterblichkeit (im Vergleiche zur Zahl der Lebendgeborenen) war am größten in Pirna, Bautzen, Mittweida, Werdau, Freiberg, Hohenstein-Ernstthal, Crimmitschau, Döbeln, Meißen; et was höher als der sächsische Durchschnitt war sie in Leipzig, Chemnitz, Zittau, und am geringsten war sie in Aalkenstein i. V., Glauchau, Annaberg, Riesa, Wur zen, Dresden, Plauen i. B. — Unter den Todesursachen haben die im Oktober noch ungewöhnlich zahlreich auf tretenden Krankheiten der Berdauungsvrgane im Novem ber stark abgenommen, während die der Ätmungsorgane eine wesentliche Zunahme zeigten. Häufiger als'jede dieser Krankheitsformen führte die Tuberkulose zum Tode, obwohl sie im November seltener geworden ist. Von den Infektionskrankheiten war wieder die Diphtherie am stärksten vertreten; sie zeigte jedoch einen wesentlichen Rückgang. Scharlach, Masern und Keuchhusten sino häu figer geworden, Unterleibstyphus und Kindbettfieber un verändert geblieben. Tas KinSbettfiebrr hat in Dres den sieben, Leipzig vier, Chemnitz und Wurzen je ein Opfer, der Unterleibstyphus nur in Dresden drei und in Pirna ein Opfer gefordert. Tie Zahl der durch Ge walt verursachten Todesfälle war im November v. I. wesentlich niedriger als im Vormonat, sie überschritt aber noch ein wenig das TurchschuittSmaß. —, Mn letzter Zeit ist in dem südlichen Spanien, insbesondere in Sevilla, wiederholt von einzelnen Reichsangehörigen oder deutschen Firmen da rüber Klage geführt worden, daß Einschreibebriefe, in denen sich Geld befand, bei ihrem Eingang ihres In halts beraubt waren. Tie Briefe zeigten deutliche Spuren, daß sie erbrochen und wieder verschlossen wor den waren. Tie spanische Postverwaltung lehnte jegliche Haftung ab. Ta der internationale Postanweisnngsver- kehr in Spanien nicht cingeführt ist, empfiehlt es sich, Geld nach'Spanien nur mittels Schecks oder mit Wertbrief (valores declarados), keinesfalls aber mit Einschreibebrief zu senden. — Der Ständige AnSschuß deS Landes kult urrat es hielt vor einigen Tagen unter dem Vorsitze des Herrn Geh. Oekonomierates Tr. Hähnel, Kuppritz, eine Sitzung ab, die sich mit verschieoenen, für die sächsische Landwirtschaft «richtigen Abgelegen- heilen beschäftigte. Ter Landwirtschaftliche Krcisverein zu Dresden hatte beim Königl. Ministerium ves In nern beantragt, in den Orten, in denen die Krähen plage besonders heftig auftritt, eine planmäßige Be kämpfung derselben durch mit Phosphor vergiftetem Dievblut anzuorduen. Es wurde beschlossen, den Stän digen Ausschuß durch die Zuziehung einiger Mitglieder zu erweitern und dann diesen Gegenstand eingehend zn behandeln. — Zur Hebung der Klein teichwirt- schaft wurde dem Sächsischen Fischereiverein ein jähr licher Beitrag von 3M Mark bewilligt. Zur Förderung der Buchführung besonders in den kleineren Betrieben wurde beschlossen, den von der Mehnert-Ttistung des landwirtschaftlichen Kreditvereins iin Königreiche Sachsen in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellten Betrag in der Weise zu verwenden, daß bei Gütern bis zu 25 Hektar die volle Grundgebühr und bei Gütern vor» 25 bis 50 Hektar zwei Drittel derselben erlassen werden soll. Ferner sollen die Landwirtschaftslehrer in geeig neten Fällen zur Ausnahme von Jnventnren für die Buchstelle des Landeskulturratcs herangezogen werden. — Ter Landwirtschaftliche Kreisverein Leipzig war beim Königl. Ministerium des Innern dahin vorstellig ge worden, daß die Pferdemusterungcn in der Zeit, wo k keine dringenden landwirtschaftlichen Arbeiten vorliegen, abgehalte,« werden möchten. Ter Landeskulturrat war hierzu vom Königl. Ministerium des Jüriern um gut achtliche Aussprache ersucht worden und sprach den Wunsch ans, daß die Musterungen in der Zeit, die zwischen der 'Frühjahrsbestellung und dem Beginn der Ernte liegt, stattsinden möchten. — Um noch im laufen den Mahre Kartoffelanbauversuche veranstalten zu können, sollen «nit zwei Wirtschaften mit mittelschwerem und mit zwei Wirtschaften mit leichtem Boden in verschiedener Höhenlage, die sich für die Veranstaltung von der artigen Versuchen eignen, die nötigen Vorverhandlungen gepflogen werden. — Für die Sammlung landwirtschaft licher Bau- und Unterrichtsmodelle in der Technischen Hochschule zu Dresden bewilligte der Ständige Ausschuß die Summe von 2M Mark. Weiter beschäftigte er sich noch mit der Feststellung des durchschnittlichen Aus saatquantums der Getreidearten und Kartoffeln, «nit einer Verordnung bezüglich der Erteilung des landtvirt- schäftl. Unterrichts im Heere und mit den Ergebnissen der Erhebungen über die Bullenhaltung im Königr. Sachsen. — Tie Herausgabe eines Merkblattes elektrischer An lagen in der Landwirtschaft war von der Königl. Amts hauptmannschaft Dresden angeregt worden. Da von der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Vorschriften für elektrische Anlagen ausgearbeitet worden sind und diese in nächster Zeit in Kraft treten bürsten, wurde be schlossen, erst die Herausgabe dieser Vorschriften ab zuwarten. — Ein dem LändeSkulturrate durch die „Sächs. Landwirtschaftl. Zeitschrift" bekannt gewordener Fall, JU- välibenversicherung betreffend, aus dem hcrvorgeht, daß noch große Unsicherheit darüber herrscht, in welchem Falle die Kinder der Landwirte versicherungspflichtig sind, veranlaßte den Ständigen Ausschuß, zu beschlie- I „Slarßl I-sSpLig". Wich Köizert "LS'IBiil LM-lRlkdi. GW- Gssll«!,, /,» «nG » VIw. -HW