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Riesaer W Tageblatt ««d A«x»1g»r MtblM Md AnMgty. für bis König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gememderat Gröba. 6. Freitag, 9 Jannar 1914, alien-s. 67. Jahrg. Dn» Riesa« Togeblatt «schütt srd« La, abend« Mi «»«nähme der Gönn, und Festtage. BiertelMrltch« «ezngMeeiS bei Abholung in der Expedition in Riesa I Marl V0 Psg-, durch unsere Träger srel in« Hau« 1 Marl 6S Psg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mark V5 Psg., durch den Briefträger sni in« Hau« 2 Marl ? Psg. Auch Monot«abonnement« »verdrn angenommen. Anzeigcn-Amiahme sür di« Nummer de« Ausgabetag«« bi» vormittag v Uhr ohne Gewähr. Preis siir die tlringrspaltene 43 mm breite KorpuSzeil« 18 Psg. (LokalprriS 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. Rotationsdruck und «erlag von Langer t Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goethestrahe SL — Für die Redaktion verantivorttich: Arthur Hähnel in Riesa. Mit Rücksicht auf den AnSbrnch Der Rinderpest iu Vnlgsrirn wird da« mit Verordnung vom 30. September 1912 (Dresdner Journal und Leipziger Zeitung Nr. 22S) vorübergehend aufgehobene verbot der Einfuhr von frischem Rind» und Schweinefleisch au« Serbien, Rumänien und Bulgarien wieder in Kraft gesetzt. Hiernach treten die Vorschriften der Bekanntmachung vom 17. Januar 1907 (Dresd ner Journal und Leipziger Zeitung Nr. 210) in Bezug auf die Vieh», Fleisch, usw. Einfuhr auS den Hinterländern von O«st«rretch.Ungarn wieder in vollem Umfange in Geltung. Dresden, am 27. Dezember 19i3. 1066IIV Ministerium de» Inner». 9585 Im Monat Kebrnar ist die antzerierminltche Musterung derjenigen Bolksschnl- lehrer und Kandidaten de» BolkSschulamteS vor-unehmen, die die Befähigung für da« Schulamt tu vorschriftsmäßiger Prüfung erlangt haben bezw. bi« zum 1. April 1914 er langen nnd gewillt sind, von diesem Lage ab der Militiirpflicht zu genügrn. Die Gesuche um Zulassung zu dieser Musterung sind von den im hiesigen Bezirke melde» und gestellungspflichtigen BolkSschullehrern usw. dis zum 1. Februar dieses Jahres hier anzubringen, worauf de« Gesuchfiellern Vorladungen für ten noch anzuberaumenden MusterungStermiu zugehen werden. Den Gesuchen sind die über da« MtlitärverhältniS erteilten Ausweise oder — be> züglich der 1894 und ev. später geborenen — Geburtsscheine für militärische Zwecke bei- zusügen. Auf BolkSschullehrer und Kandidaten de» VolkSschulamteS, welche ihrer aktiven «sssss»»»«»— Dienstpflicht als Einjahrig-Freiwillige genügen wollen oder genügen, finden die Ve- stimmungen über Einjahrig-Freiwillige Anwendung. Großenhain, am 7. Januar 1914. Der Ztdtlrvarfikende der Kgl. Ersatzkommtsfion 40 V. de» AuShedungSbezirkS Grasteuhaiv. Der btShertge HtlfSexprdtrn« in Fallenstrm t. Vogtl. Herr Fritz Julin» Ebert ist von uns als RatSexvedient und Protokollant angestellt und verpflichtet worden Der Rat der Stadt Riesa, den 9. Januar 1914. Gßm. Wir geben hlermtt bekannt, daß der auf die Jahre 1914 bi« mit 1919 al» Mit- glied de» RatSkollegtumS wiedergewählte Herr BSckerobermeister Wilhelm Moritz Berg am 5. Januar 1914 oervflichret und einoewiesen worden ist. Der Rat der Stadt Riesa, am 9. Januar 1914. Gßm. Freibank Riesa. Morgen Sounabeud, Den 19. Januar d». I»., .von vormittag« »/,S Uhr an, gelangt Rindfleisch -um Preise von 55 und 45 Pfg. pro V, -um Verkauf. Riesa, am 9. Januar 1914. Die Direktion des KSdt. Gchlachtboke». — Freibank Heyda. Morgen Sonnabend nachmittag und Sobntag früh Aon 8—9 Uhr wird Rind fleisch verkaust. Pfund 45 Pf. Der Gemeindevorstaud. VertUches ««» Sächsisches. R i«s a, dm 9. Januar 1944. —* Da» am 6. Januar vom Männergesangverein »Amphion- zum Besten der Gemeindedtakonie veranstaltete WohltätigkettSkonzert hat einen Gesamtertrag von 808,50 Mark ergeben, der unverkürzt der Gemrindediakoni« Überwiesen wird. —* Auf die heute abend im Hotel Höpsner statt findende Aufführung der bekannten Operette „Die Kinokönigiy" sei nochmals aufmerksam gemacht. —* Beim Revidieren tn der hiesigen Herberge wurde gestern ein von der Staatsanwaltschaft Darmstadt steck- brieflich verfolgter Gottlieb Schäfer au» Naumburg a. S. von der Polizei festgenommen. —* In einer außerordentlich gut besuchten Versamm- lung de» Gewerbeverein« sprach gestern Herr Lehrer Kurze hier über »Die Entwickelung der Starkstromtechnik bi« zur Ueberlandzentrale". I» längerer, leicht verständ licher Rede und viel interessanten Experimenten an den gütigst zur Verfügung gestellten Apparaten führte der Red ner da« Wesen der Ueberlandzentrale vor Augen. Auf diese Ueberlandzrntralen selbst wird Herr Kurze in einem späteren Vortrag zurückkommen. Zum zweiten Punkt der Tagesordnung hatte Herr Stadtrat Dr. Dietzel tn dankens werter Weise da« Referat übernommen. Redner hielt an der Hand der gesetzl. Bestimmungen einen Vortrag über da» zurzeit hochaktuelle Thema »Wehrbeitrag*. Mit großem Jnteresse folgten die Anwesenden den gegebenen Auf- klärungen und tn der folgenden Debatte wurde manche noch bestehende Unklarheit erläutert. Den beiden Herren sei auch an dieser Stelle nochmal« herzlicher Dank zum Ausdruck gebracht. —* Die Post holt abzusendende Pakete au» der Wohnung ab gegen eine Gebühr von 10 Pfg. für jede« Paket. Die Abholung erfolgt durch di, Paketbesteller. An- träge können schriftlich mit unfrankierter Postkarte oder durch Fernsprecher beim Postamte gestellt werden. —- Durch Beschluß de« zuständigen Königlichen Knapp schaft« - OberoerficherungSamte» ist dem Lauchhammer'schen Knappschaft»oeretn, dem e», wie uns mitgeteilt wird, ohne sein verschulden nicht möglich gewesen ist, «rztverträge sür di« Riesaer Kurbezirke abzuschlirßen, di« Ermächtigung er teilt worden, an Stelle der Krankenpflege eine Bar leistung bi« zu »/, dr« DurchschnittSbetragr« seine« ge setzlichen Krankengelde» zu gewähren. Nach dieser Bestimmung ist bereit« vom 1. Januar er. an verfahren. —* Die LandwirtschaftltcheGchule zu Großenhain nimmt (s. Inseratenteil) von jetzt an wieder Anmeldungen für da« kommende, nach Ostern 1914 beginnende Schuljahr entgegen. Wegen Koststellen und Wohnungen sowie aller sonstiger die Schule betreffender Angelegenheiten wolle man sich an den Leiter, Herrn Dr. o. Rechenberg, Großenhain, winden. — Im ReichSpostgeblet Ist die Zähl der Kontoinhaber tmPostscheckoerkehr End« Dezember 1913 ans 86400 zesttegen (Zugang im Dchember 1044). Auf diesen Post- scheckkonteu wurden im Dezember 1913 gr^cht, 165A Mil lionen Mark Gutschriften Nrw 165Ü Millionen Mark Last- fchriften. DaS Gesawtguthaben der Kontoinhaber betrug im Dezember 1913 durchschnittlich 201,4 Millionen Mark. Im Verkehr der Reich-Postscheckämter mit dem Postspar kassenamt in Wien, der Postsparkasse in Budapest, der belgischen und luxemburgischen Postoerwaltung sowie den schweizerischen Postfcheckbureau« wurden 8.8 Millionen Mark umgesetzt, und zwar auf 3450 Uebertragungen in der Rich- lung nach, und auf 18180 Urbertragungen in der Rich tung au» dem AuSlande. — Mit dem Ende des Jahre« 1913 wurde auch die osfiziell« Flußschiff ahrt von den Gesellschaften g«. schlossen. Sowohl für die Verlader al« auch für die Schiffer hat doS Jahr, wie der »Pirn. A." berichtet, mancherlei Ueberraschungen gebracht. Zu Beginn de« Jahre« 1913 liefen die Tarifverelnbarungen zwischen den Bereinigten Elbeschiffahrtr-Gesellschaften, der Prioa1schiffer-Tran«port- genoflenschast, der Deutsch-Oesterreichischen Dampfschiffahrt- A.-G. und Elbe-Dampfschiffahrt-A.-G. ab. Diese Unter nehmungen traten sich wieder al« freie Konkurrenten gegen- über. Die allgemeine Ansicht, daß hierdurch da« Geschäft«- ergebnt» ungünstig beeinflußt werden würde, hat sich al- irrig erwiesen. Die günstigen Verhältnisse, die durch reich lichen Import von Erzen und die vermehrte Zufuhr von Kohlen auf der Oder eintraten, haben nicht nur der Oder schiffahrt, sondern auch der Elbeschiffahrt Vorteile gebracht. Durch Abwanderung einer Reihe von Elbrdampfern nach der Oder gingen die Frachten auf der Elbe in die Höhe. C» war sür da« ganze Jahr 1913 möglich, die auf der Elbe verbliebenen Schiffsräume befriedigend zu beschästigen. Die Niedrigwasserstände der Sommermonate und di« un glückliche Havarie an der Magdeburger Strombrücke in Verbindung mit den durch Versandungen hervorgerufenen Verkehrsstörungen hatten Frachtsätze zur Folge, die man al« außerordentlich hohe bezeichnen mußte. Die Schiffer haben aber keinen großen Nutzen daran» zu ziehen ver mocht, weil die Kähne durch die vielfachen Stockungen der art aufgehalten wurden, daß sich überaus hohe Betriebs kosten ergaben. Der Talverkehr auf der Oberelbe war durch große Abladungen de» Kalisyndtkate« und durch recht erhebliche Verschiffungen von deutschem Zucker gut beschäf tigt gewesen. * Seerhausen. Bei Wiederholung der Kinderauf führung am Hohneujahrstage war der geräumige Saal wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Tie vielen auswärtigen Besucher bewiesen, daß der Aufführung ein guter Ruf vorausging und wirklich wurden die beiden Weihnachtsmärchen „Ter Mütter Bild" und „Christnacht im Walde" so dargcboten, datz alle Besucher voll be friedigt waren. Sämtliche Darsteller nnd ihr Leiter, Herr Lehrer Nestler, verdienen größtes Lob. Auch die beiden crzgebirgischcn Weihnachtslicder gefielen sehr. Seußlitz. Unter. dem Schweinebestande des Müh-, lenpachters. Bernhard Lange von l ie»- KW Schweine-, , feuche ausgcbrochen. . ...... Großenhain Zum Stadtverordneten - Vorsteher' für das Jahr 1914 wurde Kaufmann Hermann Mlirkl» einstimmig wiedergeMShlt. Sacka. Ein schwerer Jagdunfall ereignete sich am Dienstag, den 6. dS. Ms., auf hiesiger Flur, indem dec Jagdpächter durch einen Schrotschuß yüs unmittel barer Nähe schwer verletzt wurde. Der Verletzte begab sich nach Dresden in ärztliche Behandlung. Döbeln. Im Hotel „Zur Sonne" fand eine Ver sammlung von Interessenten statt, die die Gründung einer Gewerbeschule planen. Es wurde ein aus 13 Per sonen bestehender vorbereitender Ausschuß gewählt. An das Ministerium des Innern wurde eine Eingabe ge richtet, die Errichtung einer Gewerbeschule in Döbeln zu genehmigen und durch Barzuweisungen zu unter stützen. — Aus der verschlossenen Wohnung eines Kuh melkers in Dürrweitzschen wurden am Hohneujahrstag früh Kleidungsstücke im Werte von etwa 100 Mark und Grammophonplatten im Werte von 35 Mürk gestohlen. * Dresden. Vor dem Landgericht kam gestern die Verhandlung gegen den ehemaligen Krankenpfleger Max Scharf in Dresden, der 1859 in Pirna geboren ist, wegen zweifacher fahrlässiger Tötung und fahrläs siger Körperverletzung zum Austrag. Der Angeklagte wird beschuldigt, durch fahrlässige Krankenbehandlung in den Jähren 1905—1907 eine Kaufmannsscau gesund heitlich geschädigt und ferner durch Fahrlässigkeit in derselben Weise oen Tod einer Witwe und einer Händ lerin verursacht zu haben. In den beiden letzteren Fällen handelte es sich um Gebärmutterkrebs, den der Angeklagte operationslos behandelte, bis jede Hilfe zu spät war. In beiden Fällen wurde ärztlich festgestellt, daß bei sachgemäßer Behanolung die Mtientinnen hät ten am Leben bleiben können. In dem Fall der fahr lässigen Körperverletzung hat der Angeklagte eine schwere Gelenkentzündung ohne Operation behandelt, bis das Leiden sich so verschlimmerte, daß die Abnahme des Beines durch einen Arzt erfolgen mutzte. Ter Ange klagte wurde wegen fahrlässiger Tötung in einem Fall zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt, in dem andern Fall wurde er freigesprochen, wegen fahrlässiger Kör- Perverletzung wurde von einer Strafe abgesehen und das Verfahren wegen Verjährung eingestellt. Dresden. Se. König!. Hoheit der Kronprinz voll endet am 15. Januar sein 21. Lebensjahr und tritt so- mit auf Grund der Verfassung als Mitglied. in die Erste Kammer ein. Eine feierliche Einführung ist an diesem oder einem der folgenden Tage vorgesehen. — Im Befinden Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, der an Influenza erkrankt ist, ist trotz der Fiebererschei nungen keine Verschlimmerung eingetreten. — Eine hoch herzige Stiftnng erhielt zum Wrihnachtsfeste die 39. Be- zirtsschule in Dresden-Plaue». Bon den Angehörigen eines Menschenfreundes, wurde zum Andenken an den verstorbenen Gatten und Vater bis auf weiteres der. jährliche Betrag von 400 Mark überwiesen, der «.»um Besten erholungsbedürftiger Kindcv unbemittelter Ettern