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weiserr, daß er den Selbstmord begangen hat und «S sich ha» angelegen lein lassen, die beiden jetzt Angeklagten zu verdäch tigen, und ich werde nicht« unterlassen, um sie in« recht« Licht zu stellen, aber sie sind nicht ausreichend. E» müßte etwa« Unwiderlegliches, sozusagen ein Dokument von seiner eigenen Hand sein." „Das wird er schwerlich hinterlassen haben!" seufzte Frau Helmers niedergeschlagen, „in seinen Papieren hat sich nicht« gefunden?" „Nein, und ebensowenig vermochte ich bi« jetzt einen Men schen ausfindig zu machen, zu dem er «ine Aeußerung getan, die ans ein solches Vorbehalten schließen läßt, aber ich halte die Augen und noch mehr die Ohren offen und gebe die Hoff nung nicht auf. Die nächste Schwurgerichtsperiode beginnt am 1. März." : , „So bald schon!" rief Frau HelmerS erschrocken. „Lassen Sie sich daS doch lieb sein, der jetzige Zustand ist am unerträglichsten," tröstete der Rechtsanwalt. „Er läßt wenigstens noch der Hoffnung Raum. Ist der Wahrspruch der Gefchioorenen erst gefalle», ist da« Urteil ge fällt —" „Nnn, nun, wir haben immerhin noch vierzehn Tage, in nerhalb dieser Zeit kann sich viel zutragen," ermutigte « sie, aber das Ohr und noch mehr da» Herz der Mutter vernahm nur zu deutlich, daß er selbst nicht recht an das glaubte, wa« er sagte. Als er sich endlich empfahl, blieb sie in noch tieferer Traurigkeit als vor seiner Ankunft zurück. In Schleiden war dagegen eine Hoffnung durch die Mit teilung der alten Frau aufgestiegen, die er ihr, um «ine sehr mögliche, ja sogar recht wahrscheinliche Enttäuschung zu er sparen, nicht mitgeteilt hatte. Schon wiederholt war eS vorgekommen, daß Angeklagte in der Besorgnis, sich selbst oder anderen zu schaden, Punkt« verschwiege» hatten, die wesentlich zu ihrer Entlastung beige» tragen haben würden. Konnte das vielleicht auch hi« der Fall sein? Er nahm sich vor, schon in den nächsten Tagen wieder eine Uttterrednng mit seinem Klienten zu verlangen und nicht« unversucht zu lassen, um ihn zu bestimmen, sich rückhaltlos gegen ihn auszuspreche» und auch seinen Kollegen zu oeran lassen, in gleichet Weise auf Karla einzuwirken. 215,20 Anter schwerem Aerdacht. Roman von F. Arnefeld. 40 „Sehen Eie!" rief die alte Frau. „Dringen Sie in ihn, vielleicht bringen Sie ihn dazu, sich Ihnen anzuoertrauen." „DaS soll geschehe»!: übrigens glaubt der Verteidiger von Fräulein Edelberg, mit dem ich schon wiederholt beraten habe, an dieser eine ähnliche Wahrnehmung gemacht zu haben." „Meine Wahrnehmung ist also richtig?" „Doch wohl nicht ganz. Mein Kollege Köppe ist vielmehr ter Ansicht, sie halte zurück, weil sie dein Doktor HelmerS zu schaden fürchtet." „ES hat den bejahrten und nicht allzu empfindsamen Herrn tief gerührt, daß sie fast gar nicht an das eigene Schicksal denkt, sondern nur um daS ihres Verlobten besorgt ist. Wüßte sie etwas, daS ihn entlasten könnte, so »vürde sie eS gewiß sagen oder schon lange gesagt haben." „Ein neues Rätsel zu den vielen, die dieser unglückliche Fall un« schon aufgegeben hat! Wie soll das enden?" Frau HelmerS rief es mit Tränen in der Stimme und die Hände ringend. So tapfer sie sich bi« jetzt gehalten hatte, nun drohten die Kräfte sie doch zu verlassen. Schleiden ergriff eine dieser armen, bebenden Mutterhände, in denen sich beinahe noch stärker als in den Mienen der ganze Schmerz der schwergeprüften Frau aussprach, küßt« sie ehrfurchtsvoll und sagte: „Verzagen Sie nicht. Ich habe e» in meiner Praxis niehr al» einmal erfahren, daß plötzlich unerwartete Dinge zntage traten, die der Sache eine ganz an der« Wendung gaben, und so kann eS auch hier geschehen. Könnten wir nur einen entschiedenen, unwiderleglichen Be weis beibringen, daß Herr Hafner Selbstmord begangen hat; — ist da jemand?" unterbrach «sich plötzlich, denn er glaubte ein Eeräusch gehört zu haben. Frau Helmer» horchte auch auf. E» war aber alle» wie der still und sie sagte mit «ine»» müden Lächeln: „Ach, «S ist nicht». In einem solchen Hause gibt«» immer allerhand Ge räusche, deren Ursprung man nicht zu ergründen vrrniäg. Bald kuarrt e» im Fußboden, bald knistert e» in den Wände». Manchem mag da» ganz unheimlich erscheinen, für mich hat etz sogar etwa» Traulich?«. Ich möchte meine unbequeme winklige Etage nicht mit einer Billa im neuen Stadtteil ver tauschen — und wie bald werde ich sie wahrscheinlich ver lassen müssen l" fügt« st«, wieder auf die traurige Tatsache, von der sie einen Augenblick abgeschweift war, zurückkommend, hinzu: „Wenn Karla verurteilt wird —" Sie hielt inne.schante zu Boden und atmete tief und schwer. „Meine Schwiegertochter, die armen Kinder, unser aller Existenz hängt ja davoii ab, daß Paul die Weiterführung der Apotheke gestattet wird," fuhr ste, mehr mit sich selbst sprechend fort, inn dann wieder lauter hinzuzufügen: „Doch, daS sind ja alles Nebendinge im Vergleich zu dein, was ihm droht!" „Und Karla EdelbergI Ihr Geschick und daS seine sind auf daS innigste verknüpft," bemerkte der Rechtsanwalt, und eS war unschwer zu erkenne», daß er diesen Umstand absicht- . lich betonte. Frau HelmerS verstand ihn sehr gut und beeilte sich zu versichern . „O, glauben Sie nicht, daß ich die Befreiung mei- . ne» Sohnes auf Kosten de» armen Mädchens anstreben möchte!" „Auch wir Verteidiger sind übereingekommen, daß einer nicht versuchen soll, daS Schicksal seines Klienten, von dein de» anderen zu trennen," entgegnete der Rechtsanwalt. „Der Punkt, bei dein eingesetzt werden muß, auf den die Verteidi gung immer und immer wieder zurückzukornmen hat, ist, . den Nachweis zu führen, daß Hafner sich selbst vergiftet und e» absichtlich so eingerichtet hat, daß der Verdacht, ihn aus dem Wege geräumt zu haben, auf seine Schwester und den Doktor Paul HelmerS fallen »nutzte." „O, mein Gott!" rief Frau HelmerS sehr erschrocken. „Wäre ein solcher Abgrund von ÄoSheit wirklich denkbar?" „Dein Emil Hafner ist alle- zuzutraueu l" erwiderte Schlei den finster, und ärgerlich lachend setzte er hinzu: „Ich werde mich sehr znsammennehmen müssen, ihn in meinem Plaidover nicht so zu malen, wie er vor meiner Erinnerung steht. Ich sagt« es ja schon, ich würde «» allen Zuhörern begreiflich ma chen, daß um» an diese»» Menschen einen Mord begehen konnte I" „Sie lassen sich nicht bäztt verleiten?" flchje di» geängstigte Mutter. „Nicht doch, ich bi» ja kein junger Springinsfeld, soli dem ein alter Praktikus," versichert« der Rechtsanwalt und setzte hinzn: »ES gibt ja einige Umstäude, die darauf hin- Aaiglüokcbsn, tioss, Ilioäor, Heliotrop bl. 8.— uuä 8 — Vsiledeu bl. H.— u 8.— löllÜöll' Resväa bl. 8.—u. 8.—- den«, Stadtteilen aufgestellt und verhaftet« vorgestern nicht weniger al» 465 Automobilist« weg« zu schnellen Fechren», zumeist Mitglieder der besten SofeWjafG- Hass« Newyorkß. Trotz aller Proteste wurden die Auto mobilisten zur Polizei gebracht, wo sie uumchmal bi« zur Feststellung ihrer Identität stundenlang feftgehalt« wurden. Die Straf« für da« zu schnelle Fahren, die vym Polizeigertcht festgesetzt wurden, belauf« sich auf MO bi« 2000 Mark. Ein einziger Polizeirichter ver hängte innerhalb dreier Stund« über 20000 Mark Straf«. Man verspricht sich von diel« Maßnahme große Wirksamkeit. Wer sich die WeihuachtSauSstellung iv den Ges fchüftSrünmen und Schaufeustern von Annwit MIM», avfieht und die extrabilligen vor zug-preise berücksichtigt, braucht nicht in die Srotzstadt zu fahr« um Weth- «acht-eiukäufe zu besorge«. Die A«-wahl ist in beu nützlich« und Hochmode«« Sescheukartikeln sehr grotz. Autzerdem ist da« Umtausche« am Orte viel bequemer, fall« ei« Segeuftaud doch nicht ganz «ach Wunsch des Beschenkt« auSgefall« sein sollte. ä»8 L«t Orsllss chtzert. Der französische Flieger Beduine«, der oorgestern sein« Flug von Wi« nach Konstantinopel sortsetzte, ist nachmittag» in Belgrad gelandet. Beim lleberfltegen der Festung Peterwardin ist nach Bedrtne« Aussagen Geschützfeuer auf ihn gerichtet worden, sodaß er Höh« von 3000 Mietern aufsuch« mußte. Winston Churchill al« Flieger. Der eng- lisch« Marineminister Winston Churchill, dessen Vorliebe für da« Flugwesen bekannt ist, hat Vorgestern mehrere Ausstiege al» Passagier unternommen. Beim dritten Aufstieg übernahm der Marineminister selbst die Steue rung und lenkte den Apparat über eine halbe Stunde mit großer Geschicklichkeit. »tebev Immer la einer Srapv« deieawwea, »i» «iv» Seeiobtlunaa der Lovkbavt mit <ivr kwp« «lat. ve» «ret» iet reit rum Xvetellea, <ie» rveit« iet da» brLktiret», d„ dritte iet a«r»d« uv Lot»tev«v. Liv« Olete« «vtttebi, rreaa die,« Uelaea, veodrreakieaäev Heer« in ldrer iVeiterekitvlebiuo« »ebivdert aeräea. Dean teilen di« Liieren »ne. rrean ibr« Leit qekonuaen jet vvd e» iet kein fteobrrneb» d». Wird oua ibr« LvlMioblvva darob riebt,»« öebenäinv, »«tvräert, e» bean di« Oletre Wiederum vvreebrrivdev. 8i« bedeobt »ieb eueret mit düvvem k'ienmbeer uvd bei weiterer eeob^«inL»«r kedevdlvv« «rleaet cieeeelb« »nok di« norme!« StLrb«. 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