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dt« Erneuerung der Retorten und Orten sei öfter notwendig. Dt« Mehranforderung für Arb«tt»lvhn« sei darauf zurück- zuführe», daß mit dem Grvßerwerden de» vetrlebe» auch die Hatzi der Arbeiter wachse. ,»seien ferner Lohnerhöhungen elngetreten und mit der Uedernahme der Installation durch da» Ealwerl hüttm sich auch di« Geschäfte vermehrt. Hum Schluss, «acht« der Herr Bürgermeister noch darauf auf- merfsaut, daß da« Ga«w»rk »ach dem Voranschlag für 19l8 gegen da» Vorjahr kein Mindererträgnt» bringen werde. Da» Erträgni» fei vielmehr rin höhere«, nur bl« Uebrr- Weisungen vom Ueberschuß an die Stadthauptkafs« Hütten niedriger eingestellt werden müssen und zwar mit Rücksicht auf die notwendigen Fondlgründungen. Herr Stadtv.» Borst. Schönherr erklärt, daß er da« Sa« -war nur zum Heizen beziehe, er habe aber hierbei die Feststellung machen können, daß da« Sa« gegen früher entschiede« reiner und bester geworden sei. — Konto 17. Wasserwerk. Hier befinden sich unter den DrckungSmitteln die Ertrüge de« Wasterzinse« um 5600 M. höher eingestellt al« im vor« jahre. Die ZuleitungSkosten sind um 1000 M. höher an« genommen. Der Bedarf de« Wasserwerk« ist gegen den de« Vorjahre« um etwa 1600 M. gestiegen, die in der Hauptsache aus Bau« und Unterhaltungskosten, Erweiterung de« Rohrnetze« und Aufstellen neuer Hydranten eutsallen. Konto 21, Besoldungen rc. Der Bedarf diese» Konto» ist gegen da» Vorjahr um 1S5S M. höher. Konto 28, Pensionen und Unterstützungen. Wie Herr Bor st,her Schönherr bei dieser Position mitteilte, sind dem Penstonlfond« in diesem Jahre nur 10°/, lbiSher 15°/,) der penstonSpfltchtigen Gehälter der städtischen Beamten zugesührt worden, d. s. 8501.67 M. Die Minderzuführung ist geschehen, weil die Mittel an anderer Stelle gebraucht werden und der Fond« schon eine Höhe von 21600 M. err«icht hat. — Konto 27, Garten« und Park« an la gen. Der Bedarf steht hier 1915 M. Neu- einstellungen vor und zwar 240 M. für 40 lfde. Meter Einfriedigung am Poppitzer Platz, 320 M. für Herstellung von 80 Hw Mosaikpflaster am Kaiser Wilhelm-Platz, 175 M. für Leerung de« halben Elbwege«, 500 M. für vergrübe- rung de« Sewächrhause», 80 M. sür Streichen der Brücken« geländer im Stadtpark und 600 M. für Herstellung von 4 Pfeilern zur Stützung der Mauer am Pflanzoarten. Herr Stadtv. Hugo hält e« sür richtiger, wenn die Mauer am Pflanzgarten gleich in Wegfall komme. Herr Bürger« meister Dr. Scheider meint, daß damit dem Stadlpark ein Stück Poesie genommen würde, auch würde die Mauer nach Ansetzen der Pfeiler noch lange halten. Herr Stadtv. Paul Müller weist darauf hin, daß di« Maner garnicht entfernt werde könne, da sonst da« Erdreich hereinbrrchen würde. Konto 28, Außerordentlicher Aufwand für Straßen und Plätze. Hier weist der Bedarf 1950 M. Neueinstellungen auf, wovon entfallen 1400 M. auf Umpflasterungen in der Schützenstraße und Poppitzer Straße, 200 M. auf die Nmpflasterung de» Straßenteil« unter der Slbbrücke und 350 M. auf die Fortsetzung de« westlichen Fußwege« der Strehlaer Straße bi» zur Slbbrücke. Herr Stadtv. Geißler bringt den schlechten Hustand der Brücke bei der Pionierkaserne wieder zur Sprache. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erklärt, da« ein Projekt, da« die Verbreiterung der Brücke durch «»setzen von Fußwegen zu beiden Seilen vorsieht, die Zustimmung de« Etsenbahn- vauamte« bereit« gefunden hat. Da« Projekt sei jetzt der Seneraldirektion zugegangen. Vielleicht könnten die Arbeiten' im Frühjahr auSgeftthrt werden. Konto 38, Realpro« gymnastum. Herr Stadtv. Hugo weist darauf hin, daß nach dem Hauthollplan die Vergütungen sür Ber- tretungS« und Ueberstnnden von 800 M. im Jahre 1911 auf 1800 im Jahre 1913 gestiegen sind, rin« Wahrnehmung, die sich auch bet den übrigen Schulen machen lasse. Sr spricht sich für Sparsamkeit und Maßhalten au«. Herr Bürgermeister Dr. Scheider führt dazu au«, daß von den 1800 M. 500 M. auf Vertretungsstunden entfielen. Würden viel Vertretungsstunden infolge Krankheit «sw. erforderlich, dann würden eben die ausgesetzten 500 M. auch benötigt werden, seien wenig Vertretungsstunden zu leisten, dann werde man die 500 M. nicht voll brauchen. Wa» die übrigen 1300 M. anlange, so liege di« Sache so, daß jeder Lehrer eine bestimmte Anzahl Pflichtstunden zu erteilen habe; die Stunden, die er über die Pflichtstunden zahl hinau« zu leisten habe, müßten al« Ueberstunden be zahlt werden, dagegen lasse sich garnicht» machen. Am Realprogymnasium würden sogar verschiedene Stunden er« teilt, ohne daß der Lehrer Bezahlung verlange. An den Riesaer Schulen gehe man jedenfalls in dieser Hinsicht den billigsten Weg. — Konto 39, Verzinsung und Lil« gung der städtischen Schulden. Der Vrdarf be ziffert sich hier auf 277 961,76 M., di« DeckungSmtttel auf 244 424,97 M., so daß noch 33 536,79 zu decken bleiben. Die im Jahre 1911 aufgenommene Schulbau-Anleihe von 550 000 M. erfordert diese« Jahr 10250 M. mehr ,al« 1912, weil für 1913 die volle Verzinsung der Anleihe ein tritt, wozu noch die LilgungSquote von IV»V» kommt. Außerdem sind im diesjährigen HauShaltplan bereits ein« gestellt 2000 M. Zinsen für eine im laufenden Jahre noch aufzunehmende Anleihe. Die Karolaschul« hab«, wie Herr Vorsteher Schönherr mitkitte, «inen beachtlichen Betrag mehr erfordert, al» ursprünglich angenommen worden sei. Zur Deckung de« Mehraufwand«» solle eine Anleihe von 100 OM M. ausgenommen werden. — Konto 40, InSg « m«in. Zu Position y 24 diese» Konto», betreffend 100 M. Beitrag dem Sächstschen Städtebundtheater, bemrrkt Herr vizioorst. Beruh. Müller, daß man nach der ungünstigen Erfahrung, di« da» Publikum am Sonntag mit dem Städtebundtheater gemacht hab«, man wohl davon absehen könne, nochmals di« Unterstützung von 100 M. zu brwilltgen. Herr Vorst. Schönh«rr und Herr Värgermetster Dr. Scheider machten g«lt«nd, baß Herr Direktor Eenff-Seorgi mit feinem RezitationSabend am Sonntag zwar vielleicht «inen Miß« gr st getan -ab«, baß man aber deswegen da» ganze Unter« »etzmrn flicht verurteil«» könne, denn bi« bt»hrrttz,n Theater vorstellungen hätten allgemein lehr b«frl«dlgt. Herr Stadtv. Roßbirg erklärt«, daß da» Publikum am Sonntag wirk lich sehr vnftzebracht gewesen sei. Der Beitrag von 100 M. wurde vom Kollegium dem Städtebundthealer wieder be willig. Dl« Hautztzaltpläne der Armenkaff«, Schulkasfe und Ktrchenkasse passierten debattelo». Rach 5 Jahren fei e» bet der Kirebenkass« da» erste Mal wieder, daß die Ablagen »in« Grhöhung erfahren hätten und zwar um 471V M. E» feien die Gehälter gestiegen, ferner di« ZinS- bogen zu erneuern und dt« Reinigung der Orgel in der Lrinttati»kirch« vorzunehmen. Die Kirchenkass« fei an der Sesamtanlaqensumme, di« auszuschreiben war, beteiligt ge wesen: 1SVV mit 17,77«/». 1010 mit 14,25«/», 1911 mit 13,77°/, und 1912 mit 12,44«/,. Herr Stadtv. Paul Müller fragt an, wann denn da» Kriegerdenkmal zur Errichtung kommen werde. Herr Bürgermeister Dr. Scheider erwiderte, daß er zu diesem Zweck« in nächster Zeit Schritt« einleiten werde. Der HauShattplan für 1913 wurde hierauf vom Stadt verordnetenkollegium einstimmig genehmigt. Ferner stimmte da» Kollegium dem RatSbeschlusse zu, ein« neue Sendung (60 Ztr.) dänische» Fleisch zu beziehen. Di, Sendung soll, wenn Nachbarstädte «inen Läl de» Fleische» nicht abnehmen, von Riesa astein über nommen werden. Da» Kollegium nimmt sodann noch Kenntnis von einem Schreiben bei Stammtische« zum Kreuz, worin dieser mitteilt, daß er beschlossen habe, au» dem Erlös de» letzten ParkfesteS seinem Fretbettenfond» 1000 M. zu über weisen. Gleich dem Rat« beschließt da« Kollegium, den Betrag anzunehmen und dem Spender Dank auszusprechen. Schluß der Sitzuyg gegen 8 Uhr. —* Wie wir schon einmal mitgeteilt haben, ist seit Oster» 1910 an unserer mittleren und einfachen Knaben bürgerschule der Handfertigkeit-unterricht al« wahlfreies Lehrfach etngeführt und wird z. Z. in 12 Grup pen (Vorstufe, leichte und schwerere Holzarbelten, einfache und schwerere Papparbetten) erteilt. Ostern 1913 sollen dazu Metallarbeiten treten, wozu einer der Herren Lehrer auf dem in Leipzig bestehenden Seminar sür den Hand- ferligkeit»unt«rrtcht ausgebildet worden ist. Ettern, die ihre Söhne zur Teilnahme an diesem UnterrichtSzweige anmel- den, machen sich verbindlich, mindestens ein Jahr lang da« UnterrichtSgeld von vierteljährlich 2.50 Mark an die Schul- kasse zu entrichten. Weniger bemittelten Familien kann bei Berücksichtigung der Würdigkeit der Schüler feiten« Rate« der Stadt Riesa und de« SchulauSschusseS eine Ermäßigung de« Unterricht-gelbe«, unter Umständen auch gänzliche Be freiung davon, gewährt werden. Hoffentlich würdigt man immer mrhr den Wahlspruch der Schülerwerkstätten: »Bilde dein Auge, und üb' deine Hand! Fest wird dein Wille und klar der Verstand." Möge auch in Riesa die Wahr heit dieser Anregung immer mehr erkannt werden und der Handfertigkeitsunterricht sich weiter auSbreiten! —* Wie un« gemeldet wird, wrrden neuerdings wiederum Flugblätter zur Verteilung gebracht, in welchen Gaispar-Vulomaten empfohlen werden. Wir raten unseren geehrten Lesern von einer Anschaffung abzusrhen, da dieselben, wie von autoritativer Sette mitgeteilt, wert- lo« sind. —* Der Bezirk«, verband Mittel-Elbe vom WohttätigkeitS-Berein „Sächsische Fechtschule", zu dem auch Verband Riesa gehört, hält feine 4. BezirkeverbandS-Ber- sammlung am Sonntag, den 2. Februar, nachmttttag» 2 Uhr im Hotel SesellschaftShauS zu Riesa ab. Die TagcSord- nung für dies« Versammlung bietet wiederum reiche» Br- ratungSmaterial: 1. Mitteilungen de« Bezirks-Vorsitzenden Herrn H. Fischer-Radeburg; 2. Jahresbericht (Bezirks-Schrift führer Hertwig-Großenhain); 3. Kassenbericht (Veztrke-Kas- sierer Gchwarz-Meißen); 4. Aufnahme de» angemeldeten Verbandes Cossebaude; 5. Anträge; 6. Neuwahlen; 7. Wahl de» Orte« sür di« 5. BezirkSoerbandS-Bersammlung; 8. Freie Aussprache. Im Anschluß an die BezirkSoerbandS- Bersammlung begeben, sich die Teilnehmer an der Tagung mit ihre« Frauen nach dem Hotel Hvpfnee, wo der Ver band Riesa an diesem Tage ein Winteroergnügen in Form eine» „BaumblutfesteS in Japan" abhält. —* Unter der Stichmarke: Eine zeitgemäße Warnung wird un» geschrieben: Jetzt um Beginn des Winter» sei auf «ine Aufgabe hingewlesen, deren nicht gr- nügende Beachtung Jahr für Jahr viel schwere« Herzeleid in der Winterszeit mit sich zu bringen pfleg». Die Unglück- lich« Nachricht von dem Ertrinken sech« junger Kinder, bejammernswerter unerwachsener Mädchen, in den eisigen Fluten de« Main in der Nähe von Aschaffenburg gibt doch wieder einen wahrhaft zu Herzen gehenden Fingerzeig, daß zur Verhütung solchen schrecklichen und wahrhaftig ganz überflüssigen Unglück« nicht» versäumt werden möge. Mit dem ersten Auftreten dr» Froste« sollte in allen Dörfern, in deren Näh« fließend« und namentlich stehende Gewässer von etwa über V, Meter Tiefe vorkommen, von dem Ge- meindeoorsteher, in GutSgemetnden von dem Gut-Herrn, «in Anschlag aufgehängt werden, der den Kindern bei Strafe verbietet, solche etwa zufrierende Gewässer zu betreten, eh« e» «in neuer Anschlag ausdrücklich erlaub». Sehr gut könnten auch die Lehrer beauftragt werden, die Behütung der Jugend vor schwerer Lebensgefahr in dieser Beziehung zu übernehmen. In größeren Orten, wo eine organisierte Polizei mit genauer ArbettSeintetlung ihre» Dienste» be- steht, wird sicher schon so wi, so diese Aufgabe der vffent- lichen Sicherung dr» Leben« streng gehandhabt werden. Auf zu leicht gefrorenem Wasser, daß nicht über di« Knie« ging, sind wir wohl meist einmal in der Kindheit ötnge- brachen, da» schadet auch nicht», daß die Kinder einmal ihrem Mut die Zügel schießen lassen und durch Schaden klug werden. Nur sollten sie mit Füßen, die von kältestem Wasser ganz durchnäßt sind, sogleich nach Heuse gehea und sich andere Schuh« und Strümps« anziehen oder sich zu Bett legen. Denn au» reinem Uebermut dt« Gefahr schwererer Krankheit al» etwa eine» warnendtn Schnupfen» zu laufen, ist schon nicht mehr verantwortlich. Aber daß da» Leben selbst gefährdet wird, daß der grauenvoll« Tod de« Ertrinken», tu eisigem tief«, Wasser erlitt«,, und schwerst« Trauer über dt« Eltern und Angehörigeu gebracht wird, daß der Wert hoffnungsvoller und zu späteren' Leistungen verpflichteter junger Menschenleben zugrunde geht nur iusolge gedankenlosen kindlich«« 8«lchtfiun», — dt«fe Schuld darf die über all«u menschlichen Geschehen waltend« Vernunft und Güt« de« gereiften Bewußtsein» der Allgemeinheit nimmermehr auf sich laden. —* Di« Sächsisch« Stiftung. Hum Gebrauch sächsischer und böhmischer Heilquellen, sowie von Luftkur orten sind, wie von un« bereit» mitgeteilt wurde, au« der unter der Verwaltung der 4. Abteilung der Ministerium« de» Innern stehenden Sächsischen Stiftung zum 26. Juli 1811, sowie au« sonstigen zur Verfügung stehenden Mitteln an arme Kranke auch für da« laufende Jahr «ine Anzahl Unterstützungen und Freistellen zu vergeben. Insbesondere könne» zum Gebrauche von Bad Elster bedürftige P rsonen durch 1. Geldbelhilfen mit deren Bewilligung auch der Genuß freien Bade« auf die Dauer eine« Monat», freie ärztliche Behandlung und Befreiung von der Kurtaxe ver bunden ist, 2. bloße Bewilligung freien BadeS auf die , Dauer eine« Monat», freie ärztliche Behandlung und V«r frelung von der Kurtaxe unterstützt werden. Di» Unter- stützungSgrsuche sind längsten» bi» zum 15. Mär- laufenden JahrrS bei dem Ministerium des Innern, 4. Abteilung, etnzureichen. — Die Besetzung von geistlichen Stellen im Königreich Sachsen war im Jahr« 1911 nicht so groß wie im Vorjahre. Zur Besetzung gelangten 109 ständige und 20 nichtständige Stellen, da« sind 129 gegen 163 im Vorjahre 1910. Bon den besetzten Stellen waren erledigt durch Tod 8, durch Emeritierung 26 und durch Amtsniederlegung 5, während 11 Stellen neubegründek wurden und 79 durch anderweite Anstellung frei geworden waren. Bringt man di« letzteren, bei denen eS sich meist um anderweite Berufungen innerhalb de« Königreichs ge handelt haben dürfte, in Abzug, so ergibt sich, daß nur 50 Stellen neu zu besetzen waren. — DaS Ergebnis der allgemeinen Kirchen- kollekte in Sachsen stellte sich im Jahre 1911 auf den Betrag von 211696.46 M., da« sind 8941.81 M. mehr al« im Vorjahre. E« ist die« darauf zurück,»führen, Laß eine Kollekte mehr stattfand (10 anstatt 9'. Bon den Kollekten »brachten: die für die äußere Mission 50 455,26 Mark, innere Milsisn 25 395,37 M., Bibelverbreitung 25 255,05 M., allgemeiner Kirchenfond« 35176,94 M., Mission unter Israel und Evangelisation im heiligen Lande 17 336,65 M., Gustao-Adolf-Bereiu 23 514,74 M„ Kirch- gemeinde Schmeckwitz 11 199,79 M. und die sür die evan gelischen Deutschen im Ausland« 23 362,66 M. In den drei Großstadtephorien war das Gesamtergebnis der Kollekten folgende«: Dresden (einschl. Hoskirche) 22422,96 M., Leipzig I 11 122.32 M. und Chemnitz I 6181,25 M. — Der Landesverband Sächsischer Gc- flügclzüchtervereine hält seine diesjährige General versammlung am 16. Februar in Grimma ab. Mit der Tagung wird eine größere Gcflügelausstellung verbunden sein. Angesichts der Tatsache, daß noch immer für Geflügel und Eier alljährlich ganz erhebliche Summen ins Ausland gehen, die besser der deutschen Produktion erhalten würden, ist cs, erfreulich, daß unter dem wachsenden Einflüsse der Geflügel züchtervereine das Interesse an der Nutzgcflügelzucht in Sachsen immer mehr zunimmt. Der Landesverband unter hält eine größere Anzahl Geflügelzuchtstationcn, die über ganz Sachsen verteilt sind. Er umfaßt über 266 Vereine mit etwa 15000 Mitgliedern und wird von der Königlichen Staatsregierung gefördert und finanziell unterstützt. — Gedenket der hungernden Vögel. Har- ter Frost hat Einzug gehalten und so manches Vöglein späht vergeblich umher nach einem Körnchen Futter oder einem Krümchen Brot, um seinen Hunger zu stillen. Da ist es denn die Pflicht eines jeden edel denkenden Menschen, sich der kleinen gefiederten Sän ger des Waldes anzunehmen, um sie zu speisen mit dem wenigen, das so reichlich von einem Tische fällt. Die kleinen Geschöpfchen erweisen sich auch dankbar für solche Wohltat, und wenn der Sommer wieder ins Land gezogen ist, dann schmettern sie in Flur und Hain ihre schönen und lieblichen Lieder. — Die Karnevalszeit tritt jetzt wieder in ihre Rechte. Da ist der Hinweis am Platze, daß die öffentlichen und die von geschlossenen Gesellschaften veranstalteten Masken-, Kappen- und Mstümbälle nur Lis zum Fastnachtsdienstag nachts 12 Uhr (4. Februar) mit Ausnahme ver Sonnabende und Sonntage nachge lassen werden können und daß cs zur Abhaltung sol cher Vergnügen stets der behördlichen Genehmigung bedarf, also nicht bloß der Anzeige. Tie geschlvssene Zeit für Tänzöelustigungen aller Art beginnt mit dem Donnerstag nach dem Sonntage Judica, also in die sem Jahre am 13. März. Don diesem Tage ab dürfen Tanzbelustigungen weder an öffentlichen Orten noch in Privathäusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaf ten abgehalten werden. Am Mittwoch, den 12. März dS. Js. ist daher jedes Tanzvergnügen, somit auch die nichtöffentlichen, nachts 12 Uhr zu schließen. Tie ge schlossene Zeit dauert Lis mit 1. Osterfeiertag. Kon zertmusik und andere namentlich mit Musikbegleitung verbundene geräuschvolle Vergnügungen an öffentlichen Orten, sowie theatralische Vorstellungen, dürfen noch bis zum Mittwoch in der Karwoche, also in diesem Jahre bis zum 19. März, stattfinden. — Zur Lage der Elbeschiffahrt schreibt das „Hamb. Fr.-Bl.: Wenn nicht alles trügt, so dürfen wir jetzt eine Eissperre der Schiffahrt erwarten, durch die endlich Ruhe in das Geschäft kommt und die weiter eine Befestigung des Frühjahrsfrachtenmarktes im Gefolge haben würde. IN der letzten Woche hat sich auf der Elbe bei gutem Wasser noch ein leidlicher Verkehr ab gewickelt. Böhmische Braunkohlen kamen -war nur iu