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dir sreren Gewerkschaft»». Reicher veifall folgt« den Au«, führuagey der genannte« Herren. Li« anwesenden Gegner vertzielteu sich ruhig und stimmten sogar in da« Hoch auf da« deutsch» Saterland mit «in. Hum Gchluh trat»« «in« grat« Ragähl d«r Srscht«n,n«n dem vaterländisch«« Arbeite» v«r«t« al« Mitglied b«i. * Canitz. Im v«is«ln de« H«rm Vm1«-auptmann« Dr. Vach und de« Herrn V»tirl«.Schultnspiktor« Professor V««lig«r sand am Donv»r«tag vormittag di« Weih» d»« hi«stg«p Gchul«rweiterung«bauel statt, der «och den Plänen und unter Oberleitung de» Herrn Architekten Kandl«r au« Klotzsche durch Herrn vanmeister Emil Obenau«.v1rehla au«g»sührt worden ist. Gleichzeitig wurde die gestiftet« Schuluhr aus dem schmucken Echultürmchen in Gang und Klang gesetzt. * Langender g. Dir seitherige Eisenbahngehllse Herr Lräger wird ab 1. Januar 1Sl3 auf hiesigem Bahn hof al« Gtsenbahnschreiber etatmäßig angestellt. * Seerhausen. Am kommenden Sonntag findet im hiesigen Gasthof eine öffentlich« Kinderaufsührung unter dem Titel ,W«Ihnacht»glück durch Heinzelmännchen" statt. Nossen. .Der Postaushelfer Schuhmachermeister Julius Konrad wurde beim Ueberschreiten der Gleiso von einer ausfahrenden Lokomotive erfaßt und Uber- fahren. Dem Verunglückten wurden beide Beine abge- quetscht. Er verstarb auf dem Transport nach dem Kran, kenhause. Kß Dresden. Der frühere Schiffkoffizier der Hamburg—Amerika-Linie, Leutnant z. See -. D. Schalm, der bekanntlich im Jahre 1909 vom Dresdner Landgericht wegen Sittlichkeit«»,rbrechen« zu 2 Jahren Gefängnt« ver urteilt worden, dies« Strafe auch verbüßte, dann aber vor einiger Zeit im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen worden war, hatte an da« Justizministerium und an den Landtag den Antrag gestellt, ihn für die verbüßte Ge- fängntbstrafe eine Entschädigung von 175000 M- zu be willigen. Sowohl da« Ministerium al« auch die Beschwerde- und Petttion«rommtsNon dr« Landtage«, letztere gegen eine Stimme, haben die Eingabe zurückgewiesen, da einmal die Unschuld de« Petenten nicht zweifelsfrei erwiesen sei und zum anderen gegen die Glaubwürdigkeit zweier Entlastung«, zeuginnen nach Fällung de« Urteil« Bedenken aufgetreten seien. Ferner sei der Leutnant Schalm am 12. November diese« Jahre« in Hamburg unter dem Verdacht polizeilich sistiert worden, »inen 13 Jahre alten Knaben zu UnsitUich- keiten aufgesorbert und ein 10 Jahre altes Mädchen durch eine unsittliche Redensart belästigt zu haben. Die Unter suchung habe zwar eingestellt werden müssen, weil wegen der Beleidigung dr« Mädchens kein Strafantrag gestellt worden sei und weil der Knabe seine Beschuldigung nicht aufrecht erhalten habe. Nach alledem habe sich die Depu tation de« Landtage« mit Ausnahme eine« Mitgliedes nicht davon überzeugen können, daß besondere BilligkeitSgründe dafür sprächen, dem Leutnant Schalm, dem der Recht«, anspruch vom Landgericht nicht zugebilligt worden sei, trotzdem eine Entschädigung au« Staatsmitteln zu gewähren. — Al« vor zwei Jahren Lurch Beschluß de« Sladt- verordnetenkollegiumS iu Dresden die Billettsteuer einge führt wurde, sollte auch der Dresdner Rennverein zur Ent- richtung derselben herangezogen werden. Hiergegen erhob der Rennverein Rekurs, entrichtete aber bi» zur Ent scheidung hierüber unter Vorbehalt einen für seden Renntag vereinbarten Pauschalbetrag au« eigenen Mitteln. Da« Sächsische Oberoerwaltunglgericht hat nun als letzte Instanz eine Entscheidung zu ungunsten de« RennvereinS gefällt. Dieser ist jetzt gezwungen, nachträglich gegen 11000 M. au« eigenen Mitteln an das städtische Steueramt abzu- führen. Der Rat zu Dresden verlangt jetzt aber auch noch für die JahreSmitgliedSkarten die Billettsteuer. Auch der hiergegen vom Dresdner Rennverein eingelegt« Rekurs ist jetzt verworfen worden. Die Stadt Dresden macht somit ein gute« Geschäft, denn sie zahlt nur sür einen Ehrenpreis an den Rennverei» 5000 M. gegen 10000 M. in früheren Jahren. Die Entscheidung de« Sächsischen Oberwaltung«. gericht« steht übrigen» im Widerspruch zu der de» Prrußi- schen OberverwaltungSgerichtS. Dresden. Unter der Ueberschrift „Schutz gegen DarlehnSschwindel" erscheinen seit einiger Zeit in Zei tungen Anzeigen, in denen „Selbstgeber" oder „Ban- ken" Darlehen in jeder Höhe gegen Verpfändung von Möbeln ,r»sw. anbieten. Da diese Anzeigen zum Teil von Darlehensschwindlern selbst ausgehen, die gar nicht in der Lage sind, Darlehen zu vermitteln und denen es lediglich um die im voraus zu entrichtenden Antrags- und sonstigen hohen Gebühren zu tun ist, ist besondere Vorsicht tzseboten. Es empfiehlt sich, vor Einreichung von Darlehensanträgen oder vor lieber» nähme von Vertretungen in jedem Falle erst bei der Polizei anzufragen, ob man es mit einem zuve.lässigen Geschäft zu tun hat oder nicht. Waldheim. Auf dm hie igeu Bah ho e fand man in einem mit Vieh beladenen Wagen, der aus Mohrungen in Ostpreußen kam, den Rittergutsbesitzer Berger aus Langenleuba-Oberhain erhängt auf. Da der Knecht BergerS, der mit seinem Herrn nach Ostpreußen ge fahren war, um Vieh einzukaufen, verschwunden war, verbreitete sich anfangs das Gerücht, es liege Raub- mord vor. Da sich bei Berger jedoch sein Geld usw. vorfand, dürste cS sich um einen Selbstmord handeln. Waldheim. Nachdem durch ministerielle Verord- uung vom 16. ds. MtS. der Äönigl. Landesanstalt in Waldheim eine Abteilung für weibliche Geisteskranke angegliedert worden ist, trafen auS der Landesanstalt Lolditz.Zschadraß 70 weibliche Geisteskranke hier ein. Langenbernsdorf. Am 17. dS. MtS sind hier, während der Les her samt Ehefrau in Zvilau len Wochen markt besuchte, die Scheune und Stalcgebäude des Guts besitzers Hölzel völlig niedergebrännt. Borna. Der Sekundaner Rudolf Krause vom hie- sigen Realgymnasium, Sohn eines Lehrers in Ballen- dorf, hat sich, weil er nachbleiben mußte, im Klassen zimmer mit der Wandkartenschnur erhängt. Stetzsch. Bon sozialdemokratischer Sei;e wurdr am Mittwoch abend in drr SemetnderatS.itzung dec Antrag gestellt chte Umsatzsteuer als «ine ungerecht« Sonderle steuerung de« Konsumvereins aufzuheben. Durch diese Steuer sei dSr Genjetnde innerhalb IS Jahren ein Be trag von 14072 Mark zugeflossen. Nach längerer De- Latte kam auf Vorschlag des Äemetndevorstandes Reh feld ein Konrpromiß zustande, wonach zunächst vom 1. Januar ab auf ein Jahr hinaus keine Steuer er hoben werden soll. Karlsbad. Aus Kapstadt wird hierher gemeldet, daß der Zulukönig Dinizulu, bekannt durch seine Rebel lionen «egen England, wegen eines GichtleidenS nach Karlsbad kommt. Die Kosten der Kur werden von der englischen Regierung bestritten. Tetscheu. Vorgestern nachmittag fuhr auf dem hiesigen Nordwestbahnhofe ein Güterzua nahe der Bi» kigtcr Brücke beim Rangieren einem Lastzug in die Flanke. 15 Waggons wurden dabei teils zertrümmert, teils schwer beschädigt. Verletzt wurde niemand. Ter GüterzugSverkehr ist durch den Unfall gestört. — Die Elbe führt wieder Hochwasser. Die unteren Gleise des Nordbahnumschlageplatzes sind bereits überschwemmt, so das; dort die Verladungen eingestellt werden mußten. Msm KtckMlIÜMM. Liebe Kinder! Ihr habt jetzt eine Zett langer Mühen hinter Euch. Richt allein, daß Ihr in drr Schule «in ge- schlagen»« Vierteljahr hindurch ohne «in« längere Pause ernst und emsig lerntet; viele von Euch rrsuhren in dieser Zeit noch eine besondere Vermehrung ihrer Unlerricht«stund»n durch die Vorbereitung auf ihr« Konfirmation. Und nun gar da» eifrige, heimliche Sägen und Hämmern, Stricken und Sticken für da» liebe WethnachtSfest mit seinen seligen Ueberraschungen für alle die Lieben daheim und draußen in der fernen Welt! Aber nun ist» des Sitzens und Bücken« und Augen- verderben» genug. Nun kommt und gönnt dem Körper wieder einmal frisch« Luft und kräftige Bewegung, den Augen den Blick in endlose Wetten! Ihr habt dies« Er holung mit redlichem Fleiß« verdient und werdet Such da- rum im Kreise fröhlicher Weggenossen um so wohler fühlen. Da« ist ja der Hauptzweck unserer Wanderungen, daß Euch Gelegenheit zu gesunder körperlicher Bewegung in heiterer Gesellschaft und unter sorglicher Leitung geboten werden soll. Also kommt und schließt Such an! Die Anmeldungen erfolgen wie bisher bei Herrn O. Frauendorf, BiSmarckstraße 15 a, 3 Treppen. Der Ausschuß für Ferienwanderungen. Wanderplan sttr Weihnachten 1912 13. Nr. I. Montag, 23. Dezember: Prausitz, Mehltheuer. Kinder über 10 Jahre. 1 Uhr TchützenhauS. 15 Pfg. Führer: Herr Frobberg. Nr. 2. Sonnabend, 28. Dezember: Wülknitz. Haidehäufer, Barackenlager. Kinder über 10 Jahre. 40 Pfg. r/i2 Uhr Bahnhof. Führer Herr Reuther. Nr. 3. Freitag, 3. Januar: Oschatz, Collm. Kinder über 11 Jahre. 1 M. '/«tO Uhr Bahnhof. Führer Herren Müller und Frohberg. Vermischtes. Im Zeichen der Zahl „zwölf". Eine seltene Hochzeitsfeier, wie sie in diesem Jahrhundert nicht wie der vorkommen kann, sand am Donnerstag, also 12. 12. 12, in Grimme im Kreise Zerbst statt. Ter Sohn des dortigen OrtSschulzen Behlitz ließ sich von seinem Vater, der auch Standesbeamter ist, mit seiner Braut um 12 Uhr mittags zivilrechtlich trauen. Eine Stunde spä ter wurde das Paar kirchlich eingesegnet. Ter Zufall wollte es, daß der Geistliche seiner Traurede Römer 12, Vers 12 zugrunde legte. Unter Musikbegleitung be wegte sich der Hochzeitszug von der Kirche, in der 12 Kinder die Liturgie sangen, wie ortsüblich bei Hoch zeiten, zum Hause des Gastgebers. Am Zuge beteilig ten sich 12mal12 — 14L Hochzcitsgäste, unter diesen 12 Brautjungfern. Die Langlebigkeit der Balkanvölker. Schon w ederholt be'chä tigte sich die Sta i ik mi dem merkwürdigen Phänomen, daß gerade auf dem wirt schaftlich und politisch nichts weniger als beständigen Balkan die Bevölkerung das höchste Alter erreicht. Jetzt will ein englischer Arzt ähnlich wie auch der bekannte Physiologe Prof. Mctschnikosf die Ursache für die Zäh lebigkeit der Serben, Bulgaren und Rumänen gefunden haben. Sic liegt in der Nahrnng, die größtenteils aus Mais, saurer Milch (dem sog. Joghurt) getrockneten Früch ten, auch Oel und anderen Fetten und jedenfalls sehr wenig oder gar keinem Fleisch besteht. Zu der festen Ge- sundheit der Eltern kommt ein übergroßer Geburten zuschuß und eine sehr geringe Kindersterblichkeit. Und ditzses numerische Anwachsen e.klärt vielleicht am besten die ExpansionSgelüste der Balkankleinstaaten, die der Türkei und den europäischen Großmächten soviel zu schaffen machen. Puppen für 100000 arme Kinder. Die große Londoner Zeitung „Lvening NewS" veranstaltet in diesen Wochen eine Ausstellung ganz eigener Art, Weihnachtsgeschenke, besonders Puppen biLen die Attrak tion derselben und von guten Menschen liefen die Gaben in so reicher Fülle ein, daß man mit den 100000 ausgestellten Puppen 100000 arme Kinder im östlichen London zu Weihnachten glücklich machen kann. Das Interesse für diese Puppenausstellung zu Gunsten armer Kinder war und ist auch außerhalb Londons rege. So trafen in London vor kurzem 250 Puppen ein, eine Gabe der Passagiere der „Mauretania". In New- York hatte man sie gekauft und während der Ueber- fahrt besorgten weibliche Passagiere die Bekleidung und Ausstattung derselben. — Viele der Puppen, die reiche Leute geschenkt, sind mit der Adresse des Gebers ver sehen und mit der Bitte an daö Kind, in dessen Be sitz die Puppe gelangen sollte, ihm Mitteilung zugehen zu lassen, wie eS ihm im übrigen gehe. Außer den Puppen, die als Weihnachtsgeschenk alsbald zur Ver teilung gelangen werden, finden sich in den Räumen der Ausstellung noch eine ganze Reihe äußerst kost barer und eleganter Puppen, Gaben von großen Mode- geschäfteti. SS sind Puppen, die nach dev neuesten Mode gekleidet und deren Toiletten wahre Wunderwerke der Eleganz sind, bei deren Kostümierung Spitzen, Pelz werk, Seide, Sammet, Chiffon und bergt, reichlich zur Verwendung kommen. Auch historische Puppen, Pup- pen in Nationaltracht und in den Kostümen der ver schiedenen Zeiten und Zonen bilden eine Zierde der Ausstellung. Alle diese Puppen sind käuflich zu erwe» Len und der Erlös soll zur Anschaffung von Spiel sachen sür arme Kinder Verwendung finden. Auf diese Weise hat man eS zu ermöglichen gewußt, daß wohl alle armen Kinder Londons durch eine Weihnachtsgabe zu beglücken sind am bevorstehenden größten Feste der Kleinen. Amerikanischer Nebel! Drei alte Ame ikaner saßen eines Abends in einem Restaurant und bespra chen die Ereignisse des Tages. Tas ist heute ein ganz abscheulicher Nebel, sagt der eine, aber nichts im Der- gleich zu dem Nebel, den wir 79 hatten. Als ich da mals des morgens aufs Feld hinauswollte, bedurfte ich der Hilfe dreier Männer, die mich schieben mußten. Ohne ihre Hilfe wäre eS mir nicht möglich gewesen, durch den Nebel hindurchznkommen. Ja, ja, ich ent sinne mich auch jenes Nebels, sagte der zweite, aber noch schlimmer war er anno 73. Als ich da des Mo» gens mit dem Knecht zum Hühncrstall wollte, muß- ten wir uns einen Weg durch den Nebel hindurch pflügen; und als wir zum Hühnerstall kamen, da saßen auf ihren Leitern die Hühner und legten Eier in den Skbcl hinein, als ob sie Stroh und nicht Nebel unter sich hätten. — Ja, ich gebe zu, daß das arg war. Aber hättet ihr in meiner Jugendzeit gelebt, ihr hättet noch ganz andere Tinge erlebt, sagte Der Tritte. Ta war in einem Jahre der Mbel so dicht, daß wir ihn buchstäblich fassen und greisen konnten. Und als wir am Abend vor dem Hause saßen, amüsierten wir uns da- mit, daß wir Bälle aus Nebel machten wie sonst aus Schnee; und mit diesen Bällen aus Nebel uns gegen seitig bombardierten. — Da schwiegen die beiden andern. CK. Eine Ausstellung der Reklame. Aus London wird berichtet: Nun ist in Westminster, der mäch tigen Halle der Gartenfreunde, die neueste Ausstellung feierlich eröffnet, eine Ausstellung, die in ihrer Art die erste ist, die je veranstaltet wurde, eine Ausstellung der Reklame. Ter Laie, der nicht im praktischen Erwerbs leben steht und von den Methoden modernen Handels wenig klare Vorstellung hat, sieht hier zum ersten Male, in anschaulicher historischer Entwicklung, den Werdegang der Kunst der Reklame. Und er erhält zu gleich einen Eindruck von der gewaltigen Rolle, die diese schwierige und dabei doch verhältnismäßig junge Kunst im Laufe von wenigen Jahrzehnten im modernen Äeschäftsleben errungen hat. Ter Mann, der im Jahre 1658 zum ersten Mal auf die Idee kam, in dem altehr würdigen „Mercurius politicus" eine Ankündigung ein- rücken zu lassen, die wir als einen Urahnen unserer heutigen Inserate betrachten können, ahnte damals kaum, daß er indirekt oer Schöpfer einer gewaltigen Rekkameindustrie werden würde, deren Umsätze Hunderte von Millionen, ja Milliarden im Jähre erreichen. Er halte damals znm ersten Mal in England eine Ware eingeführt, die er als „ausgezeichnetes und von allen Aerzten gebilligtes chinesisches Getränk" anpries, daö. „von den Chinesen Tscha, von anderen Völkern Tay, alias Tee" genannt werde. Jü der Nähe der Börse- schenkte er in einem kleinen Zimmer dies neue Ge tränk aus, und um mehr Kunden anzulocken, kam er auf den Einfall, die Zeitung zu benutzen. Aber ihrcry wirklichen Aufschwung und ihre große Bedeutung er langte das Neklamewesen erst um die Mitte des 19. Jahrhunderts, um dann in rastloser Entwicklung alle Erwerbszweige zu durchdringen. Heute schätzt man allein in England die Zahl der Menschen, die von der Reklameindustrie beschäftigt werden, auf über 100000 Köpfe, und allein die Jnseratenumsätze der britischen Insel werden von Fachleuten auf jährlich zwei Mil liarden Mark geschätzt. Erst spät hat man die volkswirt schaftliche Bedeutung der Reklame erkannt. In oiescr Londoner Ausstellung kann man nun verfolgen, wie diese Kunst sich nicht nur ausdehnt, sondern auch verfeinert, wie ihre Mittel nicht nur größer, sondern auch wir kungsvoller werden. Ein Vergleich eines modernen In serates mit einem vergangener Zeiten, eine Gegenüber stellung eines modernen Plakates mit einem alten gibt ein ganzes, fast romanhaft anmutendes Kapitel Kul turgeschichte und zugleich ein Spiegelbild von ver wachsenden Internationalisierung des Handels und seines wichtigsten Hilfsmittels: der Reklame. CK. Wie Könige schlafen erzählt der Corriere della Sera seinen Lesern. Vom deutschen Kaiser wird berichtet, daß er fast stets in. einem schlichten Feld bette ruht, König Victor Emanuel schläft in einer kleinen bescheidenen eisernen Bettstelle in einem sehr ein fachen Z mmer, das keinen anderen Schmuck zeigt, als ein paar Kästen mit Medaillen. Origieneller verbringt der König der Belgier seine Nachtruhe, denn er schläft häufig in einer Hängematte. Toch den Rekord des ein fachen Lebens stellt anscheinend der neue Mikado auf, der auf flacher Erde auf einem einfachen Teppich ruht und als Kvpfunterlage ein paar zusammengcbundeno Bambusstäbe benutzt. Ganz anders wie diese gekrönten Häupter verbringt ein ungekrönter König, Rockefeller der Petroleumkönig, seine Nacht. Er schläft in einem