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HW sich ein Komitee konstituiert, da» jetzt mit ei«« Unfkuf hervortritt und unter der Aegide de» franzö- stsqeu Aero-KlubS die Ausführung diese» Gedanken» ein- leitet. Da» Denkmal soll die Form eine» einfache« «äch. ttgeu Grvnttblocbe» haben, in den der Meißel nur den Namen de» Dahtngegangenen und die Traten feine» Rutz- um» eintra-en tvird. Zugleich hat die Kommission da» Flugzeug erworben, da» damals bei den ersten in Europa stattsindenden Vorführungen Wilbur Wright» so große» Aussehen erregte; der kchparat ist dem Pariser Gewerbe-Museum überwiesen worden. TK. S720 Meter hoch mit der Fkugma- schine. Nachdem vor nicht ganz zwei Wochen Harro» durch seinen Höhenflug 4920 Meter die Welt in Erstaunen setzte, hat nun Legagneux am Dienstag diese Leistung bet weitem! überboten und mit einer Höhe von 5720 Meter beim Aerodrom von Lssy einen neuen Weltrekord ausge stellt. Nach Fetner glücklichen Landung hat er selbst dem Mitarbeiter einer Pariser Zeitung eine knappe Schilde rung seiner Eindrücke gegeben, die geeignet ist, Auf sehen zu erregen, denn im Gegensatz zu den Erfah rungen anderer Flieger hat <egagneux in jenen ge waltigen Höhen . ungünstige Einwirkungen der Atmos phäre auf den menschlichen Organismus nicht wahrzu nehmen vermocht. ,ZH stand anfang» etwa» unter dem Eindruck der einstimmigen Warnungen und Ratschläge meiner Freunde, die mir bringend anempfahlen, künst lich "Sauerstoff zu atmen, mich besonder- warm zu kleiden, vor dem Aufstieg nicht» zu essen, man warnte mich vor Schlaganfällen, Ohnmächten usw. Fetzt, nach dem der Höhenflug hinter mir liegt, habe ich die Ge wißheit, daß Flüge in großen Höhen gefahrlos sind. E» war eine Kinderei und ich kann Ihnen nur sagen: Wenn mein Rekord bedroht wird, kann ich noch viel höher steigen. Günstige Witterung stand mir zur Seite; al» ich 1000 Meter Höhe überstieg, kam ich in eine sehr ruhige Atmosphäre. Ich hatte 50 Liter Sauerstoff mit geführt, aber als ich bei 4800 Meter Höhe meine Nase in den Apparat steckte, zog ich sie sehr schnell wieder zurück, von Kälte empfand ich keine Spur, im Gegen teil, eS war sehr wavm, und ich zog mir in jener Höhe sogar die Handschuhe au». Nur einmal, al» ich einö Wolke durchflog, spürte ich Kälte, aber die Tem peratur MeV erträglich. Die Höhenreise an sich war ein klein wenig monoton. Ich sfieg in großen etwa 3V Kilometer weiten Zickzacklinien empor und konnte Unter mir immer entweder da» Schloß von Versailles oder Shoisy-le-roi liegen sehen." Legagneux hat die ge waltige Höhe von 5720 Meter verhältnismäßig rasch «klommen. 1000 Metev erreichte er bereits nach 3 Mi nuten und 30 Sekunden; mit zunehmender H^e ver langsamte sich dann progressiv da» Dempo de» Aufstieges. Die von den Delegierten des französischen Aero-Klubs offiziell sestgestellten Höhen und Zeiten lauten: 2000 Meter in 7 Minuten 30 Sekunden, 3000 Meter in 12 Minuten, 30 Sekunden, 4000 Meter in 2V Minuten, 5000 Meter in 30 Minuten und 5720 Meter in 45 Minuten. Der Abstieg dauerte nur 10 Minuten. Legagneux war vollkommen frisch und zeigte nach seiner ungewöhn lichen Leistung keine Spur von Ermüdung oder von über standenen Anstrengungen. iWl-Mtzl-HüWW KK«M RI«kü«n, IN»««, N»upä«äi-«G« SV lieber SO Musterzimmer am Lager. Altbekannt! Reell! Kein Laden! Billig! WU' Jeder versuch ist lohnend und mpn spart Geld! "MW LsuMrkeksstliede Sekule Mm. Beginn de» Winter-Unterricht» Montag, de« 21. Ols tvtzer 1912. Ausbildungszeit: 2 Winter oder 1 Winter und 1 Gommer oder 1 Sommer und 1 Winter. — An- Meldungen auch schriftlich. 0n. NGG«i», Dir. < GkS-MWNS——SS— In zwei Welten. Roman von Ewald August König. 91 Manche» rvmLe noch zwischen ihnen besprochen, dann erhob sich Friedrich, um in» Bureau zurückzukehren. Er wollte an den Gefangenen einige Zeilen schreiben und dann zu seiner Braut puuckkehren, um mit ihr gemeinsam zu Mittag zu spei sen, «» war ferner beschlossen, daß die Verlobung veröffentttcht werden sollte, damit di« Geschäftsfreunde erführen, welche Rechte der bisherige Buchhalter nun besaß, der Kredit de» Hause» konnte dadurch nur befestigt werden. Konrad Wilde war der erste, der die überraschende Nachricht von der Verlo bung Salinger» empfing, er äußerte aufrichtige Freude und herzliche, neidlose Teilnahme. , »Ich sah voran», daß e» so kommen würde," sagte er in scherzendem Tone, nachdem « dem Glücklichen die Hand ge- drückt hatte, „erinnern Sie sich noch de» Tage», an dem ich Sie auf diese Möglichkeit aufmerksam Machte. Sie wollten Ihr »einen Glauben schenken, und nun ist ,» dennoch ringe» troffen." ' .ES kommt ja oft ander», wie man glaubt," erwiderte Miedrtch, indem er an sein Schreibpult trat, «ich bin nur 8oh, daß ich jetzt endlich Gewißheit habe." »Sie werden nun auch wohl Teilhaber werden?" ^.Jch bin e» schon, und ich hoste, Sie werden mir auch Smeroiesen neuen Verhältnissen ein treuer Mitarbeiter bleiben." - -.Daraus dürfen Sie vertrauen." H)i« Uhr schlug in diesem Augenblicke die Mittagsstunde, Konrad legte die Feder hin und zog den ArbeitSrock au», «ch al» er bald darauf da» Hau» verließ, beschäftigten sich levw Gedanken noch immer mit dem Glück Salinger», der «»den trüben Schicksalstagen ein dauernde»Freundschafts bündnis Mit ihm geschloffen hatte. Ob auch ihm «in solcher Glücksstern jemals leuchten würde ? Gr alcmbte «S nicht, aber dieser Zweifel hindert« ihn nicht, prunkvolle Luftschlösser zu bauen. G» ««ihm in diesem Augenblick unangenehm, daß er in dieser schönen Beschäftigung gestört wurde, ab« sein Unmut schwamm wird«, als er in oa« treuherzige Antlitz de» Mull- kr Rückte, der mit freundlichem Gruß ihn angeredet hatte. Wckchr Wir WO. 5^ km mnrmm «»Ml! «ueUMIm IIItWIt Gasthof Stolzeuhaiir. Ein frischer Transport schöner Kühe mit Küldern, sowie ganz hochtragende Kühe stehen von heute an preiswert zum Verkauf. Gustav Thieleman«. Fernspr. Gröditz Nr. 8. Schöne Kühe, hochtragend u. mit Kälbern, wobei sichere starke Augkühe, stehen von heute an sehr preiswert zum verkauf. Emil Thieleman«, Gutsbesitzer, Stolzenhain Rr. 5. Bahnstation Gröditz i./Sa. Fernsprecher Nr. 10. »V«o »outen, C-e-o- reledaet »leb nickt ,U«Ia ckarek Nelndelt, ^rom, uock vuna«rd«eo Vokl,e«dm,elr »u,, »oockera l« lelekt verckiullck, n«dr- K-N uock odoe »ckLckllcden LioSu« ouk cklo Nerven. 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V»«I»G V«o, Ostrau, Fernruf Nr. 38. 1 Ziegenbock steht zur Benutzung bet Otto Sommer, Rüuchrttz 94 .Wie geht es zu Hause?" fragte Grimm voll herzlicher Teilnahme. „Hat Ihre Schwester sich über die Untreue Stein- IhalS beruhigt?" .Gott ser Dank, daß e» so gekommen ist," erwiderte Kon rad, »meiner Schwester ist eS längst klar geworden, daß sie an der Seite diese« rohen, gewissenlosen Mannes niemals glücklich werden konnte." »Wenn Sie erlauben, begleite ich Sie eine Strecke," sagte der Musiker, .Sie gehen wohl nach Hause?" „Zum Mittagessen," nickte Konrad. ..Wie glücklich Sie sind, daß Sie noch einen Familien kreis haben." .Und wie glücklich sind Sie, daß Sie ihn sich schaffen kön nen." .Sie sagen da» so leicht hin, al» ob ich nur zuzugreifen brauchte," erwidert« Grimm mit einem leisen Seufzer. »Lieber Gott, ein reicher Herr kann alle» haben, wa» er will," entgegnete Konrad achselzuckend. .Sie können heiraten und sich prächtig einrichten, Sie werden junge Damen genug finden, die Ihnen sehr geme die Hand reichen." .Ainge Damen," erwiderte der Musiker. .Ja, da» glaub* ich wohl, wenn man Vermögen hat und eben nicht grund häßlich ist, darf man überall anklopfen. Aber ich will keine Dame, sie würde nicht zu mir paffen, große Ansprüche ma chen und mir keine Ruhe im Hause gönnen. Sehen Sie, da ran liegt e», ich bin nicht so fein gebildet, wie e» eine Dame von ihrem Gatten verlangen muß, wenn er nicht hinter ihr stehen soll. Mein Vater hatte nicht die Mittel, mir eine seine Erziehung geben zu lassen, da» einzige, was ich lernte, war Musik, und sobald ich.darin etwa» leisten konnte, mußte ich auch schon Geld damit verdienen. Eine gebildete Dame würde mich au»lachen und verspotten, und da» wäre mir schreck lich." , .Bah, wenn man Geld hat—" ^kann man sich damit immer noch keine Bildung kausen, und wa» HänSchen nicht gelernt hat, lernt Han» nimmermehr. Uebrigen» liegt nur auch wenig daran, ich bin bisher zufrie den und in meiner Art glücklich gewesen, ich werde «»auch - später sein. Wa» ich noch wünsche, wenn ich ein kleine» Hau» und Gärtchen habe, da» ist eine einfache, bescheidene Frau, die mich liebt und mir das Dasein behaglich macht." .Na, die werden Sie ja auch finden," erwiderte Kon rad, den die Anschauungen seine» Freundes ergötzten. „Vielleicht, aber mit Sicherheit weiß ich das noch nicht. Wissen Sie, e» müßte ein Mädchen sein wie Ihre Schwester, ich glaube, di« würde ganz vortrefflich zu mir paffem" ; .Marianne?" fragte Konrad überrascht. 4. .Glauben Sie dar nicht?" „O, gewiß. Aber was würden die Leute sagen, wenn Sie, der reiche Erbe, ein armes Mädchen ans dem Volk heirateten?" „DaS, was die Leut« schwatzen, hat mir nie Kopfweh ge macht," sagte der Musiker ruhig. „Ich werde mich auch spä ter nicht darum kümmern." .Und Sie denken in allem Ernste daran —" „Ihre Schwester zu heiraten? Wenn sie mich nur wist, und das eben möchte ich gern wissen." .Aber Sie kennen sie noch nicht." „Hat sie Ihnen nicht gesagt, daß ich ihr vor einigen Ta gen begegnet bin und lange mit ihr geplaudert habe? Nicht? Ich fragte sie noch, ob ste e» gerne sehen würde, wenn ich sie einmal besuchte, und st*«itwortete darauf bejahend." Konrad erkannte sofort die Vorteile, die seiner Schwester aus solcher Heirat erwachsen mußten; er war auch überzeugt, daß die beiden einfachen Naturen miteinander harmonierten; er beschloß, der Schüchternheit seine« Begleiters zu Hilfe zu kom men. .Dir sind bereit» in der Straße, in der ich wohne," sagte er, .begleiten Sie mich in meine Wohnung, Sie werden meine Schwester in ihrem häuslichen Schaffen überraschen und auch meine Mutter kennen lernen, vielleicht nehmen Sie dann doch Anstoß an unserer Armut —" .Bin ich nicht selbst mein ganze» Leben lang ein armer Schlucker gewesen?" unterbrach der Musiker ihn. .Bin ich «S nicht heute noch? TS ist möglich, und ich hoffe e», daß ich binnen kurzem «in vermögender Mann werde; dann werden viele sich einfinden, um mir schöne Worte zu sagen, die doch nur meinem Geldbeutel gelten. — Warten Sie einen Augen- blick." ich,SO Gr blieb stehen und bot dem jungen Mann die Hand.