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2t. jöchstjche Jmmu^ft», «IHM tz«S es,»»«« Gchftß« »» die ««»ch». Lmed«S«PeNWG sie »sv« t« Jntereffe d- ,«nz« Gmsttest«,»«». sß»»tzl -1 -«chUfirt« al« DftGm «ch »« UOett« uch PO »fte »«tat ds» PftKiposteuftchen» siuMt«, EOutz d« Arßetter «,» -«ArßGGstjM. , weit« -«fthtE, H«s Königl. HOzftu»«»Ost« Nosck» DrWd« sttz« tzj, MGßMuug »DB H«tjOs HaahM«^ 1S1L in MeeSdsu mch H«r Mnm»««G EtodAat GHrß« DreSd« entrollt, ttn VUd der AttrrSrent«kass« Mr jßch- stich« Handnxrk«. ES felgt« bau» »och eia AuSttmftßovn allgemein inln,jst«r«dea Erfahrung« auf de« Gebiet« des Innung» wes«», der Gewerbegesetz-ebuug asm. Och nächstjährig, verbandst«- fall t» Leipzig abgehalten ««de«. — Ueber die Ernennung eines neuen Au ft ih Mi nisters hat man sich alsbald nach dem Htnschetden Tr. v. Ottos Vermutungen hingegeben, die einer festen Grundlage entbehren, da sicherlich «ine bestimmte Per sönlichkeit bisher nicht inS »luge gefaßt ist. Rm mei sten genannt lvird, wie der Dr. L. schreibt, neben dem Präsidenten des OberlandesgerichtS Dr. Börner der gegen- wärtige Generalstaatsanwalt Graf Vitzthum v. Eckstädt. Diese Vermutung liegt nahe, da nicht nur Dr. v. Otto, sondern auch Herr von Rüger, die sich beide hervor ragende Verdienste um den Staat während ihrer Mt- nistertätigkeit erworben haben, von dem Posten des Generalstaatsanwalts zur Leitung d«S Justizministe riums berufen wurden. Einer möglichen irrtümlichen Auffassung gegenüber sei übrigens bemerkt, daß die Frage des Vorsitzenden des Gesamtministeriums nicht der Lösung durch die Krone bedarf. Der Vorsitz im sächsischen Staat-Ministerium fleht jeweils dem dienst ältesten Minister zu, ohne daß ihm damit staatsrecht lich eine bevorzugte Stellung vor seinen ihm rang gleichen Ministerkollegen eingeräumt wäre. Gegenwärtig ist der Kriegsminister Generaloberst Freiherr von Hausen am längsten Minister, demnächst Kultusminister Tr. Beck. —* Der August, der morgen sei» Regiment antritt, hieß bei den alten Römern, deren Jahr nur zehn Monat« umfaßt«, ursprünglich Sextilis, d. h. sechster Monat. Später erhielt er vom Kaiser Augustus seinen jetzigen Namen. Der August ist der eigentliche Erntemonat. Die Sonne entfaltet gewöhnlich im August die größte Gluthitze obwohl sie schon im Juni ihren höchsten Stand erreicht hat und die Tag« längst wich« kürzer geworden sind. Das kommt daher, daß zur Zeit des höchsten Sonnenstandes Erde und Atmosphäre erst ungenügend erwärmt waren. Den gegenteiligen Fall find« wir m den eigentlichen Wintermonaten Januar und Februar: die Erde ist so abgekühlt, daß die seit Ende De zember zunehmende Sonnenwärme noch ohne Einfluß bleibt. Mr dm Landmann ist der August eine arbeitsreiche Zeit, den» mm gilt'S, dm Segen der Felder in die Scheunen zu bring« Darum wünscht er sich auch den August sonnig und warm, wie eS jn den alten Bauernregeln heißt: Im August viel Sonnenschein Läßt geraten Korn und Wein, oder: Der August muß Hitze haben, Sonst wird der Früchte Zahl und Güte begraben. D« August bringt auch daS Ende der herrlichen Ferien, und die Reisezeit geht ihrem Ende entgegen. Die lichten Aetherwellen in GotteS freier Natur habm un» wohlgetan, körperlich und geistig. Da» einsame, weltentlegene Dorf, die stumm«, kühle» Bergesriesen, der plaudernde Meeresstrand ließest un» dm Alltag vergessen, gaben unserer Seele eine aiäere Stimmung. Nun aber führt un» de» Lebens bittere Wirklichkeit wieder in de» lauten Lärm der Stadt zu ernste* Arbeit. Darum: Berg und Wald und Wiesental Liegen rings im Sonnenglast, Schlürfen laßt uns noch einmal Ihren Hauch mit heißer Hast! Eh' uns ruft vom Wiesengrund, Pon dem Meer, von lichter Alm Das Geschick mit stummem Mund Wieder in der Städte Qualm. Sieb en lehn. Sn der Deutschen Vchuhmacherfach- schule finden demnächst wieder Meisterkurse mit staatlicher Unterstützung der Teilnehmer statt. Der nächst« Kursus beginnt am 1. September d. I. und sind Anmeldungen hierzu an die Direktion der Deutschen Schuh macherfachschulk in Stedenlehn «inzuretchen. Russen, vet der hiesigen städtischen Sparkasse, so wie bet dem Spar- «nd Darlehnsverein wird auf alle Spareinlagen vom 1. August d. I. an die tägliche Ver zinsung «tngesührt. Dresden. Jn der Kaserne eines hiesig« Regiment» erschien am Sonnabmd abend ein jüngerer Mann in LeutnantSuntform, betrat verschied«» MannschaftSstubm und zeigte lebhafte» Int,reff« für da» Wohlbefinden, ein zelner Soldaten, welch, er dort antraf. Sin Feldwebel, dem schließlich da» v««hm« etwa» verdächtig vorkam, benachrichtigt« nun die Kriminalpolizei, welch« feststem«, daß der Vitreffend« Dekorationsmaler sei und auch die Uniform nur au» dekorativen Gründe« bet einem hiesig«» Maskeninstitut entliehe» hatte. Gr hetßt Johan« Skala und steht natürlich der Rangliste so fern wie «-glich. — Größere Warendiibstähle sind, wie jetzt festgestellt worden ist, seit ea. einem Jahr« in «inem hiesige», groß« Mode waren- und AuSstattungSgeschäft auSgisührt ward««. I» der eingeleitet« Untersuchung wurde festgestellt, daß der Pack« I. R. Bülow und desien Mutter, di« Zt«m«rman»S- ehefrau Mart« Anna »er». Bülow, sowie der Maschinist Mag Friedrich Böttcher und desi« Ehefrau di« gestohlen« Sach« mttoerkaust had«. Di« Krimiaalpoltzet entfaltet «in« eifrige Tätigkeit, nm die Spur« dieser Diebstähle noch »eiter ,« »«folge». — Reichskanzler Dr. v. Seth- mann Hollweg hat dem Minist« de» Aeußern Gras« Wtzchum v. Eckstädt anläßlich des ,dl«h«w de» Staats- Minister» Dr. ». Otto ch» herzlich» BelletbStelegremun zu- taffen« St «» 17. Postkuriosum v« hier zu melden. > 1«8 schickt« nwhxere Kinder dxr Pingel, 1hg« «Utter, eine «arje mit Mion«, und »war vom Weiche« Orte endliche als» fast »io, Jahre später, ch die Post zur Ablieferung Wo sie Mlten hat, konnte nicht genau ermit telt Mrdmr. Letder kam sie insofern doppelt zu spät, als Fra, 'Rings inzwischen »erstorben Ist. S5 da«. Ein, rech» unangenehene Uederraschung mußt« ta Ebersdorf »in, Wit«, mfahw«. Sie hatte övO0 Mark, di« sie an«-,liehen, aurückerhalt« und verwahrt« dies« ft» eftM gGtw« ipr-in dG Gin,». Mchrew tage darauf wollt« sie da« Geld zur Sparkasse trag«; doch e« »ar verschwuud«. Ihn Söhnchen hatte ha» viel, Geld entbnkt und 1« nah« Jäckel «ntw einem Mein vergraben. Das nette Früchtchen «mah« der groß« Summe 20 M. unh veranstaltet, dasftr mst sein« Schulkameraden im Jäckel ein Picknick. Rue dnrch da» energische Gingwtfe« sei««» Vormunds gchiavd e, schließlich die Tat ein und gab avch den Ort au. wo er da» Geld vergrab« hatte. Schaub au. Da» Kiruitzschtal und der von der Unwetterkatastrophe hart betroffene «Groß, Wasserfall" war« auch am Sonntag da» Zlel zahlreicher «utfiügler, die mit Grauen die furchtbar« Verwüstungen sahen. Se. Majestät der König, der jede» Jahr wiederholt den so idyllisch gelrg«« »Großen Wasserfall" mit vorlieb, auf sucht und sich zurzeit im Seebad befindet, wurde noch am DvnnmStag von dem vorsall telegraphisch in Kenntais ge setzt. Am Freitag lies von ihm folgend» Drahtantwort an Her« Lehmann ein: ,Se. Majestät der König hab« mit größter Anteilnahme die Zerpürnng Ihre» «llerhöchstihm so wohlbekannten Grundstücke» erfahren und lassen di, Hoffnung aussprechen, daß ,» Ihn« mit Gotte» Hilf« g«. lingen mvg«, Ihr Werk wieder aufzurichten. Majer Freih. v. Kvnnerltz, Flügeladjutant." Chemnitz. Gin mit drei Person«» besetztes Auto- mobil ühersuhr auf der Zschopau,r Straß« einen älteren, dort entlang gebend« Mann. Aus Veranlassung eine» An- wvhnwS wurde der Uebersahrene, der schwer verletzt und besinnungslos lim« blieb, in dem vutomodil noch dem vtadtkrankenhau» gefahren, er verstarb aber aus dem Wege dahin. Schönborn bei Mittweida. Jn vorvergongener Rach» entstand im Dachraume de» hiesig«, Gasthofe» au» noch unermittelter Ursache ein vrand, der sich mit groß» Schnelligkeit au»br«itete. Der Gasthof ist bi» aus die Um- sassung»mauern niedergebronnt. Hohe » stein - Ernstthal. Jn dem an der Bahn linie Hohenstein-Glauchau gelegenen Orte Kuhschnappel soll »in Naturtheater eröffnet werden. Glauchau. Der Verband Sächsisch-Thüringischer Webereien hatte beschlössen, ab 1. Oktober eine Erhöh ung der Weblvhne um 10—20 Prozent cintreten zu las sen. Hier tagte nun eine starkbesuchte Webervcrsamm- lung, die sich mit der Lohnerhöhung resp. dem neuen Lohntarif befaßte. Nach reger Debatte wurde beschlössen, die Lohnerhöhung als vollständig ungenügend zu er klären, und die Tcxtilarbeiterverbandsleitung einstim mig beauftragt, den Arbeitgebern neue Forderungen zu unterbreiten. Aue- Ter Steinbrecher Gläser aus Zschorlau kam beim Beseitigen von Abraum auf einem Felsen dem Rande zu nahe, stürzte 10-12 Meter herab und blieb mit zertrümmerter Schädeldecke lot liegen. Der Verun glückte war 46' Jahre alt, verheiratet und hinterläßt pepn Kinder, von denen das jüngste zwei Jahre alt ist .Seifhennersdorf. Durch Absturz von einem Pferde büßte Sonnabend nachmittag das fünfjährige Söhnchen des Arbeiters Schubert sein Leben ein. Ter Vater, der ein Fuhrwerk begleitete, hatte das Kind auf sein wiederholtes Bitten auf das Pferd gesetzt. Als die ses nun anzog, stürzte das Kind herab und wurde von dem Pferde getreten, wobei eS so schwere Verletzungen erlitt, daß eS alsbald starb. Adorf. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete sich iy der Familie ds Spinner» Johann Röder. Der Vater war auf Arbeit, di» Mutter Beere» suchen, die drei kleinen Kinder allein zu Hause. Hier spielt« di« 7jährige Marta und brr 4jährige Willi am Fenster. Da» Mädchen stürzte -w«t Stock hoch berab, den Bruder mit sich reißend. Der Klein« kam auf die Schwester zu lieg« und blieb unver sehrt, während Marta so schwere Innere Brrletzungrn erlitt, daß sie am Sonntag verstarb. — Einen plötzlichen Tod infolge Schlaganfall» erlitt der auf Besuch bet seinem Schwiegersohn in Hof weilend« vrauereibesitzer Lang« au» Malchow t. Mrckl. Er hatte sich mit einigen bekannten Herren zur Jagd auf WetderSgrüner Flur begeben; dort fiel er uw und verschied bald darauf, vet dem Falle hatte sich da» Gewehr entlad« und di« Ladung war dem Umgefavenen in» Bein gedrungen. Schöneck 1. v. Der Bau des neu« Amtsgericht», g,Hände», z« welchem die Stadt den Bauplatz unentgeltlich zur Verfügung stellt«, wird nunmehr begonnen. Schöneck hatte bereit» früher ein Amt»g«richt, da» jedoch mit dem von OelSuitz t. v. vereinigt wurde. Neuerdings hatte sich nun dieser Zustand al» nicht mehr recht haltbar erwiesen und dt, Stadt hatte lebhafte Anstrengungen gemocht, da» Amtsgericht zu erhalten. Grimma. Am schlimmst« in ganz Sachs« dürste wohl dt« Noanmgefahr ft» d« Wäldern de» Forstbeziek» Grimma fein. Auf «in« größer« Anzahl von Staat», forftrevi««, so i« Wermsdorf« Wald, im R«ul«t,tl Klößderg d«S Glast«« und 1« Planitzwald des Rann- Hof« Reviers, ist trotz umfang,eich,, Leimung« im Früh jahr «nd trotz groß« Ausdehnung d« Wipselkrankheie «in so stark« Falteeflug zu beobacht«, daß auch für nächste» Jahr di« Fortdauer, weun nicht die weiter« Ausdehnung d« Ro«m«plage befürchtet werd« muß. Ebenso find eine Aazahl Prtvatwaldung« »wisch« Wurzen und Naunhos, sowt» zwischea Laufigk und Stsertwolkwttz sehr stark »«- schädigt worden. Auf all« Staawsorstreoirren des Forst bezirk» find« zurzeit unter Herauzichung «Mr erreichbar« ArbettSkrästr »OU Kindern und GwachsW», W jsorg- sättige» Adsuchen d« Bestände statt. «Mr «öffnet. Mr die wLere Urberleiftmg dB Verkehrs sind jetzt folgende Ainderunge» in Aussicht gGommSu Word«: D« Hauptbahnhof übernimmt He» Verkehr in der Dichtung noch Halle in der Rocht von« 23. zum >4. September, in der Richtung nach Bitterfeld und Gaschwitz am 1. Oktober. Am 1. Oktober wird der Berliner Bahnhof für den Personen-, Gepäck- und Expreßgutverkehr vollständig, der Bayerische Bahnhof für den Schnell« und Eilzugsverkchr geschlossen. Besondere Maßnahmen sind für die Tage vom 24. bis SV. September vorgesehen. Bom 1. Oktober au verkehren Pendelzage zwischen dem Hanptbahnhof und dem Bayerischen Bahnhof zur Vermittlung veS Anschlusses. Die Schnell- und Eilzüge werden ohne Berührung des Bayerischen Bahnhofs nach und von dem Hauptbahnhof geführt. Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Dresdner Bahnhof werden nur die bestehenden Kurswagen überaeführt. Am 1. Oktober werden ferner neue Fahrpreise im Verkehr der preußischen wie der sächsischen Eisenbahnen mit dem Leipziger Hauptbahnhof ein« geführt. Znm Teil tret« hje neuen Sätze schon am 24- Sep tember in Kraft. Iß« t. AMi SfttnftülW ii Miet,. (Eigener Bericht.) I. S. Montag, den 29. und Dienstag, den 89. Juli 1912. Fabelhaftes Wetterglttck hatten die deutschen Sänger. Während in der Nacht zun, Montag und Dienstag strömender Regen nieder ging und den wirbelnden Staub löschte, lachte am Tag« Vie Sonne; und nach Tagen glühender Hitze umfächelte uns erfrischende Kühle. Schon vom frühen Morgen an waren dir Sänger auf den Beinen. Vormittag» '/,9 Uhr begannen in der imposanten, 182 Meter langen und 60 Meter breiten Sängerhalle die Proben. Wir Sachsen waren, da die Sängertribüne nur (!) 15009 Personen faßte, zur Mitwirkung in der zweiten, am Dienstag stattsindcnden Probe und Hauptaufsühruna verpflichtet, während wir am Montag der Probe zur ersten Aufführung »uzuhören berechtigt waren. Tie Bedachung der Halle, aus wasserdichtem Zwirnscgcltuche in Alt goldfarbe bestehend, vermittelte ein mildes, freundliches Licht, und wie auf einem Riesennadelkissen dicht -usammengestcckte Nadelköpsc, so leuchteten die Köpfe der großen Schar auf dem Podium und in dem 15 999 Zuhörer fassenden Parterre. Von den Galerien wehten 1609 Vereinsfähnen, einen Wert von 1'/, Million repräsc». tierend, während rechts von der Dirigentenkanzel das deutsche Bundeübanner und links die Fahne des Deutsch-Amerikanischen Bundes stand. Jubelnd wurden die Festdirigenten Professor Förstler-Stuttgart, Kgl. Musikdirektor W oh lge muth-Leipzig, Professor Felix Schmidt-Berlin, Univcrsitätsmusikdirekior Hans Schneider -Prag, Kgl. Musikdirektor Karl Hirsch -Nürnberg und Professor Max Meyer -Olbersleben aus Würzburg begrüßt. Beethovens Leonoren-Ouvcrture Nr. 3 eröffnete das 1. Konzert. Unübertreffliche Leistungen zeigte der Wiener Mannergesangverein unter Kremser und Kaloorfer. Durch die Masse des Sängerchors wirkten die Bnndeüchöre mit Orchester: „Tie Allmacht" von Schn- bert-Lißt und der etwas sehr auf den Effekt berechnete „Deutsche Heerbann" von Woyrsch. Volbach's „Ain Sicgfricdbrunnen" hin- gegen erlitt eben durch die Menge der zusammengewürfelten Scharen wesentliche Nachteile; der feine, poetische Reiz, dem Flügel staub der Falter vergleichbar, wurde verwischt, er verblaßte. Zn wundersamer Wirkung kamen aber die a cmppello-Chörc, unter denen Mohlgemuth'ö „Wie'ö daheim war", genau wie zum dies jährigen Jubelfest des Sängerbundes von. Meißner Land in Großenhain, äo oapo verlangt wurde. Die Dienstag-Auf führung zeigte, daß schon eine große Anzahl Sänger abgereist war, auch einige Riesaer hatten den Münchner Sonderzng benutzt, um von dort aus Oberbayern und das>Oberinntal zu bereisen. WendelS „Deutsches Lied", eine hervorragende Tonschöpfung, leitete dieses Konzert ein. Leider" waren den Schwierigkeiten des Werkes die weitaus meisten Bereine nicht gewachsen. Das Pianissimo des „PilgerchorcS" mit dem seriösen Schlußsatz gab den Chor darbietungen eine eigenartige Weihe, und Kremsers „Altnieder ländische Volkslieder" mit dem herrlichen Dankgcbet verlieh den künstlerischen Vorträgen der' Deutschen Sängerbundes, einen Ab schluß, wie er schöner, erhabener und erhebender nicht gedacht werden konnte. Wir Sachsen heimsten, von stürmischen Heilrufc» doppelt angefeuert, wieder besondere Ehre ein. Jüngst's „An die Mägdelein" und Wvblgemuth's ,,Jn der Fremde", beide Chöre von ihren Komponisten dirigiert erfuhren eine glänzende, begeistert applaudierte Wiedergabe. Bon neuem aber wutde die schon recht alte Erfahrung hier bestätigt, daß schlichte, einfache Volkslieder oder Lieder in volkstümlicher Fassung doch den tiefsten, schönsten Eindruck erzielen, und daß die Mühe für die Vorbereitung schwic» riger Kunstchöre sich im Rahmen von Masscnvarbietungen doch nicht so lohnt, wie sich das manche vorstellen wollen, — Prinz AlfonS wohnte den Aufführungen wieder bei und gab selbst oft das Zeichen zu ungestüm «tnsctzendem Beifall. Prinz» regent Luitpold und Kaiser Wilhelm sandten herzlich gehaltene Telegramme. — Die freien Stunden benutzten wir Riesaer zur Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt, der Burg, der Lorenz-, Frauen- und SebaldiuSkirche, de« Rathauses, des Germanischen und BerkehrS- museumS, des Bratwurstglöckle'L und des Pellerhause«. Am Abend ober versammelten sich Tausende:in LuitpoldShain zu solennen KommerSveranstaltungen. Die Nürnberger wendeten alles auf, ihren Gästen einen ange nehmen Aufenthalt zu bereiten. All« Museen gewährten unrnt- aeltlichen Eintritt, der „Fränkische Sourirr" vrrsorgte die Sänger kostenfrei mit der neuesten Zeitungsauflage; die Expedition versah eine Unmenge Exemplare mit Kreuzband und machte so dieselben sogar fertig zum Versand. Allen gegenteiligen Gerüchten zum Trotz waren die Preise für Getränke und Speisen billiger als in der sächsischen Heimat, und ein Maß Bier (1 Liter) war in den meisten Wirtschaften um 26 Pfennige zu haben. Am Dienstag Wend wurden die Ranzel, Rucksäcke und Taschen gepackt. Und während die Sangesbrüder vom „Amvhion" ist di« Tiroler Bera« wanderten und die vom „Orpheus" der bayrischen Residenz zustrebten, eilten die vom „Sängerkranz", einer liebens würdigen Einladung der Ilmenauer „Lyra" folgend, in die Thüringer Berge. Noch lange brachen sich die Klänge deutscher Lieder in den Hallen oes Nürnberger HauptbahnhofeS und al» Scheidegruß klang vieltausrndstimmtg der Schlußakkord der nationalen Feier auf der Höh« bewußten deutschen Volkstums: Grüß Gott! Grüß Gott mit Hellem Klang! Heil deutschem Wort und Sangl Kaust «ad Wissenschaft. Verblüffende Ergebnisse in der KrebSheilung hat ein württembergischer Arzt Tr. med. Adolf Zeller in Weilheim-Teck erzielt. Bei einer dort abgehaltenen Kon ferenz hervorragender Aerzte, darunter Geheimrat Cherny und vbermedizinalrat Dr. Scheuerten als Vertreter des Königlich Württembergischen MedizinalkoNegiums, er folgte die Vorstellung von Krebskranken, die Tr. Zeller nach ein« von ihm auSgearbetteten, vor der breiteren OeffenMchkeit noch geheim gehaltenen Methode der