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sich Wder zu frei«» vtrtschaftliche« Pereinl- gungen »usammenzuschlteßen, da diese bet der Wahl qäer Ekttta nicht durch Gesetze beschränkten Bereinig nn«n weit besser t« der Lage seien, eine Gesundung der wirft schafütchen Verhältnisse de» Handwerk» herbet-uführen. — Wtze-repe Gewerbetreibende, wie väcker, Meischer, Ma- terialwqrenhändler, die unter der Boykottierung ' ihrer Betriebe schwer zu leiden hatten, wünschen drillend, da- die Staat»regi«rung alsbald Mittel »Md Aage sinket, die Auswüchse der Koalition »frei- h«tt zu beseitigen. — Da» Retchsgesetz über die Siche rung der Vausorderungen, da» am 21. Juni 1009 in Least -«treten ist, hat nach den Auskünften mehrerer Berichterstatter -war verschiedene Mißstände im Bauge werbe beseitigt, jedoch haben sich zahlreiche Bauhand- werker, wie schon t» früheren Jähren, auch erneut wie der für eine baldige Einführung des zweiten Abschnittes diese» Gesetzes, betreffend die dingliche Sicherung der Bauforderungen, ausgesprochen, da sie sich nur von diesem Teile des Gesetzes eine hinreichende Sicherung ihrer Korderungen und somit einen Nutzen für ihr Ge- werbe versprechen. — Noch immer werden aus den Kreisen de» Bäckerhandwerks Klagen über die Durchführung der Bäckereiverordnung vom 25. Oktober 1806 laut, da namentlich den Inhabern kleiner Betriebe durch de» vollständigen Umbau und die vorschriftsmäßige Instand haltung ihrer Arbeitsräume unverhältnismäßig hohe Un- kosten erwachsen. Bon dem gleichen Gewerbe wird wie bi»her das in dem Kinderschutzgesetze vom 30. März 1803 enthaltene Verbot, Kinder zum Austragen des Frühstücksgebäckes zu verwenden, als sehr lästig em pfunden, da die Verwendung von Frauen und Lehrlingen zu diesem Zweck eine Erhöhung der Geschäftsunkosten und eine Schädigung Kes Betriebes verursacht. — Durch die Einführung, des 8 Uhr-Ladenschlusses sowie durch die kurze Verkaufszeit an den Sonn- tagen fühlen sich vor allem die mit Nahrungs- und Genußmitteln handelnden Gewerbetreibenden in ihrem Erwerbe beeinträchtigt. Es wird darauf hingewiesen, daß vor allem die Landbevölkerung ihre Einkäufe häufig erst «ach 8 Uhr abends und zum großen Teil nur an den Sonntagen bewirken könne, und diesen Kreisen der Be völkerung ausreichende Zeit zur Deckung ihrer Bedürf nisse gewährt werden müsse. Konditoren und Zigarren händler führen aus, daß die Verkaufszeit an den Sonn tagen für den Absatz ihrer Waren als Genußmittel von besonderer Bedeutung sei. Einige Händler mit Fleisch- und Wurstwaren sowie mit Wild und Geflügel halten bei der Bahnbesörderung die Einreihung dieser leichtverderblichen Waren in den Spezialtaris für bestimmte Eilgüter für sehr wünschenswert und weisen darauf hin, daß zur Erzielung gleichmäßiger Preise diese Hendungen ebenso wie Butter-, Kisch- und Obstsendungen behandelt iverden müßten. — Wie in den früheren Jähren wird von verschiedenen Gewerbetreibenden über die hohen Eingangszölle, die ip anderen Ländern erhoben werden, Klage geführt. Bor allem empfinden die in der Nähe der böhmischen Grenze wohnenden Handwerker die bei der Einfuhr deut scher Waren in Oesterreich erhobenen Zölle als erschwerend für ihr Geschäft. Die Ausfuhr von Erzeugnissen, wie kupferne Apparate für Brauereien, Maschinenteile, Werk zeuge, elektrische Apparate, Wagen, Sandsteine, Harmo nien, Spielwaren hat infolgedessen teilweise aufgehört. Andererseits führen mehrere Gewerbetreibende über die geringe Höhe der in Deutschland auf ausländische Waren gelegten Eingangszölle Beschwerde. So soll die Entwick lung der deutschen Handelsgärtnerei und des Blumen handels durch die starke Einfuhr von Blumen und Gemüse arrs Frankreich und Holland beeinträchtigt werden. Fer ner erschwert das billige Angebot eingeführter russischer und österreichischer Korbwaren den Absatz der sächsischen Korbmacher. dueigten Abnahme zu^ ^billigen Vretsen, spezd ^sür den Wiederverkauf.^ L Aukerdrv-erie Riesa H Frtedr. vütlner. «Ich war am Leibe mit einer kLvedto behaftet, welche mich durch da» ewige Jucken Lag und Nacht peinigte. In 14 Tagen hat Luvlrvr'» kntentH«- da« Uebel beseitigt. Diese Seife ist nicht 1.50M.,sondern100M. wert. Serg. M." L S». 50 Pfg. (15°/<>ig)u. 1.50M.<35°/,tg, stärkste Form). Dazu Lreek- Orsi»» lä 50 Pf., 75 Pf. re ). In der Etadtapothrke, in der Drogerie A. B. Heus «icke, Kr. Mtt«er, 0. 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Blutarmut wenig leistungs fähig, leicht reizbar, schwach». hinfälligsind.müffenMtbuchs horster Marksprndel Stark quelle trinken, «ine Kur von einig. Woche» genügt zumeist, um die Wangeo zu röten, Kraft u. Wohlbchagen, Frohsinn «. Lebensmut wieder eiukehren zulasten. von zahlr. Profest, u. Aerzten glänz, begutachtet. Fl. 95 Pf. bei «.«.Henuicke, O. Förster u. Kr. vüttuer, Drog„ u. in d. Stadtapotheke. NML«-l.MVIIIINf VM W8L Mw. -Ilblsvsrllggf Nir Md« llvä vmgssssüa ckurvk äw Mo«nllG«g,riddfUk „Mg-, stsggt, kornruk 383, Lldatr. 2, ad 1. Ott. 1912 8okütr«o»tr. 29. Vg^lggt lllkÜlt au krltzgll von 20 VI. — 1 Laetoo ad ru tiviovu kraiaan krai Laue. üZL" Lkwässruek WZ dlruitmltzfmb«-« Zishn« blend«nd writz, ohne d. Schmelz,u schad«», -«rrlich erstisch- schmeck. Zahm«««» kerwachs u. »ind.^-« woch. au««»., l Probetub« bo^. Sn d. Sutern, chyai«»»- tzlu»stell.Dr«»d«nallsttt.b«wund«t. Manv«rl.Pros».u.Eratiomust«dir««v.Lab» ratorium »Leo-, Dt«,d«n s »d. s. dMpoth.. »ro«., Arts.»«.Varfürnertrgrschüft««. llLul-VIviedvrvmv „Das glauben Sie ja selbst nicht," sagte er ruhig mit einem kleinen sarkastischen Lächeln um die schmalen, bartlosen Lippen. „Aber natürlich glaube ich eS," rief HeSkamp mit gezwunge- nerLebhaftigkeit,s„würdeich denn sonst mein Privatkonto heute noch mit fünfunddreißigtansend Gulden extra belasten?" „Fünfunddreißigtausend Gulden?" Leberecht Würmling legte die Feder fort, gab seinem Drehbock einen leichten Stoß und sah HeSkamp fest ins Gesicht. Jetzt waren die grauen Augen weit «nd groß geöffnet, und es blitzte dem jungen Chef etwas ganz eigenes aus ihnen entgegen. „Funfnnddreißigtausend Gulden?" wiederholte er, „ja, Herr HeSkamp, wie ist denn daS möglich — so, so gan- unerwartet und extra, und wann wollen Sie das Geld haben?" „Ich muß es morgen mittag haben unter allen Umstän den," seine Stimme zitterte, er war blaß und fand noch im mer nicht den Mut, den alten, treuen Berater anzusehen; der strich ein paarmal mit der dürren Hand über daS faltenreiche, kummervolle Gesicht und blickte dann still geradeaus vor sich nieder. Plötzlich glitt er von dem Drehsessel herab, und dicht an HeSkamp herantretend, legte er die Hanb auf seinen Arm. „Herr HeSkamp, nehmen Sie es einem alten Manne nicht übel, wenn er ein paar offene Worte mit Ihnen redet. Se hen Sie, ich kenne Sie ja von der Zeit an, als Sie noch im Tragkleidchen bei Ihrer Mutter auf dem Schoß saßen, und ich bin in Ihrer Firma beinahe fünfzig Jahre tätig. Herr HeS kamp, wir gehen bergab. Sie leben zu flott, Sie kümmern sich zu wenig umL Geschäft. Ihre Frau hat zu viel gebraucht, und das schlimmste — vor allem, Herr HeSkamp'—ist daS Spiel —" DerAngeredete zuckte zusammen und wich einenSchrittzuriick. „Würmling — Sie — täuschen sich, ich spiele wohl, ja — aber " „Lasten Sie dar „Aber", Herr HeSkamp, ich weiß eS bester. Da» Spiel ist Ihnen zur Leidenschaft geworden, ;und das ist schlimm, sehr schlimm, und verwünschen möchte ich den, der Sie dazu gebracht hat. Der vornehme, elegante Herr Schwager —" „Der ist «licht schuld, Würmling, der allein nicht — ge wiß nicht " verteidigte ihn HeSkamp. „Nicht? Na, wer denn? Ich kenne den Herrn zur Ge nüge; Sie haben sich für Ihre Frau und ihn ruiniert." HeSkaulp fuhr auf: „Lasten Sie meine Frau aus der Sache," rief er ungeduldig, „sie ist tot, ich habe sie unbeschreiblich geliebt, Spielgefährten. Koman von B. v. d. Lancken. 38 An «inem solchen freundlichen, sonnigen Tage war es, da faß Leberecht Würmling auf seinem Drehstuhl im Kontor, adoiert« unendlich lang« Zahlenreihen und machte dazu ein «rnste», bekümmerter Gesicht; aber daS Gesicht sah auch »rank und leidend au»; e» war, als hätte der Gram tiefe Fur chen und Falten hineingezeichnet. HeSkamp trat ein; auch ihn hatten die letzten Monate arg »«rändert. Frohsinn, Juaendlust, alles war aus seinen Zügen oarfchwunden zmit deniITode der vergötterten Fran hatte das Le- benNeiz und Wert für ihn verloren. Seit Wochen hatte er sich nichtum da« Geschäft gekümmert, und Würmling, der krankgewe- fpn war, hatte gestern erst seine Tätigkeit wieder ausgenommen. „Wie geht e», lieber Würmling," fragte der junge Chef, qn da» Pult de» Alten herantretend; sein Blick war unsicher, Hin ganze» Austreten etwa» verlegen; er fürchtete di« grauen Augen, und jetzt hoben st« sich und sahen ihn an, ernst, mah nend, vorwurfsvoll. 7,. „Wie soll e» gehen, Herr HeSkamp, danke sehr. Man hat sich eben nochmals wieder aufaerapvelt, da» ist auch Ne- Gmsache," entgegnet« Würmling. „Aber hier, Herr HeSkamp," «e schlug mit dem Handrücken auf die vor ihm liegenden Blät ter, „hier, scheint e» mir, ist viele» nicht, wie e» fein sollte, und 0v wir un» auch wieder auftappeln werden?" Gr zog die schmalen Schultern hoch. „Die BergwerkS-Aktien in Amerika, W»S fft eine gefährliche und, ich fürchte, verfehlte Spekulation." Georg He»kamv biß sich auf die Lippen und schwieg. < „Man muß auch mal riskieren," sagte er endlich, den rotblonden Schnurrbart streichend und zur Decke hinaufse- Hmd. Die großen Augen genierten ihn gar zu sehr. Unser« Firma ist ohne solch« unsicheren Geschäfte angesehen «Nd reich geworden," beharrte der Alte, „und gleich mit soft ch«n kolossalen Gummen sich zu engagieren!" »Pi« sehen Gespenster, Würmling, eS wird alle» gut gehen," meint« der andere, nervöse Unruhe in der Stimme. Dw «fürchteten Augen sahen mit einen» eigentümlichen Blick und au» Liebe zu ihr werde ich auch Maxwell nicht im Stiche las sen. Also — da» Geld muß da sein," setzte «unüberlegt hinzu. „Muß da sein," wiederholte der Alte tonlos, „muß da s«n — Herr HeSkamp — e» geht nicht." „Dann ist mein Schwager ruiniert," rief der andere, halb sinnlos vor Schreck. „Oder wir!" entgegnete mit trockener,heiserer Stimme Lebe recht Würmling. Georg HeSkamp trat einen Schritt zurück, sein Gesicht war erdfahl, er »nutzte sich am Pult halten, sein ganzer Körper bebte. „Würmling, wie ist das möglich?" Der alte Mann legte den Arm um die Schulter HeSkampS. Aber HeSkamp machte sich unwillig frei. „Und auch die Wechsel kommen in diesen Tagen," sagte er aufgeregt. „Welche Wechsel ?" Würmling war leichenblaß. „Zwei Wechsel in der Höhe von je zehntausend Gulden." „Auf Ihren Namen ausgestellt?" „Fa." Der Alte schwieg. „Die werden eingelvst," sagte er dann fest. Georg Her kamp sah ihn unsicher an. „Würmling, lieber Würmling," stotterte er. Dann dachte er an Maxwell. „Und die Ehrenschuld meines Schwager»?" fragte« unsicher. „Die geht un- nichts an," meinte der Alte rauh und wandte sich ab. „Würmling, ich — bitte Sie! Er hat keine Ahnung, wie e» um ihn steht, ich habe ihn absichtlich in Ungewißheit gekästen." «Er weiß es —. seit einigen Wochen — „Durch wen?" „Durch mich." „Würmling, wenn ich ihm jetzt in dieser Sache nicht helfe, geht er zu Grunde." „Mag er, zunächst kommt da» Hau- HeSkamp," sagte der Alte kalt. „Aber wenn wir die zwanzigtausend Gulden für die Wech sel schaffen, dann könuen wir auch die fünfunddreißigtau« send Gulden—" 200,20 „Nein, daS können »vir nicht, Herr HeSkamp. „Wir kön nen momentan gar nicht». Die Wechsel löse ich ei», ich."