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flndrud« viert« diesjährig, Gitzunglpuiod« de» »r^dner -gl. Schwurgerichtt fiel da« So« auch auf Herrn Kauf mann Ernst Richard Rasch In Riesa. —* Seit Wahren schon hat die SlrkuLknnst, de« Ba» dürfniS der Zett nach immer neuen, immer erregenderen Sensationen Rechnung tragend, zu Vorführungen gegrif fen, die vom Hergebrachten abweichend, dem Publikum UeberraschendeS boten. Wie die alten Römer im Zirku» warteten, wenn die Gladiatoren mit den Löwen kämpf ten, so wartet der moderne Kulturmensch im Zirkus, in der Hoffnung, eine gefährliche Nummer zu sehen, denn im Zirkus funktioniert heute mehr denn je dieses eigent ümliche höhere Herzklopfen, das unsere Neuzeit ge boren: die Sensation des Rekords. IM Zirkus T. BlumenseldWwe., der bekanntlich am Donnerstag, den 13. Jirni, ein allerdings nur zweitägiges Gastspiel in Riesa auf dem Schühenplah eröffnet, wurde in rich tiger Erkenntnis dieser Tatsachen für die beginnende Saison ein Programm zn^mmengestellt, da- eine un unterbrochene Kette von kaum zu schlagenden Rekorden enthält. Zunächst kommt Direktor Alex Blumenfeld mit ganz besonderen Ueberraschungen auf equestrischem Ge biete. Den Marstalk hat ec durch Ankauf zahlreicher Vollblutpferde remontiert, sodas; er eine wirkliche Augenweide für jeden Pferdefreund und SportSmann bildet. Neu ausgenommen wurden in das Programm eine ganze Reihe bisher unerhörter erotischer Dressurwun der, sodatz Zirkus S. Blumenfeld Wive. heute über eine formidable zoologische Schau mit 6 Elefanten, 10 Ka melen, Nilpferden, Löwen, Zebras, Zebus, LamaS, Anti lopen, Känguruh, Bären nsw. verfügt. Den höchsten Trumpf spielt die berühmte Zirkusgesellschaft diesmal mit der sensationellen Kombinationsdressur auS, in der Elefanten mit Löwen, diese ebenbürtigen Gegner des Tierreichs, gezwungen werden, gemeinsam dem Willen des Herrn der Schöpfung sich zu neigen. DaS Morgen land, iu dem der glühend«? Traum von Mohammeds Paradies geträumt wurde, entsandte in den Zirkus Blumcnfeld eine malerische Reiterphantasia, die durch acht pracbtvolle Kamele ein höchst pittoreskes Gepräge erhält. Nicht minder sehenswert ist die Bärengrnppe, deren Tiere den gefährlichen Saltomortale zeigen. Auch die zweibeinigen Künstler sind „Stars", deren Eilgage- ment sich zum Teil nur durch Zahlung erheblicher Kon ventionalstrafen ermöglichen ließ, da einige dieser Ar tisten durch langfristige Kontrakte im Auslände gebun den waren. Jedenfalls können wir dem ZirkuSfreund ganz besondere Genüsse in Aussicht stellen und die am 13. Juni stattfindendc Galaprcmicre wird ein gesellschaft liches und sportliches Ereignis, eine Elitevorstellung ersten Ranges bilden. Der Billcttvorverkauf zu ermäßig- ten Preisen befindet sich bei .Herrn Wilh. Frenzel, Wet- tinerstraße 2. - - —)( Wochenspielplan des Königlichen Schau- spielhauses vom 10. bis 17. Juni 1912. Montag: „Die Erziehung zur Ehe". „Lottckens Geburtstag". Dienstag: „Eine Frau ohne Bedeutung". Mittwoch: „Der Tor und der Tod". „Wetterleuchten". Donnerstag: „Ein Fallisft. ment" (Ernst o. Possart a. G). Freitag: „Komödie der Liebe". Sonnabend: „Nathan der Weise" (Ernst v. Possart a.T.). Sonntag: „Der Tor und der Tod". „Wetterleuchten". Montag: „Ein Fallissiment". —)( DaS Husar en regim ent Otr. 20 in Bautzen hat sich gestern zu Schießübungen nach dem Truppen übungsplätze Zeithain mittel« Fußmärsche« begeben. Die Rückkehr in die Garnison erfolgt am 10. Juli. —* Die Post holt abzusendend« Pakete au« der Wohnung ob gegen eine Gebühr von 10 Pfg. für jede« Paket. Die Abholung erfolgt durch die Paketbesteller. An träge können schriftlich mit unfrankierter Postkarte oder durch Fernsprecher gestcät werden. —X Unstreitig gehört zu den Kulturerrungenschaften der letzten Jahrzehnte die Verringerung der Sterblichkeit oder die LebenSverlängerung durch hygienische und sozialpolitische Maßnahmen. Erfreulicherweise hat in Sachsen die Sterblich keit abgenommen. So starben im Jahre 1880 in Sachsen ca. 92300 Personen, im Jahre 1908 trotz bedeutender Volks- Vermehrung nur 84870 Personen. Auf andere Weise ver anschaulicht ergiebt sich folgendes Bild: Im Jahre 1880 kamen auf 1000 Köpfe der Bevölkerung 31,18 Todesfälle, im Jahre 1908 aber nur 18,1. Selbstverständlich ist die Sterblichkeit in den verschiedenen Perioden verschieden. So ist z. B. die Säuglingssterblichkeit nur um einen ganz mini malen Bruchteil gesunken, aber die Abnahme der Sterblichkeit macht sich ganz besonders in den höheren Altersstufen be merkbar, zeigen doch die wissenschaftlichen Sterbetafeln, daß in den letzten 10 Jahren mehr als 4000 mehr in das militärpflichtige Alter gebracht wurden als vordem und da» 50. Lebensjahr erreichten über 5000 mehr als früher. —88 Der Kaufmann Kaiser wurde vom Dresdner Schöffengericht in eine Geldstrafe von 10 M. genommen, weil er wiederholt Schweine geschlachtet und per- pfundet hatte. Der Angeklagte, der ein Kolonial-, Fett- und Fletschwarengeschäft betreibt, hatte tm Jahre 1911 24 junge Schweine gekauft, die er zu mästen und dann tm fetten Zustande zu verkaufen beabsichtigte. Da thm aber schließlich die Preise für fett« Schweine nicht genügten, schlachtete er nach und nach 16 Stück selbst und verkauft« das Fleisch an nicht zu seinem Hausstand« gehörige Per sonen. Auf Erund diele« Sachverhalt« war gegen thn wegen vergehen« nach 88 16, 147,2 R.-E.-0. durch «traf, befehl eine Geldstrafe von 80 M. festgesetzt, weil er tm Winter eine gewerbliche Anlage, zu der mit Rücksicht auf die Lage und Beschaffenheit der Betrieb«stätte ein« be sondere Genehmigung erforderlich ist, nämlich eine Schlächterei, ohne Genehmigung errichtet habe. Er hatte dagegen Ein- sprach erhoben, der aber nur hinsichtlich der Etrafhöhe für begründe» angesehen worden ist. Di« Tätigkeit de« Angeklagten stellt, so führt da« Amtegericht aus, einen Gewerbebetrieb dar, der darauf hinzielte, durch wiederholte Handlungen, nämlich da« Schlachten von Schweinen, einen Gewinn D« erzielen. Da« Gesetz verlanat zur Errichtung der geserblichm Anlage einer Schlächterei di« Genehmig»«, der vern»»l1«»>DH«h-rde. Lief» hat der Angeklagte nicht "eingeholt. Ein» Gewerblich« Anina«, h. h. «in« Anlage zum -»eck« eine« Gnoerdebetrtede«, liegt hier »ar. Daß der Angeklagte Rist«, sonderen Gchlachttaa« -ergerichte» h-b«, sei uaerhedllch. Da« fortgesetzt« Schlechten auf leine« Hofran« erfüll« den Begriff «in« Schlächterei. Da» Bestehe» besonderer Vorrichtung«, sch nicht erforderlich. Der Angeklagte hätte daher bi« Genehmigung de» Stadt rat,« etnbolen müssen. Da er die» »nterlaffen habe, sei er au« ß 142,2 zu bestrafe«. Da« Gericht habe da« Strafmaß mit Rücksicht darauf, daß der Angeklagte in Unkennini» der gefetzltcheu Vorschrift gehandelt habe, er- mäßigt. — Der Varverkauf ber EtntritUkart«, >u den Ver anstaltungen de» Sängerdnude» de« Meißner Lande« an läßlich feine« 50jährigen JubNäumS-vundeSfeste« in Großenhain am Sonnabend, den 15. Juni und Sonn- tag, de« 16. Jun», bch denen »00 Sänger und 50 Musik«, sowie heroorragend« Solisten Mitwirken, hat «unmehr ein- gefetzt. Di« Eintrittspreis« sind so mäßig bemessen worden, daß jedermann di« Veranstaltungen besuchen kann. In«, besonder, wird aus di« bedeutenden Ermäßigungen der Preis« für da» Kirchenkonzert und do« Hauplkon,ert in der Festhall» im Varoerkauf gegenüber ben Tagebkaffenpreisen hing,wirsen. Die Festlegung hofft und bittet, daß da« Publikum im eigenen Iniereffe und zur Gnilastunq der Tageskassen di« Gintrtttbkarten bei den Vorverkaufbstrllen entnimmt. Diese sind: Arthur Hentz«, vuchbandlung. Otto Setser». Vuckhandlung, Anton Weißbach, Buchhandlung. G. Verger. Papiergeschäft, sämtlich in Großenhain. Ein trittskarten sür die numerierten Plätze: 1. Platz (1. Empore) tm Kirchenkonzert. Sperrsitz und 1. Platz tm Haupt- konzert in der Festhall« sind nur bet Arthur Hentze zu haben. Die Eintrittspreis« sind auf den Plakaten und in den Inseraten in den TageSzettungrn ersichtlich. Vorausbestellungen von auswärts sind unter Uebersendung de« vetrageS zuzüglich 1b Pfg. VersendungSgebllhren an di« Buchhandlung von Arthur Hentze in Großenhain zu richten. Der Vorverkauf wird Sonnabend, den 15. Juni, abend« 8 Uhr geschloffen. Schließlich sei noch darauf auf- merksam gemacht, daß auch dt« Hauptprobe am Tonn- abend, den 15. Juni, nachmittag« 4V, Uhr, und der Fest, kommer« abend« 8 Uhr in der Festhalle öffentlich sind. Für Schüler und Schülerinnen werden billige Eintritt«, karten zu der Hauptprobe zum Preise von 20 Pfg. aus gegeben. Lommatzsch. Die Einbrüche in unserer näheren Um gebung wollen nicht aufhören. So ist in der Nacht zum Donnerstag in der Mühle in Eulitz und bei Herrn Guts besitzer Uhlemann in Raßlitz und heute nacht bei Frau verw. Fiedler in Großkagen eingebrochen worden. In Großkagen sind dem Dieb ca. 130 Mark in bar und ein Bankbuch der Mitteldeutschen Privatbank, lautend auf ra. 1300 Mark, in die Hände gefallen; das Bankbuch ist gesperrt worden. Von dem Täter hat man noch keine Spur. Marbach bei Nossen. Am Montag stürzte der im 80. Lebensjahre stehende, noch völlig rüstige GutSaus- zügler Herr Ernst Mühlberg vom Scheunenbalkon und starb an den dadurch erhaltenen inneren Verletzungen. * Moritzburg. Da» 40 jährige Bestehen wird die Brüderanstalt mit Rettung-Hau« Moritzburg durch ein JahreSfest Sonntag, den 16. Juni feiern. Uhr wird in der neu hergestellten Anstaltskapelle «in Festgottesdienst mit Predigt de« Herrn Hofprediger Konsistorialrat Kretzsch- mar aus Dresden stattflnden. Im weiteren Verlauf werden die Anflalttgeistllchen au« der Arbeit berichten. Den Schluß de« Feste« wird ein Rundgang durch die Anstalt bilden. Alle Freunde de« Liebelwerke« sind zur Mitfetrr herzlich eingeladen. )( Dresden. Der König nahm heute vormittag in der Billa Wachivitz die Borträge des Staatsministers Grafen Vitzthum v. «Cckstädt und des Abteilungschefs im Kriegsministerium Generalmajors v. Wilsdorf entgegen. Dre« den. Am 12. August 1911 verstarb zu Vertin. Neu-Tölln, Am Wasser 20. der Königlich« Münzmedaillrur Otto Schultz. Zu Erben seine« nicht unbeträchtlichen Nach, lasse« hat er unter anderem mit einem Anteil von zwei Fünfzehnteln seinen unehelichen Sohn Konrad eingesetzt. Der Famtliename de« Erben fehlt in dem Testament. Ber- schieden« Anhaltspunkte sprechen dafür, daß der Gesuchte 1881 oder 1882 in Triest geboren ist und Siöckl oder Stückig oder Stücklrr heißt; eventuell kommt auch Dresden al« Geburttort in Frage. Der Grbe wird aufgefordert, sich bet Justtzrat Dr. A. Auch« nnd Dr. P. vauer, Berlin 0. 17. Groß« Frankfurter Straße 141, zunächst schriftlich zu melden. Mitteilungen, welche zur Ermittlung de« gr- suchten Erben führen, werden angemessen honoriert. Dresden. Zur veobachtung der Einwirkungen de« neuen Forst, und Feldstrafgesetzr« auf den Touristenverkehr haben der Erzgebtrg«oerein, der GebirgSoerein für die Sächsisch« Schweiz, der verband Bogtiändischer Gebirg«. vereine und der Lausitzer Gebirg«verein«verband Lufatia einen gemeinsamen LandrSauSschuß eingesetzt, der vermittelnd «ingrrisen und Ausschreitungen de« Publikum« bekämpfen soll. Di« Staattregterung hat den in Frage kommenden vehvrden Anweisung erteilt, dem Sande«au«schuffe wohl- wollende Unterstützung zuteil werden zu lassen. Tharandt. Bon einem „bellen" Jungen wird be richtet: In der hiesigen Schule werden die Abc-Schützen mit der Kunst Adam Riese« vertraut gemacht. Lehrer: „Fritz, wenn ich 2 Aepfel herlrae und nehme einen weg, wie viele bleiben übrig?" Fritz: „Na leg se nor erscht her!" )( Raveberg. Dir Stadt steht seit heute tm Zeichen der Ausstellung sür da« Gastwtrttgewerbe, heimisch« In dustrie und Kochkunst. Di« Ausstellung ist von rund 150 Aittstellera beirtzt. Heute vormittag 11»/, Uhr erfolgte die feierliche Eröffnung durch den Bürgermeister Bauer. Dt« Stadt ist festlich geschmückt, vor der Radeberger Export- birrbrauerrt ist ein« originelle Ehrenpforte errichtet, ein mächtig«», au» Bierfässern gebildete» Stadttor. In V»r- bindvug mit der Ausstellung beginnt am Montag die 26. Jahreshauptversammlung de» Sächsische« Gastwtrtiverdaudtt. Da« Ministerium de« Innern hat »ter Stnattpreis» svr di, Ausstellung gestiftet. Bautzen. Die städtischen Kollegien bewilligten dem Stadtbaurat Göhre und Elektrizitätswerksdirektor Hirche in Anerkennung ihrer Verdienste um die ^lustigen Kabel- Verkäufe Gratifikationen im Betrage von 3000 bezw 2000 Mark. Die genannten Beamten hatten unter Au-nützung einer günstigen Marktlage größere Mengen elektischer Leitungskabel angekauft, deren Weiterverkauf der Stadt- kasse einen Reingewinn von etwa 120000 Martz brachte. )( Löbau. Beim Nachgteßen von Spirttu« tn einen Spirituskocher erlitt die BahnarbetterSsrau Geier durch Explosion der blechernen SpirituSkanne lebenlgefährliche Brandwunden. Kamenz. Durch vorzeitiges LoSgehen eine« Spreng, schlisse» verunglückten in einem Bruche bei Mesa der Bruch meister und 2 Arbeiter so schwer, daß 2 der Leute ins Barmherzigkeitsstift nach Kamenz überführt werden mußten. Posta. Der Gedenkstein in Posta, errichtet aus Be- fehl des Königs, beansprucht noch immer das lebhaf- teste Interesse der zahlreichen Ausflügler, die der säch- fischen Schweiz auf den Dampfern einen Besuch abstattcn wollen. Am Mittwoch abend gegen M Uhr befanden sich auf dem stromab fahrenden fahrplanmäßigen Schiff eine Anzahl Artilleristen. Kurz vor dem Denkmal fuhr es langsam, ein Offizier kommandierte: „Stillgestanden". Die Offiziere salutierten und die Musik spielte: ,Hch hott' einen Kameraden", eine sinnige Ehrung der am 12. September v. I. verunglückten Manen. Am Sonntag früh gegen 9 Uhr spielte eine Kapelle an Bord eines Dampfers, der einen Verein stromauf trug, das alte Sol datenlied: „Morgenrot, Morgenrot". « Chemnitz. Beim Baben in einem Steinbruchtelch an der Glösaer Straße in Hilbersdorf ertrank Freitag vor- mittaa ein neun Jayre alter Knabe namen« Göbel. -- Am Donnerstag abend wurde im Truthwalde vom Förster die Leiche eine» Manne« aufgefunden. Man vermutet, daß e« sich um den Täter de« kürzlich an jener Stelle verübten Mordversuche« auf die Frau Malz au« Chemnitz handelt. Bad-Elster. Der amerikanische Konsul Dr. Wins- low, der früher in Plauen das Konsulat innehatte, benutzte in mehreren Fällen eine falsche Ausweiskarte zur freien Eisen bahnfahrt 2. Klasse von Plauen nach Bad-Elster. Endlich wurde er einmal in Bad-Elster ertappt. Dr. Winslow, der sein Vermögen auf eine Million angegeben hatte und ins Ausland ging, erhielt für die Fälschung 1 Woche Gefängnis und 300 Mk. Geldstrafe. Oelsnitz i. B. Wundstarrkrampf brachte dem 18 Jahre alten Bäckergesellen Trompler inr nahen Raschau einen schnellen, schmerzhaften Tod. Ter junge Mann hatte sich bei der.Arbeit einen .Holzsplitter unter einen Fingernagel gestochen, nachdem der Fremdkörper ent fernt worden war, aber der geringfügig scheinenden Ber. letzpng keine Beachtung geschenkt. Als dann heftige Schmerzen eintratcn, ordnete der hiuzugczogene Arzt die Unterbringung im Zwickauer Krank'enstiste an. Dort ist er, ohne daß man ihm Hilfe bringen konnte, an Wundstarrkrampf gestorben. Plaue» i. B. Der Komik entbehrt ein Einbruchs diebstahl nichts der nachts in einem« Restaurant in Plauen beabsichtigt war. »Burschen stiegen in die Schankräume ein, erbrachen dort den Schanktisch und stellten sich meh- rere Flaschen Wein und eine Portion Zigarren zurecht. Nicht genug damit, versuchten sie auch noch den Geld lasten eines automatischen Klaviers zu erbrechen. Kaum hatten sie diese „Arbeit" begonnen, da fing das Klavier aber auch schon an zu spielen. Verdutzt hielten die Ein brecher inne, und im nächsten Moment ergriffen sie auch schon die Flucht, Wein und Zigarren im Stiche lassend. — Vorgestern abend wurde in Oberlosa die fünfjährige Tochter Anna des Fabrikarbeiters Hoffmann von dem Automobil eines Plauener Spitzenfabrikanten überfahren und getötet. Wen die Schuld trifft, konnte bisher noch nicht festgestellt werden. )( Plauen. Der Stickmaschinenbesttzer Max Alwin Lorenz au« Werda wurde wegen fahrlässiger Tötung zu drei Monaten Gesängnt« verurteilt. Sr hatte einen Jagd- treiber angeschofsen und so schwer verletzt, daß dieser nach fünftägigem Krankenlager verstarb. — DaS schwere Ge» Witter, da« gestern Über da« Vogtland niederging, hat großen Schaden angerichtet. Der Regen goß in Strömen, sodaß die Feuerwehr wiederholt alarmiert werden mußte, nm da« in di« Keller eingedrungene Wasser herauSzupumpen. In der Nähe von Gößnitz schlug der Blitz in die Scheune de« Guttbesitzer« Seifert ein und zündete. Wertvolle landwirtschaftttche Maschinen sind den Flammen zum Opfer gefallen. Leipzig. Die Gartenstadt Leipzig-Marienbrunn, ein neues großes Unternehmen auf dem Gebiete des Klein- Wohnungsbaus, hat jetzt das Stadium des Projekts über wunden und wird binnen kurzem der Gegend am BSl- kerschlachtdenkmal einen anmutigen Charakter und reiz, vollen Abschluß gegen die schematischen Fabrik- und Ar beitsviertel der Umgegend verleihen. In ihrer Sitzung am Mittwoch stimmten die leipziger Stadtverordneten dem Erbpachtvertrag zu, laut dem der Gartenstadt 85 000 Quadratmeter Bauland zu 3 vrozentiger Verzinsung und ein Baudarlehen von 2 Millionen Mark, dessen erste Rate 1025 000 Mark beträgt, zur Verfügung gestellt wer- den. 75 Prozent sämtlicher Wohnungen sind als Klein- Wohnungen bis zu einem jährlichen Mietpreis von 450 Mark herzustellen. Bis zu 80 Prozent der Kleinwoh nungen müssen an versicherungspflichtige Personen ver mietet werden. Mit der Internationalen Baufachaus stellung des kommenden Jahres wird die Gartenstadt durch eine Schwebebahn verbunden sein. Leipzig. Der Gemeinderat zu Schönefeld hat sich nunmehr einverstanden erklärt, daß al« Einverleibung«- termin der 1. Januar 1913 in Aussicht genommen werd», nachdem der Rat der Stad» Leipzig mltgrteilt hatten daß di« Beibehaltung de» 1. Jult al» EtnoerleibllngStermtu