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rrlaffen worden find. Während Koch zu seiner Familie nach Siebenlehn zurückgekehri ist, hat varthel, wie man sagt, ein« gut« Anstellung in Plauen t. v. gesunden. Augustusburg. Für di« Exekutiobeamten der Kgl.' Polizeidtrektion zu Dresden wird in unmittelbarer Nähe des fiskalischen Waldes und der Pillevkoloni« «in Ferien heim errichtet, das etwa 10V Personen Platz bieten soll. Di« vaukosten sowie di« Innenausstattung find aus etwa 100 000 vl. veranschlagt. Das während des ganzen Jahres geöffnete Heim wird nach einem Sntwurfe hergeftellt, der di« Zustimmung einiger der hervorragendsten Architekten unserer Hanpt- und Residenzstadt gesunden hat. Aus diesem Grunde ist anzunehmen, daß da» Gebäude unserem Bergstädtchen zur Zierde gereichen wird, vei der hiesigen, in wirtschaftlicher Beziehung hauptsächlich aus den Fremden verkehr angewiesenen Einwohnerschaft wird das Bauprojekt mit großer Freude begrüßt. Schandau. Während der Feiertage ereigneten sich im Lchrammsteingebiet zwei Touristenunsälle. Boy einem Felsen der Echrammstetne stürzte ein einer Dresdner Kletter vereinigung angehöriger junger Kraxler ab. Der Verun glückte wurde in di« Schrammsteinbaude gebracht, und nach ärztlicher Hilfeleistung nach Dritten tranlportiert. Bon einem anderen Felsen rutscht« «in Mitglied einer Berliner Jugendabteilung ab und blieb mit doppeltem Armbruch liegen. Der junge Mann wurde in da» Schandaurr Kran kenhau» gebracht. Zwickau. Wegen Streikoergehen gegen Arbeit»- willige beim jüngsten Bergarbeiterstreik wurden vom hiesigen Schöffengericht die vergarbeiterSsrau Decker zu 3 und Berg arbeiter Dietz« zu 6 Tagen Tefängni» verurteilt. Netzschkau. Der Baumeister Letstner ist in seiner Behausung so unglücklich gestürzt, daß er ein« schwere Gehirnerschütterung erlitt und an deren Folgen gestorben ist. Johanngeorgenstadt. DieAutomobilverbindung Reichenbach—Eibenstock—Johanngeorgenstadt soll durch eine Gesellschaft, an deren Spitze die Länderbank steht, über die bekannte „Dreckschänke- nach Platten und Gott«»gab Fort setzung erhalten. Raschau bei Schwarzenberg. Der Monteur Groß von hier, der durch eine Starkstromleitung schwere Ver brennungen erlitten hatte, ist im König!. Krankenstist zu Zwickau seine» Verletzungen erlegen. Brambach. Für das Wasser der Radiumquelle hat die Sprudelgesellschaft außerordentlich hohe Preise fest gesetzt. Eine Flasche diese» stärksten Radiumwafler» der Welt soll nicht weniger al» 1,50 Mark kosten. In den Kreisen der Aerzte ist man über diese hohen Preise außer ordentlich erstaunt, und e» macht sich eine Bewegung geltend, hiergegen Front zu machen. Borna b. Leipzig. Wie gemeldet, wurde dieser Tage der Gchachtmeister Will). Danz am Wege von Großzössen nach Witznitz schwer verletzt aufgefunden. Danz wurde nach dem Leipziger Krankenhau» gebracht, wo er bald feinen Verletzungen erlag. E» wurde zunächst angenommen, daß Danz überfallen und beraubt worden sei. Wie jedoch jetzt dem „Bornaer Tageblatt" gemeldet wird, hat die gericht»- ärztliche Obduktion, sowie die Untersuchung ergeben, daß sich der ursprüngliche Verdacht eine» Raubmorde« nicht aufrecht erhallen läßt. Danz hatte einen komplizierten Schädelbruch, einen rechtsseitigen Gchlüffelbeinbruch, sowie Rippenbrüche erlitten, und zwar zweifelsohne dadurch, daß er mit seinem Fahrrade in den Straßengraben geriet und stürzte. Als er dann besinnungslos dalag, haben im Laufe der Nacht noch nicht ermittelte Personen dem Unglücklichen, statt ihm Hilfe zu bringen, das Portemonnaie mit 25 M. Inhalt und Uhr wie Kette geraubt. Leipzig. Wie berichtet, hat am 23. Mai früh eine unbekannte Frauen»person vom WilhelmSsteg in L.-Gohlt« au» ein etwa 9 Tage alte» Kind weiblichen Geschlecht» in die Pleiße geworfen, da» von Vorübergehenden aber noch lebend aus dem Wasser gezogen wurde, während di« Un bekannte entkommen war. Durch die energisch betriebenen Nachforschungen der Kriminalpolizei gelang e« jetzt, die Mutter de» Kinde», welche sich de» kleinen Wesen» ent ledigen wollte, zu ermitteln. Diese, da» 22 Jahr« alte Dienstmädchen Rosa Frida Selma Nppiß au« Hellingen, war nach der Tat nach Hildburghausen abgeretst. Sie wurde dort durch einen hiesigen Kriminalbeamten verhaftet und nach hier übergeflihrt. Leipzig. Die nationale Flugzeugspende, die in allen Teilen de« Reiche» einen glänzenden Erfolg erzielte, ist auch im dunklen Erdteil mit großer Begeisterung aus genommen worden. So erhielten jetzt die „Leipziger Neuesten Nachrichten" au« Deutsch-Ostafrika einen Beitrag von 10 M. zu ihrer inzwischen schon abgeschlossenen Flug- zeugsammlung. Die Spende ist, wie die übrigen gesammelten Gelder, dem Sächsischen Kriegsministerium zur Verfügung gestellt worden. Leipzig. Nachdem vor kurzem unter zahlreicher Beteiligung aller Bevölkerungsschichten der Schlußstein -um Leipziger Völkerschlachtdenkmal gelegt worden ist, gehen jetzt die Arbeiten am inneren Auttav, an den Gartenanlagen und die Niederlegung de« Gerüste« rasch ihrer Vollendung entgegen. Die Krone de« Denkmal« ist bereit» von Ge- rüsten freigelegt. In den Kuppelräumen und den Mu- seum«zimmern sind nur noch kleinere bildhauerische Arbeiten auszuführen. Der 12 000 Quadratmeter große Denkmal«, tetch wird demnächst gefüllt werden. Zu den Pfingstfeier- tagen erfreute sich da« Denkmal eine« so gewaltigen Be such«, wie er bisher noch niemals verzeichnet wurde. Fünf Führer leiteten vom frühen Morgen bi« zum späten Abend di« Besucher durch die gigantischen Räum« de« Riesenbau«». Hoffentlich trägt die« starke allgemeine Interesse auch zur Förderung der Opferwilltgkett bei, da zu den Baukosten immer noch 1 Million Mark fehlt. Knast and Wissenschaft. CK. Arthur Nikisch über seine Kunst des Dirigierens. Arthur Nikisch hat sich über seine Ziele Und Absichten beim Dirigieren einem Interviewer der Zeitschrift „Musical America" gegenüber in interessanter und überraschender Weise aulgeftncochen- Der Grundton seine» Selbstbekenntnisses klang darin au», daß er be stimmte „technische Ziele überhaupt nicht verfolge. -.Wenn mich einer meiner Kollegen", meinte er, r.nach einem Konzert fragen würde, wie ich diese oder jene besondere Wirkung hervorgebracht habe, so wäre ich unfähig, ihm darauf -u antworten. Man fragt mich, wie ich mein Fühlen meinen Musikern mittetle; ich tue es einfach, ohne daß ich weiß, wie. Wenn ich eine Komposition dirigiere, so ist es die erregende Macht der Musik, die mich fortreißt. Ich folge durchaus keinen bestimmten und festen Regeln der Interpretation. Ich setze mich nicht etwa hin und denke mir im voraus! au», wie ich nun jede Note eines Werke» spielen lassen werde. So wechselt denn meine Interpretation in Einzelheiten fast bei jedem Konzert, in Ueberetnstimmung mit den Mäch ten de» Gefühl», die in mir besonder» stark erregt wer den. Abe« ich bemerke ausdrücklich: nur in Einzelheiten. Eine Symphonie Beethoven» heute in einer bestimmten Weise zui erkbben und morgen in einem völlig verschie denen Stil, da» wäre ebenso lächerlich wie unlogisch. Das wäro nur der Trick eines Gauklers und hätte mit Kunst nichts zu tun." CK. Neues von der amerikanische,» Ge fahr auf dem Kunstmarkt. Aus den letzten Ta gen liegen wieder zwei neue Meldungen über den Ver kauf von Meisterwerken europäischer Kunst nach Amerika vor. In erster Linie ist einer der größten und be deutendsten Rembrandts, die bisher nach Amerika gelangt sind, „Die. Ehebrecherin vor Christus" von Sedelmeyer, an einen» bekannten Sammler verkauft worden. Der Name de» Käufers und der Preis werden nicht bekannt ge macht, aber Verhandlungen über das Werk wurden ein mal bei einer Schätzung de- Wertes auf 1 Million Mark begonnen. Ferner wurde ein Werk von Milkt „Nährende Frau" von Louis Ralston an einen amerikanischen Samm ler verkauft; auch in diesem Falle ist der Preis nicht bekannt, und man weiß nur, daß 200000 FrS. für das Bild zurückgewiesen wurden. Damit ist die Liste der nach Amerika ausgewanderten Kunstwerke, die der Cice rone in seiner neuesten Nummer zusammenstellt, wie der erweitert. Der bekannte Sammler Benjamin Altman hat in jüngster Zeit folgende Bilder ersten Ranges sei ner bedeutenden Sammlung einverleibt: Francias „Por trät de» Federigo Gonzaga", das Napoleon I. als Kriegs beute nach Frankreich entführt hatte, Belasquez' „König Philipp IV." und „Herzog Olivarez", die zusammen eine Million Dollars gekostet haben sollen, und Holbeins „Porträt der Margaret Wyatt". Aus England kam Rem brandts „Holländischer Kaufmann" in die Sammlung H. C. Fricks, der eine Million Mark dafür bezahlt hat, und Verwind hat ÄoucherS „Die Träumerin", eines sei ner bedeutenderen Staffeileibiller, angerauft. Vermischtes. CK. Eineun bekannte StadtinderSahara. ES gab bisher noch im Inneren der großen Wüste eine unbekannte Stadt, deren Existenz in ein geheimnisvolles Dunkel gehülltj war: Ualata, die alte Königin der Sahara, die auf dem Wege zwischen Tombuktn und Tichit liegt, im Norden von Mauretanien und im Süden des Dschuf. Seit kurzer Zeit ist nun auch der verschwiegene Zauber dieser Märchenstadt gelöst. Am 27. Januar dieses Jahres zog der französische Oberst Roulet ohne Schwertstreich mit seinen Truppen in die Mauern von Ualata ein, und von dieser denkwürdigen Expedition, die einen neuen Fortschritt in der Erforschung des afrikanischen Ostens bedeutet, wird in der Illustration des Näheren be richtet. Ualata war ehemals der große Mittelpunkt des Muhammedanertums, von dem aus sich der Islam im 10. Jahrhundert über ganz Ostafrika verbreitete. Im 12. Jahrhundert war es die blühende Hauptstadt des Kö nigreiches Gana, der Markt, auf dem alle Völker Afrikas zusammentrafen, wohin die großen Karawanen von Tunis, Tuat, Täffilell und Fes ihre Waren brachten. Hier war der geistige und religiöse Mittelpunkt, an dem die Weisen des Koran und die Kenner der Gesetze Mu- hammeds zusammenströmten. Dann, im 14. Jahrhundert kam der Niedergang nach so hohem Glanze; da« junge Tombuktu überflügelte die alte Kulturstätte und Ualata verfiel, schlief den Dornröschenschlaf der Vergessenheit, bi- im 17. Jahrhundert die Herrscher von Marokko ihre Eroberungen nach Süden ausdehnten und sich der Stadt bemächtigten. Ualata wurde nunmehr der Wohnsitz kühner Räuber, von dessen Vorhandensein man wohl wußte, die aber niemals jemand sah. 1826 soll es der Engländer Laing besucht haben, aber das war eine vage Behauptung und die Stadt blieb weiterhin ein geheim nisvoller, den Europäern unzugänglicher Ort, von dem aus die Wüstenräuber ihre gefährlichen Abenteuer un ternahmen. So fest begründet war der Rus von der Unzugänglichkeit UalätaS, daß auch die Franzosen lange zögerten, sich der alten Wüstenkönigin zu nähern; e» ging da» Gerücht, daß die Mauren den Ort in ver zweifelter Gegenwehr bis auf den letzten Mann vertei digen würden. Endlich unternahm nach langen Vorbe reitungen Oberst Roulet zu Anfang 1912 die Expedition; es mußte ein Marsch von fast 700 Kilometer zurückge legt werden; zuerst an dem Tele-See vorbei, dann durch eine wette Wüste, au» der in der Ferne Hügel empor tauchten, hinter denen man die mysteriöse Stadt ver mutete. Nach einigen Angriffen von Wüstenbewohnern, die aber keinen Schaden anrichteten, gelangte man auf den Gipfel einer Düne, von der aus der maurische Führer auf das melancholische Gewirr der Mauern Ua- lataS hinwteS. Angeschmiegt an den Abhang eine» Ber ge», auf engem Raum gleichsam in sich selbst zu- sammcngezogen, offenbart sich Ualata nur den Blicken, wenn man über der Stadt steht. Ein schützender Kreis von Hügeln verbirgt von allen Seiten eifersüchtig die von keinem europäische« Fuß betretene Stadt den Blicken der Ungläubigen. Auf den ersten Anblick macht Ualata den Eindruck einer Burg. Eine imposante Katta be- herrscht die Häuser mit ihrer gewaltigen Masse. Im Osten stehen zwei Blockhäuser al» Wachtposten gegen die wüste; schwere Holztove verschließen den Eingang der Straßen; die Häuser selbst sehen wie Festungen, aus; die Brustwehren ihrer Terrassen zeigen einen Kranz von Schießscharten. Einige Gebäude sind bi» zu drei Stock- werken hoch und hinter ihren mit engen Gucklöchern versehenen Mauern scheinen wachsame Augen auf die Ankunft des Feindes zu lauern. Eine Stadt, die der- einst in ewiger Wachsamkeit gegen Angriffe ihre festen Umwallungen erhielt, heute aber eine verschlafene ruhige Stätte des Verfalls, in die die Franzosen ohne jedes Hindernis einzogeu. In den engen, schattigen Gassen und den Häusern mit ihren weiten Höfen über- raschten Zeugnisse einer hohen Kunstübung, die man hier am wenigsten erwartet hatte. Die Türen an den Fassaden zeigen reichen Vlldhauerschmuck, an den Wän den im Inneren finden sich hochinteressante Malereien mit sehr seinen geometrischen Ornamenten, die in ihrem Reichtum und ihrer geschmackvollen Form an die Schmuckkunst der Alhambra erinnern. Es wird umfang reicher Forschungen bedürfen, bevor die Schleier von der Geschichte und Kunst der geheimnisvollen Stadt gehoben sind. Reiche Manuskriptschätze tvcrden Aufschluß geben. Die Gründe» des Ortes waren Neger, die aus dem Süden kamen und die Sprache von Märka redeten. Sie nann ten sich Ualaten und wohnten in Strohhütten. Erst nach dem Einfall der Araber unter dem berühmten Jahia entstanden die Steinbauten; ein Brunnen ward entdeckt, der Wasser im Ueberfluß gab und die Stadt blühte auf. Die Quelle, aus der der Reichtum von Ualata floß, war der Salzhandel. Heute flattert die französische Fahne von deq Spitze der Kasba nnd die Franzosen haben Be sitz ergriff von dieser Nekropole einer verschwundenen Kultur. CK. Die Hüterin von Morgans Bücher schätzen. Das konventionelle Bild eines Bibliothe kars als eines vertrockneten Greisleins, das im stau bigen und vergilbten Aussehen eine verblüffende Aehn- lichkeit mit seinen geliebten Folianten besitzt, besteht zwar seit langem nicht mehr zu Recht, aber, amerika nische Blätter berauschen sich an dieser antiquierten Vorstellung, indem sie sie mit dem „modernste,? Typ" des Büchermenschen kontrastieren: mit Morgans Biblio thekarin. Wer Miß Belle Green, der die Obhut über die kostbarste Bibliothek Amerikas und eine der erlesensten der Welt anvertraut ist, an der Stätte ihres Wirkens aufsucht, dem tritt, vom Hintergrund der stolzen Bücher reihen sich anmutig abhebcnd, eine schlanke, zarte Frauengestalt entgegen, mit gewählter Einfachheit ge kleidet und von jenem feinen Duft der kultivierten Frau umhaucht, den man zwischen den ehrwürdigen Denkmälern Jahrhunderte alter Gelehrsamkeit so gar- nicht zu finden erwartet. Eine vollendete Gesellschafts dame nennt lie ein enthusiastischer Bewunderer in den Newyorker Times, die „einen muffigen Band mit ihren graziösen Fingern so zart aufhebt wie einen Schmetter ling von einem feuchten Blumenblatt." Das ist die 26- jährige Dame, die „mit königlicher Gelassenheit in einen Auktionssaal tritt und mit einem einzigen Gebot 42000 Dollars für ein Buch hingibt, und* dazu noch für ein altes, muffiges", eine Leistung, die Miß Green bei der berühmten Versteigerung oer Hoe-Sammlung vollbrachte. Und wer dieses elegante junge Fräulein dann um Aus kunft bittet über irgendeine schwierige Frage aus dem weiten Reich der Bücher, der ist erstaunt, genaue und eingehende Antworten zu erhalten. Miß Green hat sich besonders mit den Erzeugnissen des ersten englischen Druckers Caxton beschäftigt und weiß über alle Finessen und Details ;einer Drucke Bescheid. Ein Werk von Cax ton war es, für das lie den Rekordpreis von 170 000 Mark bezahlte; sie hat sich Morgans besondere Gunst errungen, indem sie eine ganz einzigartige Sammlung von 17 ersten Caxton-Drucken erwarb. Die Bücher gehör ten einem Lord und sollten auf die Auktion kommen, aber dem liebenswürdigen und energischen Wesen der jungen Bibliothekarin gelang es, die ganze Sammlung schon vorher durch einen namhaften Scheck von Mor gans Hand ausgestellt, zu erwerben. Während andere Sammler und Bibliothekare sie bestürmten, ihnen we nigstens den einen oder aillereu Band dieser Caxton- Kollektion zu überlassen, und sie bereitwillig zusagte, sich an, dem Bieten auf der Auktion nicht zu beteiligen, hatte sie bereits die Nachricht in der Tasche, die ihr den erlesenen Schatz sicherte. Auf der Jagd nach kost baren Drucken und Manuskripten, die einen Sport des Dollarkönigs Killet, ist seine anmutige Bibliothekarin seine rechte Hand: aber auch im Nutzbarmachen der so aufgespeicherten gewaltigen Billungsmittel ist sie uner müdlich tätig und wird in der genauen Kenntnis der Bücher nur von ihrem Herrn und Meister übertroffen. „Der zroßet Finanzmann," erzählt sie, „ist wie ein Junge untei? seine« Büchern. Wenn er nach irgend einem un wichtigen, vor vielen Jahren gekauften Werk fragt und niemand ihm Bescheid geben kann, dann sagt er ganz genau, wo eS stehen muß. Sein Gedächtnis ist phäno menal. Er braucht nur eine kurze Zeit vor einem Regal zu stehen, um auf Jahre hinaus den Platz aller Bücher zu kennend ! CK. Luxus in der Hundemode. Die Pariser Hundeausstellung, die soeben ihre Pforten geöffnet hat, versetzt die Verehrer der Toutous in schwärmerische Ver zückung, und sie stehen begeistert versunken vor dem be rühmten Colley, Scotch, der in seiner aristokratischen Fein heit an einen verwunschenen Prinzen erinnert, oder vor dem köstlichen Phun, diesem „lebenden Muff." Aber fast noch mehr als die Tiere werden ihre Toiletten, ihre Ausstattung, die Interieurs, in denen sie sich prä sentieren, bewundert. Diese Aristokraten der Hundewclt sind mit Koffern auf die Ausstellung gereist, dis en miniature die Luxuskoffer ihrer Herrinnen vollkommen