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Veteranen hat bereits eine Spende von 10000 Mark für den wohltätigen Zweck zugesagt. Tharandt. Die Schreibweise Tharandt ist in den letzten Tagen Gegenstand lebhafter Erörterungen gewesen. Di? Behörden und die Stadtgemcinde schreiben Tharandt während die Schulgemeinde Tharand al» Orttbezeichnung gewählt hat. Da» HauvtstaatSarchiv gab ein Gutachten dahm ab, daß die Schreibweise Tharant die beste sei. Der Stadtgemeinderat entschied sich schließlich dahin, die jetzige Schreibweise Tha randt beizuhalten. Ptrna. Ein gräßlicher UnglückSsall, der leider «in Menschenleben forderte, ereignete sich tn der Zellulosefabrik von Hoesch L Co. Bet Arbeii»schluß war der Arbeiter Karl Müller au» Pirna in den Separator, den er abg«- kuppelt hatte, gestiegen, um einen hineingefallenen Gegen- stand heraufzuholen. Al« der Man» sich unten befand, fetzte sich der Separator in Bewegung und richtet? den Unglücklichen fürchterlich zu. Auf seine Hilferufe eilte ein Kollege herbei, der erst, nachdem er gesehen, was, geschehen war, den Separator abkuppelte und den Unglücklichen au« seiner Lage befreien kannte. Dieser hatte außer mehreren schweren Arm- und Beinbrüchen an allen Teilen de« Körper«, namentlich am Kopfe, schwere Verletzungen. Mit- glteder de« Samariterveriln« brachten ihn noch dem Krankenhause Dohna-Heidenau, wo er kur- nach seiner Einlieferung den Geist aufgab. Schandau. Am Sonnabend vormittag trafen gegen 40 Studenten der Forstakademi« in Tharandt auf der Station Schöna »tn, wo sie ein oberhalb im Strome liegende» Floß bestiegen, da« für Königstein zum Abstößen bereit war. Nach kurzer Fahrt wurde am Zollamt Hirsch- mühle gestellt, um die Verzollung vorzunrhmen. Auf der Fahrt wurden die Studenten mit allen Einzelheiten de« Floße« und seiner Herstellung bekannt gemacht. Bei der Firma Gebrüder Hering in Königstein wurde gelandet. Die jungen Forstbefltssenen nähme»» den Betrieb der Werk- Plätze mit großem Interesse in Augenschein. Wehlen. Am Mittwoch war der wertvolle Bern hardinerhund einer hiesigen Familie entlaufen. Zwei Tage später fanden Wanderer im GrieSgrunde da« Tier; »« hatte sich verstiegen und konnte weder vor- noch rückwärt«. Die schnell benachrichtigte Besitzerin erbat sich Hilfe von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wehlen. 4 wacker« Männer rückten denn auch mit Leinen, Gurt und Leiter au« und vermochten da« Tier glücklich zu retten. Kamenz. Hoboist Lenz vom Jnf.-Regt. 178 hat ein Zehntel von dem Lo« gespielt, da« am letzten Tage mit 10 000 und der Prämie vor» 300000 M. hrrau«gekommen ist. Ec hat 26 000 M. erhalten. Wal dH ei ni. Um die hiesige Biirgermeisterstelle bewarben sich 15 Bürgermeister, 10 Stadträte, 3 Pvlizeiräte, 1 Stadt amtmann, 9 Natsassessvren, 3 Rechtsanwälte und 2 Gerichts assessoren. An na berg. Di« städtischen Kollegien haben an da« Krieg«ministerium das Gesuch gerichtet, nach unserer Stadt eine Garnison zu legen, falls Orte des oberen Erzgebirge« für neue Garnisonen in Frage gezogen werde»» sollt,«n. Leipzig. Ein ans dem Gute BsrgeSdorf (Kr. Köthen) beschäftigter polnischer Arbeiter wollte am Freitag früh seinen Kameraden seine Kunst al« Turner zeigen. Er kletterte an einen» Pfahl der Ueberlandzentrale in die Höhe, nm dort oben am Draht zu turnen. Beim Berühren der Drähte wurde er sofort von» elektrischen Strom getötet. Leipzig. Einen wesentlichen Fortschritt in den Leip ziger Berkchrscinrichtnngen bedeutet die soeben erfolgte Ein richtung des NohrPostbctricbcS zwischen dem Haupttelegraphen amte und dem neuen im Hauptbahuhofe »mtergebrachten Postanit 17, sowie dem Börscupostamte, in dem allein (die Börsentelegrammc nicht gerechnet) täglich 600 Telegramme aus dem Stadtilmern aufgegegen werden. Für die Börsen telegramme bleibt die direkte Telcgraphenlcitung zwischen der Berliner und der Leipziger Börse bestehen. Die von dem Jngenieurburcan Heinrich in Elberfeld hergestellte Anlage verursacht etwa 50000 M. Kosten. Die daraus entstehenden Vorteile sind jedoch ganz bedeutend. Mit einer durch Druck luft zwischen den Stationen beförderten Posthülse könne»» gleichzeitig 25 Telegramme in höchstens 2 Minute»» nach dem Apparatsaal des Hauptamtes gesandt werden, während bisher jedes Telegramm einzeln durch die Stadtleitung oder durch Radfahrer dorthin weitergcgebcn werden mußte. Stab i. B. Wie bekannt, ist die Bisamratte wegen ihres geschätzten Pelzes in mehreren Gegenden Böhmens, namentlich im Gebiete der Moldau und der Beraun, in einigen Zucht exemplaren in Freiheit gesetzt worden. Den .Amerikanern" haben aber die Gefilde Böhmens sehr zugesagt und sie haben sich hier rasch eingebürgert. In manchen Gegenden-Habett sie sich so stark vermehrt, daß sie nachgerade eine Landplage bilden. In der letzten Zeit tritt die Bisamratte auch im hiesige»» Ge biete der Nadbusa auf. Der Grundbesitzer Cubernath in Manttau fing letzter Tage 2 prächtige Exemplare, für deren Fell er von einem Pilsener Kürschner 20 Krone»» erhielt. Sächsischer Landtag. Original-Bericht. )( Dresden, ». Mai 1912. Zweite Kammer. Bor Eintritt in die Tagesordnung macht Ztaatsmini- ster Tr. von Otto folgende Mitteilung: Tie Regierung nimmt in Aussicht, den gegen- wärtigen Landtag mit dem 22. Mai abzubrechen und eine Fortsetzung der Tagung später im Herbst statt finden z»» lassen und zwar so, daß der Schluß der Tagung etwa gegen den 15. September in Aussicht genommen werden kann. Wesentliche Voraussetzung da für ist, daß cs gelingt, de,» Etat samt dem Nach trags- und Ergänzungsetat in beiden Kammern bis zun» 22. Mai zu verabschieden. ES ist ferner in Aus sicht genommen, die Deputationen, die ja bei dein vertagten Landtage in straft bleiben werden, so cin- zuberufen, daß sic, soweit es notwendig ist, für die in Rest bleibenden Gesetze etwa vom IS. September ab ihre Arbeiten beginnen und der künftigen Tagung Vorarbeiten. Man denkt e« sich so, daß die Deputa tionen beider Kammern umschichtig arbeiten und die erledigten Sache» einander übergeben. TaS Bereini- gung«verfahren in dien Sachen, die jetzt so wett ge diehen sind, möckte bi» zum 22. Mai ebenfalls erledigt Werden. Was die Diätenfrage anlangt, so wird dem Landtage ein besondere« Gesetz darüber zugehen. Die Regierung hofft aus dessen Verabschiedung in beiden Kammern. (Bravo!). Aus der Tagesordnung steht zunächst die Schluß beratung über Kapitel 79 Straßen- und Wasserbauver- waltungen betr. sowie über eine hierzu eingegangeno Petition in Verbindung mit der Petition de» Gemeinde rats zu Kleinschirma um Ergreifung von Maßnahmen zur Beseitigung der durch den starken Lutomobilverkehr hervorgerufenen Gtaubbelästigung. W wird beantragt, daS! Kapitel 79 nach der Vorlage zu verabschieden und die Petition deS Gemeinderatö zu Kleinschirma der Regie rung zur Kenntnisnahme zu überweisen. Abg. Schreiber (Kons.): ES empfehle sich, den Straßenbau und de»» Wasserbau künftig mehr auseinander zu halten. Durch das rücksichtslose Autvmobtlfahren werde den Landwirten bedeutender Schade» zugefügt. Ter Abg. Claus habe die Strecke Freiberg—Dresden kürzlich in 41 Minuten durchfahren. ES empfehle sich die Einführung eines Ge schwindigkeitsmessers für Automobile. Präsident Tr. Bogel: Für die heutige Tagesordnung hätten sich bereits 40 Redner gemeldet. Tie Zweite Kammer müsse den Etat bis zum 15. Mai fertigstellen, da sonst die Erste Kam mer nicht fertig werde. Er bitte, dies zu berück sichtigen. E» entspinnt sich eine längere Debatte, in der u. a. die Anstellung eines Landesobstbauinspektors gefordert wird. Abg. Claus verwahrt sich gegen den Vorwurf zu schnellen Automobilfahrens. Tas Tempz sei nicht übermäßig gewesen. Staatsminister v. Seydewitz erwidert auf verschiedene vorgebrachte Wünsche und Anregungen. Die Staubbe seitigung »ei »»» erster Linie Sache der Gemeinden; der Staat tönne nur an seinem Teile bei Herstellung der Straßen dazu beitragen. Die vorgeschlagene Verwendung des Abfalls der Zellulose sei zwar ein sehr geeignetes Mittel, halte aber nicht lange vor und werde dadurch teuer. Tas beste Mittel gegen den Staub sei daS Klein pflaster. Zn den Etat sei auch eine entsprechende Ein stellung erfolgt. Tie Herstellung des Kleinpflasters auf den gesamten Staatsstraßen innerhalb der Ortschaften würde eine»» Aufwand von 25 Millionen Mark erfordern. Tie Frage der Heranziehung der Automobilbesitzer be halte die Regierung fortgesetzt im Auge. Tie Fürsorge für den Obstbau vertraue die Regierung den Bezirks obstbauvereinen an. Die Teputatronsanträge werden hierauf angenommen. Es folgt die allgemeine Vorberatung über das Kgl. Dekret Nr. 48, mehrere Eisenbahnangelegenheitcn betr. Das Dekret Nr. 48 betrifft die Projekte Kupferhammer— Grünthal—Deutschneudorf, Theuma—Plauen, Radibor- Kamenz, welches eine»» Teil der Nordostbahn bildet, sowie die Beteiligung des Staates an der elektrischen Straßenbahn Loschwitz—Pillnitz. An der Debatte betei lige»» sich die Nbgg. Gleisberg (Natl.), Hähnel (Kons.), Hartlnanrr (Natl.), Rentsch (Kons.), Barth (Kons.), Schanz (Kons.), Metel (Fvrtschr.), Kockel und Greulich (Kn»s.) zu den verschiedenen Projekten. Besonderslebhaft tritt m an fürdieNordo st bah nein. Staatsmini ster v. Seydewitz »vendet sich gegen die Auffassung, daß die Nordostbahn eine Tnrchgangsbahn werde. Sie habe lediglich lokale Bedeutung. Die Regierung müsse deshalb an dein Grundsätze festhalten, daß das erforderliche Gelände von den Gemeinden unentgeltlich abgetreten »Verde. DoS Dekret wird darauf antragsgemäß an die Finanzdeputation A überwiesen. :Es folgt die Schlußberatung über mehrere Kapitel des ordentliche»» und ausserordentlichen Etats. Für die Erweiterung der Werkstättenanlage in Leipzig- EngelSdorf wurden 127 000 M. und für die Erweiterung de» Werkstättenbahnhof«« Zwickau al« erste Rate 1395 000 Mark bewilligt. Bet der Echlußberatung über Tit. 34 von Kap. 16, Einführung de« Rollwagenverkehr« auf der Strecke Wilkau—Kirchberg betreffend, sowie über die dazu ringe- gaugenen Petitionen wurde von der Deputation beantragt, 207 000 M. zu bewilligen und die dazu eingegangenen Petitionen auf sich beruhen zu losten. Abg. Schnabel (Ratl.) meint, daß nur ein Umbau tn Normalspur den Petenten Heiken könne. Er beantrage die für den Rollwagenverkehr verlangte Summe zu streichen, dafür aber diesen Betrag al« erst« Rate für de« Umbau in Normalspur einzustellen. Ttaat«mtnister o. Seydewitz erklärt, daß dieser Umbau drei Millionen kosten würde. Nach einem Schlußantrage und dem Schlußworte de« Berichterstatter« Abg. Merkel (Wild) findet der D«putation»antrag gegen 15 Stimmen Annahme. Ferner wurden bei Tit. 2 de« außerordenlltchrn Etat« zur Beseitigung von Straßenübergängen 1750 000 M. bewilligt sowie bei Tit. 3 für Lrealerwerbungen 1100 000 M. Bet Tit. S de« außerordentlichen Etat« wurden für di« Er- Weiterung de« Bahnhöfe« Niederwiesa 881000 M. al« zweite und letzte Rate bewilligt. Da« Hau« erklärt« sich damit einverstanden, daß di« Ersparnisse von rund 60000 Mark im außerordentlichen Staat»hau«hal1«etat au« der Finanzpertode 1S08/0S zur Herstellung der mit S7 400 M. veranschlagten Fernleitung vom Elektrizität«»»!« Chemnitz- Hilber«dorf bi« zum Bahnhof« Niederwiesa verwandt wer den. S« folgte di« Schlußberatung über Tit. 19 de« außer- ordentlichen Etat«, Umbau der Leipziger Bahnhöfe betr. Nach kurzer Drbatte wurden al« sechst« Rate 5 200 000 M. bewilligt. Der Rest der Tage«ordnung betraf Eisenbahn- Petitionen, die sämtlich gemäß den Anträgen der Deputation ihre Erledigung fanden. Auf Antrag de« Abg. Nitz chke- Leutzsch (Natl.) »vurde di« Petition der Stadt Riesa und Genossen um den Bau einer normalspurtgen Eisenbahn Riesa —Strehla—-vondebgrenz« mit Anschluß an die bereu» genehmigte Eisenbahn Torgau—Belgern aus dem linken Glbufec der S«aat«regierung zur Kenntnt«nahm, überwiesen. Nm 1 Uhr morgen« «ar di« Gitzuvg beendet. Nächste Sitzung Di«n«tag vormittag LU/, Uhr. Vermischtes. Da« letzte Menu auf der Titanic.' Man weiß, daß Bruce A«may am Abend vor dem Untergang der Titanic den Passagier«, der ersten Kajüte «tn Festmahl gegeben hat. Da« Menu diese« opulenten Diner« hatte einer der Gäste zu sich gesteckt, und nach seiner Rettung fand er die Tischkarte in der Rocktasche vor. So ist die Speisenfolge dieser Henker«mahlzett dem nassen Grabe ent- risse» worden, und «tn Londoner Blatt druckt jetzt die ominöse Menukarte ab. Hier ist sie: R. M. S. Titanic, April 14., 1912. Verschiedene Hör» d'Oeuore Austern Lachlpastrt« mit Gurkensauce FUet Mignon t 1» Lili Ragout von Lnoner Küken Gebackene« Pslanzrn-Mark Lammbraten rnit Minztunke Junge Ente mit Bpfeltunke Rind«nierenstiick mit SckUoßkartoffeln Junge Schoten-Karotten mit Rahm-Reiti L la Parmentier und neuen Kartoffeln Punsch Romain Gebratene Täubchen mit Kressensalat Eingemachter Spargel Gänseleberpastete Selleriesalat Waldorf-Pudding Pfirsichgelee tn Chartreus« Schokoladen» und Aanillentorte — Französischer Eiscreme. Ein Musternochtwächter. Einbrecher stahlen einem Gastwirt in Gcharley tn Oberschlesien de« nacht« Wurst, Fleischwaren, Liköre und Zigarren im Gesamtwerte von etwa 150 Mark. Einige Tag« später bekam der Gast» wirt ein Strafmandat, weil „nach Schluß der Polizeistunde in seinem Lokal Schnap« getrunken" worden sei. Der Nachtwächter hatte nämlich durch «ine Fensteröffnung be- obachtet, wie die Einbrecher bet der „Arbeit" hin und wieder an dem beleuchtetem Büffet zur Stärkung einen TchnapS tranken. Der gute Mann, dem nicht einfalle»» wollte, daß e« Einbrecher waren, hat darauf gegen den Gastwirt Anzeige wegen Uebertretung der Feierabendstunde erstattet. Die im Banktresor «ingeschlossene»» Bankbeamten in Prag sind inzwischen wieder au« ihrem unfreiwilligen Gefängnis befreit worden. Die Ber» liner Firma Arnheim sandte einen Monteur von Dresden nach Prag, der da« Schloß, da« im übrigen völlig unver sehrt war, in wenigen Sekunden mit leichter Mühe öffnete und die Eingeschlossenen in Freiheit setzte. Wie eS schien, war der Vorfall darauf zurückzusühren, daß da« Schloß nicht richtig gehandhabt wurde. Als Geschiedene empsehlen si ch . . . Ten» „Neuen Wiener Tagblatt" ist folgendes Budapester Sit- tenbildchcn entnommen: „lieber die ungarische Haupt stadt ist ein an Ehescheidungen besonders reiches Jahr hereingcbrochen. Im ersten Viertel des laufenden Schalt jahres hat es in Budapest mehr Ehescheidungen gegeben als im vorjährigen „gemeinen". Dabei weist die Sta tistik, die in der Budapester Gesellschaft geführt wird, aus, daß der Antrag auf das „friedliche Auseinander gehe»»" fast immer vom Manne gestellt wird: die Ehe frauen und Bräute füge»» sich. Unangenehm ist für die Beteiligten natürlich die Tatsache, daß sie sich bei dem regen gesellschaftlichen Verkehr, dec in der Hauptstadt herrscht, entschließen müisen, ihrer» „geänderte»» Charak ter" bekannt zu machen, um nicht in Verlegenheit zu kommen, wenn man der verflossenen Gemahlin einen Handkuß applizieren oder an sie eine Einladung zu einem Souper ergehen lassen will. Tenn wer könnte sonst im heutigen Zeitalter cklle diese veränderlichen Familienverhältniise in Evidenz halten? Ten» in Schei dung begriffenen Direktor einer großen Bank passierte cs kürzlich, daß ei,» hochstehender Freund in Unkenntnis seiner Familienverhältnisse die Gattin über den grünen Klee lobte, und der Gemahl konnte sich nicht anders helfen, als indem er um die Erlaubnis bat, seiner Gattin durch ihren Bräutigam melden zu lassen, wie gewogen ihr Seine Exzellenz sei. Ein anderer, der in Scheidung begriffene Gatte einer bekannten Schauspie lerin, erhielt anläßlich der Niederkunft seiner Gemahlin Hunderte von Gratulativnsschreiben, die er samt und sonders mit den Worten beantwortete: „Adresse falsch. Tie Glückwünsche gebühren meiner gewesenen Frau." Ein dritter Schicksalsgenosse dieser Herren, ein ungarischer Aristokrat, hals sich dadurch aus der Verlegenheit, daß er.Scheidungskarten versendete: Als geschieden empfehlen sich Baron L. und dessen frühere Gattin geborene N. N. Eine Formel, die auch bald Schule machte. Der elegante Sohn eines vornehmen Ausländers nämlich, der in Buda pest weilt, verlobte sich vor einigen Wochen mit der hübschen Tochter einer Tarne, die das Geschiedenwerden aus Erfahrung kannte; nicht weniger als viermal hatte sie es durchgemacht. Die Partie ihrer Tochter ging nun ebenfalls zurück und der junge Bräutigam versendete —ZerlobungStärten. Tas Köstlichste aber leistete sich ein Mittelschulprofessor, der seinen Freunden im „Offene,» Sprechsaal" einer ungarischen Zeitung folgendes mit teilte: „Men meinen Freunden die gebührende Mittei lung, daß es mir dank der Gerechtigkeit Gottes endlich gelungen ist, mich von meinem Elend zu befreien. Tie Ehe mit meiner lieben grau brachte mir Kummer, Ent-, täuschungen und Sorgen. In diesen teueren Zeiten kann ein Mittelschulprofessor nicht einmal dann glücklich ve»> heiratet sein, wenn seine Gattin keine Xanthippe — ge schweige denn, wenn sie eine ist. Ich empfehle mich demnach als geschieden und Litte alle Freunde, dies mit Wonne, alle Feinde, dies mit Reid zur Kenntnis zu nehmen." Lite Pointe sollte aber «st kommen. Tags,