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2. Beilage znm „Riesaer Tageblatt Donnerstag, 2S. April IV1S, «PenvS «S Jahrg SS WWWWWWWWI Rotationsdruck und Verlag von Langer t Winterlich in Riel». — stür dir Redaktion verantwortlich: Arthur HLHnel in Riesa. - - - — Die Suffragetten und die Helden der >, Titanic".' Die Katastrophe der „Titanic" hat zu einer merkwürdigen Episode im Kampfe der Suffragetten geführt. Kanin war es einwandfrei scsiMstellt worden, daß die männlichen Passagiere der „Titanic" sich fast ausnahmslos wie Helden benommen und mit Aufopfe rung des eigenen gebens den Frauen den Portritt ge- beobachtet, wie heiter und harmlos sie zusammen geplaudert hatten, und der Ruf des Grafen war tadellos, er gilt für einen Ehrenmann. Der Förster schüttelte den Kopf in tiefster Niedergeschlagenheit. Nirgends ein Grund, und doch wollte sie fort, und er durfte sie nicht zurückhalten. Adelheid hatte recht, es ivar gut, wenn Erika zur Selb ständigkeit erzogen würde, denn alles, was er und die Schwe ster hatten ersparen können, reichte wohl zur Ausbildung oder einer Aussteuer für das Mädchen hin, aber nicht zum Lebensunterhalte, wenn sie später einmal allein stehen sollte. Er wußte ja auch, wie weh es tat, sich nicht so weit aus bilden zu können, wie Fähigkeiten und Lerntrieb reichten und durste das, was an ihm die Verhältnisse verschuldet hatten, nicht aus Selbstsucht seinem Kinde autun, nein, er durfte sie nicht halten, und er durste auch sich nicht merken lassen, wie schwer ihm die Trennung wurde. Mit ruhigem Herzen sollte sie ihres Weges zieben und nur in Liebe und Freudig keit an das Vaterhaus zurückdenken können. — Als eine halbe Stunde später, nachdem sie mit der Tante alles für den ersten Augenblick Notwendige besprochen hatte, Erika zu ihrem Vater ins Zunmcr trat, sand sie ihn über seine Rech nungen gebeugt, aber gleich bereit, liebevoll anzuhöreu. was beschlossen sei. In Altenhans und im Pensionat von Fräu lein Rettig, der liebsten Freundin Tante Adelheids, würde das jnuge Mädchen am besten aufgehoben sein, lautete die Entscheidung. Dagegen ließ sich nichts einwenden, denn die größte Proviuzialstadt bot auch die besten BilduugSmittel, und in ein ganz unbekanntes Haus hätte der Förster un gern sein Kind.entlassen. Noch am selben Tage schrieb Fräulein Borke an ihre Freundin und erhielt umgehend Bescheid, Erika würde will kommen sein, da im Herbst durch den Abgang einer jungen Dame ein Platz im Hause frei würde. Damit begann ein ganz ungewohntes Treiben im Forst hause. Die Wirtschaft wurde ein wenig vernachlässigt, denn Tante Adelheid war viel unterwegs, um das für Erikas Aussteuer und Reise Notwenoige rechtzeitig zu besorgen, und daheim beschäftigte sie sich hauptsächlich damit, altes, was sie ihrer Nichte an Kenntnissen beigcbracht hatte, noch ein mal mit ihr durchzunehmen. Sie gewann daraus die tröst liche Ueberzeuaung, daß diese, trotz der »lehrmouatlichen Som- die Nachricht, daß ihre Passagiere in die Boote gingen. Umt 1 lUhr 15 Minuten war der« Verkehr vit der „Titanic" abgebrochen. Am 15. April 10 Uhr 15 Minuten vormit tags erreichte die „Frankfurt" die Unfallstelle, sah große und kleine Eisberge, sowie Eisfelder und hielt Um schau nach den Verunglückten. Tie llüfallstellc suchten ebenfalls der russische Dampfer „Birma" wie die eng lischen Dampfer „Virginia" ^md „Earpathia" ab. Tie „Earpathia" teilte mit, das; sie 22 Boote ausgenommen habe und nur noch zwei fehlten. Ta weiteres Suchen vergeblich erschien, und die „Frankfurt" aus deut Eise heraus wollte, fuhr sic um 12 Uhr mittags uacb! Bremer haven weiter. Eine eigenartige Hochzeit fand vorgestern in Neu- hork statt. Unter den Geretteten der „Titanic" befand sich ein Fräulein Klara Roths im Krankcnlianse, die aus England herübergckommeu war, um sich mit .Herrn Iley zu verheiraten, den sie ans England kannte. Die ganze Aussteuer und die Mitgift der jungen Frau liegen in den Tiefen des Ozcans. Frau Frederic Vandcrbilt und andere Damen, die sich au der Fürsorge für die Ucberlebendeu tatkräftig beteiligten und denen sie ihre traurige Geschichte erzählte, sanden nach kurzem Luchen ihren Verlobten und sorgten dafür, daß eine andere Aussteuer fertig war. Die Heizer der „Olymvic" haben, wie aus Sout hampton gemeldet wird, die Arbeit niedergelegt und wei gern sich, in See zu gehen, weil sie über die unge nügende Ausrüstung des Dampfers mit zusammenleg baren Rettungsbooten unzufrieden sind. — Tic „Olyin- pie." liegt auf der Reede von Eowcs vor Anker und kann die Fahrt nach Nenvork erst' fortsetzen, wenn sich über 200 Heizer als Ersatz für die Streitenden gefunden haben werden. Kaiser Wilhelm hat sich nicht damit begnügt, seine persönliche Teilnahme an der Schiffskatastrophe der „Ti tanic" dnrch warme Beileidstelegramme znm Ausdruck zu bringen, er hat auch den Fragen, die sich an das große Unglück knüpfen, sein lebhaftes Interesse znge wendet und steht mit den maßgebenden Personen in regem telegraphischen Verkehr. Er hat «»geordnet, daß sofort in eingehende Beratungen über verschärfte Sicher hcitslüaßrcgeln für. den Passagicrvcrkehr eingetreten wird, um damit Grundlagen für eine eventuelle inter nationale Regelung der Materie zu gewinnen. Der Kaiser wird über das Ergebnis dieser Beratungen den mündlichen Vortrag des Staatssekretärs des Innern und des Vorsitzenden der Seebcrnfsgenossenschast entgegen nehmen. Im Reichsamt des Innern in Berlin begannen die Verhandlungen zwischen den Staatsbehörden, den Groß reedereien nnd der Scebcrufsgcnossenschast, um aus An laß der Titanic Katastrophe über die Ausgestaltung der Sicherheitsmaßnahmen auf den deutschen Seeschiffen zu beraten. In erster Linie wird die Frage der wasserdich ten Schotten, der drahtlosen Telegraphie und die Ver mehrung der Zahl der Rettungsboote beraten werden. Sächsischer Landtag. Original-Bericht. )( Dresden, 24. April 1S12. Erste Kammer. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Schlußberatung über den mittel» Dekrets vorgelegten Entwurf eines Fischerei gesetzes und die hierzu eingeganpenen Petitionen. Den Deputationsberickt erstattet Geheimrat Dr. Wach. Da« vorliegende Gesetz gehöre nickt zu denjenigen, von denen mau manchmal sage, eS wäre besser unterblieben. Im Gegenteil komme eS vielleicht schon zu spät. Da« Gesetz bezwecke die Sicherstellung einer zweckentsprechenden rati onellen Fischerei in den fließenden Gewässern. Die Deputation sei der Ansicht, daß die Grundgedanken des Entwurfes zu billigen seien und empfehle deshalb mit einigen vor zunehmenden Abänderungen die Annahme des Gesetz- entwürfe». Eine Generaldebatte findet nicht statt. DaS Haus tritt soalelch in die Spezialberatung des Gesetz entwurfes ein. In der Spezialberatung verursacht ein von der Deputation beantragter neuer 8 34 a, der das Einwerfen von Kalk, GlaSkalk, Chlorkalk, Teer rckw. in Fischwässer verbietet, eine sehr ausgedehnte Debatte. Verschiedene Redner be kämpften diesen neuen Parapraphen. Auf Vorschlag de» Kammermilgliedes Staatsministcr a. D. v. Metzsch wird die Sitzung auf eine halbe Slunde unterbrochen, um diesem Paragraphen eine neue Fassung zu geben. Nach Wieder aufnahme der Sitzung beantragt die Deputation, den 8 34» in folgender Fassung anzunehmen: DaS Einwerfen von Kalk, GlaSkalk, Teer oder anderen der Fischerei schäd liche» Stossen in offene oder geschlossene Fischwässer ist verboten. Ohne Debatte stimmte dickmol das Haus dem Anträge zu. Die übrigen Paragraphen wurden nach der ReaieruvgSvorlage bez. mir den von der Deputation vor geschlagenen Aenderungen angenommen nnd schließlich der ganze Gesetzentwurf mit den beschlossenen Abänderungen genehmigt. Die hierzu eingegangenen Petitionen wurden, soweit sie nicht durch die zur Vorlage gestellten Anträge erledigt worden sind, auf sich beruhen gelassen. Hierauf gelangte Kap. 6 des Etats, Bad Elster beir., zur Schlußberatung. Der Berichterstatter beantragt das Kapitel in Uebereinstimmung mit der II Kammer nach der Vorlage zu genehmigen und über die Petitionen hierzu in dem gleichen Sinne wie die II. Kammer zu beschließen. Rittergutsbesitzer Hüttner dankt der Regierung für die Mühe und Sorgfalt, mit der sie Bad Elster behandele. Er glaube nicht, daß das Elsterbad durch Brambach ge fährdet werden könne. Die Negierung habe mit dem Vertrage, den sie mit der Bcambacher Sprudelgesellschaft abgeschlossen habe, den einzig richtigen Weg betreten. Hierauf werden die Deputationsanträge genehmigt. Weiter erledigte man die Petition der Stadtgemeinde Wurzen um Beseitigung zweier Wegübergänge, indem man nach kurzer Debatte beschloß, die Petition der Staats- regicrung im Sinne einer angemessenen Kostenverleilnng zwischen Staat und Stadt zur Kenntnisnahme zu überweisen. Es folgte die Petition der Siadtgemeinde Olbernhau und Gen. um Einführung deS Hauptbahnbetriebes auf der Linie Neuhausen—Olbernhau—Pockau—Lengefeld. Diese Petition wird, soweit sie sich jedoch auf Einführung deS Hauptbahnbetriebes bezieht, auf sich beruhen gelassen, soweit ste sich jedoch auf Verminderung der Fahrzeiten und Ein- legung weiterer Züge bezieht, im Sinne der Mitteilung des Finanzministerium an die Finanzdeputation L vom 4. März für erledigt erklärt. Nächste Sitzung Donnerstag vormittag '/^12 Uhr. Der Untergang der „Titanic". Der dritte Offizier der „Titanic", Pittman, sagte vor der Nntersuchungskommission deS Senates ans, er habe vor Eintreten des Unglückes kein EiS bemerkt, aber gewußt, daß Sonnabend oder Sonntag früh durch Fun kentelegramnr Eis gemeldet war. Tie EiSwarnung sei aber nicht ernst, genommen worden. Die „Titanic" sei auf der ganzen Reise mit der größten Geschwindigkeit gefahren. Nach dem Zusammenstoß sei Pittman dem Direktor Ismay begegnet/ occ ihm geholfen habe, Frauen und Kinder in Boote untcrzubringcn. Pittman gab zu, daß er die „Titanic" in einem Boote verlassen habe, das 40 Insassen trug, während es (-0 hätte auf nehmen können. Als die „Titanic" sank, Hobe er hef tige Explosionen gehört, die wahrscheinlich durch das Bersten der Schotten verursacht worden seien. Sofort nach dem Untergänge habe er herzzerreißende Hilfe rufe nnd das Stöhnen der Ertrinkenden vernommen, daS ununterbrochen über eine Stunde angedaucrt habe. Er habe mit seinem nicht vollbesetzten Rettungsboot zu rückrudern und den Ertrinkenden Hilfe bringen «vollen, aber die im Boot befindlichen Geretteten hätten erklärt, es wäre Wahnsinn, das ^.eücn der 40 BootSinsassen zu gefährden. Keine von den im Boot befindlichen Frauen habe ihn gebeten, zurückzurudern. Ter Seemann Fleet, der sich im Mastkorb der „Titanic" auf dem NuSguck befand, erklärte, er habe Auftrag gehabt, nach allem auSzuschauen nnd habe nach 10 Uhr abends Eis gemel det. Er hätte den Eisberg mit einem MarincglaS zeitig genug entdecken müssen, aber es sei kcinS für ihn an Bord gewesen. Der Dampfer „Bremen" deS Norddeutschen Llovd berichtet, er habe am 20. April über 100 Leichen von der „Titanie" nnd ein gelentertcs Boot gesichtet. Als dann der in dec Nähe befindliche Dampfer „Mackay Bennett" signalisiert habe, er sei mit der Sammlung der Leichen beschäftigt, habe die „Bremen" ihre Reise fortgesetzt. Der Kapitän der „California" erklärt, daß sein Dam pfer weniger als 20 Meilen vor: der „Titanic" entfernt gewesen ijth als diese sank. Hütte er von dem Unfall gemußt, wären alle Passagiere gerettet worden. Er stellt in Abrede, daß der Dampfer „California" derjenige ge wesen ist, der innerhalb fünf Meilen an der „Titanie" vorübergefahren ist, ohne die Notsignale zu beachten. 10 Uhr 35 Minuten gelangte oie „California" in ein! un geheures Eisfeld. Man ließ sofort die Maschinen stoppen, erst bei Tagesanbruch fuhr sic weiter. Da der Apparat für Funkentclegraphie nicht in Tätigkeit war, erfuhr die „California" von dem Unfall der „Titanic" erst am Morgen durch die „Virginia", woraus sic an die Un glücks gelle eilte. Nach einem Bericht deS Kapitäns Hattorf vom Lloyd- dampfer „Frankfurt", der ans der Weser cingetrosfcn ist, erbat der Dampfer „Titanic" am 14. Avril 12 Uhr 10 Minuten morgens Angabe deS Schiffsortes, der sofort mitgeteilt wurde. „Titanic" antwortete, daß sie im Eise feshsäße und bringend Hilfe nötig habe. Die Entfernung des Dampfers „Frankfurt" bis zur Unfallstelle betrug 140 Meilen. Ter Kapitän teilte der „Titanic" mit, daß die „Frankfurt" erst nm II Uhr vormittags dort sein tonnte, worauf die „Franlsnrt" nach der Unfallstelle abfuhr. Um 12 Uhr 15 Minuten morgens kam von der -,Titanic" das Seenotzeichen nnd um! 1 Uhr 5 Minuten Waldesrauschen. Roman von I. Hutten. 16 Also endlich kommst Du zur Vernunft. Wie denkst Du Dir aber das Leben, das Du nun beginnen willst?" Nun kam der gefürchtete Moment. Erikas Lippen zitter ten, und sie war ganz bleich, als sie antwortete: „Du sag test eininal, es wäre gut für mich, «venu ich in die Stadt in Pension käme, das ist auch mein Wunsch." Der Förster sprang auf, doch als die Tochter seinem Bei spiele folgen wollte, winkte er mit der Hand ab und sagte rauh: „Besprich das mit der Tante, ich habe noch zn tun, muß Rechnungen durchsehen." Mit guter Haltung kam er ins HauS, aber als er sich kn den Sessel vor seinem Schreibtisch hatte fallen lassen, saß er da, das Bild eines gebrochenen Menschen. Sie wollte ihn verlassen, sie, die sein ein und alles gewesen, seit ihm der Tod sein angebetetes, schönes Weib entrissen. Damals hatte er gemeint, es nicht ertragen, nicht überleben zn kön nen, denn so kraftvoll und abgehärtet der Körper dieses Mannes auch war, sein Gemüt war weich und sein Herz liebefähig und liebebedürftig, wie selten eines. Er hatte es auch nur mit Erikas Hilfe überwunden, und während jeder andere denken mochte, was für ein tüchtiger Schutz er für daS mutterlose Kind sei, war ste tatsächlich seine Stütze ge wesen. DaS Versprechen, welches er seiner Frau auf dem Sterbebette gegeben, Erika gut und glücklich zu machen, er hatte sich bemüht, es zu erfüllen und sich bis heute auch eingebildet, es sei ihm gelungen. Und nun wollte sie fort, fühlte sich hier und bei all seiner Liebe nicht mehr voll be friedigt. Sie hatte doch sonst sich aus den Büchern nichts ge macht, und Eitelkeit hatte ihr ferngelegen — was hatte sie nur jetzt daraus gebracht, gelehrt und eine Dame werden zu wollen? Er rief sich den gestrigen Festtag zurück. Hätte Erika mit dem Erfolg, den sie gehabt, nicht zufrieden sein kön nen? Er ließ alle Herren, mit denen sie dabei zusammen gewesen, an seinem geistigen Auge vorübergleiten und wurde plötzlich stutzig—sollte Gras Wedekamp? Er hatte am »lei sten mit dem Mädchen getanzt— sollte er ihr die Dumm- heilen in den Kopf gesetzt haben? Aber nein, Borke hatte ja merferien, für die erste Klasse auch der ansprnchvollsten Mäd chenschule reif sei und in einem halben Jahre fürs Ab gangszeugnis. Daß Erika auch im' Anschluß au die Schule auch die Selekta besuchen uud ihre Lehrerinprüfuug bestehen müsse, stand für sie fest, aber sie schwieg darüber, nm ihren Bruder zn schonen. Fräulein Adelheid war kein Heißsporn nnd durchaus nicht für Neberstürzungen. 5. Kapitel. Etwa anderthalb Wochen nach dem Waldseste kam Bruno Sonuenwald nach Lauzken, um sich von der liebenswürdigen Förstersainilie zu verabschieden. Erika sah ihn vom Fenster aus sich dem Hause nähern nnd konnte noch schnell Vater und Taute bitten, von ihrem Plane nichts zu verraten. Dann ging der Förster seinem Besuch mit herzlicher Freude ent gegen nnd lud ihn ein, vor dem Hause Platz zn nehmen, da die milde Lust zum Dranßeubleibeu lockte. Bald gesellten sich Fräulein Adelheid uud Erika zn ihnen," uud es dauerte auch nicht lauge, bis ein einfacher Imbiß bereit stand, den Gast zu erfrischen. „Sie haben heute schon einen tüchtigen Marsch gemacht, da Sie zn Fuß hergekonunen sind," sagte das alte Fräu lein, indem sie den Assessor znm Zulangen nötigte. „Ich mochte meines Freundes freundlich angebotenen Wa ger» nicht benutzen," erwiderte dieser, „weil ich noch einmal den Wald in all seiner Schönheit auf mich einwirken lassen ivollte. Ich kam, mich zu verabschieden, denn übermorgen ver lasse ich die Gegend. Nm» möchte ich doch in die staubige Stadt noch ein wenig von all dem Ozon, der hier so reichlich zu haben ist, in meinen Lungen mitnchmen." „Es wird nicht lange vorhallen." meinte der Förster. Aber Bruno achtete nicht aus den Scherz, denn ein Er bleichen des holden Gesichts ihm gegenüber, lenkte seine Ge darrten irr andere Bahnen. Wie reizend ste wieder aussah, trotz deS einfachen Kleides und ihres ganz nngeküirstelten Wesens l Es war gut, daß er rortkam in andere Luft, in seilt ge wahr,tes Leben, da würde die Erinnerung an alles, was er hier zurücklreß, schwinden oder höchstens noch wie ein Traum ab und zu eininal durch leine Seele ziehen. — AuS dieser wei chen Stimmung heraus sagte er nach einer Weile: „Es wird mir nickt leicht, die Frennde zn verlassen und den Wald, von dessen» Zander ich bisher keine Ahnung hatte.- 198 20