Volltext Seite (XML)
lassen hatten, al» sich auch schon ein Gegner darf Frauen- , Wahlrechts mit einem offenen Brief an die Zeitungen einstellte und fragte, tvas nun die Suffragetten dazu sagen werden. „Sie behaupten," schrieb er, „daß den Frauen dieselben Rechte zulommen wie den Männern, da sie dieselben Pflichten haben. Und haben mehr als einmal in öffentliche» Versammlungen darauf hinge wiesen, dab die Zeit der Galanterie varbei sei und lein modernes Weib von den Männern Ritterlichkeit verlange. Und nun haben ,vir vernommen, daß die Männer der „Titanic" einstimmig den Ruf au-gestoßen haben: „Ten Frauen de» Bortritt!" und wie Helden auS vergangenen Zeiten gestorben sind, mn da- Leben der Frauen zu retten. Tie ganze Welt i,t von Bewunderung für diese Männer erfüllt. Sind es unsere holden Frauenrechtle rinnen nicht ? Lind sie der Meinung, daß die Männer den Frauen nicht den Bortritt in die rettenden Boote lassen, sondern sich ,nit den stärkeren Fäusten selbstlos trüben hätten rette»: sollen'? Sind die Suffragetten nicht dieser barbarischen Anschauung? WaS bleibt dann von der Phrase „Gleiches Recht für die Frauen" übrig, wenn die Männer in» Rament der Todesgefahr sich daraus be sinnen nrüssen, daß sie doch die stärkeren und die Frauen nur schivache Wesen sind, die unter ihrem Schutze st>ehen?" Ter londoner „Standard" hat die Furage ausgenommen und eine Rundfrage gestellt. Eine hervorragende Stimmrechtlerin, Edith Palliser, geht der Drache sehr geschickt aus dein Wege, indem sie erklärt, --n'V diese entsetzliche Kataidrvphe nicht geeignet sei, mit 1'.: lit vertnüpst zu werden. Etwas sophistisch ist die An« icha'uring dec Miß Ring, Präsidentin der Birmingham Lussruge Society. Sie schreibt: „Wenn man einer Frau das -.eben rettet, so hat mark die Chance, dadurch zwei Leben zu retten. Tie Männer von der „Titanic" haben aus ihr Leben verzichtet, nicht um ihre Frauen zu retten, sondern ihre noch ungeborenen Kinder. Außerdem darf inan nicht vergessen, daß ink kritischen Moment sich Männer "doch noch leichter retten können als Frauen, die schon durch ihre Kleider behindert sind." Ganz offen und ehrlich schreibt hingegen eine andere Tarne, daß man allerdings mit den» Losungsivort „Zuerst die Frauen" aufhören sollte. Sie könne nicht einsehrn, wa rum das Leben eines Mannes weniger wichtig oder leert sein soll, als dao einer Frau. Einigermaßen grotesk äußert sich die Sujfragette Katherine Harvey; sie schreibt: „Tie Männer retten ganz instinktiv zuerst die Frauen, weil sie die Frauen eben als fruchtbare Kaninchen be trachten, die man zur Erhaltung der Rasse braucht. Sie wissen, daß der Verlust von hundert Frauenleben in der Folge ein viel größeres Minus an Menschen bedeutet, als das Ende von hundert Männern. Und jetzt möge dieses Geschwätz über Ritterlichkeit, die nur eine wei tere selbstsüchtige Erfindung der Männer zur Unter drückung der Frauen ist, aufbören." ES melden sich aber auch kultivierte, sozial Nachstehende Frauen zum Worte, die erklären, daß die grauenhaften Vorgänge an Bord der >,Titanic" bewiesen haben, Ivie sehr die Frau dec schützenden, helfenden, liebevollen .Hand des Mannes be darf. „Die Hand," schreibt eine Tame, „die uns im öffentlichen Leben zurückhält, eben weil sie uns vor de» Gefahren dieses Lebens schützen will und muß." kmewW mts mrWei Sm>sWiWtn in IMInnil. CK. Ter französische General E. Tiubois, der vom September 1870 Lis zum April 1871. als Kriegsgefangener in Deutschland gewesen, ist, erzählt in der Revue seine Erinnerungen an diese snr ihn so traurige und leid volle Zeit. Daß sich diese neun Monate zu einer solchen Leidcnszcit entwickelten, hatte freilich der bei Stzdan gefangene Offizier sich selbst zuzuschreiben. Er gab zu nächst sein Wort, daß cr leinen Fluchtversuch unter nehmen würde, nnd kam nach Deutz, wo er frei tzerum- gePen durfte. Aber am SS. Dezember 1870 erklärte er t« einem Brief an den Gouverneur von Köln, daß er sich für nicht mehr an das von ihm gegebene Wort ge bunden halte, und zugleich versuchte «, mit einem Schnellzug nach Belgien zu gelangen. Er wurde aber, bevor er noch seinen Plan au-führen konnte, von einem Leutnant gefangen genommen und in da- Militärgesäng- nis gebracht. Am Weihnachtsabend mutzte er von hier unter strengster Bedeckung nach Küstrin reisen, wo er die übrige Zeit der Gefangenschaft verbringen sollte. Der General schildert dann seine Fahrt nach den „schneebedeckten Ebenen Brandenburgs" und beklagt sich bitter, daß ihm nicht die einem französischen Offizier gebührende Achtung zuteil geworden sei. Aber außer dem Umstand etwa, daß ihn preußische Soldaten neugierig und unfreundlich betrachteten, daß ihn der Platzkomman- dant von Küstrin, den er um zwei Uhr nachts aus den» Schlaf rufen ließ, nicht allzu liebenswürdig begrüßte, daß die EtsenbahncoupeeS schlecht geheizt waren, weiß er keine besonderen Unbilden mitzutcilcn, die ihm begegnet sind. In der Küstrtner Schloßkaserne wurde cr mit anderen französischen Offizieren zusammen in demselben Zimmer untergebracht, ,-daS Friedrich) der Große innegehabt hatte, als er bei seiner Empörung gegest die väterliche Autorität auf Befehl des furchtbaren Gründers der preußischen Monarchie in Küstrin eingesperrt wurde." „Man tat unS wahrlich zu viel Ehre an," fährt Dubois fort, „wir hätten wohl gar liebenswürdig gegen den Kommandanten von Küstrin sein sollen, anstatt ihn nrit finsterer Miene zu empfangen und auf seine hinterlistigen Frage»» zu antworten, wie Gefangene ihren Kerkermeister, als er un- die Ehre seines Besuches schenkte? Er hoffte ohne Zweifel, unS durch seine süßen und heuchlerischen Worte zu schmeicheln; aber wir wußten, was wir davor» zu hal ten hatten und alle unsere Gedanken waren nur auf ein Ziel gerichtet: das sicherste Mittel zur Flucht zu finden." Zunächst schien eS den gefangenen Franzosen ganz un möglich, bei der strengen Wachsamkeit und den weitgehen den Vorsichtsmaßregeln irgendeine Dköglichkeit der Be freiung herauSzufinden. „Indessen hatten wir nach eini ge»» Tagen bemerkt, daß eine kleine Tür, die vom Hofe nach der Wäscherei und der Straße führte, manchmal bei Einbruch der Nacht offenblieb. Sollte es nicht möglich sein, aus dieser Nachlässigkeit Nutzen zu ziehen, und, ohne von der Schildwache bemerkt zu werden, in die Stadt zu ge langen? Tin Hoffnungsstrahl begann unS zu leuchten, zwar sehr schwach und schwankend, aber doch hell genug, um den Mut der Gefangenen auzustacheln und sie die laugen Stunden der Gefangenschaft weniger schrecklich fühlen zu lassen." Ob nun ihre Besprechungen belauscht worden waren oder ob es daS Spiel des Zufalls so wollte: jedenfalls wurde ihre Hoffnung jäh enttäuscht. Die Schildwache wurde dicht an die Tür der Wäscherei gerückt, die Tür selbst geschlossen. Die Aufsicht wurde schärfer nnd die Gefangenen erhielten rote Tuchpantos- felu, „von preußischen Händen aus voi» Metz oder Seda»» herbeigeschafften Stoffen verfertigt". Dennoch gaben sie den Gedanken an Flucht nicht auf. Man hatte einige Zivilhvseu bei der Durchsuchung dec Sache»» verborgen; eine Karte der Riesengebirgsgegend war vorhanden; von einem gefangenen Kameraden aus Breslau erhielten sie in einen» großen Paket mit Tabak ein Kursbuch. Die schnellsten Züge wurden fcstgcstellt, die von Küstrin bis an die österreichische Grenze führ ten. Am 7. Januar wurde»» die Offiziere noch einmal von dem Platzkommandanten ausdrücklich befragt, ob sie nicht ihr Wort geben wollten, nicht zu fliehen: bau»» würde man sie frei in Küstrin umhergehen lassen. Sie wei gerten sich und die Folge ,var eine noch strengere Be wachung. Aber gerade au einem der nächsten Tage be- merkten sic, daß die kleine Tür an der Wäscherei wieder offen war und daß die Schildwache, die bei der strengen Kälte hin- und herging, sich oft ziemlich weit vor» dieser Tür entfernte. Die Gelegenheit schien günstig. Aber wie hätten alle die zehn Offiziere gemeinsam fliehe» können, ohne die Aufmerksamkeit zu erregen? Doch die drei jüngsten Gefangenen, die ZuavenleutnantS de La», reytrie, Rostan und Journee, waren zu ungeduldig, um noch zu warten; sie schliche» sich glücklich au» dem Zimmer u»d durch den Hof inS Freie hinaus. Die an deren verheimlichten mit größter Mühe die Nacht hindurch ihre Abwesenheit; in dem nur spärlich erleuchteten Raum und durch eine beabsichtigte Unordnung wußten sie den diensttuenden Offizier bei dem abendlichen Rundgang zu täuschen; statt der drei Offiziere legten sie drei Puppen in die Betten, durch die die Täuschung vervollkommnet wurde. An» nächster» Tage herrschte freilich große Wut unter den Preußen und oie übrigen sieben Gefangenen wurden in ein halbdunkles und feuchtes Verließ im Keller gebracht, wo sie stets hinter Schloß und Riegel saßen und eine Schildwache Tag und Nacht vor der Wr stand. Jedes französische Buch war ihnen verboten, Hei zung und Luft waren sehr schlecht, und es blieb ihnen in den langen Stunden nur die Freiheit, neue ausschwei fende Pläne einer Flucht zu ersinnen, denen freilich jede Möglichkeit einer Verwirklichung fehlte. Die drei Entfloge nen waren unterdessen mit der Eisenbahn nach Görlitz gefahren; da einer von ihnen >,1>ie Sprache Goethe-" gut beherrschte, kamen sie ungefährdet bis an die Grenze. Dort wagten sie sich in eine Herberge, die sie bereits auf österreichischer Seite glaubten; aber zu ihrem Schra ken merkten sie, daß sic sich noch in Preußen befanden. Nm den Wirt daran zu verhindern», daß er Lärm schlug, knebelten sie ihn und warfen ihn in den Keller; sie selbst kamen glücklich über die Grenze, kurz vor den Verfolgern, die auf ein Telegramm vor» Küstrin hin ihnen nachgeschickt waren. Dubois wurde mit den anderen Gefangenen nach dein Friedensschluß aus der Schloß kaserne von Küstrin entlassen. Wetterwarte. Barometerstand MItgetrIlt den N. Mat»«,. Optiker. Mittag» 12 Uhr. 'N Lehr trocken 770 Beständig < 60 Schön Welter Veränderlich 750 Liegen <Wind) , ' ZZ Biel Regen 740 Ttnrni 730 isü 6sIck! Soeben erlcbieN ganz neu: FeNtsprech-Teil- nehmer-Berzeichnis für Riesa m Aushang- form. — Das unangenehme Suchen und Blättern im Telefon-Buch fällt weg! Preis: 25 Pfg. — Bestellungen durch Fernsprecher Nr. 2V nimmt die Geschäftsstelle d. Bl. entgegen. Waldesrauschen. Roman von I. Hutten. 17 »ES wird Sie znrücklocken," sagte daS alt« Fräulein be stimmt, und der Förster fügte hinzu: »Warum sollten Sie nicht Ihre Ferien alljährlich in Tarkitten verleben? C» hat schm» mancher im Walde Frieden und Erholnng gefunden, welche die ganze große Welt da draußen ihn» nicht zu bieten ver mochte." »Ich glaube auch, es wird mich oft hierher zurückzie hen," sagte Bruno und blickte zu Erika hinüber, die nur anfangs ein paar Worte gesprochen und seitdem sich schweig sam verhalten hatte. Ihr Auge hing auch jetzt traumverloren an den grünen Baumwipfeln, denn des Vaters Worte hatten «inen Wie derhall in ihrem Herzen gesunden. Ja, hier »var Frieden, warum konnte sie »licht hier bleiben? Sie wußte ja doch, sie »oürde immer Sehnsucht nach dem Walde, nach vem Glück und der Freiheit ihrer Kindertage empfinden. WaS trieb sie nur hinaus? Da schlug der Name Fräulein von Gmundens an ihr Ohr, die träumerische Stimmung war verflogen, und Erika wußte wieder, daß sie streben und lernen, daß sie eine Dame werden wollte, damit niemanL sie mißachten dürfe. »Das Fräulein ist schon vor vier Taget, abgereist," beant wortete Bruno eine Frage. „Sie war deS Stillebens im Hause ihrer Schwester und des WaldanfenthalteS schon müde. Ich hoffe, in der Residenz in diesem Winter öfters rnit ihr zusam- menzukymmen, da sie dort ein paar Monate bei Verwand ten zubckngen will." „ES ist wohl schön in der großen Stadt?" fragte Erika jetzt in voller Aufmerksamkeit. „Ich glaube nicht, daß es Ihnen so erscheinen würde, Fräulein Borke, aber wer darin ausgewachsen ist, kann auf die Dauer nur in ihr leben und atmen." »Wie unsereins im Walde," dacht« Erika, aber sie sprach eS nicht auS und verfiel wieder in ihr Schweigen, wahrend di« anderen sich auf» Beste u»tt»hi«lt,n. Endlich erhob sich der Assessor und meinte, ,» sei Zeit aufzubrechen. La die vor- g,rückte NachmittagSstund« ein längere« Verweilen auch nicht ratsam erscheinen ließ, versuchte weder der Förster noch sein, Schwester einen Widerspruch. Mit einer beinahe ungewöhn lichen Herzlichkeit dankte der Gast den alten Leuten für all« ihm erwiesene Güt« und sprach dl« Hoffnung auf ein Wie dersehen in einem der nächsten Jahre aus. Dam, wandte er fich Erika zu, die «in wenig beiseite getreten war. „Darf ich hoffen, Fräulein Borke, daß Sie mir ein freundliches Andenken bewahren werden?" — Sie blickte mit ernsten, nachdenklichen Angen zn ihin auf, als sie ein wenig den Kopf neigte: „Biel Glück auf die Reise, Herr Doktor." Die Hand reichte sie ihm nicht, und ihm versagte seine sonstig« Gewandtheit, er vermochte sich nur steif zu ver beugen. So schiede», sie. — „Du warst nicht gerade sehr freundlich zu ihm," tadelte die Tante, sobald Bruno hinter den Bäumen verschwunden war, während fast gleichzeitig der Förster fragte: „Warum sollte eigentlich der Assessor nichts von Deinem Plan erfahren, Kind?" „Ihn interessiertes ja doch nicht. Da hatte «S keine», Zweck." Sie war froh, daß der Vater nicht näher darauf ein ging und zog sich bald aus ihr Giebelstübchen zurück. Ihr nachblickend, sagte Fräulem Adelheid entschuldigend zu dein Bruder: „Es gebt ihr jetzt so viel durch den Kopf und sie hat solch ein ernste» Streben, daß man ihr kleine Launen haftigkeiten zu gute halten muß; aber ich wollte doch, sie hätte sich dein Assessor ander» gezeigt. WaS muß solch ein Weltmann von ihr denken!" Bruno schritt unterdessen seine» WegeS fürbaß, ohne auf seine Umgebung sonderlich zu achten. Ihn verfolgt« der ernste Aufdruck von Erika» Augen wie vor Wochen der hilflose, verschleiert« Blick, mit dem sie seiner brutalen Unhöflichkeit begegnet war: und dann vergegenwärtigt« er sich den kecken hübschen Knaben, der ihn ain ersten Tage im Walde begrüßt batte. Trug er selbst di» Schuld an der auffallenden Ver änderung de» Mädchen»? E» lag seiner Eitelkeit nahe, «» zu glauben, aber zu seinem eigenen Erstaunen bereitete thm dies« Vermutung kein« Freud,. Wa» für ein lieber, freund licher. harmloser Kamerad war sie gewesen, und sollte er zum Lank thr nun den Frieden geraubt haben? Er hätte sich gern von jeder Schuld fretaesprochen, doch wollte e« ihm nicht gelingen. Bei dem Waldfeste und einer späteren Begegnung halte er seine einschmeichelndste Art, deren Unwiderstehlich keit er oft erprobt, ins Treffen geführt, nicht nur den schlech ten Eindruck, den er einmal hervorgerufen, zu verwischen, sondern auch aus den, Bedürfnis heraus, von einein so schönen Mädchen freundlich — sehr freundlich beurteilt zu werden. Die Abreise deS Assessors vollzog sich sehr einfach in Tar kitten. Zwei Tage nach seinen, Abschiedsbesuche bei BorkeS stand der Einspänner des Oberförsters bereit. Währe»,d man vorher noch wenig von der Trennung gesprochen hatte, führte „un Bruno Hedivigs Hand an die Lippen, indem er ihr für all' die Güte und Gastfreundschaft dankte, und sie blickte mit denselben klaren, ruhig freundlichen Augen, die so oft schon seine», Verdruß ausgemacht hatten, zu chin empor, wünschte ihin eine glückliche Reise und sprach die Hoffnung aus, er möge öfters in, Sommer ihr willkommener Gast sein. — Dann fuhr Egon selbst den Freund zur Bahn. Anders in Lanzken. Die sechs Wochen bis zu ErikaS Ab" reise dünkten jeden, im Hanse unerträglich kurz, bald nicht minder unerträglich lang. Sie hätten alle Minuten und Stunden auSkosten mögen, und doch wünschten st« auch wie der, dies« aufregende Zeit wäre endlich zn Ende. Wenn die Trennung unabwendbar war, so schien es schon bester, sie hin ter als vor sich zu haben. Ueberall im Dorfe machte Erika Abschiedsbesuche — fle hatte ja Hau» bei Hau» gute Freunde — und zuletzt ka men auch Oberförsters an die Reihe. Herr und Frau von Schlemmer waren stet» zu gütig gegen da» Mädchen ge wesen, al» daß e» auf so lange hätte verreisen können, ohne sich auch ihnen zu empfehlen. Auf Tante Adelheids Wunsch fuhr Erika dorthin und zum erste», Male ganz als Dame gekleidet, m,t Hut, Jackett und Handschuhen. So un gewohnt ihr die Tracht auch war, ihre natürliche Anmut wnrde dadurch nicht beeinträchtigt, und sie sah so allerliebst au», daß Hedwig ihre rechte Freude an der holden Erscheinung halte. Erika entschuldigte sich ein wenig wegen ihre» Kom men», aber die junge Frau unterbrach sie freundlich: „Wir haben Ihren Besuch ganz bestimmt erivartet, Fräulein Borke, hätten e» sonst auch sehr bedauert. Sie vor Ihrer Abreise nicht mehr zu sehen." 198,20