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Zusammengehen. Da« Handwerk greif« immer mehr zurück zur Hilf« der Maschine und «erde auf diesem Dege noch viel inniger und überzeugender dl« Gewißheit erhalten, daß e«, wenn e« den goldenen Boden zurückerodern will, dle« nur mlt Hilfe der Maschinen tun kann. — Am Schluss, der Beratung wurde folgende Resolution angenommen: 1. Die Bersammlung erklärt sich mit der Veranstaltung einer Aulstellung »Da« deutsche Handwerk IS15 Dresden" «in- verstanden. 2. Die Versammlung beschließ«, an den König Friedrich August die Bitte zu richten, da« Protektorat über die Au«strllung zu übernehmen. 3. Etaatssekretür Dr. Dellbrück und Staatlminister Graf Vitzthum v. Sckstädt sollen ersucht werden, da« Ehrenpräsidium der Au«st»llung auzunehmen. Die Vertreter der Etaawreglerungen, dir eine Förderung der Au«stellung in Aussicht stellen, sollen gleichfalls gebeten werden, dem Ehrenpräsidium beizutretrn beziehentlich al« Ehrensörderer beizutretrn. — Klempner meister Plate-Hannooer " begrüßte alldann namrn« de« deutschen Handwerks da« Ünteryrhmen und sprach deu Wunsch au«, daß die Ausstellung von Erfolg begleitet sein möge. ' r — Der LandeSauSfchuß de« Landelver- bandeS sächsischer Feuer wehren hielt am Tonntag in Dresden unter Leitung deS Herrn Branddirektor« Wei gand (Chemnitz) eine sünsstlindlge Sitzung ab, an welcher die Herren RegterungSrat Geyer von der LandeSbrandver- sicherungSanstalt und Branddirektor Dr. Reddemann (Leipzig) teilnahmen. Bor Eintritt in die Tageiordnung teilte der Vorsitzende mit, daß mit der Erwerbung der Mitgliedschaft im LandeSvorblmde sächsischer Feuerwehren durch die 298 Köpfe starke BcrufSfeuerwehr zu Leipzig nunmehr sämtliche sächsische» BerufSfeuerwehren dem LandeSfeuerwehroerbande angehörrn. Hierauf erstattete Branddirektor Weigand einen Bericht über die Entwicklung der LandeSbrandversichkrungS- anstatt im Jahre 19 il, dabei u. a. hervorhebend, daß bei der GebäudeoerstcherungSabteilung der Versicherungswert ter Objekte iu der BerichlSzeit von 7,6 Milliarden Mark um 246 Millionen Mark auf 7,94 Milliarden Mark ge stiegen sei, mit welcher Zahl Sachsen Bayern nahezu erreiche. Weiter standen ans der Tagesordnung die Ver teilung der Zinse» a»8 der llönig-Albert-Feuerwehr-Stiftung und aus der König.Friedrich-Angust-Feuerwehr-Stistung. AuS der ersten Stiftung, deren Kapital aus rund 24 090 Mark gebracht worden ist, standen 780 M. slic arme Kameraden zur Verfügung. Ferner wurde über die moderne Brandtechnik u!S Teil der internationalen BanauSstellung in Leipzig rrnd die Beteiligung des LandeSfeuerrvchrverbandrS referiert. Zunächst teilte hierzu Branddirektor Dr. Nedde- mann (Leipzig) mit, daß die Ausstellung ein ungeheueres Unternehmen werde und größer sein werde als die Brüsseler Weltausstellung und die Internationale Hygieiie-AuSstel- lurrg. Die Vrandtechnik solle auf ihr eine ganz besondere Abterlrmg bilden und eine eigene Halle von 9000 hm Fläche erhalten. Sachsen diirse bei dieser bedeutungsvollen Kundgebung deS dentschen Feuerlöschwesens nicht fehlen. Die sächsische Gruppe der Abteilung Brandtechnik soll die Entwicklung dcS sächsischen Feuerlöschwesens bis auf den heutigen Tag durch Modelle, graphische Darstellungen und Photographie» zeigen. Die sächsischen Feuerlöscheinrich- lirngen und Fenerwehrornanisationen tövicken sehr wohl für andere Staaten als Muster dienen. Unter Umständen lürintc die sächsische FeuerwehrauSstellung nach ihrer Be- endigurrg zu einem LandeSfeuerwehrmuseum aukgestaltet und so zum dauernden Stutzen des Feuerlöschwesen« ge macht werden. Nachdem noch Einzelfragen besprochen , worden waren, beschloß der Landesaurschuß nicht nur finanziell, sondern auch durch tatkräftige Mitarbeit die Abteilung Brandtechnik ans der Internationalen Bauaus stellung in Leipzig 1913 zu fördern. Die Beratung der Organisation der Ausstellung deS LandeSfeuerwehrocrbandeS soll in nächster Zeit erfolgen, da vor allem erst eine StaatSunterstützung hierzu notwendig ist. Schließlich einigte sich der Ausschuß nach eingehender Erörterung dahin, für Len erhöhten Feuerschutz in sächsischen Industriezentren durch Einführung ständig hilfsbereiter Automobil-Motor spritzen einzutreten. — Die Sonderdeputation für das neue BolkSschulgesetz behandel^ in ihrer vorgestrigen Sitzung ausführlich die Frage der kirchlichen Aussicht über Le» Religionsunterricht. Die Mehrheit der Deputation war sich darin einig, daß sich die staatliche Aussicht auch auf den Religionsunterricht erstrecken müsse. Trotzdem hatte der Berichterstatter, Abg. Dr. Scysert, vorgeschlagen, in Rücksicht darauf, daß eine Aenderung deS KirchengrsetzeS nach dieser Richtung hin jetzt nicht zu erzielen sei, die Kirchenaussicht so zu ordnen, daß für jeden GchulinspektionS- bezirk von der obersten Kirchenbehörde aus der Reihe der älteren Geistlichen ein Kommissar ernannt wird. ES er hielt aber weder dieser Vorschlag, noch der, die Kirchen, aussicht völlig abzulehnen, noch auch der Regierungsvorschlag eine Mehrheit bei der Abstimmung. Infolgedessen besteht hier vorläufig eine Lücke. Die Deputation beschloß ferner einstimmig noch folgenden Satz: Wo die Verhältnisse eS gestatten, soll ein Schularzt augesteltt werden, dessen Rechte nnd Pflichten werden durch die OrtSschulordnung festgelegt. — Der LandeSauSfchuß de» Nationalliberalen 2 andeSvereinS sür das Königreich Sachsen tritt Sonn tag, den 28. April, in Dresden zu einer Sitzung zusammen. Er wird zunächst über den von der Tagesordnung der letzten LandeSauSschußfitzung zurilckgestelltrn Antrag auf Aenderung der Satzungen de« LandeSoerein« verhandeln und dann auf Grund der veränderten Satzungen die Bor- standkwahlen vornehmen. Schließlich werden, einem An trag der Lausitzer nationalliberalen Vereine entsprechend, die Vorgänge in der ZentralvorstandSsitzung In Berlin er- örtert werden. — Den Ständen ist ein Srgänzung«etat zuge gangen, der unter anderem al« erste Raten 27 Millionen sür die Erwerbung von Kohlenfeldern und 1 Million für da« in Dresden zu errichtende National-Hygiene-Museum fordert. Ja einer Denkschrift entwickelt dir Regierung ihre Absicht, di« Tierärztliche Hochschul« von Dresden nach Leipzig zu verlege«. Großenhain. Da« Stodtoerordnetenkollegium ge nehmigte in feiner letzten Sitzung «lnfttmkntg den Gntomrf P» dem Vertrag« über di« Vereinigung der Landgemeinde Mülbttz mit der Stadt Großenhain, sodaß die Elaver- leibung dr« Nachbarorte«, zur Stadt, die noch der Ent- schlteßung dr« KrelßauSschussr« und de« Ministerium« zu unterliegen hat, bald entgegengesehrn werden kann. )l.( Döbel». In der Nacht zum Sonntag brännte um Mitternacht in dem jetzt zu Harth» gehörigen Teile von Nichzenhatn di« Scheune de« Gatabrsttzer« Ebert nieder. In der 4. Stund» ging in Rtttmitz die der Schule gegen- über gelegene Scheune de« Wirtschasttzbesitzer« Gabsch in Flammen ans. Seit Menschergedenken ist in Rittmitz kein Schadenfeuer gewesen. Döbeln. Der innere ältere Teil Döbeln« wird von zwei Armen der Freiberger Mulde umschlungen und bildet dadurch eine Insel. Nicht weniger al« zehn Brücken sind deshalb ein Merkmal Dübeln«, sür den Fährverkehr sind im Stadtinnern fünf, sür den Fußverkehr vier Brücken vorhanden, dazu kommt noch die Etsrnbohnbrück« und die Brück« zwischen Klein- und Großbauchlttz nah« der Stadt. Die ältesten Brücken, die Ober- und Niederdrücke, welche mit den früheren Festungswerken in Verbindung standen, sind jetzt dem Abbruch geweiht; an ihrer Stelle werden mit einem Kostenaufwande von 200000 M. Betonbrücken mit weiten Bogen erbaut, um den Wasserrnassen bei Hoch- wasser ungehinderten Durchlaß zu ermöglichen und damit den Ueberschwemmungen vorzubeugen. Die 1593 erbaute Niederdrücke wird jetzt abgebrochen, die 1532 erbaute Ober- brücke im nächsten Jahre. Zu den Brückenbauten erhält die Stadt eine StaalSbeihilfe von 80OOS M. „Dr. A.- No ss en. Eine Einbrechrrbande verübte in einer Nacht Einbrüche in Görna, Pauschütz, Krögi» und Soppen In letztem Orte beraubten sie die Gemeindekasse um etwa 50 Mark und stahlen bet einem Gutsbesitzer ein silbernes Kettenarmband mit Anhängern. Mit einem Polizeihund aus Meißen angestellte Nachforschungen waren noch ergeb- niSloS. Vermutlich hat man eS mit einer Bande zu tun, die bereits andere Orte der Umgegend unsicher gemacht hat. Nossen. DaS Ehepaar Schuhmachermeister Dämmig in Planitz feiert« am Sonnabend das Fest der diamantenen Hochzeit. Se. Majestät der König ließ durch den Pfarrer von Ziegenhain ein Ehrengeschenk überreichen. Potschappel. In Kleinnaundorf bei Potschoppcl fuhr, wahrscheinlich wegen Versagens der Steuerung, die Straßenwalze auf bergabführender Straße an eine Stein- säule. Dabei wurde ein« Telegraphensäule umgerisfen, die auf ein cchljährigeS Mädchen fiel. DaS arme Kind ver- starb bald darauf. Langebrück. AlS der König in Begleitung seiner Kinder auf der Hofwiese in der Dresdener Heide einkehrte, wurde er von dem Jugend-Trommler- und PfsiferkorpS dcS EltcrnbundeS für Knaben in Dresden, das hier nach einer Wanderung durch die Dresdener Heide unter Führung seiner Lehrer eine Rast machte, mit Musik begrüßt. Der König unterhielt sich längere Zeit mit den Schülern und Lehrern, die darauf noch einige Marschmeisen vortrugen. Unter dem dreimaligen Hurra der Jugend trat die könig- liche Familie die Heimreise nach Dresden an. Bautzen. Ein Ankerplatz für Luftschiffe wird vor- auSsichtlich hier eingerichtet werden. Die Flugplatz- und Luftverkehrsgesellschaft Unter-Rhein in Duisburg hat an den Stadtrat ein Schreiben gerichtet, in dem sie um Ueber- lassung eines Ankerplatzes für ihre Luftschiffe ersucht. Der Rat hat zu dem Schreiben noch keinen Beschluß gefaßt. Altmittweida. Auf der Burgstädter Straße wurde der Dienstknecht Richter von einem auswärtigen Privatautomobil überfahren. Richter war in angetrunkenem Zustande gestürzt und mitten auf der Straße liegen geblieben. Der Ueberfahrene wurde tot aufgefunden. DaS Automobil ist unerkannt weitergefahren. Flöha. Im benachbarten Borstendorf wurde der sechsjährige Sohn de« Holzarbeiters Enger von einem Last- geschirr überfahren und so schwer verletzt, daß er hoffnungs los daniederliegt. Hohenstein-Ernstthal. Im benachbarten Langenberg wurde Sonntag di« fünfjährige Tochter deS Gutsbesitzer« Otto, als sie mit ihrem Zwillingsbruder aus einem Wagen spielte, von dem umschlagenden Wagen er drückt. Der Knabe kam ohne Verletzungen davon. Waldheim. Im Jahr« 1890 verunglückte bei einer Urbung am SteigerhauS der damalige Steiger der Freiwilligen Feuerwehr, Möbelpolierer August Donath. Infolge dabei zugezogener Lähmung deS Rückenmarks hat Donath seit dieser Zeit sich nicht mehr vom Bett bezw. Lehnstnhl erheben können, bis ihn setzt der Tod erlöste. Oberwiesenthal. In einer Brandangelegenheit ist in Neudorf infolge Erörterung der Landeskriminal- Polizeibehörde der Einwohner G. verhaftet und wegen Ver- dachts vorsätzlicher Brandstiftung und versuchten Ver sicherungsbetrug» in Untersuchungshaft genommen worden. Klingenthal. Da» vierjährige Söhnchen de» Fleischers Hupf, daß am Ufer der Zwota spielte, stürzte hinein und ertrank. ' Adorf i. V. In der Tonntagnacht brannte im be- nachbarten Dors« ReberSreuth da« Rothsche Bauerngut vollständig nieder. Wäre di« Familie Roth nicht im letz- ten Augenblicke von zu Hilfe eilenden Nachbarn geweckt worden, so wären di« Leute bei lebendigem Leibe ver- brannt. Sie vermochten nur sich selbst in Sicherheit zu bringen. Auch di« ueuerbaute Geigenmüllersche Scheune mit Autteroorrälrn und landwirtschaftlichen Maschine» wurde vom Feuer zerstört. Besonder« Roth, welcher nicht versichert war, erleidet schweren Schaden. Grimma. In einem hiesigen Gasthaus«, in dem er übernachtete, erschoß sich in der Nacht zum Freitag der 2ljährig« Gymnasiast Lander vyl de Bros aus Wurzen, Sohn eines dortigen Fabrikdt.ektorS. Al» der junge Mann am Frettittf vormittag nicht zum Vorschein kam, auch auf Klopfen und Rufen kein» vnwort gab, ließ man die Tür öffnen. Man fand ihn mit eine« Schuß in der Schläfe, den Revolver noch in der Hand, tot auf einem Stuhle sitzen. Ei« zweite» Neool»«r lag noch auf dem Nachttische. Al« Beweggrund wird nervöse Überreizung angenommen. Leipzig. G« fehlen nur wenige Steine noch an der Brüstung und an der Plattform dr« Denkmal» und der ober« Abschluß ist gemacht. Schon in dan nächsten Togen wird die Schlußstelnlegung vollzogen werden. E« soll eine Feier veranstaltet und damit da» 18< Stiftungsfest de« Deutschen Patrtotenbunde» verknüpf» werden. Nach diesem Tage soll auch der Abbau der Rüstung in Angriff genommen werden. Die Abrüstung dürfte drei Monate Zeit erfordern! Im Innern des Denkmal» wurden schon die Kuppeln abgeputzt, sodaß auch hier da» Gerüst nach und nach verschwinden kann und eine bessere Besichtigung möglich ist. Von den allegorischen Figuren im RuhmeSmol gehen zwei ihrer Vollendung entgegen san jeder arbeiten 13 Bildhauer seit über Jahresfrist). Die Besucher wird e» interessieren, daß von Ende n. M. an der elektrische Fahr stuhl, der von der Kiypta bi« zu einer Höhe von 60 v> geführt wird, zur Benutzung freisteht. (Von der Höhe des Fahrstuhles au» erschließt sich eine herrliche Fernsicht.» Bezüglich der Baukosten ist zu sagen, daß immer noch 11', Millionen Mark fehlen. Bisher erwarben sich — gegen Zahlung von 100 M. — 1090 Personen da» Recht der Namensnennung im DenkmalSinnern. Die Namen werden auf Bronzetafeln in einem besonder» weihevollen Raum angebracht. Der gegenwärtige Besuch des Denk- mol« ist ganz bedeutend; am 2. Osterfeierlage besichtigten weit über 3000 Personen da» Denkmal und seine Anlagen. Leipzig. Am Sonnabend abend gab im Vororte Lindenau auf offener Straße der Sck>'c fer Max Horn auf seine frühere Geliebte, die 20jährige Paula Mündig, einige Reooloeischüsse ab. Eine Kugel traf das Mädchen in den Kopf, eine andere in den linken Oberarm. ES wurde in da» Krankenhaus überführt, ist aber außer Lebensgefahr. Horn flüchtete, stellte sich aber in der Nacht freiwillig der Polizei. Er gibt au, daß seine G.-liebte da» Verhältnis zu ihm habe abbrcchen wollen und daß er deshalb den Ent schluß gefaßt gehabt hätte, erst da» Mädchen und dann sich selbst zu töte». Zum Selbstmorde habe ihm aber nachher der Mut gefehlt. Vermischtes. EK. Verlorene Schiffe im Jahre 1911. Eine Sta tistik, die jetzt, wo uns die Gefahren des Meeres an einem so furchtbar grandiosen Beispiel vor Augen gestellt worden sind, besondere Beachtung finden wird, stellt die Zahl der 1911 untcrgcgangencn Schiffe zusammen. 542 Dampfer und Segler aller seefahrenden Nationen sind den Wellen zum Opfer gefallen. England steht mit seiner mächtigen Handelsflotte natürlich an erster Stelle. Seine Verluste be tragen 173 Schisse, davon 123 Dampfer. Die Vereinigten Staaten haben den Verlust von 75 Schiffen zu beklagen, Norwegen steht an dritter Stelle mit 73 Schiffen, von denen 25 Dampfer sind. Dann kommt Deutschland mit 39 Schiffen, darunter 26 Dampfern. Die Zahl der verlorenen französischen Fahrzeuge beläuft sich auf 31, von dencu 14 Segelschiffe waren. Schweden und Rußland haben einen Verlust von je 30 Schiffen aufzuwcisen, Italien den von 17, Spanien den von 15 und Dänemark den von 11 Schiffen. L K. Wozu c-i n e K ind e rp i st o l c gut ist. AuS Newyork wird berichtet: Tic Schulkinder, die dieser Tage nach getaner Arbeit vergnügt nachhause wandelten, wur den in der Rcivyorker Tecatur-Avcnüe die Zeugen eines ungewöhnlichen Straßenbildcs: mit gesenktem Kops und herabhängcnden Armen schritt gehorsam wie ein Lamm ein großer kräftiger Mann den Bürgersteig hinab, gefolgt von einer gutgelleidcten, zierlichen Frau, die dem willen losen Riesen mit kurzen Kommaudowortcn den Keg dik tierte. Tas Auffälligste aber war, daß jene resolute Tamc in der auSgcstrecktcn Rechten einen blitzenden Re volver hielt, der unausgesetzt auf den Kops des Mannes gcrichtet war. An einer Straßenecke stieß das seltsame Paar endlich auf einen Schutzmann, der von der Dame energisch herbeigerufcn wurde nnd cs übernahm, den Verbrecher auf die Polizeiwache zu bringen. Tenn cs war ein Verbrecher, ein gefährlicher Einbrecher, der hier von einer Frau auf frischer Tat verhaftet und der Be hörde übergeben worden war. Tic unerschrockene Tame, Mrs. Ehrlich, lehrte voir Einkäufen aus der Stadt in ihre Wohnung in der Tecatur-Avcnuc zurück, das Ticnst- mädchcn und alle Mitglieder deS Haushaltes waren aus gegangen, aber als MrS. Ehrlich die Tür öffnete, hörte sic, wie in ihrem .Hause jemand die Treppe hinaufgiug. Sie rief und alsbald erschien jener kräftige Bursche, der jetzt in Polizeigewahrsam sitzt. Mrs. Ehrlich fragte ihn, was er hier im Hause zu schaffen habe und der Fremde erwiderte, er habe eine Rechnung einkassicren sollen, wo bei er sich jedoch der Straßcntür zuivandtc. Mrs. Ehr lich ging ins Speisezimmer nnd als sie dort ihr ganzes Silber zu Paketen zusainmcngeschnürt sah, begriff sie sofort, daß sie es mit einem Einbrecher zu tun hatte. In der Ecke auf einem Brett lag eine kleine! Kinderpistole. Sie nahm diese harmlose Waffe nnd stürzte dem Manne nach, der inzwischen die Straße erreicht hatte. Als der Bursche den Laus der vermeintlichen Mordwaffe auf sich gerichtet sah, verließ ihn alle Kühnheit und er ließ sich von MrS. Ehrlich willig'abführcn. Erst später erfuhr er, daß sein Heldenmut an einer harmlosen Llindcrpistole Schiffbruch erlitten hatte. EK. Tie Arbeit im Hause — der beste Sport. Tie sashionablcn Tamcn^cr vornehmen Ge sellschaft in Boiton, die vor einigen Tagen zu einer Konferenz des bekannten .Harvard Professors, Tndleh Sar- gcnt, rauschten, nm von dem Gelehrten wenn möglich allerlei Schmeichelhaftes über weiblichen Sport und die Leistungsfähigkeit der Frauen auf diesem Gebiete zu hören, waren nicht wenig verblüfft und entrüstet, als der Gelehrte den gerade bei der «mexikanischen Damen-