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Befteäg«, selbst die Neinste«, nimmt di« Geschäftsstelle de« Riesaer Tageblatt«» entgegen. —' Platzmustk spielt bei gstnstig«« wett« am 21. d. «t§. von 11«> bi« 12«0 mitt«,» aus de« Kats«. Wilhelm-Platz da« Trompetttkorp« dät S. Feldartillerie- «egiment« Nr. 82 nach solgende« Pragrain«: 1. Deutsch land« wassenchr« van Blankenburg, 2. Ouoertur« z. vp. .Der Wildschütz' van Lartztug. S. Panlast« au» ,Sahen- grtn' von Wagner, 4. Mustkalisch« Wettstreit van Kling, 8. Herzog von Braunschweig, Armee-Marsch Nr. 9. —' Da« Pferd eine« Mautitz« Geschirr«, da« am Albertplotz hielt, scheute heute vormittag und ging durch. Ein Soldat schwang sich kurz entschlossen aus den Wagen, ergriff die Zügel und suchte da« Pserd in seine Gewalt zu bekommen. In der Näh« der Mbertschus« schlug der Wagen um und begrub den Soldaten unter sich; auch da« Pferd kam zu Pall, sprang aber sofort.wie- der auf und sagte mit der zerbrochenen Deichsel davon. Behend kroch der Soldat unter dem Wagen hervor und nahm die Verfolgung de« Pferde« wieder auf. In der Poppitz« Straße wurde da« Lier aufgeholten. Weder d« wackere Soldat noch da« Pferd haben bet dem Unfall Ver letzungen davongetragen. —* Sin Hau»wir1schaftlich«r Vortrag findet am Donnn-tag den 28. April nachmittag« von 8—8 Uhr im Saale de« Hotel« .Wettiner Hof' über da« Thema: .Moderne Wäschneinigung im kleinen und größerem Hau«- halte, Sanatorien, Landwirtschaften re. und vedeutung de» Familienbade«' durch die Firma Ferdinand Danuemann, Leipzig, statt. (Stehe auch heutige» Inserat.) —* Mit dem Einzug de« Frühling« kamen auch Heuer wird« in unsere näh«« Umgebung einig« seltene Säfte, die Trappe (Otis taräa <Äuoä). Dies« Tag« könnt« mau auf einem großen «Saatfeld« auf Streum«n«r Flur 8 Stück diese» seltenen, scheuen Vogel« beobachten, der nicht mit Unrecht der »deutsche Strauß' genanut wird. Da« Erscheinen dies,» in Sachsen ganz vereinzelt vorkommenden stattlichen, wilden Vogel« von Truthahngröße ist bemnken«- wert; er ist z. v. im sächsischen Jagdgesetz nicht erwähnt und genießt im benachbarten Preußen vom 18. April bi» 1. Juli Schonzeit. Auf großen ausgedehnten Feldern der Gemeinden Zeithain und Streumen wurden wiederholt Gelege, die zwei Sier enthielten, beobachtet. Im Herbst zieht sich der Fremdling in die ausgedehnte nordische Ties- ebene zurück. Da sich d« edle, stattliche Vogel ganz spär lich sortpflanzt, ist er sicherlich alle« und jede» Schutze« würdig, zumal er genügsam und bescheiden, keinerlei Schaden verursacht. —' Die Ortsgruppe Dresden de« Deutsche« Luftflottenverein« hielt am Donner«tag uni« dem Vorsitz de« Herrn Stadtrat» Dr. med. Hopf ihre die«, jährige Hauptversammlung ab. Die finanziellen Nach wehen der Parsevalfahrt brachten «» mit sich, daß in der Ortsgruppe eins größere Tätigkeit nicht entfaltet werden konnte; doch war e» möglich, den Fehlbetrag zu tilgen. Die in Dresden -stattgesundene Tagung de« Deutschen Luftflottenverein« führt« zu der Gründung de» Landesver bandes Sachsen, an der sich die Ortsgruppen Leipzig, Riesa, Bautzen und Dresden beteiligten. Der au« sech« Mitgliedern bestehende Landesausschuß, an dessen Spitze Herr Stadtrat Dr. Hopf steht, wird sich, da d« Beitritt der Ortsgruppe Borna bevorsteht, um ein Mitglied ver mehren. Die Hauptvrrsammlung de« Gesamtoerein« in Berlin stand unter dem Zeichen der Sachsen, und rückhalt- lo« wurde anerkannt, daß Sachsen« Vorgehen für die Flugspende mustergültig gewesen sei. Auf Anregung de» Vorsitzenden wurde beschlossen, den Verein«. Mitgliedern mitzuteilen, daß, wen» «in« Ort»gruppe außer ihren satzung»grmäßen Mitgliederbeiträgen die Summe von 200 M. aufbrtngt, sie das Recht auf «ine Freifahrt in einem lenkbaren Luftschiff erwirbt. Um di« Auslosung zu sichern, müssen sich mindesten« 7V Mitglieder verpflichten, je 3 M. zu zahlen, oder dem Verein je drei neu« Mit- glted« zuzuführen. Auf Vorschlag de« Herrn Ministerial- asflstent Rudolph wurde beschiessen, zur Erhöhung der Nationalspende für Militär-Luftfahrzeuge Block« mit Quittungen über kleinere Beträge an BetrauenSperkonen zu gelegentlicher Verwendung au«zugeben. Di« Block» solle» Quittungen über 80 und 28 Pfg. enthalten. Aus diese Weise dürften auch die Broschen der Minder bemittelten dem großen vaterländischen Werke zugesührt werden. Der Vorschlag de» Herrn Rudolph wurde mit großem Beifall ausgenommen. —88 Die Brambacher Radiumbad-Frage beschäftigt lebhaft die sächsische Aerztewelt. Da» Organ d« sächsischen ärztlichen Kreis- und BezirkSoereine schreibt darüber solgende«: Bekanntlich gehören di« wegen ihrer hohen Radioaktivität zu Heilzwecken zunächst in Betracht kommenden Brambach« Quellen «in« Gesellschaft m b. H» der Brambach« Sprudelgesellschaft, die «in seit einigen Jahren in unbestreitbarem Aufschwung« befindliche« Tafel- wafferoersandtgeschäft betreibt, und di« bet bekanniwerden der bedeutenden Radioaktivität der umliegenden Quellen rechtzeitig da« in Betracht kommende Areal, dazu auch jen seits der Grenze in Oesterreich gelegene benachbart« Terri- torium aufgekaust hat. Da sich nun der Staat durch Ge setz da» Recht der AuSnützung radioaktiver Wässer vorbe- halten hat, entstand jetzt die Frage, ob derselbe im In teresse der Allgemeinheit sowohl wie im Interesse de» be nachbarten Staai»bade» Bad Bist«, d. h. um ein« uner wünschte Konkurrenz von letzterem sernzuhalten, di« Aus beutung der Brambach« radioaktiven Quellen in eigene Regle übernehmen solle, oder ob er der Brambach« Sprudel gesellschaft die von dies« nachgrsuchte Konzession zur Au«, beutung d« beregten Quellen durch Errichtung eine« Ra- biumbade« Brambach erteilen solle. — Die Errichtung und der Betrieb des Brambach« Radiumbade« ist nun bi« auf weitere« in die Hände der Sprudelgesellschast (G. m. b. H.) gelegt. Eine wirklich« Konkurrenz für da« Heilbad Bad Elster kann au» dem neuen vadeunternehmen unsere» Er- achten« nicht entstehen, denn die Hetlfaktorrn der beiden Bäder find w»s»ntlich »«schieden. Vie zu hasse« ist, daß da« Brambach« Nadtumbad sich «atwickeln w«de zum Nbtzrn str di« leidend« Menschheit, so darf man anderer- seit» auch annehmen, daß Bad Elfi« mit seinen altbe währten Heilquellen und sonstig« Heilfakteren Nutzen zieh« werd« an» de«'ihm gesicherte» Enteil« an de« Brambach« Nadin«wasser. —* D« landwirtschaftlich« Kr,i«v»r«in Dresden hielt gestern um 12 Uhr tnr Hotel zu den Drei Naben in Dresden ein« AuSschußfltzung ab, di« von 122 Vertretern landwirtschaftlicher Verein, und zahlreichen Eäftea besucht war. Di, Königlich« vauschule zu Dresden hatte bet dieser Gelegenheit in geschmackvoll« Weis« «ine größer« Anzahl landwirtschaftliche vaurntwürfe ausgestellt. Unter herzlichen vegrüßongSworten «öffnet« d« Vorsitzende, Geheim« Oekommierat tlodrä, di« Sitzung und gedacht« vorerst in einem «arme» Nachruf d« verstorbenen Mit glied« und Förderer des KrelSveretn» MttergütSbekitz« Hlllmau» in Zscheckwitz, Land«Sti«zuchtdirektor Ober- medizinalrat Professor Dr. Pusch, Dresden, und Geheimer Oekonomterat Professor von Langsdorfs, Tharandt. Di, Versammlung ehrt, ihr Andenken durch Erheben von de» Plätzen. Nach Eintritt in die Tagesordnung gelangten zunächst die allgemeinen vereinSangelegenhriten, der Vor trag auS der Negistrande und der vericht üb« die Tätig- kelt d«S KrelSoereiuS feit der letzten AuSschuhsitzung zur Erledigung. Sodann gab der Vorsitzende «inen Urberblick üb« di, wett«, Entwickelung der landwirtschaftlichen UuterrichtSaustatten im KretloereivSbezirk, welcher «gab, daß die Schulen sämtlich gut besucht werden und erfreu lich« Fortschritt« machen. Ein Antrag de« landwirtschaft- licheu Vereins Merbitz, d« di« verwertuug selbstgrlchlachteter Tiere zum Gegenstand hatte, wurde bi« zur nächsten AuS- schußfltzuug zurückgestellt, um in der Zwischenzeit noch einige nähere Unterlagen einzuholen. Für die Mitglied« der Herdbuchkörkommisflon wurde beschlossen, eine Kollektiv versicherung abzuschließen unter Uebernahme der Kosten aus den KreiSoerein. In eingehender Weise legte hierauf der Vorsitzende die umfangreichen Düngungsversuche dar, di« durch den LandeSkulturrat Unter Ausführung durch den landwirtschaftlichen Kreisverein für das Jahr 1912 ein- geleitet und sür da« Jahr 1913 geplant sind, wobei er hervorhqb, daß e« erfreulich sei, daß durch di« nunmehr zur Verfügung stehende» Mittel auf dem Gebiete des Pflanzenbaue« mehr getan werden könne, al« bisher. An Stelle de» verstorbenen Kuratoriuwmitgliede« der land- wirtschaftlichen Schule Großenhain, RittergutSpächter Lämpe in Zschieschen, wurde Guttbesttzer M. Richter in Reiners- darf einstimmig gewählt. Nach einem kurzen vericht über die Prüfung der Rechnungen de« Dispositionsfonds und SeparatSfond« wurden letztere richtig gesprochen und der Rechnungsführer entlastet. Auf einen Antrag de« land wirtschaftlichen Verein« Fürstenau hin, Maßnahmen gegen di« durch private Aufforstungen entstehende Schädigung der Anlieger zu treffen, wurde beschlossen, die Angelegenheit dem LandeSkulturrat zur wetteren Erwägung zu Überweisen. Ein da« Stimmrecht der Mitglieder von Ortskrankenkassen angehender Antrag wurde wegen verspäteter Einbringung al« erledigt betrachtet, da da« neue ReichSoersicherungSgesktz bereit« angenommen ist. Die Hauptversammlung de« KreiSoerein« wurde auf den 22. Mai onberaumt und soll in der Alberthöhe in Klotzsche stattfinden. Nach Derhand- lung einiger au« d« Versammlung heraus gestellter Fragen schloß Geheimrat Andrä kurz nach 2 Uhr mit DankeSworten die Sitzung. — Da« Ende de« BergarbeiterauSstande« im Zwickauer und Lugau-Oel«nitzer Revier wurde von der Mehrheit der Bergarbeiter beschlossen, nach dem die Regierung sich gegenüber dem ablehnenden Ver halten der BergwerkLbesitzer außerstande gesehen hatte, einen erfolgreichen Vermittlungsversuch zu unternehmen. Eine am Donnerstag abgehaltene Konferenz der Vertrauens- männer beider Reviere beschloß, de» Abbruch de« Au«, stände« zu empfehlen, weil dieser, nachdem sich die Werks besitz« gegenüber der Regierung festgelegt haben, aussicht«, lo« und all« weiteren Opfer in diesem Kamps nutzlos seien. Freitag nahmen nun fünf getrennt abgehaltene vergarbetteroersammlungen Stellung zu diesem Beschluß. Drei Versammlungen erklärten sich ebenfalls für den Ab bruch dr« Ausstande«, während zwei andere, die in Zwickau und Reinsdorf abgrhalten wmden und von etwa 2000 Personen besucht waren, nach äußerst hitzigen Aussprachen di« Einstellung de» Ausstande« einstimmig ablehnten und erklärten, die Arbeit nicht wieder aufnehmen zu wollen. Bon der Au«stand»leitung ist die Parole abgegeben war- den, dir Arbeit am Montag früh wieder aufzunehmen. Bereit« gestern nachmittag hat sich eine ganz« Anzahl von Bergarbeitern wieder zur Arbeit gemeldet und dürste dies« wohl nun allgemein wieder ausgenommen werden. — Unter den Todesursachen im Monat Februar in Sachsen haben die vorherrschenden Krankheiten der AtmungS- oraane ganz bedeutend zugenommen, während die Tuberkulose fälle unverändert blieben und die Krankheiten der Verdauungs organe ein wenig abnahmm. Bon den Infektionskrankheiten war wird« die Diphtherie (wie allgemein im Reiche) am stärk sten vertreten, blieb ab« ohne Aenderung, während Schar lach start abnahm; auch Thhphu» wurde etwa« seltener. Keuchhusten, Kindbettficker und Masern dagegen häufig« D« Thyphu« hat in Freiberg und Reichenbach i. V. je ein Opfer gefordert, da« Kindbettfieber in Dre-den 8, Leipzig 8, Plauen i. B. 2, Chemnitz und Crimmitschau je 1. )l( Döbeln. In der Nachbargemetnd« Ebersbach hat der freiwillig« Tod de« dortigen Oberlehrer« Ptrl« allseitig tiefe» Mitleid und Trau« hervorgrrusen. Der seit 88 Jahren dort amtierende trruondirnte Lehrer vermochte sich nicht darin zurechtzufinden, daß « zu einem Weg,streit al« Kronzeuge herangezogen werden sollt», auch soll e« dem tiesreltgiv« veranlagten Mann nicht möglich gewesen sein, sich mit d« modernen Lehrerbewegung zurechtzufinden, so daß « an Nerornüberrrtzung litt. Sein Lod ist um so tragisch«, al« « demnächst in den Ruhestand zu treten gedacht» und die Hochzeit seiner Locht« nahe beoorstand. van feinen Kollegen wird er ebenfalls tief betrauert, sie ehrten ihn gestern durch ein« Trauerfti« in Pin« Mahnung. Waldheim, vorgestern machte di« hiesig« Polizei einen guten Fang. Durch größere Eekdauirgader» und gechertten machte sich am Abend de» 17. d^ M. «in Prem- der hier sehr verdächtig. Um seine Nersouaü« fest, stellen zu können, wurde er nach der Polizeiwache ge führt und hi« stellte mau in ihm eine» mit Zuchthaus und Gefängnis vorbestraften, in Taucha bei Leipzig ge- borenen 46 jährigen Mann fest. Die bei seinen Verneh mungen über die Herkunft de« Selbe« gemachten ver schiedenen Angaben lassen vermuten, daß eS von einem Diebstahl herrührt. Zuletzt gab er an, er habe aus dem hiesigen Bahnhofe 400 M. gefunden. Er ist schon vier mal mit Zuchthaus vorbestraft und erst vor 14 Tage,: auS der hiesigen Strafanstalt entlassen worden. — Ein dreijähriges Kind stürzte beim Spielen in die Zschopau und ertrank. )l( Hartha. Degen Unterschlagung von Schulspar- kaffengeldnn wurde gestern ein hiesiger 20 jährig« Hilf«, lehr« vorläufig in Haft genommen. Da« Borkommui» liegt einige Zeit zurück, der Lehrer hat inzwischen den Be trag, 220 M, ersetzt. 88 Dresden. Der BezirkSverein d« Johannstadt hat beschlossen, den Rat zu ersuchen, eine fünft« Elbbrücke zu errichten, di« die Johannstadt mit der Neustadt in der Richtung Fürstenftraße-Waldschlößchen verbinden soll. Dippoldiswalde. T«r SägewerkSbcsitzer Möh- ring in Obercarsdorf wurde verhaftet. Sein Sägewerk toird auf 60000 Mark taxiert, während es ihm von seinem Freunde Willkomm aus Mtteln der verkrachten BereinSbank mit 275000 Mark beliehen wurde. Er war auch Mitglied des Aufsichtsrates der Firma Willkomm u. Mann in Heidenau. Stolpen. Ein großes Schadenfeuer hat in Langen- wolmSdors die Anwesen der Gutsbesitzer Hofmann und Nietzsche, die noch mit Stroh bedeckt waren, völlig in Asche gelegt. Bei dem plötzlichen Ausbruche des Feuers konnte Mobiliar nicht gerettet werden. Auch die Bergung des Viehes gelang nur mit großer Mühe. Ein Pferd und ein Hund sind in den Flammen umgekommen. Man ver mutet Brandstiftung. Hofmann hat alle seine Habe ver loren, da er nicht versichert hatte. Neustadt (Sachsen). Im benachbarten Langburkcrs- dorf wurde vorgestern abend beim Ausschachten von Erd reich in einer Tiefe von einem Meter ein Holzkasten mit Leichenrestcn aufgefunden. Der Kasten war gut er halten, dagegen war das Skelett zum großen Teile zer stört. ES wurde ärztlich festgeftellt, daß die Leichenreste von einer erwachsenen Person stammen. Ob cs sich um ein vor langer Zeit verübtes Verbrechen handelt, konnte nicht festgeftellt werden. Wahrscheinlich ist, daß es sich um einen in den Kriegen vergangener Zeiten gefallenen Mann handelt, der hier seine letzte Ruhestätte gefun den hat. Zittau. Gestern früh begab sich der König in das Ludwigshausener Revier, wo er unter Führung des Oy biner Försters Förster der Auerhahnjagd oblag. Dos Jagdglück war dem Monarchen besonders günstig; er er legte zwei Auerhähne, von venen der eine daS ungewöhn liche Gewicht von 10l/-> Pfund aufwies. Crimmitschau. In der Herberge machte sich ein 62 Jahre alter Buchbinder in der Trunkenheit jästig und wurde aufgefordert, das Ltokal zu verlassen. Plötz lich zog er ein Buchbindermesser hervor und versetzte dem Herbergsvater einen tiefen Stich in die Brust, so daß dieser lebensgefährlich verletzt wurde. Tann ließ sich der rohe Geselle widerstandslos sestnehmcn. Oelsnitz. Der achtjährige Sohn des Bäckermeisters Troll von hier kam dadurch uni sein linkes Auge, daß ihn ein anderer Knabe beim Spiel mit einem Pfeilge schoß ins linke Auge traf. Auch die Sehkraft des an deren Auges ist gefährdet. Werdau i. Sa. Die hiesige Polizei verhaftete den Brunnenbauer Popp aus Langenbernsdorf, der mit der Ermordung des Gasthofsbesitzers Ungethüm in Rupperts« grün im Zusammenhang gebracht wird und nach dem Morde verschwunden war. Er soll ein Liebesverhältnis mit der des Mordes bezichtigten und nach Amerika ent flohenen Dienstmagd Ungethüms gehabt haben. Bärenstein i. E. TiefeS Herzeleid hat ein 15 jäh riger Knabe seinen Angehörigen bereitet. Er führte den neueingerichteten Fabrikfahrstuhl einem Altersgenossen vor, wobei diesem mehrere Finger gequetscht wurden. Ersterer wurde von seinem Vater in leichtbegreiflicher Erregung über diese Unvorsichtigkeit leicht bestraft, und daS erregte den Sohn derart, daß er davonlief. Bald da rauf wurde er in der Abortanlage aufgefunden, wo er sich mit einem Rasiermesser einen so tiefen Schnitt in den Hals beigebracht hatte, daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Leipzig. Auf schreckliche Weise kam hicrselbst am Don- nerStagvormittag ein 1V, jährige« Mädchen umS Leben. Es war von seinen Pflegeeltern in der Küche allein gelassen worden, kam dem Ofen nahe, seine Kleidungsstücke fingen Feuer, und von schweren Brandwunden bedeckt starb das unglückliche Kmd wenige Stunden spät« im Krankenhausc. Erfurt. Einen sonderbar«! Unfall erlitt die 12 jährige Tochter ein« hiesigen Familie al» sie in einem bisher unbe nutzten Ofen Feuer anmachte. ES aing plötzlich ein Schuß los, d« da» Kind in die Wange traf. Wie sich herauSstelltc, batte eine Patrone in der Feuerung gelegen. Die Kugel konnte entfernt werden. Böhmisch.Trübau. Im Jahre 1897 wurde zwi- schen Prüvrat und Böhmisch-Lrübau in einem Walde die Gattin deS Oekonomen Vencl aus Priwrat ermordet aufgefunden. Alle Nachforschungen nach dem Mörder blieben erfolglos. Nunmehr legte der Dagant Franz Vitlacil das Geständnis ab, daß er vor 15 Jahren den Mord an Frau Vencl verübte. Sr gab an, daß er damals Nachbar de» Oekonomen Beuel gewesen sei. Am Abende vor dem Morde habe er bet einem Besuche der Eheleute