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-««d» hornigen gedient, die mit ihren Mitteln am «eisten haushälterisch sein müßten. Diesen müßt« di« Annehmlich- teilen dG Gadaerbrauche« Wenfall« zugänglich gemacht werden. Der Srneuerunglfoud« »erd« jetzt etwa 29606 Mark betragen. Her« Stad trat Schnauder führt au«, daß bi« jetzt L-7 EaSautomateu in Betrieb fei«,. S« find« außerdem auch «in« Vermietung von Leuchtflammrn patt, deren Zahl betrag« jetzt Sv. Der Kauf«« pro Automat . beweg« sich auf 154 Kubikmeter Ga«, »« fei ober auch schon ein höherer Konsum erreicht worden. Die Herstellung«« kosten sür di« «utomateneinrichtung Hütten sich verbilligt. Der Ratsbeschluß wird hieraus einstimmig angenommen. 8. wie bekannt find seit 1910 in zwei Bezirken unserer Stadt di« Straßenlaternen' mit Fernzündung versehen, di« durch eine Druckwelle von der Gasanstalt au« geschieht. In zwei anderen veztrken, werden di« GaSlaternen »och mit der Hand angezündet. Herr Satbirektor Junge ist der Ansicht, daß da« Anbrennen der Laternen durch Wärter unzuverlässig ist und schlügt vor, daß auch die zwei anmtren Bezirke mit Fernzündung versehen werden. Sr empfiehlt die Beschaffung de« .Vamag'-System-, da« sich am besten beroührt habe. Die Fernzündung arbeite jetzt gut. In letzter Fett seien nur ganz vereinzelt Versager zu vrr« zetchueu gewesen. Der Sa«anstalt»au«schuß hat die An schaffung der Fernzündung für sümtliche Bezirke beschlossen. Der Rat ist diesem Beschlüsse beigeirrten. ES find noch 113 Laternen mit Fernzündung zu versehen, wa« einen Kofteuauswand von 3051 M- erfordert. Die Mittel sollen au» verfügbaren Bestünden der Stadlhauptkasse entnommen werden. Herr Stadtv.-Dorsteher Gchönherr bestütigt, daß in den letzten Monaten weniger Versager bet der Fernzündung zu verzeichnen gewesen seien. Man scheine jetzt mit der Einrichtung ine Gaswerk besser vertraut zu sein. Herr Stadtv. Winter bemerkt, daß er in letzter Feit immer noch einige Laternen habe am Loge brennen sehe«. Er ersucht um Aurkunft, woran die« liege. Herr Stadtrat Schnauder erwiderte, daß jede Gemeinde, die die Fernzündung etngeführt, anfang« mit Schwierigkeiten zu kümpfen gehabt hat. An der Hand praktischer Er fahrungen wisse man heute, wie do« System zu handhaben sei. Deshalb seien bei un» die Versager bi« auf einen ganz geringen Prozentsatz herabgesunken. Herr Stadtrat Schnauder verbreitete sich sodann über die Kosten und die Rentabtlitüt der Anlage und bemerkte hierbei, daß die Fernzündung gegenüber dem Anbrennen der Laternen durch Würter eine Ersparni« von 512 M. jährlich bedeute. Die durch die Fernzündung erzielte Ga«ersparni« beziffere sich auf jährlich 900 M. Im Jahre 1911 habe da« GaS- werk infolge der Fernzündung der Stadt bereit« 2000 Kubikmeter Ga« weniger in Rechnung gestellt al« in früheren Jahren. Die Fernzündung habe auch die Fest stellung von 6 Rohrbrüchen bewirkt, die beseitigt worden seien. Zu beachten sei ferner, daß bei der Fernzündung auch die Lage«helligkeit besser auigenutzt werden könne. Herr Stadtv. Nomberg macht darauf aufmerksam, daß beim Geben der Druckwelle in Privatwohnungen und Te- schüften die Strümpfe beschädigt würden und andere liebel- stünde sich bemerkbar machten. Herr Stadtrat Schnauder bat, die betreffenden Geschäfte oder Privatwohnungen nam haft zu machen, damit er eine Untersuchung veranlassen könne- Er feinerseit« habe derartige Mängel noch nicht beobachten können. Dem RatSbeschluß wurde hierauf ein- stimmig zugestimmt. 9. Dem Rat«beschluß, betreffend die Nachoerwilligung von 748,55 M. Kosten für die Herstellung einer Einfriedi- gung am Uebungrplatze der Kaserne an der Klötzerstraße, trat da« Kollegium bei. Für die Herstellung der Einfriedi gung habe da« Kollegium seinerzeit 1131 M. bewilligt. Die Ueberschreitung dieser Summe um 748,55 M. hat sich dadurch nötig gemacht, daß die Arbeiten sich durch da« erforderliche Einsetzen von Betonwürfeln usw. al« umfang reicher herauSgestellt haben, al« angenommen worden war. Auch machte sich die Uebernahme von 40 Meter Zaun, die dem Pionierbataillon gehörten, notwendig. Da« Kollegium nahm sodann noch Kenntvi« von einem Schreiben de« Herrn Stadtrat« vretschneider, worin dieser für die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Riesa tu herzlichen Worten dankte. Schluß der Sitzung ViD Uhr. —* Am Montag nachmittag wurde der Arbeiter Geßner in seiner Wohnung, Poppktzer Straße 11, tot aufgesünden. Die Untersuchung ergab, daß der Mann einem Herzschlag erlegen war. Der Lod dürste bet Geßner bereit« am Sonnabend eingetreten sein. —* Bet der Entleerung einer Abortgrube der hiesigen Dampfwaschanstalt wurde gestern nachmittag eine Kinde», leiche aufgefunden. Die angestellten Nachforschungen haben ergeben, daß al« dt« Mutter de« Kinde« die 18jährige Fabrikarbeiterin Müller au« Möderau in Betracht kommt, die verhaftet und in« hiesige AmtigerichtSgefängui« ringe- liefert wurde. Nach Aussage de« Mädchen« soll die Leiche seit dem 12. Februar in der Grube gelegen haben. In- wieweit sich die Mutter strafbar gemach» hat, insbesondere rb do« Kind bei der Geburt gelebt hat, dürfte die ringe- leitete Untersuchung ergeben. —* Zum ersten Male in den Räumen der neuen Handelsschule fand gestern nachmittag von 2—^5 Uhr dl« Schlußprüfung statt, an die sich die Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerinnen anschloß. In einem Nebenraume war die Ausstellung der im verlaufe de« Jahre« angefrrtigten schriftlichen Arbeiten eingerichtet worden, oerschönt durch treffliche Plakatzeichrmngen, so daß den interessierten Kreisen Gelegenheit geboten war, in die Arbeit der Schule Einblick zu nehmen. Daß rege« Interesse sogar weit über die beteiligten Kreise hinaus vorhanden ist, zeigten der zahlreiche Besuch au« allen Ständen und die Aufmerksamkeit, mit der die Prüfungen verfolgt wurden. Die Entlassungsfeier, eiugerahmt durch allgemeinen Ge- sang, nahm einen stimmungsvollen Verlauf. Im Mittel punkte der Feier stand di« Rede de« Direktor« der Anstalt. Seine Ausführungen enthielten zunächst den Bericht über di« Arbeit im vergangenen Jahr und stellten unter anderem fest, daß tzia SHÜter sich im allgemeinen wohl verhalten und durch Fleiß ihr wissen und Können zu erweitern aefncht haben. DGHalb waren di« Lehrer in d« Lag«, bei 48 abgehenden Schülern und Schülerinnen im Betragen 4Smal die Zensur I, Sural Id, in de« Leistungen 6 «al Id, 4 mal II», 17 mal H, 18 «al Hd, b mal 111» und 8 mal III zu erteilen, und die Schüler Georg Schreiber, Han« ytckler, Waller Marx und die Schülerinnen Paula Glüsch« und Elisabeth Herrmann wegen ihrer Leistungen öffentlich belobigt wurden. Daran schloß der Redner seine AbschlrdSworte an, die unter Zugrundelegung de» Thema«: E« gibt nur «in Glück: die Pflicht, nur eine« Lrost: die Arbeit, nur einen Genuß: da» Schöne tTarmeu Sylva) warm die Herzen der Schüler berühren mußten. Nachdem «in« von der Mädchen-Abteilung gesungen« Motette ver klungen war, verabschiedeten sich dl« abgehenden Schüler durch ihren Primu« Georg Schreiber mit Danke-worten, »ährend im Namen der Zurückbletbeuden Herbert Scheuer ihnen Abschi«d»«orte zurief. —* Gestern abend kurz vor Geschäfttschluß erschien in der Wohnung eine» hiesigen Geschäft-maune« ein Fremder, der angab, den Geschäftsmann allein sprechen zu müssen. Al- er mit diesem allein war, überreichte er ihm rin Schreiben, worin der Geschäftsmann angeblich von einem hiesigen Rechtsanwalt gebeten wurde, mit dem Fremden, der Klaviere verkaufe, in Geschüft-verbinduvg zu treten. Al- der Geschäftsmann den Fremden bat, er möge ihm doch da« Schreiben selbst vorlesen, erklärte dieser plötz- sich, da- Schreiben sei völlig erfunden. Er hab« noch nicht genügend Schlafgeld beisammen und bitte deshalb den Geschäftsmann um ein Almosen. Der Geschäftsmann verstand aber keinen Spaß und setzte den Schwindler ohne weitere« an die Luft. — Der österreichische Elbeverein hielt in Aussig am Montag unter zahlreicher Teilnahme seine Gr- neralversammtung ab. Der Vorsitzende Herr Dr. Löbel teilte mit, die deutsche ReichSregierung habe die Absicht, an di« österreichische Regierung zum Zwecke der Einleitung von Verhandlungen in Angelegenheit der Schiffahrt«, ab gab en wieder herauzutretrn und diese Verhandlungen durch eine Denkschrift vorzubereiten. Trotzdem die Fassung de« von der deutschen Regierung geplanten Elbeabgaben gesetzes von dem früheren Entwurf« sich in wesentlichen Punkten unterscheide, könne der Verein seine früheren Be denken gegen die Einführung der Schiffahrtsabgaben nicht aufgeben, da diese den österreichischen Außenhandel schwer ges^rden würden. Der Vorsitzende beantragte dann ein« Resolution in Sachen der SchiffahrtSabgaben, in welcher der Elbeoerein der Regierung für die bisherige Ablehnung der SchiffahrtSabgaben dankt und die Regierung bittet, auch weiterhin bet dieser ablehnende» Haltung zu verbleiben. Dr. Reichel namens der Reichenberger Handel-kammer und Direktor PeterS für die Vereinigten Elbeschiflohrt«gesell- schaften sprachen ihre Zustimmung zu der Resolution au«, die auch beschlossen wurde. — Da» Königliche Ministerium deS Innern hat mit Rücksicht auf die in diesem Jahr« auf dem Truppenübungs plätze Zeithain stattfindeude Parade beschlossen, daß der für den 28. bis 30. August d. I«. angesetzte Kram- und Diehmarkt zu Lorenzkirch für diese« Mal auf den 2. bis 4. September d. I«. verlegt werde. — Anfang April erscheint eine neue Nummer de« Postblatter, da« eine Beilage zum ReichSarizeiger bildet, aber auch für sich bezogen werden kann. Im Postblatt, daS im Reichr-Postamt zusammeugestellt wird, sind di« wichtigsten DersendungSbediugungen und Tarife für Post- sendungen aller Art sowie sür Telegramme enthalten. Auf die seit dem Erscheinen der vorangegangenen Nummer (Anfang Januar) eingetretenen venderungen wird in der neuen Nummer durch besonderen Druck (Schrägschrift) hin gewiesen. Da« Postblatt kann auch neben anderen, umfang, reicheren Hilfsmitteln für den Verkehr mit der Post und Telegraphie (Postbücher, Post- uud Telrgraphen-Nachrichten sür da« Publikum usw.) mit Vorteil benutzt werden, «eil r« diese bis auf die neueste Zeit ergänzt. Der Bezugspreis de« Postblatte« beträgt sür da« ganz« Jahr 40 Pfg., sür die einzelne Nummer 10 Psg. Bestellungen werden von den Postanstalten entgegengenommeu. —* Angesicht« de« unmittelbar bevorstehenden Be ginn« derStromlieferung selten« deSElektrizt- tätSverbande« Gröba dürfte er zeitgemäß sein, daran zu erinnern, daß man sich an elektrischen Leitungen ebensowenig zu schaffen machen darf, wie an Gasleitungen, Dampfleitungen usw. Bei ordnungsmäßiger Benutzung sind die elektrischen Anlagen zwar von allen technischen Einrichtungen die Sichersten. Unverständige« Vufoffen einer blanken elektrischen Leitung verursacht aber im günstigsten Falle empfindliche Schmerzen; e« ist ähnlich, al« wenn man in sehr heißes Wasser greift und die Urbereinstimmung geht so wett, daß man bei der Berührung der elektrischen Leitungen auch Hautentzündungen davon tragen kann, ge rade so wie man sich an heißem Wasser oder Dampf ver brüht. Bei den sogenannten Hochspannungsleitungen, die durch besondere Warnungstafeln an den Masten und durch dunkelfarbige Isolatoren gekennzeichnet sind, geht e« so leicht nicht ab; die Berührung dieser Leitung — direkt oder indirekt — ist geradezn lebeuSgeführlich und wirft in der Regel tödlich. Man muß da« wissen, um sich nicht Gefahren auSzusetzen und um Kinder und Unverständig« belehren uud vor den Folgen von Torheiten bewahren zu können. Für sich und ander« soll man zur Regel machen, daß man keinen Teil der Leitungen anfaßt, auch nicht etwa zum Boden hrruntergefallene Drühte. vimerft man etwa« ungewöhnliche« an den Leitungen, so benachrichtig« man sofort die Ort»behörde oder den nächsterreichbaren Betriebs beamten. Wenn so versahren wird, so ist zu erwarten, daß unsere Gegend die großen Vorteil« der Versorgung mit Elektrizität genießen wird, ohne daß wir Unfälle zu be nagen haben werden. — Zur vergarbeiterbew«gung inSachsen wird au« Zwickau gemeldet: Bet der vorgestrigen Abend schicht streiften in» Zwickauer Revier von 4188 Gruben- arbeit«« 2401, tz. s. 57,8 Proz. «egen 58,8 «un Sonnabend. Bet tzer gestrigen Frühschicht ftmikteu vor 4634 Grubenarbeitern 2447, d. s. 52,8 Proz. Men 5? Proz. vorgestern früh, bet der MiftagSschtchi pretttnr yo» 138 Grubtmarbeilern 47, d. s. 84 Proz. Am 28» März streiften im Luganer Revier von 8085 Grubowrbnitern 1476, d. s. 48,6 Pro,, gegen 48,8 Pro«, am 25» Mär, früh waren von 8775 Arbeitern 1651 «»«ständig, d. s. 43,8 gegen 46,1 Proz. Bet der MittogSschicht de« gleichen Tage» blieben von 1645 Arbeitern 897 der Arbott fern, d. s. 54,5 gegrn 47,8 Proz. — Im Brüxer Renier streikten gestern nachmittag 7950 Mann auf 64 Schächten. Auf den Übrigen Revieren ist der Streik nur parziell. Die Ruhe ist bisher ungestört geblieben. Die Seifenfabrik Schicht in Aussig hat wegen Kohlenmangel den Betrieb eingestellt. Seußlitz. Se. Majestät der König traf vorgestern nachmittag im Auto mit dem Prinz« Ernst Heinrich uud drei Prinzessinnen hier ein und unternahm einen Spazier- gang durch den Wald. Dann hielten die hohen Harr- schäften halbstündige Einkehr im Etablissement .Rosen- garten- und nahmen dortselbft den Kaffee ein, worauf die Rückfahrt nach Dresden erfolgte. Großenhain. Eine Messerstecherei, die leicht «inen noch schlimmeren Aulgang nehmen konnte, trug sich in der Nacht vom Sonntag zum Montag im benachbarten Orte Stauda zu. Nach beendeter Tanzmusik wurde dortselbft auf der Dorfstraße ein 36jährig« Malerzetzilfe au« Großen- Hain von einem Unbekannten durch «inen Stich in den Oberarm und Kopf so bedenklich verletzt, daß man den verletzten, nachdem ihm von ärztlicher Seit« ein Notoerband angelegt worden war, gegen 3 Uhr früh nach dem Großen hainer Stadtkrankenhause verbringen mußte. Al« .Täter kommt ein Stallschweizer in Frage. Ohne jeden ersicht lichen Grund soll dieser auf sei« Opfer eingestochen haben. Waldheim. Im Stadtkrankenhau« irr Riesa starb gestern nach kurzer Krankheit unser Etadtoberhaupt, Herr Bürgermeister Vogt. Kirchberg i. Sa. Gestern morgen fuhr die Frau deS Gutsbesitzer» Meyer au« Obercrinitz mit einem Ge- schirr, da» von ihrem Sohne geführt wurde, auf der Lauter- hofener Straße nach Kirchberg zu. Bei LauterSbach scheute da» Pferd; di» Frau wurde au« dem Wagen geschleudert, schlug mit dem Kopfe gegen einen Baum und blieb tot liegen. Der Sohn war abgesprungrn und kam mit ge ringen Verletzungen davon. Wolkenstein. Ein Kind fiel beim Spielen in die Zschopau. Glücklicherweise bemerkten in der Nähe tätige vahnarbeiter den Vorfall und der HilfSweichenstellrr Uhlig sprang in da» Wasser, um da» Kind dem nassen Element zu entreißen. Im Wasser erlitt der hilfsbereite Mann jedoch einen Schlaganfall und verschwand in den Fluten. DaS Kind konnte gereitet werden, während der edelmütige Retter ertrank. Plauen. Die vom Vogtläudischen Verein für Luft schiffahrt angeregte Sammlung sür ei» vogtländischer Militärluftzrug hat bi» jetzt 2360 Mk. ergeben. Leipzig. Die hiesigen .Neuesten Nachrichten", die seit einigen Tagen eine Sammlung für ein Militärflug zeug veranstalten, quittieren heute bereit- über 16309 M. In Frankfurt a. M. wurde die für «ine Jlugmaschine er- forderliche Summe von 20 000 Mark von einer Anzahl Mitbürger aufgebracht, so daß die Beschaffung eine» Flug zeuges .Stadt Frankfurt a. M." gesichert ist. ES ist dem Kaiser zur Verfügung gestellt worden, der hierüber seine besondeie Genugtuung au-gedrückt hat. Dem Beispiele Leipzig« folgend, Haber» jetzt auch die .Greizer Zeitung" und do- .Zeulenrodaer Tageblatt" öffentliche Aufrufe zur Sammlung von Spenden zur Erbauung eine- Militär flugzeuge« erlassen, da» den Namen .Rruß ältere Linie" tragen soll. Tetschen. Die Wäscherin Therese May, die, wie schon früher berichtet, eine Handel-frau bei Biela ermordet und beraubt hatte, erhängt« sich tm hiesigen Gefängnis, Ei« Neger am Nordpol. CK. Ls ist eine interessante Tatsache, daß an der Eroberung der Pole, die nun vollendet ist, nicht nur die kaukasische Rasse beteiligt ist,, sondern daß auch die Neger ihren bescheideneren Anteil an der Vollbringung dieser großen Ausgabe gehabt haben. TaS einzige Lxpeditions- mitglied, da« nämlich außer den vier Eskimos mit Peary wirtlich die Stätte des Nordpols betrat, war der Neger Matthew Henson« der dadurch mit einem Schlage einer der berühmtesten Repräsentanten seiner Rasse wurde. Seine Erlebnisse und Eindrücke in der Arktis schildert er nun in einem vor kurzem erschienenen Werk „Ein Neger- Forscher am Nordpol." „Matt" Henson verlor schon früh seine Eltern/ wurde von eine»»»' Onkel auf die Schule ge schickt und wurde dann Schiffsjunge aus einem Schiss das nach China ging. 1888 kam er mit Peary zusammen^ der den aufgeweckte,» jungen Mann in seine Dienste nahm und bei allen seinen "Expeditionen in ihn, eine zuver lässige und aufopfernde Stütze fand. Er erwies sich in allen möglichen Dingen als brauchbar, spielte bald den Koch, bald den Zimmermann und bald den Schmied und erwarb sich durch eifriges Selbststudium wissenschaftliche Kenntnisse in der Polarforschung. Am wichtigsten aber war er Peary wegen seiner außerordentlichen Zähigkeit und Ausdauer. „Henson, ein Sohn der Tropen, hat Jahre hindurch seine Fähigkeit bewiesen, tropische«, ge- mäßigte» und das kälteste Klima vorzüglich auSzuhal- ten," dieses Zeugnis stellt ihm der Entdecker des Nord pols auS, knüpft daran die Bemerkung, daß die Eski mo» nur ihr Klima gut vertragen, und wirft die Frage auf: „Beruht das aus einer physischen Verschiedenheit^ auf der ungleichen Willensstärke oder auf einem Nnter- sKied in den klimatischen Verhältnissen selbst?"