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—" - Ae WnW »in EWWei'Kmi. CK- Schildkröten sind bekanntlich ein schmackhaftes Essen, aber Engländer und Amerikaner, die diese kuli narischen Genüsse tovhl zu würdigen Missen, begnügen sich damit, die Schildkröten zu verspeisen, die ihnen die Natur van selbst liefert. Ten Japanern blieb es Vorbe halten, eine systematische Schildkrötenzucht anzulegen und damit «ne merkwürdige neue Jndusdüe zu schassen. So sind Im Reich der aufgehmüren Sonne die ersten großen Schildkröten-Farmen entstanden, die auch für die Wissen schaft ein große» Interesse bieten. Gewähren sie doch da» anschaulichste Material zum Studium de» Schildkröten, lebens! Ter japanische Zoologe, Prof. Mitsukuri, hat eingehende Beobachtungen in einer sdlcheu Schildkröten- farnl angestellt, über deren Resultate Reneo Merle in der „dtature" berichtet, Ter Begründer dieser neuen In- dustrie ist ein bekannter Fischzüchter au» Tokio, tzgttori, der in Fukagawa zwei solcher Farmen, eine von einer Ausdehnung von 3>- Hektar und Sine Yon 1 Hektar, und eine dritte viel grünere in Misaka von 12V, Hektar an- gelegt hat. Tiefe drei Zuchtstättcn können im Jahre 80000 Eier liefern, die nach drei fahren der Aufziehung 60000 Schildkröten liesern, von deren Fleisch das Kilo- gramm drei bis vier Marl kostet. Ta im Durchschnitt eine drei Jahre alte Schildkröte 300 Gramm wiegt, so kann tzattvrt aus seinen: Geschäft mit einer jährlichen Einnahme von zirka 60000 M. rechnen. Tie Gattung, die hier gezüchtet wird, ist die japanische Schildkröte (Trionyx japonicus); die Aufzucht erfolgt in künstlichen Fischteichen, die ourch das Wasser eines benachbarten Flusses gespeist werden. Jeder Teich hat etwa einen Meter Tiefe und sein Boden wird durch eine dicke Schicht von weichem Schlamm gebildet, damit die Schildkröten sich hier während der Neberwinterung verbergen können. RingS um den Teich läuft ein kleiner Weg, Auf dem sich die Schildkröten hin- und herbem egen können, und er führt eine Böschung hinan, die etwa 1,60 Meter zu dem Wasserdamm herabfällt; oben auf der Böschung ist ein zweiter Steg, der zu einer umzäunten Stelle führt, die durch sehr solide und fest in die Erde gerammte Bohlen abgeschlossen ist, sodaß die Schildkröten aus die sem Gehege nicht „ausbrechen" können und die Maul würfe keinen Zugang zu der Auchtstelle finden. In der Zei! von Ende Mai bis zu Mitte August vollziehen an diesem umfriedeten Platz die Mutterschildkröten das Ge schäft des Eierlegens, und zwar auf eine sehr interessante Weise. Man sieht sie zunächst langsam auS dem Wasser cmporsteigen, den unteren Pfad auf- und abwandeln, um «inen günstigen Ort auSzusucheu. Haben sie diesen ge funden, so legen sie den Kopf! gegen die Böschung, graben ihre Vorderfüße tief in die Erde des Abhanges hinein und bleiben in dieser Stellung, bis das Geschäft des Eierlegens vollendet ist. Mit den Hinterfüßen beginnen sie unterdessen daS Loch zu graben, in dem sie dann ihre Eier niedcrlegen. Sehr seltsam sind die Bewegungen, die sic dabei ausführen. Tie ScPldkröte gräbt gleich zeitig ihre beiden Hinterfüße tief in die Erde und spreizt sie dann beide zu gleicher Zeit seitlich ausein ander; so wirft sie zu beiden Seiten den Boden auf und vollzieht ihr Grabungsgeschäft mit solcher Kraft, daß die Erdstückchen bis zu drei NLcter weit fliegen. Ist die Arbeit beendet, dann hat das Loch gewöhnlich einen Um fang von etwa 10 Zentimeter Lange, Tiefe und Breite. Ta hinein legt die Mutter dann 17—28 kreisrunde oder etwas oblonge Eier von 2 Zentimeter Durchmesser. Tas letzte Werk des LcgegeschäfteS besteht darin, daß sie nun die Erde über den Eiern wieder sorgfältig zuschaufelt und den Boden glättet; befriedigt zieht sie darauf die Borderfüßc aus dem Erdreich und schreitet würdig dem Fischteich zu, ohne sich weiter um ihre Nachkommen schaft zu kümmern. Pros. Mitsukuri konnte nur unter größter Vorsicht das Eierlegen der Schildkröten beobach ten, indem er sich hinter den Bohlen aus die Lauer legte und durch ein Loch zusah ; sobald die Tiere merken, daß sie nicht allein sind, geben sic sofort ihr Geschäft auf und stürzen eilig ins Wasser zurück. Besonders wertvoll war es dem Gelehrten, daß er feststellen konnte, daß die Tiere sich während der Legezeit verschieden»verhalten. Ein Weibchen, das zum erster! Male dieses Geschäft aus führt, zeigt sich sehr ungewandt, rnacht ihr Loch sehr schlecht und schüttet cs nicht ordentlich! zu. Die alten Tiere erlangen hierin dagegen eine außerordentliche Ge schicklichkeit; inan kann so bei einem Schildkrötenloch auf den ersten Augenblick erkennen/ in welchem Alter die Schildkröte war, die eö hergestellt hat, auf Grund der Sauberkeit und Regelmäßigkeit, mit der es angelegt ist. >,Es ist sicher, daß das Tier bei der Anlegung seines Nestes vom Instinkt geleitet wird; aber es erlangt in der Ausführung dieser Arbeit durch die Erfahrung eine viel größere Geschicklichkeit." Aus der Schildkrötcn-Farm werden die fertigen Löcher, wenn das Tier fort ist, nut einem kleinen Korb zum Schutz überdeckt, damit sic nicht von anderen Schildkröten zerstört werden. 60 Tage nach dem Legen der Eier kriechen die kleinen Schildkröten aus. Doch kann es bei schönem und trockenem Wetter auch früher geschehen und umgekehrt. Eude Juli oder Anfang August sind sie jedenfalls ausgekrochen. Man darf nun die junge Brut nicht mit den Alten zusammenbringen, denn die genüitSrohen Eltern tvürden ihre Kinder sofort auffrcssen. Tie Kleinen müssen also besonders erzogen werden, und zwar befindet sich ihre Kinderstube in ge räumigen Wasserbehältern. Tas wichtigste Problem ist auch bei „diesen BabieS" die Nahrungsfrage. Nach zahl reichen Versuchen erhalten nunmehr die kleinen Schis kröten als erste Speise eine Sardinenart in gehackter Form, und zwar bis zum Ende September. Tann kriechen die Jungen wie die Alten in den Schlamm ihres Bassins, um den Winterschlaf zu halten; sie cnvachen im April oder Mai und die Kleinen bekommen nun schon gemisch tere Nahrung, Moluskeu, gekochtes Korn usw. So wachsen die Schildkröten sehr rasch. Wogen sie bei der Geburt nur vier Gramm, so wiegen sie nach dem ersten Jahr 170, nach dem zweiten 300, nach dem dritten 560, nach dem vierten 740 Gramm. Eßbar sind sie vom zwei- ten Jahr ab und schmecken im vierten am besten. Man bringt in den Teichen die Schildkröten mit Karpfen und Aalen zusammen, die das Wasser unruhig mache» und trüben; bei klarem, ruhigem Wasser fühlt sich die Schild kröte nicht wohl. G««le .Zum Anker* statt und «ar »ertzuudeu mit einer schltchtt« Sei«, dl« von Gesänge» und Ansprachen umrahmt war und »er Mitglieder der Fechtschul« und dt« Ett«rn der Kvnfirweuden beiwohnt«. * GrVba. Herr Beumeister Göllner von hi«r wurde Rat» der Gtadt Ehemnitz al» Vaurevtsor gewählt. * Nünchritz. G«ftern fand dt« erst« diesjährig« Souzrrt-Dampserfehtt von Ntesa nach Nünchritz statt. Der Dampfer »ar gut besetzt and lang» unter den Klängen et««» Marsche» kur, nach 5 Uhr hier an. Da» hieraus im Vahrmaunschrn Gasthof« abgehaltene Konzert konnte ver einer sehr zahlreichen Zuhörerschaft stottfinden. Der Gaal war voll besetzt. Die Kapelle de» Feldarttllerte-Negimeut» Nr. 68 hatte wieder eine vortragßfelge gewählt, die jedem etwa» brachte. Die Klänge au» „Preztosa" von L. M. Weber und da» Potpourri a. d. Operette „Dee Zigeuner- barou* fanden ein« dankbare Zuhörerschaft. Natürlich darf die» auch von dem „Lva"-Walz»r a. d. Operette ^Di« «oderu« Goa" gesagt werden, der von der Kapelle famo» «iedergegrben wurde. Eine vortreffliche Leistung bot die Kapelle auch mit dem Vortrag der Ouvertüre zur Oper „Zampa". Herr Musikmeister Otto hatte für seine Piston- Soli di« Lieder „Au» der Jugendzeit" von Nadecke und „Wiegenlied" von vrahm» gewählt. Er sand so starken Beifall, daß er sich zu einer Wiederholung de» „Wiegen lied«»" genötigt sah. Außerdem verzeichnete da» Programm noch «in Strelchquintett, „Die Ltadtwache" au» der Bieder meierzeit und eine» Marsch. Da» Konzert wurde mit reichem Beifall bedacht. Der folgende Ball sand starken Zuspruch. * Heyda. Unter dem Vorsitz de» Herrn Gutsbesitzer Pendler bildete sich im Verlauf« de» vorigen Jahre» in Heyda eine „Freie Bereinigung", die e» sich zur Ausgabe machte, den in verschiedenen GutSHLfen und einzelnen Häusern ungünstigen Wässervrrhältntffen zu steuern. Nach mancher „lebhaften" Sitzung endlich wurden die Arbeiten »ergeben und noch vor Weihnachten mit der Ausführung derselben begonnen. Nun ist da» Werk vollendet. Herr Vrunnenschachtmeister OSwold Kleine, Zeithain, mußte den Brunnen 31,35 m tief graben, um den Anforderungen gemäß 3 m Wasierstand zu hoben. Mittel» Pumpwerk, bestehend au» Saug- und Druckpumpe mit doppelt wirkendem Ventil wird da» Wasser nach oben befördert. Al» Wassermelster ist Herr Gchmiedemeistrr Bürge» unge stillt. Di« allem Sturm zu trotzen scheinende Turbine lieferte« dt« Bereinigten Windturdinenwerk« vorm. Braun in Niedersedlitz bet Dresden für 2700 M. Di« Firma gibt auf drei Jahr Garantie für Leistungsfähigkeit und fünf Jahr Garantie auf Tiurmstcherheit. Der Motor hat den beträchtlichen Durchmesser von 5 m. Den 1L3 obm fassenden, in Stsenstampfbeton errichteten Bassin baute Herr Baumeister Vahrmann in Seußlitz. Da» ungefähr 400 bi» 500 m lange Rohrnetz bi» an die Gruudstückgrenzen legte Herr Röhrenmeister Gustav Lorenz in Borna bei Barnitz (AmtSH. Oschatz), der auch meist die Hausanschlüsse fertigte. In Summa kostet das Wasserwerk der „Freien Wasservereinigung zu Heyda" zirka 1b000 bis 16000 M. Mitglieder de» Unternehmen» sind 8 Gutsbesitzer und 13 Hausbesitzer. Die Schule hat sich auch angeschlosfen, aber nicht als Mitglied, sondern nur als Pauschalsumme zahlende Abnehmerin. ES ist nur zu bedauern, daß sich nicht alle Grundstücksbesitzer dem Unternehmen angeschlosfen haben, denn offenbar würde dadurch die Sache prozentual billiger. Der Hauptgrund liegt jedenfalls darin, daß sich mehrere noch im »ergangenen Jahre selbst Brunnen neu gebaut brz. ihre alten haben neu vorrichten lassen, da erst «in solche» Unternehmen nicht zustande kommen wollte, ob gleich man sich mehrere Male mit dem Plan befaßt hatte. Der Gedanke, daß Kobeln, Heyda und Poppitz, wie ge plant, ihr Wasser von Roitzsch beziehen wollten, scheiterte vollständig. Sinn ist dem neuen großzügige» Unternehmen nur zu wünsche», daß e» sich gut bewährt und die Turbine die Teilnehmer nicht einmal im Trocknen sitzen läßt. .. v . . Großenhain. Nachdem die Maul- und Klauen seuche im hiesigen Bezirk so gut wie erloschen war, wurde fetten» der königlichen Amt»hauptmannschast bekannt ge macht, daß die Seuche unter dem Klauenvieh de» Ritter- gute» Merschwitz auigebrochen ist. Schänitz bei Krögi». Hier sind au» «in« Miete de» Guirbesttzer» Oehmtgen Kartoffeln gestohlen worden. Der Polizeihund „Harra»" au» Meißen wurde geholt. Meißen. Die angektindigte Automobilverbindung Meißen—Niederau—Weinböhla—Sörnewitz ist vorgestern für einen vorläufig achttägigen Probebetrieb in» Leben ge treten. E» wurde« zwei Linien gebildet, und zwar Mei ßen—Niederau —Weinböhla und Meißen—Sörnewitz — Weinböhla. Di« Fahrzeit Meißen—Niederau—Weinböhla —Meißen beträgt 66 Minuten, dl« Fahrzeit Meißen— Sörnewitz—Weinböhla—Meißen 79 Minuten. Dresden, lieber das geplante Dresdner Hygiene- Museum hat Wirkl. Geh. Rat Dr. Lingner den städtischen Kollegien eine Denkschrift zugehen lassen, in welcher der Ueberschuß der Internationalen Hygiene-Ausstellung mit rund 1 Million Mark angegeben wird. Diese Summe soll zu den Baukosten des Museums verwendet werden, welche nach dem ausgestellten Ainanzplan 3594000 M. betragen sollen. Tie noch fehlende Summe von 2594000 Mark soll von der Staatsregierung erbeten werden, wäh rend für die Berwaltungs- und Unterhaftungskosten 270260 M. nötig sind, die von der Stadt aufgebracht wer de» ^müßten. Tie Stadt Dresden soll ferner den Bau platz und eine jährliche Subvention von 150000 M. zur Verfügung stellen. Die eigenen Einnahmen sind mit 80260 M- veranschlagt worden. Auch werden finanzielle Beiträge des Reiches erwartet. Das Museum soll in einem besonderen Gebäude mit einer Grundfläche von 6000 Quadratmetern untergebracht werden. ES soll in drei Abteilungen, und zwar in die historische und ethnogra phische, sowie in die Abteilung „Der Mensch" zerfalle«. Auch find BortragSsäle und Räum« für So überaus- stckkmtge« nett vorgesehen morden. Die bereit» vorhan dene« LuSHullmngtobjekte repräsentieren einen Gesamt- "wert von mehreren Millionen Mark. Pirn«. Dee htefig« Auzeizer schreibt: Gin Gerücht, daß »o« den Pftewmn freudig «fueaounnen wird, kursiert in unsere» Gtadt: Da» >8. Arnllerte-Negtmeni soll in Pirua bleiben. Bekanntlich fallt« da» Genannt« Regiment tritt dem 1. vktad« 1918 nach der alten Hauptstadt der Lausitz, Bautzen, »erlegt werden, wo tereit» der umfäng liche Bau der Kasern« in Angriff genommen worden ist. Nach Pirna war dl« Verlegung de» Pionier-Bataillon» au» Dresden geplant und dt« Kasernen de» genannten Bataillon» sollten mit dem neu zu formierenden schweren Kußartillerie-Negirnmt belegt werden. -» machten sich aber dasür erheblich«, kostspielige Umbauten de» Kaserne- ment» notwendig und ebenso mußten in den kasernement» in Pirna umfassend» bauliche Araderungen vorgenommen werden. G» scheinen nun Sparsamkeitsgründe im Spiele zu sein, baß maa höheren Orte» beabsichtigt, da« 48. Artillerie-Regiment von Dresden nach Bautzen zu ver legen. Da» neue Fußartilleri« Regiment bezöge dann einfach di« Kasern» der 48 er in Dresden, dies« wieder da» neu« Kasernement in Bautzen und im übrigen soll alle» beim alten bleiben. Mosel. Tachdea'ermetster Hayu aus Hartenstein, 60 Jahre alt, ist vom Sturme von einem Dache herabgerlssen worden. Gr erlitt mehrere Rippenbrüche und wurde nach dem Stadtkrankenhause in Hartenstein gebracht. Dort ist der Bedauernswerte den Verletzungen erlegen. Lhemnttz. M» der Straßenränder, dn den llebrr- fall auf Len 16 jährigen Debereilehrltng der Firma Bruno Sieler, Zschopauer Straß« 48, verüble, wobei ihm 1 Sack, enthaltend 2000 M. Wechselgeld in die Hände fiel, ist «in gewißer Junghan» von hier ermittelt worden, der übrigen« in seinem Bruder einen Helfershelfer hatte. Beide kamen in Haft. Di« Brüder Junghan» sind 20 und 27 Jahre alt. Die Firma ist wieder im Besitze de« Geld,» bi» auf zwei Fünfmarkstückr, die verloren gegangen sei dürften. Annaberg. Al» hi« 1« einer öffentlich«, Mangel stube die 20jährige Tochter eine» hiesigen Bürger» mit Wäscherollen beschäftigt war, verrichtet« der 13 Jahre alte Schulknabe Horst Günther, der Sohn einer hier wohnhaften Witwe, Handreichungen. Au» irgendwelchem Grunde und in eine« unbeobachteten Augenblicke hatte sich nun der Knabe am inneren Teile der Mangel zu schaffen gemacht und war mit Kopf und Oberkörper zwischen Mangelgerüst und den Maugelkaften geraten, wobei er so schwere Ver letzungen erlitt, baß der Tod sofort eintrat. Neugersdorf. Gin schwere» Stttlichk«it»oerbrechen wurde Donnerstag abend in der zehnten Stund« auf ein hiesige» Dienstmädchen, die 16 jährig« Frieda Lübert, an einer auch zu den Abendstunden viel begangenen Stelle inmitten unsere» Orte» verübt. Man fand da» Mädchen anscheinend leblo» auf einem Fußwege hinter der H. W. Hrrzog'schen Fabrik am Boden liegend auf. Al» dar Mädchen «ach längeren Bemühungen wieder in» Leben zurückgerufen war, wurde e» in da« Krankenhau» gebracht. Nm Sonnabend ist «» der Polizei gelungen, in Rumburg den Täter zu verhaften. G» ist der 39jährige, au» Kutten- berg in Böhmen gebürtige Scheidergehtlfe August Sobtak. Er hat die Tat zwar zugegeben, stellt sich im übrigen aber blöde und scheint den Anschein erwecke« zu wollen, al» fei er geistig unzurechnungsfähig. Sobiak wurde vorläufig im Rumburger Gefängnis interniert. Die überfallene Frieda Lodert hat sich erholt. Lebensgefahr besteht nicht mehr. Freiberg. Gestern abend erfolgte in den Geschäft»- räumen der Konfektionsfirma Hirschfeld «ine schwere Gaß explosion, durch welch« da» dreistöckige Geschäftshaus in wenigen Minuten in Flammen stand und in kurzer Zeit völlig auSbrannte. — Im benachbarten MüdtSdorf find zwei TyphuSfälle festgestellt worden. Plauen i. V. Ter Inhaber der Nahrungsmittel handlung an der Bahnhofstraße, Kaufmann Hans Bräu- ing, machte gegen 12 Uhr den Versuch, seine Frau mit einem Revolver zu erschießen. Bräunig nahm im Lager raum, der hinter dem Derkaufsladen sich befindet und höher als dieser selbst liegt, Aufstellung und feuerte einen Schuß in den Laden hinein, glücklicherweise ohne jemand zu treffen. Der auf der Bahnhofstraße postierte Schutzmann eilte sofort herbei, verfügte sich in den Laden und rief dem Lobenden zu, er solle aus dem Lagerraum herauskommen. Der Aufforderung kam Bräunig aber nicht nach; er stand vielmehr bereit, nochmals seinen Revolver abzufqpern. Als er schließlich merkte, daß er sein Vorhaben nicht durchführen könne, schoß er sich selbst in die rcAte Schläfe. Der Verletzte wurde durch Mit glieder der Sanitätskolonne nach dem Krankenhaus, ge bracht. Gr hat die Tat anscheinend im Zustand des De liriums ausgesührt. Wurzen. Im Jähzorn brachte der beim Gutsbe sitzer Winkler in Oelschütz bedienstete Knecht Reinhardt, von hier gebürtig, der im Dienste desselben Herrn stehen den Hausmagd eine ziemlich schwere Verletzung durch einen Messerstich in den Unterleib bei. R. verlangte an statt der Klöße, die eS zum Mittagessen gab, Brot als Zuspeise. Die Magd weigerte sich, Brot zu holen und e- entspann sich ein kurzer Wortwechsel, in desien Ver lauf R. der Tienstmagd ein Tischmesser in den Unterleib stieß. Die Verletzte mußte ins Wurzencr Stadtkcanken- haus gebracht werden. Ihr Zustand ist bedenklich. R. befindet sich noch auf freiem Fuße.