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gingen 181181 bezw. 124 785 Lonne«. Gewachsen ist da« gegen der Durchgang an Waren an der Zollgrenze. Er belief sich in Schandau stromanfwärt« auf 4S2 22S Tonnen im Jahre 1900 und -46 8-2 Lonne« t» Jahr« 1-69, stromabwärt« auf 2-61-18 bezw. - 776068 Lonne«. Die Zufuhr ist als» sür Dachsen, da« ja infolge seiner hoch ent» wickelten Industrie un-nnein bedarf« kräftig ist, der Wb fuhr ganz bedeutend Überlegen. — Wie man an« Aussig mitteilt, fostte artt der Beladung der Kähne, die im Hafen übenvintern, heule, Sonnabend, begonnen werden. An den böhmischen Umschlageplätzen dürfte in den nächsten Lagen der Verkehr in vollen Umfange ausgenommen werden. Die Sächs.-Vöhm. Dampfschiffahrt«-Gesellschaft beabflchtigt ihre Fahrten Mitte März aufzunehmen. / — Unter den Todesursachen in Vachs»« im Dezember 1911 haben besonder« di« Krankheiten der AtmungSorgane zugenommen, sodaß man sagen kann, sie sind die vorherrschend» KranlhettSform geworden. Die Tuberkulose hat jedoch auch nicht viel weniger Todesfälle verursacht; die Krankheit der Berdauungsorgan« dagegen führte nur in halb so viel Fällen zum Tode. Diphtherie fälle wann von den Jnf,ktion«krankheiten am stärksten vertreten, doch waren e« immerhin weniger al« im No- vember oder Oktober. Scharlach nahm ab, die Maser« zu. Keuchhusten und Unter!,ibslyphu« hielten sich fast auf gleicher Höhe wie in den beiden Vormonaten. In Leipzig und Plauen starben je zwei Personen, in «nnaberg Und Wurzen je eine Person an llnterleib»typhu«. An Kind- bettfieber, da« gegen die beiden Vormonate abnahm, starben t« Dresden und Themnitz je eine Person, in Leipzig fünf Personen. — Daß Submission und geschäftliche Zu sammenbrüche sehr ost miteinander in e ng e m Z u - sammenhange stehen, ergibt sich auf« neu« wieder au« entsprechenden Vorgängen in Eberswalde. Tort Haven innerhalb Jahresfrist zwei Buchdruckereien fal» liert- deren Inhaber dafür bekannt waren/ bei Sub missionen als billige Manner an der Spitze zu stehen. Sie hinterlassen eine große Zahl Leidtragender in den Kreisen ihres Personals und ihrer Lieferanten. Ersteres Wurde mit den Löhnen vertröstet, bis sich die Forde rungen einzelner Angestellten auf Hundert« von Mark beliefen; letztere erhielten ihre gelieferten Materialien: Maschinen, Papier, Farbe usw- nicht bezahlt. Wenn auch die von den billigen Männern gelieferten Drucksachen in den meisten Fällen dein angelegten Schundpreise ent sprachen- also hinsichtlich der technischen Ausführung, der Papierqualität und besonders der Korrektheit recht viel zu wünschen übrig ließen, so fanden sich doch immer Ab nehmer dieser minderwertigen Druckerzeugnisse und — was das Bedauerlichste dabei ist — auch bei den Behörden. Alle diejenigen aber, die dazu beitragen, derartige SchMützkonkurrenzfirmen wenn auch nicht groß zu ziehen, so doch vegetieren zu lassen, machen sich zu Mitschuldi- , gen an dem Unheilc, das bei dem unausbleiblichen Zu sammenbruche seine Kreise zieht. Wenn schon Submissio nen nicht zu vermeiden sind, so sollte die Vergebung doch unter ständiger Würdigung der allgemeinen Sachlage er folgen. Prinzipiell aber dürfte der billigste Mann de» Auftrag nicht erhalten, ein Verfahren, das anderwärts schon mit gutem Erfolge seit langem befolgt wird. Be sondere Vorsicht aber ist Leuten gegenüber geboten, die voml Buchdruckerfache nicht die blasse Ahnung haben. —* Tie von der Zweiten Kammer gewählte Son derdeputation für das neue Bolksschulge- setz nahm in ihrer vorgestrigen Sitzung eine Abstimmung über die drei ersten Paragraphen des Gesetzentwurfes vor: 8 1 des Entwurfes erhielt auf Antrag des Abg. Tr. Sey- fert (natl.) folgende Fassung: „Tie Volksschule hat die Aufgabe, durch Unterricht, Arbeit und Erziehung, sowie durch LeiLesübung die geistigen und leiblichen Kräfte des Kindes wirksam zu entfalten. Sie soll, die natürliche Entwicklung des Kindes stetig beachtend, diesen» eine tüch tige aus sittlich religiöser und vaterländischer Grund loge beruhende volkstümliche Bildung vermitteln." Bei per.Abstimmung stimmten die sozialdemokratischen Mit glieder gegen die Worte -.religiös und vaterländische sonst wurde § 1 gegen die Stimmen der Konservativen, Welche sür den Wortlaut des Regierungsentwurfs ein traten« angenommen. 8 1 des Entwurfs lautete nach dem Drtwurse der Skaatsregierung wie folgt: „Aufgabe der Volksschule. Tie Volksschule hat di« Aufgabe, durch Unterricht, Uebung und Erziehung die geistigen und kör perlichen Kräfte des Kindes wirksam zu entfalten und ihm die Grundlagen sittlich-religiöser Bildung und vater- listchischer Gesinnung, sowie die sür das bürgerliche Leben nötigen allgemeinen Kenntnisse und Fertigkeiten zu ge währen." Bei der Beratung des 8 2 entspann sich eine längere Debatte über die Lehr« und Unterrichtsgegen- stände. Die Beschlußfassung hierüber wurde schließlich bis auf weiteres ausgesetzt. Auch über 8 3 deS Entwurfs entwickelte sich eine längere Debatte, die sich besonders aus die grundsätzliche Stellung zur allgemeinen Volks schule erstreckte, die als gleiche Schule nicht für daS ganze Land- sondern für die einzelnen Gemeinden bestimmt werden soll. Gegen 4 Stimmen wurde schließlich be schlossen, den ersten Satz von 8 3 wie folgt zu fassen: „Au jedem Orte gibt es nur eine Art Volksschule." 8 3 deS Regierungsentwurfs behandelte bekanntlich gleichfalls die Gestaltung der Volksschule und hat folgenden Wort laut: -,Der freien Entschließung der Schulgemeinde ist zu überlassen, ob sie eine allgemeine Volksschule oder ob sie mehrere Arten, einfache, mittlere, höhere Volks schulen- unterhalten will. Wo die Verhältnisse eS ge statten, soll die Volksschule nicht als einfache, sondern als mittlere eingerichtet werden. Ter Volksschule schließt sich als besonderer Teil die Fortbildungsschule an." —* Sobald die ersten milden Sonnenstrahlen die Erde wach küssen und der Schnee zerrinnt, wagt sich auch d«»ttS als erster unter de« Frühlingsboten aus Floras dafftzvn -stich das Schneeglöckchen (GalanthuS ni« Valis) schüchtern an» Sonnenlicht hervor. Seine rein »keißen MütenWlätter bringen uns de« ersten Gruß des nahenden Lenze«. Frei auf der Flur, unbekümmert um Ti« und Wpstrschnee, wachsen die lieblichen Blumen heran; zu Mer Entfaltung bedürfen sie keiner Treib- Hau-Wärme oder Gtubenlust, keiner zärtlichen Hand, die sie sorgsam Pflegt und begießt. Freilich wählen sie sich mit Vorliebe geschützte Orte zu« Keimen, und ein scharfer Frost kann sie tödlich treffen. Ikrch hauchen sie nur gar zu bald ihre Blumenseele an«; ihr Dasein gleicht einem kurzen schönen Gedicht. Eine nahe Verwandte ist die Frühlingsknotenblume (Leuoojum Vernum), auch Großes Schneeglöckchen oder Märzttrvchen genannt. Tie Knoten- Iblumc ist ein echtes Waldkind und ist besonders unter Buchen zu finden- da, wo die Kronen auch im Sommer noch nicht so dicht aneinander schließen, daß sie alles Licht vom Waldgrunde abwehren. Diese hübsche Blume ist in allen Teilen größer als das getvöhnliche Schnee, glöckchen; alle MütenblLtter, nicht bloß die innern, wie Leim Schneeglöckchen, haben unter der Spitze einen grün- gelben Fleck, und die Blüte duftet angenehm Neues Hoffen zieht in das Menschcnherz ein, wenn die ersten Schneeglöckchen blühen; denn nun kommt er bald selbst, der junge Held, mit seinen ewig neuen, ewig gleich gc- heimvisvollen Wundern — der Frühling. Ja: Der Lenz will kommen, der Winter ist aus, Schneeglöckchen läutet: Heraus, heraus! Heraus, ihr Schläfer, in Flur und Heid'! ES ist nicht länger Schlafenszeit. Ihr Sänger, hervor aus Feld und Wald! Tie Blumen erwachen, sie kommen bald. Und wer noch schlummert im Winterhaus, Zu weben und leben: heraus, heraus! —k— * Mautitz. Im hiesigen Rittergute stürzte eine Frau, die an der Dampsdreschmaschine mit beschäftigt war, von einer Banse auf die Schrunrntenne und erlitt hierbei eine schwer« Gehirnerschütterung. * Meißen. Di« landwirtschaftliche Schule, di« zur Zett von 152 Schülern besucht ist, wird den kommenden Eommerkursu« am 23. April beginnen. Sr besteht aus Unter- und Oberklafsen. Der Besuch der Schule im Gommer hat u. a. den Vorteil, daß im Obstgarten, im Weinberg, an den vlenenständen und auf den Versuchs feldern der Schule Unterricht und Besichtigungen möglich sind und verschiedene vahnanSflüge unternommen werden können. — Der diesjährige VuchführungSkursuS wird von 29 selbständige" Landwirten besucht. Sr findet in den Räumen der landwirtschaftlichen Schule statt. Dresden. Ta sich immer klarer zeigt, daß der hiesige Hauptbahnhof in nicht zu langer Zeit zur glatten Bewältigung des Verkehrs einer Erweiterung wird un terworfen werde» müsse», si»d kürzlich «ach! dieser Rich tung hin Erörterungen gepflogen und Pläne angefertigt worden. Eines dieser Projekte geht dahin, die beiden Wartesälc höher zu legen, um Raum zu gewinnen, wäh rend ein anderes diese Säle in einen Anbau an der Wiener Straße verlegt. Tie Sache befindet sich natur gemäß noch in den Anfanzsstadien. Dippoldiswalde, lieber die Verfehlungen deS Kassierer« Willkomm bringt der „Bote vom Geising" fol gende Einzelheiten: Aus dem Berichte de« KonkurSver- Walter« KommisstonSrat Kanzler au« Dresden ist zu ent nehmen, daß di« Unterschlagungen deS Kassierers Willkomm bet der Dereinkbank rund 2*/, Millionen Mark betragen. Größere Forderungen werden u. a. cmgemeldet von der Städtsparkasse Dippoldiswalde 124000 M., Ehem itzer Bankverein 540 000 M., TenneU.DippoldiSrvalde 200000 M., Mann ck Willkomm-Heidenau 254000 M., Hetde-Obercark- darf 74000 M. Sin großer Lei! dieser Forderungen ist durch gegebene Sicherheiten teil« gedeckt, oder sie werden als Privatgeschäfte Willkomm« angesehen, durch welch letztere eine Anzahl Bertrav«»»selig« ganz besonder« schwer geschädigt worden sind. Di« rechtlichen Forderungen dürften ungefähr 1500000 M. erreichen. Die Etammanteil« be tragen 887000 M. mit «tner infolge Zahlungsunfähigkeit mancher Genossenschafter «»genommenen Haftsumme von rund 250000 M. Die Reservefonds betragen 50000 M. Di« Spareinlagen erreichten di« Höhe von 450000 M. Nach der Flucht Willkomm« wurden in der Kaffe 947,43 M. vorgefunden. Nach vorläufiger Schätzung entfallen etwa 25 Prozent auf die Gläubiger. Wohl keiner der 700 Sparer und Genossenschafter der BereinSbank Dippoldis walde hat den Zusammenbruch in derartigem Umfang« erwartet. Da Li« Gelder fast durchweg b«t frivolen Speku lationen und leichtsinniger Kreditgewährung geradezu ver schwendet worden sind — so wurde beispielsweise ein« Mühle in Obercarsdorf im Werte von 60000 M. mit 275000 M. bestehen — muß man -u der Bermntung kommen, daß bei dem fast total«« Verbrauche aller Be triebsmittel Willkomm Mitwisser in nächster Nähe hatte. Bei der End« Januar stattg«funden«n 50 er Kommission«- sttznng kamen unerhörte Fäll« von der verlotterten Ge- schäft«sührung der BeretnSbank zur Sprach«, di« teilweise schon bi« zwei Jahr« zurückliegen. Mehver« dieser Vor- kommniss« wurden seinerzeit dem Direktor Dr. Weißbach, sowie auch Mitglieder« vom AufstchtSrate zur Kenutnt« gebracht, ohne daß dagegen eiageschrittrn oder den be- treffenden Personen die erbeten« Aufklärung gegeben wurde. Direktor Dr. Weißbach soll sogar schon vor längerer Zeit von auswärtigen Banken auf die wenig korrekte Geschäfts abwicklung der BereinSbank aufmerksam gemacht worden sein. Trotzdem ging es im bisherigen Schlmdrta« weiter, di« zum gänzlichen Zusammenbruch« der Bank. Kaum glaublich hält man e«, daß di« Städtisch« Sparkasse zu Dippoldiswalde mit einem Kapital von 12I4OOO M. bet der verkrachte» BereinSbank beteiligt ist. — Gin weitere« Opfer de« Dippoldi«walder vankkrach« wurde der Ziegelei» besitz» Gustav Knüpfer in Mohorn. Er hott» die Regelung seiner Hypotheken dem Kassierer Willkomm übergeben, welchen Auftrag dieser natürlich derart auSgeMhrt ha», daß Knüpfer in Zahlungsschwierigkeiten geriet. Demzufolge ist ihm vom Amtsgericht Tharandt jede Veräußerung seine« vermvgen» untmsagt worden, da gegen chn otz» Antrag aus Konkurseröffnung vorliegt. Pirna. Gin schwerer Unfall, der A» sein« Ginzel- heil«« noch nicht aufgeklärt ist, ereignete sich Ar den Gcheunrn an »er Vrauftroßr. Dort war der Sohu be« Fuhrwerkt- befftzer« ZÜnper beschäftigt, «ns der Tenn» die Wagen zu stellen, um Platz für weiter» wag«n zu schaff««. Unter vielen an»««« Kiu»orn spielt» dort auch der 11 Jahr« all« Willy Pfeiffer, der von dem jungen Wirtschafttgehilfen Zänßler bet den Wagen bemerkt und fortgewlesen wurde, da man seine Hilfe nicht brauche. Al« dann «ine geraume Zeit vergangen war, kam der kleine Pfeiffer von der Tenne, wimmerte leise: „Meine Mutter", kniete nieder und ehe man recht wußte, wa« geschehen war, war der Knabe ge storben. Sin sofort herzugerufener Arzt konnte nur den Tod de« Kinde« seststellen, an dessen Körper Verletzungen irgend welcher Art nicht zu entdecken waren. Nur auf der linken Rückenseite sah man «inen blauen Fleck, der immerhin von einer Quetschung herrähren kann. S« ist nicht ausgeschlossen, daß der Kleine unbemerkt von den Wagen so geqmischt worben ist, daß er innere Verletzungen daoongetragen hat, an deren Folgen er starb. — Um sich Geld zu verschaffen, kam ein junges, 17 Jahre alte« Dienst mädchen auf den Gedanken, seinem Dienstherrn Rabatt marken zu nehmen. E« entnahm dem Kasten, in dem die Marken aufbewahrt wurden, eine Anzahl derselben, ver schaffte sich Sparbücher und löste diese, nachdem sie voll geklebt waren, auf der Sparkasse ein. Der Betrug aber wurde bald entdeckt und bei dieser Gelegenheit stellte e« sich heraus, daß die jugendliche Person noch mehr Unredlichkeiten auf dem Kerbholze hatte. Kamenz. Tödlich verunglückt ist der Fuhrwerks- befltzer Hermann Vas« von hier in Dresden. Beim Ab springen von einem Wagen der elektrischen Straßenbahn kam er so unglücklich zu Fall, daß er von einem anderen herannohenden Wage»» der Straßenbahn erfaßt wurde. Seinen schweren Verletzungen ist Base in Dresden erlegen. Bautzen. Mit Hilfe des hiesigen Polizeihundes „Flock" ist eS in Weißig bei Kamenz gelungen, einen Einbrecher in der Person eines ausländischen Arbeiters zu ermitteln. Ter Arbeiter hatte daselbst in der.Nacht zum Mittwoch beim Materialwarenhündler Boden ein- gebrochen und verschiedene Waren im Werte von 120 M. gestohlen. Ter Polizeihund hatte die Spur trotz schlechten Wetters aufgenommen. Glauchau. Direktor Bovsch vom Glauchauer Stadt theater hat erklärt, daß er nicht imstande sei, die am 16. Februar fälligen Gagen zu zahlen und deshalb die Direk tion niederlege. Die Mitglieder haben beschlossen, daS Unternehmen unter Leitung dreier Regisseure und deS Ka pellmeisters auf eigene Rechnung weiterzuführeu. Schneeberg. Der deS Mordes an dem Vorarbeiter Nette in Niederschlema verdächtige jugendliche Arbeiter Fickel ans Nenstädtel ist in Frankfurt am Main verhaftet worden. Chemnitz. DaS Ergebnis der Büchsensammlung des HeckenrosentageS am FastnachtSdienStag wurde am Donners, tag abend in später Stunde noch festgestellt. ES beträgt 44 824 M. 85 Pfg. DaS Ergebnis der Sammelbüchsen de« vorjährigen MargarittentageS betrug 83 300 Mark. Schönau bei Chemnitz. Am Mittwoch wurde vom Chemnitzer Schwurgericht der frühere hiesige Gemeinde- Vorstand und Sparkasscnkäsjierer Johann Karl Hofmann wegen falscher Beurkundung und Bciscitcschafsung von Urkunden zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ter be dauernswerte Mann, der, nie aus dein Gerichtsbericht hervorging, die ihm znr Last gelegten strafbaren Hand lungen beging, um ein ihm unerklärliches Tcfizit in der Sparkasse zu decken, nicht um sich einen Vermögens vorteil zu verschaffen, litt schon früher unter schweren nervösen Störungen. Nach seiner Verurteilung wurde er zunächst auf freiem Fuß belassen; er hatte in einer Bür- stcnsabrik in Schönau eine Stelle als Buchhalter be- kommen. Am Donnerstag nachmittag erhielt seine Frau aus Siegmar einen Brief, auS dein hervorging, daß sich H. das Leben genommen hat. Bisher wurde er noch nicht ausgefunden. Sehma i. E. Ter Gemeinderat hak sich in seiner letzten Sitzung mit dem freiwillig aus dem Leben ge schiedenen Schuldirektor Arthur Lißner beschäftigt. Ter Gemeinderat verurteilte die erfolgten Angriffe auf die Person des Verstorbenen aufs schärfste und beschloß, an den Schulvorstand das Ersuchen zu richten, jede zu Ge hör kommende ehrverletzende Ileußerung strafrechtlich zu verfolgen. i Pößneck. Bet der Steinsmühl« in Köstitz wurde am Donnerktag die Leiche der seit Mittwoch abgängigen Ehefrau de« MarkthelferS Karl Günther mit ihrem jüngsten (dreivierteljährigen) Kinde, daS sie an sich gebunden hatte, au« der Orla gezogen. Di« 34 jährige Frau ist infolge NeroenzerrÜttung freiwillig in den Tod gegangen Eie hinterläßt noch drei klein« Kinder. 8 nnaberg. Zu der Tragödie in der KleinrückerS- walder Straße wird noch mitgetetlt, e« werde nach neueren Ermittelungen angenommen, daß sich Sohn und Mutter selbst erschaffen haben, also Doppelselbstmord vorltege. Plauen. Während de« letzten Wahlkampfe« hatte sich der Führer der Konservativen Plauen«, Justizrat Dr. Möller, durch eine in öffentlicher Versammlung gefallene Aeußerung dk« Rechtsanwalt» Rtetzsch, eiue« Führer« de« hiesigen Freisinn«, beleidigt gefühlt. Er ließ deshalb, wie schon früher gemeldet, an Rtetzsch eine Herausforderung zum Zweikampf ergehen, di« dieser ablehnte. Gestern wnrde Dr. Möller wegen dieser Herausforderung zu einer Woche und Rechtsanwalt Netck« wegen Kartrlltrageti« zu drei Tage« Festungshaft verurteilt. Da« Gericht erkannte an, daß Dr. Möller nach seinen Ehrbegriffen Grund zur Herausforderung seine« Gegner« halt». Leipzig. In ihrer Nummer vom 11. Januar hatte die sozialdemokratisch« „Leipziger Volkszeitung" von »em nationalen Arbeitersekretär Theodor Franke tu Eilenburg behauptet, er hab« sein» Frau -»prügrtt. Frank« stellte