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st» jedensall» in der Hauptsache al« H«izung»matertal zur Versteigerung kommen werden. Da« Fahrzeug ist m«n- besten« 30 Jahre alt und wurde al» minderwertig in der SchistSlist« unter Kloss» 4 ausgelühr», so daß »« auch nicht mehr in di, Versicherung ausgenommen worden »ar. Der Schaden ist daher nicht bedeutend. — In der letzten Zeit hat der »doptton». schwindel sehr üderhand genommen, zumal ihm von Behörden nicht leicht deizukommen ist. Besonder« in den Großstädten entstehen Adoption«. und Pflegestellendureau«, di« e« aus die Laschen kinderloser Eheleute abgesehen haben. Nach ihren großsprecherischen Ankündigungen in den Lage»- zeitungen vermltteln sie Adoption, erledigen di«krete Ange legenheiten, besorgen ein diskrete« Helm usiv In der Regel verfahren die Schwindler in folgender Weise. Die Ankündigungen lauten: »Minder von (folgt Alter), guter Herkunft an Kinde»statt zu vergeben. SrziehnngSbetikag . . . . M." Darauf meiden sich zahlreiche Leute, die ein Kind unter solchen Bedingungen ««nehmen wollen, l Sie alle bekommen einen hektographierten Brief, in dem von dem zu vergebenden Kinde, dessen Herkunst die Rede ist, ohne etwa« Nähere« zu sagen, und in dem schließlich «ine Gebühr gefordert wird. Die meisten lassen sich verleiten und senden auch die Gebühr ein. Weiter wollen die Ver mittler nicht«, denn nach Abzug der Anzeigekosten, Porto« usw. bleibt ihnen noch immer der größte Teil der gesandten Summe übrig. Aber auch bei Vermittlern, die wirklich Kinder zu vergeben haben, werden Leute, die Kinder an nehmen wollen, in der Regel damit zu rechnen haben, daß erstere nur ihre geschäftlichen Interessen im Auge haben. E« sei daher eindringlichst vor dem Eingehen von der gleichen Geschäftsverbindungen mit unbekannten Firmen gewarnt. -- In diesen Tagen ging eine al« offiziös bezeichnete Notiz durch die Presse, wonach die Bestrebungen zur Schaffung einer deutschen GinheltSstenographie gescheitert seien, weil eine der verbündeten Regierungen, und zwar wurde die sächsische Regierung genannt, ihre Mitwirkung versagt habe. Diese Nachricht ist, wie von beleiligter Seite erklärt wird, falsch. Nach einer Mitteilung deS Relch-amte« de« Innern ist die Einberufung de» sogenannten 23 er Au«schusse« für die zweite Märzhälfte in Aussicht genommen. Don einer Einmischung einer der verbündeten Regierungen ist nichts bekannt. — Der EtatdeS ReichSheereS steht unter anderem vor: ErweiterungSbanten für Etativerstärkung der Pferde eine« TrainbataillonS in Leipzig 18000 M., Erweite- rung de« Garnisonlazaretts in Bautzen 100000 M. (erste Rate), Herstellung von NnterbringungSräumen für Feldartilleriegeräte und Munition in Bautzen 362000 M. (erste Rate), Herstellung von UnterbringunaSräumen sür Feldartilleriegerätr und Munition infolge Verlegung von in Dresden lagernden MunitionSkolonnen nach Riesa 150 000 M. (erste Rate), Erwerb und Einrichtung von Uebungsplätzen in Pirna 107500 M. * Licht ensee. Tin Freund der Vögel ist der Schulknabe Bruno Bönisch in Lichtensee. Im Garten seine« Vaters Hst er durch Anlegung eines Futterhause» seit Beginn deS Winters die hungernden Vögel durch AuS- streuen von Futter vor Not bewahrt. Hinter einem von Fräulein Frieda Böhnisch mit Tannenreisern verzierten Fenster konnte die Familie des Hause« das zahlreiche Er scheinen der hungernden Tierchen beobachten. Möge dieses Beispiel Nachahmung finden. 88 Dresden. Der Verein zur Speisung schul pflichtiger Kinder in Dresden beköstigte während der kalten Jahreszeit de« Vorjahres 1000, von März ab sogar 1770 Kinder täglich. Die Kinder erhielten für den Preis von 20 Pfg. eine Portion Fleisch und Gemüse und ein Stück Brot. Der Beitrag der Stadt hierzu belief sich auf 9000 Mark. Dresden. Der Pfarrer an der katholischen Kirche zu Dresden-Friedrichstadt, Paul Richter, ist zum zweiten geistlichen Rat bei dem katholischen Geistlichenkonsistorium ernannt worden. Sebnitz. Die Einführung eines Postautomobtlverkehr» planen die Stadt Sebnitz und Hinterhermsdorf, welche Sebnitz mit HertigSwnlde, SaupSdorf und HinterhermSdorf verbinden soll. DaS Unternehmen, das schon im Frühjahr in Kraft treten soll, wird die Stadt Sebnitz subventionieren. Durch diese Verbindung wird ein durch landschaftliche Schönheiten ausgezeichneter Teil der Sächs.-Böhm. Schweiz dem Touristen- und Fremdenverkehr weiter erschlossen. Freiberg. Schwere Anforderungen wurden an den htestgen Rat anläßlich der letzten Dtadtoerordnetensttzung bei der allgemeinen Aussprache über den HauShaltplan diese« Jahre» gestellt. D«r Sprecher deS Finanzausschusses bedauerte den wesentlichen Rückgang des Schulgeldes, der mit der Abnahme der Dchulkinderzahl im Zusammenhang stehe. Die» sei ein Zeichen de» Verfall». Da in ganz Deutschland die Geburtenziffern anfingen zurückzugehen, wäre e» angebracht, daß sich die Gtadtgemeinde ernstlich mit der Frage befaßte, ob sie etwa Anlaß hat, der künst lichen Veoölkerung»beschränlung entgegenzutreten. Der Rat»vorstand konnte darauf natürlich nicht» andere» tun, al» um passende Vorschläge zu bitten. Wöchnerinnen- und Säuglingspflege habe man ja bereit» eingrsührt. Grüna bei Chemnitz. Al« am Dienstag nachmittag im oberen OrtSteil beim AuSwechseln von Masten sür die elektrisch« Leitung «in alter Mast au« dem Erdboden ge nommen werden sollte, stürzte dieser plötzlich um und er schlug den 27 Jahre alte» Arbeiter Albert Gläser au» Leukersdorf. Schlettau i. E. Um dem im oberen Erzgebirge allenthalben herrschenden Wohnungsmangel sür unsere Stadt wirksam abzuhelfen, ist die Begründung einer Bau bank zur Förderung de» Klrinwohnung»baue» beschlossen worden. Leipzig. Nach zweijährigen schwierigen Verhand lungen zwischen Arbeitgebern und -nrhmern de» htestgen Stetngewrrbr» ist »in sür da» Königreich Sachsen gültiger Einheitstarif aukqearbrttrt und >"» beiden Parteien an erkannt worden. Dieser neue Laris tritt am 1. Mär, d. I. in Kraft. Die Gültigkeitsdauer de» neue» Laris» ist zu- «nächst auf zwei Jahr« festgesetzt. — Im Vorjahre hat der Vülkerschlachiüdenkmalbau, wie auch sein« Umgebung, eine be deutend« Fvrdieung erfahr««. Da» Dinkmol selbst ist von 78 Meter vauhbh« ^Uud« 1-10) aus 8V Meter ^öhr (And« 1911) gebracht worden; «» präsentlert sich also fast in «udgüttig«r Höh« (91 Meter). Euch der inner« Au»bau ist stark vorwärt« gebracht worden. Nicht minder ange nehm hat sich die Umgebung de» Denkmal», die vor Jahresfrist mit ihren Schutthalden noch «inen trostlosen Eindruck machte, verändert. Au» dem Choo» von Schutt und Müll sind schmuck« Wallanlagen geworden, die sich symmetrisch zu beiden Seiten der auch im Vorjahre ge- schossen«» Letchanlag« in verschiedenen Höhen hlnziehen. Die Wege und Wallabhänge wurden zum großen Teil schon mit Zierpflanzen eingefaßt und der kommende Früh ling wird das Sein« tun, die DenkmalSumgebung noch zu verschönern. Wie der Rückblick ist auch der Ausblick. DI« nächsten Monate werden dem Besucher am Denkmal wieder viel Neue» und Interessante» bieten. Al» «in Ereignis von besonderem Werte ist da zunächst die bevorstehende Schlußsteinlegung de» Drnkmal«rtes»n zu erwähnen; sie wird noch im April, spätesten» Anfang Mai diese» Jahre« vor sich gehen und eine besondere Feier darstellen. Für die Besucher dürste auch der Umstand wissenswert sein, daß im kommenden Frühjahr der Einbau de» elektrischen Fahrstuhle» erfolgt. Der Fahrstuhl, zur Benutzung der Besucher, geht von der Krypta de» Denkmal» bi« zur Höhe von 60 Meter hinauf. Von dieser Höhe, dem Hauptsim», au» hat der Besucher ein, wunderbare Fernsicht. Im Mai diese» Jahre» soll auch die Abnahme der Rüstung erfolgen. Erst danach wird da« Gewaltige de« Riesenbau«» ganz auf den Beschauer wirken. (Da» gesamte Rüstungswerk, Balken an Balken gelegt, würde eine Wegstrecke von 350 Kilometern ausmachen.) Da» vorige Jahr ist auch in finanzieller Hinsicht gut gewesen. Immerhin aber fehlen zur vollen Vausumme (6 Millionen Mark) noch etwa 1*/. Millionen Mark. Erfreulicherweise mehrt sich in letzter Zeit die Zahl derjenigen, die sich durch Zahlung eines einmaligen Betrages von 100 Mark da« Recht er werben, daß ihr Name sichtbar im Denkmal angebracht wird. Weit Uber 1000 solcher Beträge, natürlich auch höberer Summen (erst kürzlich stiftete eine Privatperson 6000 Mark) sind bisher eingegangen. Besonders hervor gehoben zu werden verdient, daß Se. Majestät Kaiser Wilhelm II. durch die Spende von 10 000 Mark dem Werke seine Anerkennung auSgebrllckt hat. Euch AttchM MWe kr Me. EK. Wenn eine Pariserin berufen erscheinen mag, ihr Urteil und ihre Meinung über den Wandel der Frauenmoden und über die Richtlinien des modernen Geschmackes zu äußern, so ist es die Fran, die Rostand zutreffend die „Königin der Attilai.de und die Fürstin der Gebärde" genannt hat: Sarah Bernhardt. Sic, oie mehr als einmal von der Bühne herab der Pariser Mode den Weg gewiesen hat, ist jetzt von einem Mitarbeiter deS Newyork Herald ausgesucht worden, dem sic einige Züge ihrer Modevhilosophie und Modebeträchtung ver raten hat. „Gewiß verändern sich Geschmack und Mode," so meinte Sarah Bernhardt, „aber man mich sich da vor hüten, die beiden miteinander zu verwechseln. Denn sie gehen nicht immer nebeneinander, ja mehr als ein mal hat man cs erlebt, daß der Geschmack an den Aus schweifungen der Mode Rach? nahm und ihr entschlossen gebot: „Halt, du bist aus einem falschen Wege und du wirst nicht weiter gehen." Wir kennen genug Beispiele von exzentrischen Schneidern, die aus Neklamesucht Frauen zu den schlimmsten Maskeraden verleiten wol len. Aber zuguterletzt fällt der Geschmack, der gute Ge schmack doch immer wieder auf die Füße. Wir sollten aber auch nicht die modernen Toiletten ycrabsetzcn, auch nicht jene vielangeseindeten Erzeugnisse der letzten Jahre. Tie ursprüngliche Idee, die ihnen zugrunde lag, ioar ein richtiger und guter Gedanke, das Streben, dem weib lichen Körper in der Silhouette die Hauptrolle zuzu weisen. Man wollte dem Körper mehr Freiheit geben, indem man unnütze Gerüste durch weiche Draperien er setzte, die sich den Formen anfchmiegen und sie da durch zum selbständigen ästhetischen Faktor erheben. Und das sollte im Grunde der höchste Ehrgeiz jedes Schnei- ders und jeder Schneiderin sein. Tie schlechtgewachse- nerr Frauen? Sie werden sich schon „arrangieren", wer den eS schon cinrichten, daß sie nicht so erscheinen, und sie lverden auch um Mittel nicht verlegen sein. Ein Fremder, der offenbar nicht geistlos war, schrieb ein mal über Paris und meinte: „In Frankreich gibt es keine häßlichen Frauen; es gibt höchstens Frauen, die nicht verstehen, hübsch auszusehen." Sarah Bernhardt'beschäf tigt sich dann mit den Klagen der Stosflieferanten, die sich bitter darüber beschweren, daß bei den gegen wärtigen Tamenmoden ihr Geschäft leide, weil für eine Robe viel weniger Stoff erforderlich sei. Sie steht dem Gedanken, daß die Frauen sich in weite Gewänder hüllen sollen, damit die Stoffabrikanten größere Mengen Waren absetzen, nicht gerade sympathisch gegenüber und weist mit Recht daraus hin. daß trotz dieser Stofferspar nisse die Ausgaben der eleganten Dame für ihre Klei dung nicht geringer geworden sind. „Tie zahllosen In dustrien, die von der weiblichen Koketterie leben, finden immer ein Mittel, sich den Speichen des rollenden Mode rades, das sür sie das Glücksrad bedeutet, anzupassen. Niemals, zu keiner Zeit, haben die Frauen so viel Geld sür ihre Toilette ausgegeben wie heute." Die rastlos wachsende beherrschende Stellung der Mode offenbart sich aus. fast allen Gebieten des geselligen Lebens, ja sogar aus dem Theater. „Die Schneider und Kleider lieferanten beginnen sogar die Werke der Dichter zu unterjochen, schieben sie in den Hintergrund in dem Bestreben, von der Bühne herab gewagte neue Moden populär zu machen und bestimmten Schneidern Berühmt heit zu schassen. Die Programme und die Theater plakate erwähnen bereits in einem Atem die Namen der Verfasser und der Schneider; die Dichter haben aus der Bühne abgestempelte Mannequin», die oft auf Losten de» Werkes und der Situation die Modelle der kompien- den Saison „lancieren". Der Tag ist nicht fern öder vielleicht schon da, an dem man bei der Premiere das Schneideratelier zugleich mit dem Verfasser proklamic- ren wird." Dabei bietet die »noderne Mode mit ihren unbeschränkten und starken Anleihen und Anlehnungen an vergangene Zetten und vergangene Moden im Grunde genommen der modernen Frau eine so große Beweg ungsfreiheit bei der Auswahl ihrer Kleidung, daß es un verständlich bleibt, daß noch immer die Majorität des weiblichen Geschlechtes sich sklavisch gewissen diktatori schen Vorschriften beugt. „Grade dieser ekletische Zug der Gegenwart, der alle Freiheiten gestattet, ermöglicht cs der modernen Fran, zn wählen nnd ihre Persönlichkeit geltend zu machen: sie kann jede Tracht annehmen, die ihr gut stcyt. Tenn heute ist der eleganten Fran alles erlaubt, das Tccollctce des zweiten Kaiserreiches, wie die Tirectoirerobe und der Paradiesvogel der Madame de Stal darf heute ruhig aus dem Hut des Gibson Girl nisten. Und warum auch nicht? Zu einer Zeit, wo die Uniformität uns bedroht, laßt uns das Hübsche retten: den Karneval der Frauen Bermischtes. Der ncnc Tod. In Anfang war der Kampstod. Ein richtiger Mann starb im Kampf mit der Natur und inr Kampf mit seinesgleichen. Und ein Schrei ward vor den Tod gesetzt. Tann kam der Bett-Tod. Alle starben sie in den Betten. Und Medizinen standen davor in ganzen Batterien. Und ein Gejammer wär und ein Gewinsel. Aber wieder hob sich, der Tod aus dem Flach land und stieg in die Berge. Es kam der weiße Tod. Stürme bliesen den Grabchoral. Und ein langer Ruf scholl ins Tal. Roch höher hob sich der Tod. Ta ward cs der schönste Tod, der Fliegcrtod, der Tod in den Lüften. Trcinndscchzig Mann sind im Jahre 19l1 durch seine Pforte gejchritten. Stumm. Tenn der Fliegertod ist ein stummer Tod. Stumm ist auch der.höchste Schmerz, die höchste Lust. Tie Flieger, trenn sie ster ben, schreien nicht nnd jammern nicht nnd rufen nicht. Kein Laut schiebt sich zwischen sie nnd die Majestät ihres Todes. Wenn das Surren deS Propellers plötzlich schweigt. Wenn die Flugmaschine schwankend fällt, wie welke Blätter fallen. Wenn die schon besiegte Schwer kraft aufwärts greift nnd sich den Sohn zurückholt, der sich ein Aar zn sein vermaß. Er war ein Aar, nnd sür den Adler ist der Tos in seinen Lüsten auch der größte. Hart steht er auf des Messers Schucide zwischen höchstem Schreck und höchster Seligkeit. Ein stummer Gruß den drciundseck-zig Toten, lind wenn du an ihrem Grabe betest, schau nicht erdwärts, sondern in die Höhe. (Ans deui Februnrheft des „TürmerS".) Eine Kuriosität. Anläßlich eines Besuches, wel chen der Fischereiklub Reichenberg seinem Brudervercin Leipa absrattete, fand bei ^cskental ein Fischen statt. Zur Belttc siel ein zirla 7 Kilogramm schwerer Hecht. Beim Ocffnen des Magens schnellte ans diesem ein noch lebender Weißfisch hervor, den der Hecht jeden falls kurz vor seinem Fange verschlungen hatte. Zweitausend Ausslügler eingcschneit. Infolge plötzlich cinsetzenden heftigen Schneetreibens mußte am vorigen Sonntag die Samlandbahn bereits nachmittags lind am Abend auch die Eranzer Bahn den Betrieb cinstellen. Mehrere tausend Ausflügler, die bei dem prächtigen Frostwetter von Königsberg aus Touren unternommen hatten, konnten daher nicht nach Königs berg zurück und mußten in den kleinen Ausflugsorten, wie Groß-Ra um, Georgenswalde, Warnicken, Neukuhren und vor allein Rauschen übernachten. Teilweise waren die Bahngleise Montag nachmittag »och vollkommen ver schneit und unbefahrbar. Tann erst gelang es nach und nach, den Betrieb wieder anfzunehmen. Auch die Direk toren der Samlandbahn, Lucht und Scheuermann, ereilte in Rauschen dasselbe Geschick. Tic „Königsb. Hart. Ztg." schreibt darüber unter anderem: Ter zuerst leisc an- sctzende Westwind wurde nachmittags immer heftiger, und immcrmehr wurden die Gleise der Bahnen verweht. Tic Nachmittagszügc tonnten n»ch mit Mühe an ihren Be stimmungsort gebracht werden. Tann wurden aber die Schneeverwehungen immer ärgere, sodaß die Samland bahn gegen abend ihren Verkehr einstellen mußte. Froh gemut kamen die Ausflügler auf den Stationen an, wo sic zu ihrem Schrecken erfuhren, daß die Verbindung mit Königsberg unterbrochen sei, und man wohl erst Mon tag den Verkehr wieder aufuehmen könne. Verschiedene von ihnen hatten ein ähnliches Schicksal schon in frühe ren Jahren erfahren und fanden sich mit Humor in die Sachlage, andere wieder machte der Gedanke Sorge, daß ihre Angehörigen daheim ohne jede Nachricht von ihnen seien. Schließlich »rußte man sich so gut es eben ging behelfe»:. Tie Verwaltung der Samlandbahn versuchte das Möglichste, um den Verkehr wieder aufnehmen zu können, aber die Schneemassen auf den Schienen wurden immer dichter und eS gelang nicht mehr, hindurchzu kommen. Sonntag abend mrd Montag früh war man in vielen Familien beunruhigt wegen deS Ausbleibens der Angehörigen. In den Schulen fehlten Schüler, in Kon toren Angestellte und in Bureaus Beamte. Aber erst Montag kam die Aufklärung und die Beruhigung an Verwandte und Bekannte, denn Sonntag abend n>ar cs nicht mehr möglich gewesen, infolge Störungen in» Be trieb telegraphisch Nachricht zu geben. CK. Was kleine Erfindungen einbringen können. Mit den Verdiensten, die kleine, Praktische Erfindungen eingebracht lwben, beschäftigt sich Tu Puh im Scientifie American. W. H. Palmer aus Baltimore, der Erfinder einer Verschlußkappe für vier- und Soda flaschen, wurde durch seinen glücklichen Einfall Wil-