Volltext Seite (XML)
«aheref z«r Wahl! -um ir. J«»ar. Gebt euch «tnmal doch »1» Beäd«^ D «lisch« ML»»«, treu dl« H»»d, Au uv« donnern Freudenlieder, wird 1« Gngl«od « bekannt, Daß der «vol»tio»Le« vlvd« Kastengeist gefiegt. Und für unsr« Flagge Ehre Unsre Jungen« auf dem Meere Tirpttz keinen Groschen kriegt! Laßt doch da« betörte Träumen Don dem tausendsähr'gen Reich, Wo in kasernierten Räumen All« Menschen werden gleich . . . Gleichheit ist dem Deutschen widrig, Dem in seiner Helmalwelt Berg und Tal und Hoch und Niedrig, ' , Bergmann, Bauer, Kaiser Friedrich, Und sein eigne« Heim gefällt! Arbeit im beschirmte» Frieden Ist de« Deutschen liebster Traum, Wahrheit wird er nur hienieden Unter jenem jungen Baum, Den mit deutschen Försterhändeu Bitmarck mühsam hochgebracht . . , Bülkerfrirden wird er spenden, Wächst im schwertgeschützten Reicht Gr zur tausendjähr'gen Eiche, Die uns all« glücklich macht! Max Bewer, Lmibegast-DreSden. Wer darf wühlen? Wahlberechtigt ist jeder Deutsche, der vor dem 12. Januar 1887 geboren ist, mag er Sachse, Preuße sein oder sonst einem deutschen Bundesstaat angehören. Jeder Deutsche wählt au dem Ort, an dem er seinen wesentlichen Aufenthalt hat. Das Wahllokal jedes einzelnen ist auS dem redaktionellen Teil vorl. Nurn ner zu ersehen. Wer durch körperliche Gebrechen verhindert ist, seinen Stimm- zettel eigenhändig in den Umschlag zu legen und diesen dem Wahlvorsteh.r zu übergebe.,, darf sich der Beihilfe einer BertrauenSpccson bedienen, muß aber trotzdem im Wahllokale persönlich mit erscheinen. Wahlberechtigt sind insbesondere Personen de« ve- urlaubtenstandes (aUo auch Offiziere und Sanitätsoffiziere z. D. und a. D., Unteroffiziere und Mannschaften der Re» serve und der Landwehr), sämtlich? Beamte der Militär verwaltung, glcicholel ob Militär- oder Ztotlbeamte, An gestellte, jeder Ar», Studenten, bet ihren Eltern wohnende Söhne, Personen ohne eigenen Erwerb. Wahlberechtigt ist auch, wer Krankenunterstützung, Unfall-, JnoaliLcn-- oder Sllterkrentrn bezieht, wer Schul- gelderlatz oder Schnlgeldermäßigung, Unterstützungen zu GrziehungSzrvcckcn genießt, wer Stipendien oder Beihilfen au« Stiftungen erhält, wer in einem Prozesse da« Armen recht genießt, wer Weihnachtsgeschenke siir seine Kinder er halten hat und dergleichen. Kein Wahlrecht hat nur, wer in Zeit vom 12. Januar 1911 di« 12. Januar 1912 «ine Armenunter- fllltzung auS Staats- oder Gemeindemitteln bezogen und sie noch nicht erstattet hat. Al« Armenunterstützung find aber keinesfalls anznsehen Krankenunterstützungen oder die einem Angehörigen eines Wähler» wrgen körperlicher oder geistiger Gebrechen gewährte Anstaltspflege oder Unter stützungen zum Zwecke der Jugendfürsorge, der Erziehung oder der Ausbildung für einen Beruf oder endlich olle sonstigen Unterstützungen, die nur in der Form vereinzelter Leistungen zur Hebung einer augenblicklichen Notlage ge währt wodcu sind. Jeder Wähler gehe zeitig zur Wahl, wer e« kann, benutze dazu die Vormittagsstunden, denn in den Mittags stunden drängt sich die Menge der Wähler zusammen, so daß der einzelne lange Zeit warten muß, ehe er seiner Wahlpflicht genügen kann. Durch ha« zeitige Wählen wird auch die Wahlkontrolle erleichtert, und da» gereicht jeder Partei zum Bortetlel Wühler! Welcher Partei du auch angehören mögest, für welchen Kandidaten du auch stimmen willst — entsprich dem vorstehend geäußerten Wunsche: Gehe so zeitig zur Wahl, al» deine Zeit e» dir gestattet! Wie wird gewählt? Im Wahllokal erhält der Wähler vom Wahlvorstand einen amtlich abgestempelten Umschlag und begibt sich da mit in den Nebenraum, Jsolierraum oder auch Wahlzelle genannt, wo er nun unbeobachtet seinen Stimmzettel schreibt, wenn er nicht schon einen gedruckten besitzt, und ihn dann in den Umschlag steckt. Der Umschlag muß offen bleiben, er ist vorsichtshalber schon nicht gummiei». Mit diesem Stimmzettel im Umschläge tritt der Wähler an den WahloorstandStisch und nennt seinen Namen. Line Legitimation ist nicht nölig. Der Protokollführer sucht unterdessen den Namen des Wähler« in der Wählerliste auf, bet mehreren gleichen Namen muß der Wähler auf Aufforderung hin noch sein« Wohnung angeben. Ist da« geschehen, so gibt er seinen Umschlag mit dem Stimmzettel dem Wahlvorsteher, der diesen sofort uneröffiiet in di« Wahlurne legt. Weiterhin ist zu beobachten, daß jeder den Jsolierraum betreten muß, auch wenn niemand außer ihm, oder nur Parteifreunde im Wahllokale find, vor denen er seine Wahl nicht zu verheimlichen braucht. Da die Wahl öffentlich ist, kann jeder da« Wahllokal betreten, soweit Platz vorhanden ist und sich der Eingetretene angemessen bewegt. Die Dauer der Wahlhandlung ist festgesetzt von 10 Uhr vormittag» bis 7 Uhr nachmittag». Rach 7 Uhr kann niemand mehr seinen Stimmzettel abgeben, auch wenn er schon vor 7 Uhr da» Wahllokal betreten hat und nur wegen Andrange» seine Stimme nicht abgrben konnte. Mit des» Glockenfchlag« 7 Uhr darf und wird kein Stimm zettel mehr angenommen. G« ist daher die unbedingt« Pflicht jede« Wähl««, fo zeitig al« M ihm möglich ist, szjine Wahlpflicht z«t «ledigen, den» kurz »ar 7 Uhr ist der Andwng zur Wahl «eaturgrmäß je-, stark. vertlichesHichsifche». Riesa, 11. Januar ISI2 * Bor dar «ahlsülacht. Die Zeit der Rüst, ung geht zu Emw. Tie Entscheidung, die Wahlschlacht, naht. Mehr als genug ist bereit» -etovrben worden, gewühlt und getäuscht, gelockt und gelogen, geschmeichelt und gedroht, also daß der warme, tiefe Grundton der vaterländischen Willen» kaum noch vernehmbar bleibt. Nun steht der 12. Januar, der Tag der Wahl, vor der Tür. Ein KampfeStag ist er. Zum Kampfe um das Vater land ruft er. Tie Wahlen von 1007 standen unter dem Zeichen einer tiefen vaterländischen Begeisterung, die zu einem glänzenden Siege des nationalen Bürgertum» führte. Auch die diesmaligen Wahlen sollten eines starken nationalen Einschlag» nicht entbehren. Tie Vor gänge der letzten sechs Monate machen es nötig, daß sich jeder Wähler, ehe er feinen Stimmzettel abgibt, nochmals die Frage vorlegt, waS bei dieser Wahl auf den« Spiele steht. Ter Reichstag, der gewählt werden soll, wird vielleicht auch große Aufgaben zu erledigen haben, die heute noch nicht zu übersehen sind, solche ergeben sich manchmal au» der geschichtlichen Enttvicke- lung. Ganz gewiß aber wird er sich mit der Aufgabe der Verstärkung der deutschen Wehrmacht zu befassen haben, die geschehen muß, um den Frieden aufrechtzu erhalten und unser Vaterland stark gegen die Anmaß. ungen seiner Gegner zu machen. Jeder Wähler, der es gut meint mit der »veiteren Entwicklung des deutschen Reiches, wird sich daher nur für einen Kandidaten ent scheiden, der gewillt ist, an i.er Lösung unserer Vater- ländischen Aufgaben mitzuarbeiten. Bor allem aber wird es notwendig sein, alle vaterländisch gesinnten Wähler nochmals darauf hiuzuweisen, daß von ihnen morgen keiner an der Urne fehlen darf. Tas Vaterland ruft in ernster Stunde, und nur ein Pflichtvergessener wird sich diesem Rufe entziehen. Möge morgen jeder Wähler dessen eingedenk sein, daß das Wahlrecht für jeden Deut schen gleichbedeutend sein sollte mit moralischer Wahlpflicht. Auf zur Wahl! — —* Die Wahlbezirke der Stadt Riesa und deren Begrenzung leien heute noch einmal mitgetetlt: Den 1. Wahlbezirk bilden: Altmarkt, Armenhaus, Bruchgafse, Fcldstraße einschließlich Caoillerei, Felgenhauer- straße, Großenhainer Straße, Hauptstraße 1 bi» mit 9, Marktgasse, Meißner Straße, Poppitzer Straße einschließlich Kaserne II/68 und Start'« Gärtneret, Quergasse, Rittergut, LchützenhauS, Stadtkrankenhau», Standtfeststraße, Sieger- straße, Wasserwerk und Ziegelei. — Wahlvorsteher ist Herr Stadtrat Pi-tlchmann, das Wahllokal befindet sich im Hotel zum Stern. Den 2. Wahlbezirk bilden: Albertplatz, Alberistraße, Am Rundtetl, Goethestraße 1 bi» mit 20, 22, 24, 26, 28 und 30, Hauptstraße 10 bi« mit 25, Kasernenstraße, Park straße, Schloßstraße und Schützenstrabe. — Wahlvorsteher ilt Herr Stadtrat Riedel, da« Wahllokal befindet sich im „Ratskeller". Den 8. Wahlbezirk bilden: Am Technikum, Bismarck- straße 2 bi« mit 31, Etbberg, Goethestraße 21, 23, 25, 27, 29, 31 bi« mit 52. 54, 56 und 60, Hauptstraße 26 bi« mit 85, Käferberg, Maxstraße ausschließlich Nr. 39, Nieder- lagstraße, Gchillerstraße und Schnlstraße. — Wahlvorsteher ist Herr Stadtrat Berg, da« Wahllokal befindet sich im Restaurant „Elbterrasse". Den Wahlbezirk bilden: An der Gasanstalt, Lugustastraß«, BiSmaccksttaße 33 bi» mit 72, Carolastraße, Elbstraße 7 bi« mit 18, Friedrich-August-Straße, Georg- platz, Seorgstraße, Goethestraße 53, 55, 57, 59, 61 bi« mit 104, Klötzerstraße, Mathtldenstraße, Pausttzer Straße und Wettinerstraße. Wahlvorsteher ist Herr Stadtrat RaffS, da« Wahllokal befindet sich im Hotel Wettiner Hof. Den 5. Wahlbezirk bilden: Am Holzhof, Bahnhof, Bahnhofstraße mit altem Chemnitzer Bahnhof, Bahnwärter hau«, Chemnitzer Straße, Colonte, Elbstraße 1 bi» mit 6, Katscr-Wilhelm-Platz, Kirchbachftraße, Maxstraße 39, Oschatzer Straße, Sedanstraße, Strehlaerftraße und Wilhelmstraße. — Wahlvorsteher ist Herr Stadtrat Sckmauder, da« Wahllokal befindet sich im Hotel Aaistthof. lBergl. die amtliche Bekanntmachung in Nr. 302 v. Bl. vom vorigen Jahre.) —* Ein vortrefflich er Verlauf ivar der gestern abend von den rechtsstehenden Parteien nach dem Hotel Wettiner Hof einberufenen öffentlichen Wähler versammlung -«schieden. Tie Begeisterung und An erkennung, die der Reimer des Abends, der Kandidat der rechtsstehenden Parteien, Herr Kurt Fritzsche, bei wohl fast alten Zuhörern weckte, sie tverden der Sache der rechtsstehenden Parteien umso dienlicher und förderlicher sein, als sie bei Hunderten von Männern aus allen Krci- sen, die den Saal füllten, ausgelöst wurden. Herr Fritzsche schlug in seinen mehr als zweistündigen Ans- führungen hohe nationale Töne an und hielt scharfe W- rechnung mit seinen politischen Gegnern, dem Frei sinn und der Sozialdemokratie. Redner wie- darauf hin, daß die rechtsstehenden Parteien immer die Nei- gung zum Schaffen bekundet hätten, während der Frei sinn und die Sozialdemokratie ihre Stärke auf dem Gebiete der zersetzenden Kritik gesucht hätten. Tann kam er auf die Vorgänge deS letzten Sommers zu sprechen. Die Marolkofrage habe denjenigen Parteien recht gegeben, die immer bestrebt gavesen seien, die Wehrkraft des Rei ches auf der Höhe zu erhalten. Fürst Bülow habe zwar einmal gesagt: „Wir laufen niemand nach!", wer aber die auswärtige Politik verfolge, der find« so manches, das deutlich zeige, daß wir so ziemlich aller Welt nach gelaufen seien. Was aber hätten wir für all unsere Liebenswürdigkeit geerntet? Haß und neue Feinde! Ta« seegewaltige England sei eingetreten in die Reihe« un serer Feinde, sei die treibende Kraft bet alle» Be strebungen, die sich gegen Deutschland richteten. Und wir hätten doch nicht» weiter getan, ak» unsere Industrie gehoben und un» zu einem Welthandel-Volk emporge schwungen. Aber Englands falsche Wirtschaftspolitik, «a»- zig gekündet auf Industrie und Welthandel, fühle sich bedroht. Und wie die Marokkofrage, so hätten auch die letzten Spionageprozesse und die Flucht de» französischen Spions gezeigt, daß die rechtsstehenden Parteien gut taten, als sie ein starkes Heer und eine starke Flotte schufen. Wenn der deutsche Arbeiter heute in seiner Werkstatt stehen könne, so habe er das den rechtsstehen den Parteien zu danken. Trotzdem aber laufe die Arbei terschaft so gern der Sozialdemokratie nach, jener Par tei, die noch keinen Mann und keinen Groschen zur Ver teidigung deS Vaterlandes bewilligt habe. Und wie sie, habe anch die freisinnige Bolkspartei, durch ihren Dok trinarismus irregeleitet, bis in die letzten Jahre hinein der Landesverteidigung gegenüber sich ablehnend verhal ten. Ter Redner erinnert an den AbrüstungSantrag Virchows, des großen Arztes und schlechten Politikers, acht Monate vor Ausbruch des französischen Krieges, an die unsichere Haltung des Freisinns selbst noch unter dem Block, an seine Gegnerschaft gegen die Unteroffi ziersprämien, an die freisinnigen Anschauungen über den Offiziersersatz, die zu einem überalteten Offiziers korps führen müßten und 1806 zu Jena und Auerstädt geführt haben, an die freisinnige Gegnerschaft gegen die Flotte, die sich noch 1906 gezeigt habe, und gegen die Kolonien, die unserer Jrümstrie einst wichtige Roh stoffe liefern sollen. Wenn heute ein Mangel an Roh stoffen vorhanden sei, so müßten wir uns dafür bei denen bedanken, denen der Kolonialgedanke so spät ge kommen sei. Redner führte dann aus, wie wir gerade ini Hinblick auf unsere Industrie anstreben müßten, un sere Diplomatie mit dem Geist der Zähigkeit und Ener gie zu erfüllen. Nicht in der Ausschaltung deS Adels aus der Diplomatie liege das Heil; er würde nur den Sprößlingen der Geldaristokratie Platz machen. Unsere Position bei künftigen Handelsverträgen werde günstiger sein als früher; denn wir würden uns das nächste Mal mit der Aufrechterhaltung des jetzigen Zustandes be gnügen können, und da unsere Einfuhr noch mehr als der Export wachse, so würden viele Staaten gern mit uns Handelsverträge abschließen. Wer nötig sei, daß wir dafür sorgten, daß unsere Industrie langfristige Handelsverträge erhalte. Je stetiger wir die Verhält nisse für die Industrie gestalteten, desto besser werde es für die Industrie sein. Unser Auslandsinteresse wei ter behandelnd, sprach der Redner für Verbesserung des Konsulatswesens > für Handelskammern im Aus lande, gegen die tveitgehende Zulassung von Ausländern an unseren Hochschulen usw., um sich daraus gegen die schlimmste Gefahr der Industrie, den sozialdemokratischen Terrorismus und die Streikpolitik der sozialdemokra tischen Gewerkschaften zu wenden, welche die Industrie unaufhörlich beunruhigt und ihre Ausfuhr vernichtet um geringer Vorteile willen, die ost von einem ganzen Jahrzehnt zusammengenommen werden müssen, um nur die Streikkosten zu decken. Anch an der deutschen Ar beiterversicherung, die mit der neuen ReichsversicherungL- ordnung eirce Million jährlich an Aufwendungen für die Notfälle des Lebens bereitstellt, kennzeichnet der Redner die gewissenlose Handlungsweise der Sozialdemo kratie, die stets Unmögliches verlangt, um dann zu sagen, die bürgerlichen Parteien hätten „nichts" für die Ar beiter getan. Hätten doch die sozialdemokratischen An träge zur Reichsversicherungsvrdnung eine Mehrbe lastung von 2060 Millionen herbeigeführt, von denen 1060 Millionen von der Arbeiterschaft zu tragen gewesen wären. Mit der Sozialdemokratie ist aber anch der Frei sinn anfangs gegen die sozial« Versicherung gewesen, wie die Reden von Hirsch, Schrader, Eugen Richter be zeugen; er sei weiter gewesen gegen die Gewerbe- und Kaufmannsgerichte und gegen di« Handwerkes-Gesetz gebung, mit tvelcher die rechtsstehenden Parteien die Schäden der liberalen Gewerbesreiheit zu beseitigen trachteten. Gegen die Vertrustung des Handwerks habe sich der Freisinn gewendet (Festsetzung von Mindest preisen durch die Innungen), gegen die Vertrustung der Industrie aber nicht; auf dem Lande verlangte er die Förderung des Kleinbauerutums, für den Kampf des steinen Geschäftsmannes gegen Konsumvereine und Warenhäuser aber habe er kein Verständnis. Im Wohl wollen gegen den neuen Mittelstand ständen die rechts stehenden Parteien dem Liberalismus nicht nach; sie gönnten ihm volle bürgerliche Freiheit; aber der Staats beamte dürfe nicht mit einer Partei liebäugeln, die den Staat zu vernichten trachte. 117 Millionen, der vierte Teil der Reichsfinanzreform, sind für Aufbesserung von Beamtengeldern bestimmt gewesen. Wer habe sich nun mehr um die Beamten verdient gemacht, diejenigen Parteien, welche die Finanzrcform machten, oder die jenigen, welche sie äblehnten, weil nicht alles nach ihrem Kopfe ging ? Tie Erb anfallsteuer hätten die rechts stehenden Parteien abgelehnt, weil sie hauptsächlich der Landwirtschaft, dem Gewerbe und der Industrie zur Last gefallen wäre, während es dem beweglichen Kapital möglich gewesen fein würde, die Steuer -u umgehen. Tie rechtsstehenden Parteien hätten aber andere Besitz steuern geschaffen. Freisinn und Sozialdemokratie seien freilich gegen die Belastung deS wirklichen Reichtums «nd der betveglichen Vermögen, daher hätte,» sie auch gegen die Kotierungssteuer und die Tälonsteuer gestimmt, mit denen das mobile Kapital getroffen werde. Endlich besprach Redner die Haltung oes Freisinns in völkischen Fragen, gegen Polen und Französlinge: seine Gegner schaft gegen die AnsiedelungSpolitik, gegen die Ost- - Markenzulage, und bestreitet, laß ein Bündnis zwischen Konservativen und Zentrum bestehe. Man müsse einen Unterschied machen zwischen wirtschaftlichen und ideellen