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den Verbotes getrunken hndeo «nd so die Katastrophe bei de« Silzug S Basel—Frankfurt a. Bst—Berlin und Hamburg verursacht haben Gegen den badische» Fiskus wurden seitens der Hinterbliebenen und der verletzten Entschädigungsansprüche in Höhe von über 1 Million Mark erhoben, sodaß die Schädigung d«S badischen StaatSfiSkuS «ine ziemlich hohe ist, da außerdem noch ein ziemlich beträchtlicher Materialschaden hinzukommt. C». Berlin al» billige Stadt, während bet uns alle» über die zunehmende Teuerung seufzt, prei sen die Amerikaner in ihren Blättern die Reich-Haupt stadt als ein wahre» Eldorado für sparsame Leute, als einen Zufluchtsort sür plle Amerikaner, die daheim nicht mehr die teueren Preise bezahlen «ollen und den Vinter in Berlin verbringen, irm billig zu leben. In der Tüt be herbergt Berlin in diesem Winter mehr amerikanische Gäste als je, und sie alle sind sich darüber einig, daß sür jeden Yankee eine Reise nach Deutschland unerwartete Ersparnisse mit sich bringt. Was man im Heimatlande jenseits des Ozeans mit einem Dollar bezahlt, bekommt man in Berlin für eine Mark. „Man entdeckt mit Ueber- raschung, daß man den besten Platz im Opernhaus für nur 3 Dollar bekommt und in anderen Theatern sogar für nur anderthalb Dollar. Man fährt Automobil sür 50 Cents und ißt in einem erstklassigen Weinrestaurant für 75 Cents gut zu Mittag, ytur in den ganz großen Luxushotels findet man Preise, die ein wenig an den Broadway erinnern." Neneste Nachrichten und Telegramme von, IS. Dezember 1S11. )( Berlin. Die Kronprinzessin ist heute srüh 1 Uhr von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden worden. )( Berlin. Tas kronprinzliche Hofmarschallamt gibt folgendes Bulletin aus: Tie Frau Kronprinzessin und der Prinz befinden sich wohl. C Bumm. — Aus Anlaß der glücklichen Geburt eines Prinzen wurde heute vor mittag um S Uhr Salut geschossen. TaS Salutschießen fand diesmal auf allerhöchsten Befehl nicht im Lust garten, sondern auf dem König-Platzs statt. ES wurde von der Leibbatterie des 1. Garde-Feldartillerie-Regi- ments ausgeführt. Auf Befehl des Kaisers fällt heute der Unterricht in allen Schulen von Großberlin und Pots dam aus. Alle öffentlichen Gebäude haben geflaggt T«r Berliner Lokal-Anzeiger meldet: Die Kaiserin traf kurz vor 11»/4 Uhr von Potsdam im Automobil im kronprinz- lichen Palais ein, wo bald darauf auch Geheimrat Bumm vorfuhr. Tie Kaiserin benachrichtigte sofort telephonisch ihren Gemahl in Potsdam. Auch der Kronprinz wurde sogleich von dcui freudigen Ereignisse in Kenntnis gesetzt. )( Berlin. DaS Kronprinzliche Palai« wurde tm Laufe des Vormittag« von einer immer größer werdenden Zahl Neugieriger umlagert. * Berlin. Auf Anordnung der Behörden sind gestern drei weitere Gemeindeschulen in Schöneberg wegen der im Westen Berlin« grassierenden Diphtherie- und Scharlach epidemie geschlossen worden. Bon der Stadt ist alles ge tan, um die Seuchen ein,«schränken. rr Pari«. Die Rede, die Caillaux gestern in der Depuliertenkammer über da« deutsch-franzüstsche Abkommen hielt, erwies sich im wesentlichen al« eine Bekräftigung der Aeußcrungen, die er während der letzten Tage im Kreise Intimer über seine Aufgabe al« verantwortlicher Chef der Regierung getan hatte. Gr sagte etwa: Ich weiß im vor aus, daß es mir nicht gelingen kann von der Kammer tribüne aus gegen die Voreingenommenheit jener Faktoren aufzukvmmen, die eine vertragsmäßige Verständigung mit Deutschland von Hau« aus feindlich gesinnt waren. Alles was ich vermag ist, der großen Mehrheit von Volksorr- tretern und vor allem der Bevölkerung von Frankreich die Ueberzeugung beizubringen, daß da- mit Deutschland ge- schlofsene Geschäft keineswegs die Keime zukünftiger Kon flikte in sich berg« und daß beide Teile sich redlich bemühen um Widerstrebende« auSzugleichrn. Caillaux hatte gestern auch die Genugtuung, daß seine Worte der großen Mehr heit der Kammer vollständig einleuchteten. Gr suchte über kein« der Angelegenheiten, die von Frankreichs Seite als wunder Punkt bezeichnet werde, htnwegzugleiten, sondern ging auf alle Deutschland gemachten Zugeständnisse «in und beschränkte sich darauf heroorzuhebrn, daß unter den obwaltenden Umständen weder in Angelegenheit der Staats bank noch bezüglich der Handelsfreiheit ein anderes Ergebnis sich einstellen könnte, ol« da« vorliegende. Der Minister präsident suchte übrigens die hohe politische Bedeutung de« deutsch-französtschcn Abkommen« in das rechte Licht zu stellen, indem er von dem Nutzen sprach, der sür die Zivilisation zu erwarten sei, doch wolle er nicht in den Verdacht geraten den Pazifisisten um jeden Fall beigezählt zu werden. Er betonte, daß die hefte und dauernst« Bürg schaft ein« «achtooS« Wehr sei. Dar Mi»tft«prLsitz«»t wnrd« beim veelaff« d«r Tribüne non der Meßrßett b«. glückmäoscht. In d«r heutig«, NüchmMagfftznng dürft, Hs, Abstimmung, di« nicht ^miftlhost tst, erfoltzt sch». )( Pari«, «ach einer Sloydmeldrmß ist der Dampf« Bill« d« Chartag« 1LL Kilockrter non llchtz« entfernt »all- ständig verlaffeu a»fg»fu»d»n mord««. X Part». Au« Per,, a Plag« wird gemeldet: Gin« mit 1v Man» besetzt« Msch«dark ftutsrt« in d« Näh« d«t Strandes. Es find 4 Leut« ntrunkrn. LI« aud««n kannten nach mehrstündig«« Arbeit gerettet w«rd«n. X Part». Li« natianal« Stdr«Par»l« schreibt: Li« g«ftrig« N«d« de» Ministerpräsidenten war geschickt, sogar zu »«schickt. Sein« Art, üb«r die Schwierigkeiten hinweg, zutäuschen, scheint mehr «ine» Taschenspielers als eines Ministerpräsidenten würdig. Der national - kanseraatto« Eclair meint: Derjenige Teil der Rede, in dem Caillaux von Marokko sprach, ka^n ohne wettere« gebilligt werden. Aber alles, was er über die Abtretung des Kongogebtetes sagt», »ar mehr sophistisch al« überzeugend. Jaure« schreibt in der HumanttS, daß die radikale Partei gerade den von Caillaux geäußerten Zukunftsibeen über di« Verbreiterung der offenen Tür und das wirtschaftliche Zusammenwlrkeu aller Nationen am wenigsten Beifall gespendet habe. Im übrigen sagen die Blätter ziemlich allgemein voraus, daß da« Abkommen mit einer überaus großen Mehrheit ange nommen nierden wird. X London. Gestern wurde der 18 Jahr« alte Schreiber Allan Roß Macdougall wegen des Angriffes auf den Schatzkanzler Lloyd Georges zu 2 Monaten Gefängnis ml! Zwangsarbeit verurteilt. — Im Süden Englands hat ein plötzlich eingetretene» Hochwasser großen Schaden an- gerichtet. X Petersburg. Der Botschafter der vereinigten Staaten von Amerika hat gestern dem Minister d«S Aus wärtigen «ine Rot« mit der Kündigung des vertrage« von 1882 überreicht. Gleichzeitig schlägt Amerika vor, sofort in Verhandlungen über den Abschluß eine« neuen den gegenwärtigen Interessen der beiden Staaten mehr entspre chenden Handels- und SchiffahrtsvertrageS einzutreten. Der alte Vertrag bleibt bis zum IS. Dezember 1912 in Kraft. )( Schanghai. Die Friedenskonferenz zwischen Tang- schooyi und den Republikanern hat gestern hier begonnen. Bevor über irgend welche Bedingungen über di« veilegung der Streitigkeiten verhandelt worden war, wurden Tele gramme an Juanschikai und Liyunheng gerichtet, worin darauf gedrungen wird, daß allen militärischen Befehlshabern der beiden Parteien di« strengsten Weisungen gegeben wer den, den Waffenstillstand zu beobachten. X Tschifu. Die republikanische Verwaltung ist hier wieder hergestellt. Der Führer der Revolutionäre, der vor- gestern gefangen gesetzt worden war, ist wieder befreit worden. X Peking. Tuanfang, der früher« Generaldirektor der Hukuang-Gisenbahn, soll von seinen Truppen bet Tsachow ermordet worden sein. Heutige Berliner Kassa-Kurse 4-/. deutsch, MeichS-AnI. 101.« 8'/.'/, dergl. 91.60 4»/, Preuß. Tonsol« 10220 8'/.'/. dergl. M.60 Diskonto Commandit 191.70 Deutsch« Bank 26S.— Verl. HanbelSges. 16S 78 Dresdner Bank 158.80 Darmstädter Bank 128.75 Nationalbant 127.75 Leipziger Credtt 170.25 Sächsilche Bank 157.30 Reichsbank 140.10 Canada Pacific «h. 244.90 Baltimore u. Ohio Sh. 108.90 Allg. Clectricitüto-Besell. 264.20 Bochumer Gußstahl 230.— Chemnitzer Werkzeug Zimmermann 80.80 Dtsch.-Luremburg vergw. 190.90 Gelsenkirchen Bergwerk 199.78 Glauziger Zucker 148.— Hamburger Paketsahrt 141.10 Harpener Bergbau 198.— Hartmann Maschinen 164.— Laurahiitte 177.10 Nordd. Lloyd 103.80 Phönix Berabau 287.— Echuckerl Electric. 165.— Siemens L HalSk« 244.60 Kurz London 20.42 Kurz Pari» —.— Oesterr. Sloten 84.88 Nuss. Note» 216.20 Privat-DiSkont 5»^. — Tendenz: still. Wafferftättbe. ß» Melde» Iler Eger «lbe Bud- wei» d»Nt- la» Laun «an». «t» Par-! dubttzf Mel- ntt Leit- meritz Aus- »g DreS- den Riesa 18. 19. !- 24 - 23 — 10 — 8 - 48 - 87 - 92 - 89 - 72 - 81 - 78 - 76 - 72 - S» - bl -196 -198 -144 -143 Eingesandt. Bekanntlich ohne Verantwortlichkeit der Redaktion. Uns«« politischen Gegner von recht« sind sehr liebenswürdige «ch fürsorglich« Lmlte. E« ist rührend, »u sehen, wir sie sich uni un« arme» Liberalen bemühen. Wer'» nicht glaubt, dem werden w bi« nachstehenden Zeilen beweisen. Am Freitag sprach der Kandidat der BolkSpartet, Herr Pastor Kruste tu, benachbarten Wülknitz. Flug« brachten unsere konser- vativen Liebhaber/schon Sonnabend in diesem Blatte einen Bericht über die liberale Wählerversammlung. Natürlich ganz objektiv! Merkwürdigerweise kennt bei konservative Berichterstatter nicht de« Namen de« rechtsstehenden Herrn, welcher in „BlSmarckschen Watten" zur Versammlung sprach. »Sehr gut versteht er eS, den Versammlungsleiter bet seinem Vaternamen zu nennen. Derselbe ist einer der wenigen Geschäftsleute und kleinen Gewerbetreibenden, die ihrer Pflicht al» deutsche Bürger, trotz mancherlei Gefahren, denen ein Geschäftsmann sich bei politischer. Betätigung leider auS- setzt, dennvch genügen. Nm», «rnn Herr Amt«oerich1«rat Dr. Jauck wirklich nur BiS- marcksch« Wort gebruncht hätte, dann wäre eS ja ganz schön ge wesen. Man hat jedoch noch nirgend» gelesen, daß unser Bismarck in einer derart deplacierten Weise auf Vie Juden geschimpft hätte, wie eit au« diesem konservativen (oder etwa gar antisemitischen?) Munde aeschah. Auch hat Bismarck diejenigen deutschen Bürger, welche ihre freisinnig« und liberal« politsch« Ueberzeugung betätigten, nicht als minderwertige Deutsche angesprochrn. Herr Amtsgerichtsrat hat in der Debatte die Mitglieder de« liberalen Wahlausschusses, sowie di« der in Betracht kommenden'Vereine und alle Bürger, die Herrn Pastor Kruspe als Kandidaten wünschen, als llebeltätcr am Volk hinaestellt. Herr Dr. Jauck sagte: Es fehle diesen Männer» an nationalem Empfinden. Sie seien keine guten Deutschen usw. Nun hierauf hat ihm Herr Gärtnereibesitzer Storl die gebührende kräftige Antwort erteilt, nicht aber für den LinkslibcraliSmuS im be sonderen «in« Lanze gebrochen. Die rechte Antwort auf alles von Herrn Dr. Jauck und den übrigen rechtsstehenden Rednern Vor gebrachte hat Herr Pastor Kruspe im Schlußwort erteilt. Im übrigen hat unser allgemein hochgeschätzter Kandidat auch Herrn AmtSgerichtSrat so aut gefallen, daß er denselben nach Schluß der Versammlung begrüßt und freundliche Worte nut ihn: ausgetauscht hat. Wollen wir hoffen, daß Herrn Dr. Jauck und vielen anderen rechtsstehenden Bürgern im Laufe der nächsten Wochen noch die Einsicht kommt, daß nur dann unser Wahlkreis der Sozialdemo kratie als Eigentum vorenthaltcn werden kann, wenn alle Bürger lichen ihre Stimme auf den liberalen Kandidaten vereinigen; denn nie wiro dieser Kreis Herrn Fritzsche in den Reichstag senden. Nicht unerwähnt kann ich lassen, daß auch Herr AmtSgerichtS rat, wie fast alle unsere konservativen Gegner, lediglich gegen den verstorbenen Freisinn früherer Jahrzehnte, nicht aber gegen das Programm der neuen Fortschrittlichen VvtkSpartei gesprochen hat. DaS Programm dieser Partei ist ihn: höchstwahrscheinlich noch nicht in die Hände gekommen. Männer wie Friedrich Naumann sucht Herr Dr. Jauck damit abzutun, daß er diesen als trockenen Stubengelehrten, welcher vom Leben keine Ahnung hätte, bezeichnete. Ernst Sturm. Ltergattuag uud Bezetchnung. 8 M. M. 47-52 90-98 3. 44-48 81-89 38-43 73-80 43-46 35-41 26-32 68-70 63-67 58-63 47-49 33-39 30-33 88-90 78-83 60-72 80-86 74-79 63-73 85-88 71-75 66-70 32-38 26-31 23-26 42-45 35-38 27-33 43-45 45-47 41-43 38-40 36-42 53-56 47-52 40-45 92-95 82-90 73-80 Ochs«, (Austrieb 286 Stück): Bollfleischig«, auSgemästete höchsten Schlacht werte« bi " S. Gering «ttwickelt«, 4, Sauen «nd Eber werte« bi» zu 6 Jahren k. vesterreicher dergleichen 2. Junge fleischige, nicht auSgemästete — ältere 59- 61 60- 62 57-89 54-56 51-55 L Z Gewttht Gchlachtdiehpretsr auf de« Vtehhvfe zu Dresden am 18. Dezember 1911 nach amtlicher Feststellung. (Marktpreise für 50 kg in Mark.) 2. Bollflrischige, auSgemästete Kühe Schlachtwerte« bi» zu 7 Jahren . . . . 3. Alter» auSgemästete Kühe und wenig gut ent» auSgemästete 6. Mäßig genährt« jung« — aut genährt« ältere 4. Germg genährt« jeden Alter» vuse« (Austrieb 802 Stück): 1. vollflelschiae höchsten Schlachtwertr« . . . . 2. Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere »alb« und Kühe (Auftrieb 300 Stück): 1. Vollfleischige, auSgemästete Kalben höchsten Schlachtwert«« letschigr, auSgemästete Kühe höchsten bi« zu 7 Jahren . . . . wickelte jünger« Kühe und Kalben. . . . 4. Mäßig genährte Kühe und Kalben 8. Gering genährte Kühe und Kalben . . . . Kälber (Auftrieb 496 Stück): 1. Feinst« Mast-(Bollmilchmast) u. beste Saugkälber 2. Mittler« Mast- und gute Saugkälber . . . . 8. Geringe Saugkälber 4. Altere gering genährt« (Fresser) ..... Schafe (Austrieb 992 Stück): 1. Mastlämmer und Jüngere Masthammel . 2. Aeltere Masthammel 3. Mäßig genährt« Hammel u. Schafe (Merzschafe) Schweine (Auftrieb 4549 Stück): 1. ». Bollfleischig« der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bi« zu 1*/. Jahr . . d. Fettschwein« 2. Fleischige GeschDstsUauOt Bei Kindern und Kälbern langsam, Schafen und Schweinen mittel. steujskriksrien mtt Aksmen-Linckruek moderne Muster reiche Auswahl liefert schnellstens Lenzer H Vmterlieli Gocthcstratze SS.