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Von deu weggeschleuderten vagentrümmern leicht ver letzt. Ls herrschte Parker Nebel. Die Wegschranken waren noch nicht geschlossen. — Prag: Der Geschäftsführer Ru dolf Hemsa verletzte die Kassiererin Camilla Zappner durch einen Schuß schwer, weil sie ihm bei der Gehaltsaus zahlung zwei Kronen abgezogen hatte, und erschoß sich hierauf selbst. — Gravesend: Der englische Dampfer „Tynthtana" ist im hiesige» Hafen mit schweren Sturm beschädigungen angenommen. Während der Ueberfahrt nach Amerika sind zwei Mann der Besatzung über Borj> gespült worden uyd ertrunken. — Newyork: Die bri- tische Brigantine „Marconi" ist im Sturm von der Be- satzung verlassen worden, die vorgestern in Newyork an gekommen ist. Da- Schifs gilt als verlore«. — Oporto: Der im Hafen von Oporto gestrandete deutsche Dampfer .Hersilia" gilt al» vöMg verloren. Da» Schiff steht bereit» bi» über Deck unter Wasser. — Bukarest: Tie Petroleumrafftnerie Bega nächst Ploeschti ist teilweise nie dergebrannt. Mehrere Arbeiterhäuser sind ein Raub der Flammen geworden. Hierbei wurde eine Frau mit ihren: 'S jährigen Kind verbrannt. Mehrere Personen erlitten schwere Brandwunden. — Chambery: Eine Feuers brunst zerstörte vorige Nacht teilweise den früheren erz bischöflichen Palast. .Auch die anstoßende Kathedrale ist bedroht. vermischtes. Awanzigtausend Mark Belohnung bietet die Polizei für die Ergreifung der Diebe, die in das Baughan-Morgan-HauS in Carlton House Terrace, einem der vornehmsten Viertel von London, in dem sich auch die deutsche Botschaft befindet, einbrachen und Juwelen und Goldsachen im Werte von vierhunderttausend Mark erbeuteten. Bisher ist auch nicht die geringste Spur von den Dieben oder von den geraubten Juwelen und Gold sachen gefunden worden, obtvohl der Inspektor der Ge heimpolizei und ein ganzer Stab von Beamten Scotland PardS nach allen Richtungen hin sich auf die Such« ge macht haben. Das Verbrechen ist eines der frechsten und aufsehenerregendsten, das jemals im londoner Westend begangen wurde. Die Gegend gilt als die von der Polizei am Heften bewachte Gegend Londons überhaupt. Die Tiebe sind durch die Bordertür eingedrungen, die sie auf bis jetzt nicht erklärte Weise unhörbar ausgehoben haben. Nachdem sie einen schweren Geldschrank geöffnet hatten, ohne daß irgendeiner der Hausbewohner durch das Ge räusch geweckt wurde, nahmen sie die Kassetten mit den Pretiosen an sich und verließen durch die Vordertür das Haus. Nicht einmal einen Fingerabdruck ließen sie zu rück, der bei ihrer Feststellung nützlich sein könnte. Ein Brigade ko mmandeuer mit dem Dok- tvrtitel. Der unter Verleihung des Kronenordens 2. Klasse zum Kommandeur der 39. Kavalleriebrigade er nannte Oberst Freiherr von Kraue führt einen für Ka- vallerieofsiziere seltenen Titel: er ist Doktor, und zwar med. vet. honoris causa. EinRingkampf ausbemTrittbretteines Schnellzuges. In einem Schnellzuge Bordeaux—Pa ris der Orleansbahn, in dem vorgestern ein Verbrecher namens Lalanne in das Pariser Untersuchungsgefängnis gebracht werden sollte, öffnete dieser plötzlich die W.agen- tür und sprang auf das Trittbrett, um zu entweichen. Der ihn begleitende Gendarmeriewachtmeister stürzte ihm nach. Nach einem heftigen Ringkampfe fielen beide aufs Gleis. Ter Gendarmeriewachtmeister wurde zermalmt und der Verbrecher schwer verwundet. Meißen, 2. Dezember. ! Kilo Butter 3,00—3,10 M. Oschatz, 2. Dezember. 1 Kilo Butter M. 3,00—3,20. beziehen soll; diese weitere Note zeige also deutlich, daß Rußland versuche, unter falschen Vorspiegelungen feine Ansprüche auf den Schutz persischer Untertanen geltend zu machen, koste, was es wolle. Ans Moschireded Dauleh» wurde ein Mordanschlag ausgeübt. Moschired ed Dauleh war unter dem früheren Schah Premierminister und ist ein treuer Anhänger des Vertriebenen geblieben. Er wurde am Beine verwundet, sein Kutscher getötet. Ferner wurde Mastr «d Dauleh, ein früherer Anhänger des Ex- schahS und ein scharfer Gegner der konstitutionellen Be wegung, ermordet. Die Leibwache, welche Morgan Shuster gestellt wurde, ist wesentlich verstärkt worden, da man befürchtet, es könnten neue Mordanschläge aus ihn ver sucht werden. Wie aus Washington gemeldet wird, hat der Ge sandte der Bereinigten Staaten in Teheran die persische Regierung dahin informiert, daß sie für das Leben Mor gan Shuster» eintrcten/ daß sie aber alle Konsequenzen, die ihnen au» seiner Qualität als persischer Beamter er wachsen könnten- ablehnen. Das Staatsdepartement soll zu dieser Haltung durch einen persönlichen Schritt des Vaters Morgan Shuster» bei Staatssekretär Knox veran laßt worden sein. !>n Skiq Mri Ueiiti ml in MI. Lu» Tripoli» ist wenig Neues zu melden. An die Ostfront der italienischen Stellung gingen die k. und S. Brigade. Die Bersagliere, Grenadiere und Alpenjäger gingen zur Reserve. In Benghasi erschienen in der vorletzten Nacht Gruppen von Beduinen vor den italie nischen Vorposten, verschwanden aber wieder bei den ersten Kanonenschüssen. Die Agence Hava» meldet au» Der na: Ungefähr tausend TÜÄen und Araber machten auf die Vüdfrvnt der Italiener einen allgemeinen An griff- wurden aber durch heftige» Lrtilleriefeuer zurück- getrieben. >—> Zuara ist von dem Panzer Liguria mit großer Heftigkeit bombardiert worden. .Auch Dagiura- da» Zentrum der türkischen Stellung- soll bombardiert werbe». 8» Hom» wurden d0ei Kompagnien auf einem ErkundungSzuge heftig beschossen- mit Hilfe zwei weite rer Kompagnien und einiger Batterien wurde der Feind Mrückgeworfen und bis zu den Ruinen von Lebdah ver folgt. Die Italiener verloren zwei Tote und zehn Ver wundete- der Feind erlitt beträchtliche Verluste. — Edhem Pascha- der türkische Kommandant von Tobruk, drahtet unter dem 30. November an den türkischen Kriegsminister, daß Enver Bet ihm mitteilte- die Italiener seien am SS. bet IDerna vorgerückt und hätten die türkisch-arabischen Stellungen angegriffen. Nach heftigem Kampf seien die Italiener vollkommen geschlagen worden und in großer Unordnung gurückgegangen. Mehr als AB Italiener seien von den Türken beerdigt Warden. In Konstantinopel will matt wissen- daß die italienische Marine an dem Gedanken festhält, falls der Landkrieg in Tripolis sich in die Länge ziehe, die Durch fahrt durch die Meerengen zu erzwingen mch Konstanti nopel zu beschießen. Der „Reichspost" wird aus Loudon von angeblich autoritativer Sette telegraphiert, daß eine Ztrkulardepesche der italienischen Regierung den Entschluß notifiziert- gedrängt durch die Umstände, in, den Kriegsschauplatz auch nicht afrikanisches Gebiet ein- Dnibezieheu. Die Turiner ^Stamp'a" erhebt Protest dagegen- daß Füdmarschall Frhr. v. d. Goltz sich an die Fritze der Sammlungen für den Roten Halbmond gestellt habe und die Hilfsexpedition- die bestimmt ist, die türkischen Trup pe» mit Verbandmaterial auSzustatten- persönlich leiten Werde. Das Blatt fordert den deutschen Kaiser auf, das M verbieten- wenn Goltz seine elementare Pflicht nicht Der Aufstand in China. In Hankau wurde unter Mitwirkung de» englischen Generalkonsul» der Waffenstillstand zwischen den Generälen Liyuaugheng und Feng-Koutschuang auf 15 Tag« verlängert. Dem .New Dark Herold" wird au« Hongkong gemeldet, daß di« Thinesen gegenwärtig ans europäische Kleider versessen sind und nur noch solche kaufen wollen, während die chinesische Tracht völlig unverkäuflich ist. Eine» der größten europäischen Geschäft»HSus«r in Hong kong, Alexander Roß ä To^ warnt feine BezugSflrmen, mit der Fabrikation der chinesischen Kletdung-stücke fortzu fahren, da für sie keine Verwendung mehr zu finden sein würde. Da« malerisch« China wird bald ein Bild der Vergangenheit sein und die europäisch-amerikanische banal« Unisormttät auch da» Reich der Mitte überziehen. TageSgcschichte. Deutsches Reich. be. Die Reinigung de» Bauunternehmer stande» von ungeeigneten Elementen (Reichsgesetz vom 7. Januar 1907) soll nach einem neueren Erlaße der preußischen Reffortminister von den Polizeibehörden noch mit mehr Nachdruck betrieben werden als e« bisher ge schehen ist. Namentlich bet neuanziehenden Personen, die als Bauunternehmer auftreten, sollen sich die Behörden darüber unterrichten, ob nicht etwa schon an deren früheren Wohnorten Tatsachen bekannt geworden sind, welche «in polizeiliches Eingreifen oder doch eine besonder» sorgfältige Ueberwachung ihrer gewerblichen Tätigkeit notwendig machen. be. Der Bundesrat Hot sich ln einem Beschlüsse vom 19. Oktober 1911 damit einverstanden erklärt, daß, wenn Kirchen oder juristische Personen, di« ausschließlich kirchliche, mildtätige oder gemeinnützige Amecke verfolgen, Zuwendungen zu diesen Zwecken au» Dermözen machen, daS ihnen nachweislich lctztwillig oder schenkwetse zuge- wende» worden ist, von den weiteren Zuwendungen eine SchrnkungSabgabe nicht erhoben werde. Di« Aussperrung in der Metallindustrie in Berlin hat bisher nicht den Umfang angenommen, den «an vorausgesetzt hatte. G» warben bi« Sonnabend abend etwa dreitausend Arbeiter au-gesperrt und «an glaubt, daß der Streit In den nächsten Lagen beigelegt sein wird. Leider kam e« am Sonnabend schon zu Gewalttätigkeiten einiger Streikender gegen Arbeitswillige. In der Franklin- flraße wurden zwei Former, di« Stretkarbelt verrichtet halten, von Streittnden angefallen und geschlagen, bi» Schutzleute deu Bedrängte» zu Hilf» kamen. Al» die erst« Möglichkeit austaucht,, daß wir den bi«, herlgeu Flottenbauplan doch ändern müßten, «ar bekanntlich von nationalltberaler Sette der konservative Gedanke der Einführung eine» ReichS-Pelroleum-Monopol« ausgenommen worden. Di« jetzt al» sicher gelten kann, find all« maßgebenden Stellen zu der Ueberzeugung ge kommen, daß «in solche» Monopol zurzeit undurchführbar wäre. Belgien. Di« sozialistisch« Partei hat unter Führung de» Abg. Banderoelde ln der Kammer «inen Antrag «tngebracht, in dem sie die Einsetzung einer parlamentarischen Untersuchungs kommission verlangt und dem Kolontalmintstrr Renkin den schweren Borwurs macht, daß unter seiner Mitwisserschaft und unter seiner Leitung in der Kongokolonte da» alte Grausamkeit»- und LuSbeutuvgSsystem wieder etageführt worden sei. Oesterreich. La» Armeeverordnungsblatt veröffentlicht da» kaiser lich« Handschreiben, durch da« yeldmarschalleutnant v. Schemua zum Chef de» Generalstabe» ernannt wird. Da» Duell zwischen dem Grafen Sehrenthal und der Thronfolgerpartei beschäftigt nach wie vor die politischen Kreise. G» wird jetzt die Auffassung laut, daß da« Tom- muntquö be» RetchSkriegSmintsterium» den Zweck versolgen sollt«, den Grafen Aehrenthal zur Demission zu zwingen, da er gegen den Urheber de« TommuniquSS eine Genug tuung nicht «langen kann. Da» Ende de« Kampfe» ist nicht oorauSzusehen. Parlamentarisch, Intervention scheint unvermeidlich. — In Budapest sind Gerüchte verbreitet, daß der Minister de» Aeußern Aehrenthal den Kaiser bereit» um sein« Enthebung vom Amte gebeten habe, daß jedoch di« Entscheidung üb« diese« Ansuchen wegen de« türkisch- italienischen Kriege« auf einige Monate verschoben worden sei. England. Die Anzeichen mehren sich, daß die Hoffnungen, die aus eine «nglisch-deutsche Annäherung gerichtet sind, so gut wie in» Dass« gefallen sind. Wie bi« Pall-Mall-Eazette behauptet, sind in Fachkreisen Gerücht« im Umlauf, daß der neue Lord der Admiralität Winston Churchill eine Flottenanleihe von 600 Millionen Mark aufzunehmen be absichtigt. In gut informierten Kreisen, so schreibt die Zeitung, wird diese Meldung al» wahrscheinlich richtig angesehen. Dazu schreibt man: .Bi« jetzt ist Winston Churchill« Flotteupolttik noch immer in den Kinderschuhen und fast gar keine Einzelheiten find bekannt. SS ist jedoch wahrscheinlich, daß die Anleihe allem Anschein nach be- deutend größer al« oben angegeben sein wird. Auch Lord Beresford« Plan für die Vergrößerung der Flotte schloß ein« größere Anleihe ein. Die Anleihe soll natürlich un abhängig von der die»jährigen Budgetvorlage ausgenommen werden und ihr« Folgen sollen moralischen und materiellen Vorteil bringen. — Die Pall-Mall-Gazette meint, daß zu einer Zeit, in welcher eine große Kampagne zugunsten einer Flottenvermehrung in Deutschland stattfindet, e« außer ordentlich notwendig ist, zu zeigen, daß auch wir entschlossen find, den Standard — zwei Schiffe für je eine« — auf- rechtzuerhalten. Außerordentlich wichtig jedoch ist auch die Schaffung ausreichender Dock» für Dreadnought« und ein betrüchtlicher Teil dieser Anleihe soll für dies, Zwecke Der- Wendung finden. — Und da« BemannungSmalerial? Luftschiffahrt. Der Flieger Roeb, d« gestern mittag 1 Uhr auf dem Flugplatz« Milbertshofen zum Ueberlandfluge nach Nürnberg aufgestiegen war, ist bet vrettenfurth in Mittel- franken abgestürzt und war sofort tot. Der Flieger PrSoost hat in Reim« mit einem Fahrgast eine Höhe von dreitausend Meter erreicht und damit einen neuen welktrekord für Passagterflüg« ausgestellt. Aus aller Welt. Berlin: In der Firma für Theaterausstattung von Hugo Baruch u. Co. brach auf noch nicht ermittelte Weise in einem der Atelier» Feuer au», das sich sehr schnell auf ein zweite» Atelier ausdehnte. Dabei ist ein großer Teil der Requisiten für daS Reinhardtsche Ausstattungs stück „Miracle", das auf dem Olympiatheater in London demnächst aufgeführt werden soll, zerstört worden. Der Schaden soll ungefähr 100 000 Mark betragen. — Schrift steller Friedrich Dernburg, der Vater des Staatssekretärs a. D. Bernhard Ternburg, ist, 78 Jahre alt, gestorben. — Hamburg: Der Rechtsanwalt und Justizrat T«r. Karl Wätcke in Mtona ist wegen Unterschlagung verhaftet wor den. Er hat als Testamentsvollstrecker etwa 200000 M. benutzt, um seinen drei Brüdern, die unter der Firma A. Wätcke in Altona eine Holzhandlung, Dampf-, Säge- und Hobelwerk betrieben, aus Zahlungsschwierigkeiten zu helfen. Tie genannte Firma hat vorgestern trotzdem ihre Zahlungen eingestellt. -Kiel: Das Oberkriegsgericht der Hochseeflotte verurteilte zwei Matrosen des Panzerkreu zers „von der Tann" wegen militärischen Aufruhrs zu je 5 Jahren Zuchthaus und Ausstoßung aus der Marine. — Bielefeld: Am 2. Dezember vormittags IlVr Uhr überfuhr der Eilzug Nr. 1 auf dem Wegeübergang in Kilometer 111,1 plus 70 der Strecke Hannover—Hamm zwischen den Stationen Brackwede—Dielefeld ein leeres mit zwei Pferden bespanntes Lastfuhrwerk. DaS eine Pferd wurde getötet, da» andere unerheblich verletzt und der Wagen vollständig zertrümmert. 2 Personen, die kurz vorher den Wegübergang überschritten hatten, wurden Ich trinke jeden Morgen Taca» und lasse mich durch »«lockende, sogenannte billige Angebote nicht davon ab hallen Dan Houten» C^cao zu kaufen. Seit meiner Kindheit halte ich an dies« Marke fest — nach jedem versuche mit einem anderen Fabrikat, bin ich immer wieder aus Dan Houten» Cacao zurückgekommen. S« ist die ein- zig« Marke, di« ich tagtäglich mit Genuß trinken kann. Ab- gesehen davon ist Ban Houten» Cacao im Gebrauch sehr billig. L« 1. ßveiuP im Eckhause, vahnhofstr. 17, ist ab 1. Januar 1912 zu vermieten. Nähere Au*kunit erteilt vausekretilr Höber, Vtfenbah« Buuamt. -röt. Schlufftelle frei Stbützeuftrufte «8, S Hrdl. aöhl. zimmer von einzelnem Herrn gesucht. Off. mit Preis unt. 1 ftIft an di, Sxoed. d. Bl. «irchennachrichten. Ates«: Am Mittwoch, s. Dezember ISN, abend« 7 Uhr, 1. Addentt» wochrnioitesdtruft über Joh. S, iS (Pastor Römer).