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Beilage znm „Riesaer Tageblatt". Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hllhnel in Riesa. 881. Montag, 4. Dezember 1911, abeuvs 64 Jahrg. Deutscher Reicholag. SIS. Sitzung. Sonnavend, 2. Dezember, 11 Uhr. Um Tische deS Bundesrats: Delbrück, v. Glasenapp, Caspar. Die Verabschiedung des KletnaktiengesetzeS für China. Abg. Dr. Arendt (Rp.) beanstandet nochmals eine Kurs, angabe des Vizepräsidenten der Neichsbank v. Glasenapp und erklärt, obgleich daS prinzipielle Bedenken wegen der Möglich, keit einer weiteren Einführung der Kleinaktien auch über das chinesische Gebiet beseitigt sei, er wegen der materiellen Be stimmungen das Gesetz doch ablehne. Nach einer Erwiderung des Geheimrats Dr. v. Glasenapp wird das Kleinaktiengesetz in dritter Lekung verabschiedet. Die zweite Lesung der UngostokllEttt>ot>sith<tttrttA. (Dritter Tag.) Die Beratung geht weiter. Beim Abschnitt „Renten« auSschüsse" in 8 134, „Wahl der Beisitzer", wird auf An trag Behrens (W. Ver.) ausdrücklich die schriftliche Abstimmung vorgesehen. Nach ß 135 sind in die Rentenausschüsse nur Männer wählbar. Die Volkspartci und die Sozialdemokraten beantragen auch die Wählbarkeit der Frauen. Abg. Hormann (Vps) begründet den Antrag. Er niinmt Bezug auf die Leistungen der Frauen in der Armenpflege, wo sie bereits unentbehrlich seien. Abg. Basserina nu (nl.) stimmt dem Anträge zu. Die Aufgaben der Rentenausschüsse eignen sich durchaus für die Frau. Einmal muß mau mit dem Fortschritt auch auf diesem Gebiet anfangen. DaS Zentrum legt doch sonst neuerdings immer Wert auf die Organisation der Frauen. Ministerialdirektor Caspar bittet um Ablehnung. Abg. Mommsen (Vp.): Wenn der Widerstand der Ne- gierung gegen die Uebertragung richterlicher Funktionen an die Frauen unüberwindlich ist, so soll man ihnen doch Ver- waltungsfnnktionen übertragen. In der Abstimmung wurden die Anträge abgelehnt. Mit den Parteien der Linken stimmen auch die Arbeiterführer des Zentrums für die Anträge. Mit ß 157 beginnt der Abschnitt Schiedsgerichte und Oberschiedsgerichte. Die Sozialdemokraten beantragen an Stelle der Einrichtung besonderer Instanzen für die Angestellten versicherung die Angliederung an die Rechtsinstanzen der Neichs- versicherungsordnung. Abg. Schmidt (Soz.) gibt für den Antrag eine längere Begründung. Die Abstimmung ergibt die Ablehnung deS Antrages. Bei 8 161 wird ein Antrag von Strom deck (Z.) an genommen, wonach nicht nur die Beisitzer, sondern auch der Vorsitzende deS Schiedsgerichts und sein Stellvertreter nicht Mitglieder des Oberschiedsgerichts sein dürfen. Die Kommission hat in einem Zusatz zu 8 183 die Möglich keit gegeben, mit Genehmigung des Reichskanzlers eine andere Ouittungsleistung als durch Markcnkleben zuzulasscn. Es wird jetzt hinzugesügt: auch ein anderes ZahlungSversahreu, als durch Zahlung bei der Reichsbank. Die weitere ganze Paragraphenreihe bis 8 341 wird ohne Erörterung erledigt. An einigen Stellen werden Kompromiß- anträge Schultz angenommen, die das interne Verfahren be treffen. Nach 8 342 wirb den Arbeitgebern und ihren Angestellten sowie der NeichSversicherungsanstalt untersagt, die Versicherten in der Ucbernayme oder Ausübung eines Ehrenamtes der An- gestcllteuvcrsichcrung zu beschränken oder sie wegen der Ueber- uahnie oder der Art der Ausübung eines solchen Ehrenamtes zu benachteiligen. 8 343 sieht Geldstrafe vor. Die Volkspartei beantragt folgenden neuen 8 343 a: Ein Versicherter, der zum Vertreter im Verwaltungsrate oder zum Beisitzer im Oberschcedsgerichte, in einem Schiedsgerichte oder Rentenausschüsse gewählt ist, kann während der Dauer seines Amte» nur au» einem wichtigen Grunde vom Arbeitgeber ent lassen werden. Abg. Dr. Potthoff (Vp.): ES besteht volle Ueberein- stimmung im Hause darüber, daß irgendwelche Schutzmaßregeln für die Angestellten hier in das Gesetz ausgenommen werde» müssen. Durch diese Paragraphen wird die Furcht vor der Kündigung nicht getroffen. Unser Antrag ist außerordentlich bescheiden; er will nur die Kündigung oder Entlassung eines Angestellten während der Dauer eines Ehrenamtes aus einen wichtigen Grund beschränken. Was ein wichtiger Grund ist, würde das Gericht in Streitfällen zu entscheiden haben. Abg. Dr. Stresemann (nl.): Ich habe heute mit Ver tretern der großen Angestelltenverbände über den Antrag Pott hoff gesprochen. Die Herren haben selbst die grüßten Bedenken gegen den Antrag. An sich ist ja bei den Rentenausschüsscn ein- Konfliktstoff noch gar nicht gegeben; auch in den Kauf mannsgerichten usw. arbeiten doch Arbeitgeber und Arbeitnehmer sehr gut zusammen. Der Antrag wird abgelehnt. Mit 8 367 beginnt der Abschnitt „Ersatzkassen". Abg. Emmel (Soz.) erklärt, daß die Sozialdemokraten die Ersatzkassen rundweg ablehnen. 8 368 bestimmt in seinem letzten Absatz: Bei Kassen, die für mehrere Unternehmungen errichtet sind, befreit der Bei- tritt einer Unternehmung, welche der Kasse gegenüber am 15. Oktober 1911 noch nicht vertraglich zur Versicherung der Mehrheit oder einer bestimmten Gruppe ihrer Angestellten versichert war, die Angestellten dieser Unternehmung nicht von der Versicherung bei der Ncichsversicherungsanstalt. Rach 8 367 müssen bekanntlich die als Ersatzkassen zuge- lasscnen Vcrsicherungseinrichtungen schon vor dem 15- Oktober 1911 bestanden haben und bei Stellung des Antrages rechts fähig sein. Ministerialdirektor Caspar stellt fest, daß Voraussetzung der Zulassung als Ersatzkasse gleiche Leistungen wie die der Retchsversicherungsanstalt sind. Mit welchen Beiträgen diese Leistungen sichcrgestellt werden, ist gleichgültig. Abg. Behrens (Wirtsch. Vg.) beantragt, daß auch in den Ersatzkassen die Beitrage der Arbeitgeber nicht niedriger sein dürfen, als die der Versicherten. Abg. Dr. Potthoff (Vp.) und Abg. Schmidt (Soz.) wollen keine Ersatzkassen zulassen, die höhere Beiträge von den Versicherungen verfangen, als die Neichsvcrsicherungs- austalt. Ministerialdirektor Caspar: Je länger über die Frage diskutiert wird, um so bedenklicher wird sie. Die Kommission hat nun schon einen bedeutenden Eingriff zugunsten der Ar beitnehmer gemacht. Bei den vielen Ersatzkassen, die ans Zu wendungen, die allein von den Unternehmern herrühren, über große Mittel verfügen, müßten an sich die Zinsen dem Unter nehmer allein zuacschrieben werde»; -ie Kommission hat aber gesagt, diese Zinsen sollen gleichmäßig den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen angerechnet werden. Die Laste» des Ver sicherten sind also erleichtert. Damit haben wir uns abge- suiiden, aber weiter können wir nicht gehen. Der Antrag BehrenS wird angenommen. Zu 8 379 beantragt Abg. Vogel (nl.) die Wiederher stellung des Kommissionsbeschlusses erster Lesung. Nach 8 363 leistet die Reichsverficherungsanstalt, falls bei einer Zuschuß kasse innerhalb der ersten zehn Jähre ein Versicherungssall eintritt, zur Bestreitung der Kassenleistungen, einen einmaligen Zuschuß. Der Kommissionsbeschluß erster Lesung zu 8 371, den der Antrag wieder Herstellen will, wollte diesen 8 363 für die Knappschaftsvcreine und Knappschaftskassen mit der Maßgabe in Geltung setzen, daß der einmalige Zuschuß ohne zeitliche Beschränkung geleistet wird. Der Antrag hat den Zweck, die den Knappschastskassen drohenden Härten zu ver meiden. Geheimrat Beckmann ersucht dringend um Ablehnung des Antrages. Der Antrag Vogel wird abgelehnt. Bei 8 381 über die Versicherungsverträge mit Lebensver- sicherungsunternehmungen bittet Aba. Erzberger (Zi) bis zur dritten, Lesung um Aus kunft Über verschiedene Zweifelsfragen, die sich bet älteren Versicherten ergeben. . Der Rest des Gesetzes wird ohne Erörterung erledigt. Montag, 2 Uhr: PetjtionS- unk Rechnungssachen. Ost afrikanische Bahnvorlage und südwestasrikanische Tiaiuanteu- krqge, Schluß 3>/i Uhr. - Rußlands Vorgehen in Persien. In der Wochenrundschan gibt die „Nord-d. Mlg. Ztg." eine Schilderung der Ereignisse in Persien während der letzten Zeit und schreibt hierbei: Eine russische Besetzung einzelner Teile Persiens scheint angesichts der zunehmen den inneren Wirren nicht abwendbar. Für lins kommt dabei nur in Betracht, daß die Ordnung im Lande wieder hergestellt und aufrechtevhalten wird. Persien hat auf das russische Ultimatum in ruhiger Sprache geantwortet und die Gründe dargclegt, die es bewogen haben, die russischen Forderungen zurückzu weisen. In der Antwort wird die russische Regierung aufgefordert, die Tatsachen eingehender zu prüfen und alsdann ihre Forderungen von neuem zu formulieren. — An Teheran sind die Basare und Läden geschlossen. Tausende junger.Leute veranstalten Umzüge und Kund gebungen, heften Plakate an die ausländischen Gesandt schaften und rufen: „Den Tod oder die Freiheit!" In Mswin soll Prinz Firma» Firma ermordet worden sein. Sonnabend morgen wurde der Reaktionär Hadji Moha med das Opfer eines Attentats. — An den Moscheen von Täbris rufen die Geistlichen alle Perser zur Einigung und zum Kampfe gegen die Ausländer auf. Biele Gewehre sind verteilt worden. Russischen Patrouillen ist cs zu verdanken, daß die Ruhe bisher nicht gestört worden ist. Aus Petersburg wird berichtet, das; die russischen Streitkräfte in Persien in den nächsten Tagen um weitere 4000 Mann verstärkt werden sollen. Mit zusammen 10000 Mann glaubt Rußland stark genug zu sein, um den Vormarsch auf Teheran unternehmen und den ent thronten Schah wieder einsetzen zu können, sodaß Persien zu einem russischen Vasallenstaate herabsinken würde. In Teheran nimmt die Erbitterung gegen Rußland stetig zu, eine allgemeine Volksbewaffnung wird geplant. Es besteht ivohl nicht der geringste Zweifel mehr da rüber, daß es Rußland nicht darum zu tun war, die in seinem letzten Ultimatum gestellten Forderungen bewilligt zu erhalten, sondern daß eS eben die günstige Gelegen heit wahrzunchmen sucht, auf Persien seine Hand zu legen, soweit es die Mmachungcn mit England zulassen. In Teheran wird behauptet, daß der russische Gesandte eine weitere Note der persischen Negierung überreichte- in welcher er die Regierung darauf aufmerksam machte, daß die Mutter des Schua ed Snltanch unter russischer Protektion steht, und daß dieser Schutz auch auf alles Eigentum ausgedehnt werde, welches sie als das ihrige in Anspruch nimmt. Am persischen Auswärtigen Amte ist man der Meinung, daß sich mithin diese Protektion auch auf die ganze Verwandtschaft des Schua cd Sultaneh 7V"/» 8troi»«r«psriU- Qraoa vrl» krürrel 1S10 vurcv via LlelNrlLltütaverko unll Iaac»II»Uooa. xeaakükle au derlsdea. L»rUi» 0.17 Im Kampfe ums Dasein. Roman von Arthur Eugen Simson. 7 Auf einem Stein am Wege ließ er sich nieder, und fin stere Gedanken schossen durch seinen Kopf hin. Mit leeren Händen sollte er znrückkehren, die Hoffnung seiner kranken Schwester täuschen. Endlich sprang Heinrich auf, um heimzukehren, da Rosa ihn erwartete. Er fürchtete Menschen zu begegnen und eilte wieder auf einem Umwege in das Dorf. Als er vor der ärm lichen Hütte anlangte, zögerte er einzutreten. Was sollte er seiner Schwester erwidern, wenn sie ihn fragte, wo er gewe sen sei, weshalb er mit leeren Händen zurückkehre? Ermattet, leise trat er endlich ein, seine Hand zitterte, als er die Stubentür öffnete. Die beiden Kinder hatten sich hinter dem Ofen ein Lager bereitet und schliefen. Rosa saß aufrecht auf ihrem Lager und blickte ihm fragend entgegen. „Du bist lange fort geblieben, Heinrich," sprach sie. Er vermochte nicht zu antworten, und wenn er in diesem Augenblicke mit einem einzigen Worte sein Leben hätte er» kaufen können, so wäre er nicht im stände gewesen, es her- vorzubringen. Starr sah er vor sich hin. „Du kommst leer zurück," fuhr Rosa fort. „Ich sehe eS Dir an, Du hast auf das Mitleid anderer gehofft, ich hoffe nicht mehr darauf. Nur wer die Not kennen gelernt hat, weiß, wie wehe sie tut. Wenn ich das Lager verlassen könnte, so würde ich zu der Gutsherrin gehen, sie ist reich und jung und schön, ihr Herz kann nicht so hart sein." Länger vermochte Heinrich sich nicht zu halten, die Brust würde ihm zersprungen sein. „Ich bin dort gewesen," rief er, „undsie..sie hat mich schlagen lassen." Er warf sich vor dem Lager der Schwester nieder, drückte das Gesicht in das Kissen und weinte heftig, es war die einzige Linderung, die ihm zu Teil wurde. Beruhigend strich Rosa ihm milder Hand über den Kopf hin, dann erzählte er der Schwester alles, was er getan hatte, und was ihm widerfahren war. Rosa zitterte vor Erregung. Ihretwillen hatte er gelitten, und sie begriff seine Schinerzen, weil sie seinen raschen und trotzigen Sinn kannte. Sie verbarg jedoch, was in ihr vor ging und suchte ihn zu beruhigen. „Fasse Dich, Heinrich," sprach sie. „Dir ist Unrecht ge schehen. Aber denke an die vielen Tausende, welche verge bens gegen die Not ankämpfen, deren ganzes Leben nur aus Arbeit und Entbehrungen besteht, die nie über die Grenze der Armut sich erheben, nie ein Stück Erde ihr Eigentum nen nen." „Ja, ich will mich fassen," rief Heinrich aufspringend. „Ich will nach Kraft und Selbständigkeit ringen, um mich an jenen zu rächen, welche mir diese Schmach zugesügt ha ben." Die Entschlossenheit und Festigkeit, welche aus seinen Augen leuchtete, ging über sein jugendliches Alter hinaus. Die Armut macht freilich früher selbständig, denn schon zei tig spannt sie die Kräfte an und führt sie in den Kampf mit dem Leben. Mögen viele junge Kräfte in diesem Kampfe unter- gehen, weil sie noch zu schwach sind; diejenigen, welche ihn überwinden, werden jene arbeit- und wettergestählten Män ner, deren Arm und Mut selten mehr erlahmt. Heinrich empfand keinen Hunger, als er sich zum Schlafe niederstreckte, obschon er nichts genossen hatte. Die Sorgen und die Zukunft- beschäftigten ihn und schläferten ihn endlich ein. Früh am folgenden Morgen verlieb er das Haus, um Arbeit zu suchen. Als er Rosa die Hand zum Abschiede reichte und sie mit bangem Blicke zu ihm aufschaute, nahm er wenig Hoffnung mit, aber der eine Gedanke stand unerschüt terlich fest in ihm: „Du mußt Arbeit finden, denn die Arbeit ist Dein Brot." Erst am Nachmittage kehrte er zurück. Mit unsagbarer Angst erwartete ihn Rosa, denn die Kinder weinten vor Hunger. Heinrichs Gesicht leuchtete, als er ins Zimmer trat. Unter dem Arme trug er ein Brot, in der .Hand hielt er einen Topf mit Milch. „Hier," rief er, indem er beide? der Schwester reichte. „Heute komme ich nicht mit leeren Händen, und ich hoffe, daß von heute ab die Not beendet ist." Rosa blickte ihn nicht ohne Besorgnis an, ihre Hand zö gerte, daS dargereichte zu nehmen. „Woher hast Du dies?" fragte sic. „Du darfst eS dreist nehmen, cs ist ehrlich erworben," rief Heinrich. „Ich habe Arbeit gefunden und auf meine Bitte sogar einen geringen Vorschuß erhalten?" „Wo hast Du die Arbeit gefunden?" fragte die Schwe ster. „Bei dem Fremden, der sich auf der Hochebene angekauft hat. Großartige Arbeiten läßt er dort ansfiihren, und er braucht Hunderte von Arme. Schon sind viele Arbeiter dort beschäftigt, um den Wald auszuroden und Wege anznlegen; in den Berg wird ein tiefer Schacht gegraben, um Eisenerz zu gewinnen; seit wenigen Wochen ist dort so viel um gestaltet, daß man die Gegend kaum wieder erkennt." „Und dorthin sollst Du jeden Morgen gehen und an jedem Abende zurückkehren?" warf Rosa ein. „Ja," gab Heinrich zur Antwort. „Die Entfernung beträgt fast zivei Stunden," bemerkte die Kranke besorgt. „Nun, dann werde ich etwas früher aufstehen und mich später schlafen legen," rief Heinrich heiter, da ihn dies noch nicht einen Augenblick lang zuriickgeschreckt hatte. „Der Auf seher, an den ich mich dort gewendet, hat nicht nach meinem Alter gekragt; ich werde nach der Arbeit, die ich ausführe, bezahlt, und ich werde zeigen, daß ich arbeiten kann. Morgen früh werde ich beginnen." Wohl leuchtete in Rosas Herzen ein Strahl der Hoffnung auf. Zugleich machte sich aber auch die Sorge um den Bru der geltend; er war ja fast noch ein Knabe. „UeberschätzestDu auch DeiüeKräftenicht?" bemerkte sie. „Sei ohne Sorge," rief Heinrich heiter. „Ich fürchte die Arbeit nicht, da ich durch sie mehr verdiene. Du kannst mehr für Deine Pflege tun. Du wirst wieder genesen, und dann .. dann ist alles gut." ES traten der Kranken doch die Tränen in die Augen» als sie dieselben auf da? freudige und fest entschlossene Gesicht des Bruders richtete. Er war ihre einzige Stütze, und was .. was würde ohne seine treue Liebe aus ihr und ihren Kin dern geworden sein. * . * 192,20