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LageSgeschichte. Deutsche» »«ich. Da» Dlszlplinarverfahren gegen Pfarrer Traub vor dem Breslauer Konsistorium hat gestern begonnen. Di« Anklage gegen Traub ist noch weiter «»«gedehnt worden. I» Anschluß an dt« groß« Rede Heydebrand», tn der er bt« Bereitwtlltgkeit feiner Partei betonte, für dt« Aus« füllung eiwatger Lücken in unserer Kriegsbereitschaft Opfer an Gut zu bringen, ist viel von der bevorstehenden Ein» fllhrung einer Neichsvermbgenssteuer gchprwhen worden. Mn« Berliner Korrespondenz will wissen, daG di« Frag« einer Verwehrung unserer Flotte für noch nicht spruchreif gehalten wird und daß dt« Beschasfuvg weiterer Mittel für da« «eich nicht auf dem Wege einer Reich»» Vermögenssteuer erfolge« würde. Für «in« Reich«vermögen», steuer dürften di« Mnzelstaaten unter keinen Umstünden zu haben sein. S» würde ihnen, wenn di« Retchsvermögen». steuer beschlossen würde, zur Deckung ihrer eigenen Bedürf niss« nur die Einkommensteuer verbleiben, und dck» würde ihre finanzielle Lag« sehr mißlich gestalten. Di« Gemeinden Berlin» beantragten tn einer gemein- samen Mngabe an den Reichskanzler für die Dauer der Teuerung die Ermäßigung der Zölle für Brotgetreide, die Wiedereinführung de» Identitätsnachweise» oder Reform der Bestimmungen der Einfuhrfcheine im Interesse der inländischen Verbraucher, die Aufhebung der Zölle auf Futtermittel, Hülsenfrüchte, Rei«, Gemüse, lebende» Vieh, frische» und gefrorene« Fleisch, Schweineschmalz, Speck und Butter, ferner die Aufhebung der Kontingentierung für lebende« Schlachtvieh und die Beseitigung der Grenzsperre gegen dessen Einfuhr unter Wahrung de« notwendigen veterinären Schutze«, Beseitigung der Erschwerungen der Mnfuhr gefrorenen Fleische« au« Argentinien und anderen Ländern, Schaffung der für dauernde Versorgung dieser Art erforderlichen Einrichtungen und Herbeiführung von Maß nahmen zur Erleichterung der Zufuhren von Kartoffeln tn der kühleren Jahre«zeit, insbesondere die Bereitstellung besonderer Kartoffelzüge und geheizter Güterwagen. Portugal. Dt« Monarchisten unternehmen einen neuen Vorstoß gegen die Republik. Di« Zeitung Secolo berichtet, eine kleine Abteilung von Eonceiro« Armee, wahrscheinlich di« Vorhut, dt« oorgrstrrn in portugiesische« G«bi«t etng«fall«n, hab« vrrsucht, drn Ort Montalegre zu nehmen, sei aber zurückgetrieben worden. Kapitän Franca habe im Auftrag der Regierung Truppen von Lhave» nach Montalegre gesandt. Man betrachtet hier diese Vorgänge al» den erneuten veginn der Feindseligkeiten. Eine Bande mas kierter Banditen, die sich al« Tarbonario« au«geben, sucht, «tt Bomben bewaffnet, di« Gegend von Guimaraes heim; sie beraubt und plündert di« Häuser und Besitzungen bet der Stadt; Truppen sind zur Verfolgung entsandt. Wie berichtet wird, hat dt« holländische Regierung der portugiesischen 20 Millionen Mark für den verkauf de« portugiefischen Teil« der Insel Timor angeboten, nachdem e« sich al« unmöglich herau«geflellt, die Grenzen befriedigend festzustellrn. Brasilien. Der brasilianische Kongreß hat nunmehr den Gesetz- entwurf de« Deputierten Major Soare« do« Santo«, nach dem fremdländische Offiziere al« Lehrer und Instrukteure in da» Heer eingestellt werden sollen, angenommen. Da auch der Senat, wie man bestimmt erwartet, dafür «in- treten wird, so steht der vertragsmäßig vereinbarten Ueber» fledlung der deutschen Instrukteure nach Brasilien Anfang nächsten Jahre» nicht« im Wege. Die brasilianische Zentral- Regierung wird di« deutschen Offiziere um so willkommener heitzen, al« die fetzt abberufeneu französischen Instrukteure sich in die innere Politik de» Lande» eingemischt haben, wa« bei deutschen Offizieren naturgemäß ganz ausgeschlossen ist. Uebrigen« wurden die abberufenen französischen Osfi- zier« nicht von der Zentralregieruug al» Instrukteure ein- berufen, sondern lediglich von dem Gouvernement de« Staate« Sao Paulo, in dem sie die Ausbildung der 4- bi» SVVO Mann zählenden militärisch organisierten Polizei- truppen übernommen hatten. Der Relch»rat hat 8 1 der Gesetzesvorlage, welche den Uebergang von einer Konfession zu einer anderen regelt, in der Fassung der Kommission angenommen. Danach ist der Uebergang erst nach Erreichung der Volljährigkeit und nach Ablauf von 40 Tagen nach der Anmeldung de« Ent- schlusse» gestattet. Ferner ist nur der Uebergang von einer christlichen Konfession zu einer anderen, oder aus einer nicht-christlichen Religion zu einer christlichen Konfession zugelassen. Der Vorschlag der Duma, jedem volljährigen da» Recht der freien Wahl einer nichtstrafbaren Konfession zuzugestehen, ist abgelrhnt worden. Di« Schornsteine »er Kriegsschiffe. DMS. Wenn man einen Dampfer mit zwei Schorn steinen sieht, so kann man sich des Eindruckes nicht rrwehren, daß dieser Dampfer schneller sein müsse als 4n anderer- der nur einen Schornstein hat. Dieses Ge- vhk ist auch nicht ganz unbegründet, denn im allge meinen kann man annehmen, daß sich die Anzahl der Schornsteine eines Schiffes nach der Zahl der Kessel und also auch der Stärke der Maschinenanlage richtet. Während eS aber z. B. bei einem Passagierdampfer mit Rücksicht auf die anzulockenden Reisenden durchaus er- wünscht ist- die Anzahl der Schornsteine nicht zu nied«stt zu bemessen- ist für Kriegsschiffe nach und nach entgegengesetzte Grundsatz zum Durchbruch gekommen. Schornsteine in großer Zahl vergrößern die Zielfläche, fie erleichtern, zumal in eigenartiger Form und An ordnung, die Erkennung eines Schiffes, und sie sind feindlichen Treffern schutzlos preisgegeben. Die Ersah- rmlgen des Russisch-Japanischen Seekrieges haben be- »lesen, wie leicht die Schornsteine zerstört werden, und besonder» da» Beispiet des russischen Flaggschiffe» in der Schlacht bet Tsuschima zeigt, daß da» auch für da» Schicksal de» Schisse» selbst von Bedeutung w.eden kann. Der ganze „Ssutvvrvw" war in einen dichten braunen Qualm gehüllt, da die Schornsteine dicht -über Deck ab- geschossen waren,' und der Qual« wurde vom Oberdeck durch die Ventilationsmaschinen wieder in den Heizraum befördert, wo er die Bedienung der Kessel unmöglich machte. i Die Schornsteine durch «inen Panzer zu schützen würde natürlich zuviel Gewicht beanspruchen. Ein Ver such dazu ist bisher nur auf den neuen argentinischen Linienschiffen gemacht worden, deren Schornsteine bis etwa b Meter über Deck einen leichten Nickelstahlpanzer erhalten. Im allgemeinen nimmt man, wie schon ge- sagt, die Zahl der Schornsteine auf den neueren Schiffen nicht zu hoch; zwei Lis drei ist die übliche Anzahl. Selbst Schiffe mit so starken Maschinen wie „von der Tann" und „Mvltke" haben nur zwei Schornstein, wogegen z. B. die Panzerkreuzer der „Scharnhorst"- und „Roon"-A1asse deren vier besitzen, vier Schornsteine ist auch die höchste erreichte Zahl bei allen anderen Marinen mit Ausnahme der französischen; die Linienschiffe der „Dantvn"-Klasse haben z. V. fünf und einige französische Panzerkreuzer sogar sechs Schornsteine, die noch dazu in zwei getrenn ten Gruppen aufgestellt sind und dadurch den Schiffen ein besonder» charakteristisches Gepräge geben. Der Grund für diese Aufstellung liegt in der Anordnung ge trennter Heizräume vor sowohl wie hinter der Maschine, wa» für die Dampfrohrleitungen und die Kostenzufuhr gewisse Vorteile bietet. Hie Form der Schornsteine hat sich' gegen früher ge ändert, insofern, alS man sie nicht mehr so hoch! zu machen braucht, da der erforderliche Zug auf künstlichem Wege (durch Ventilationsmaschinen) hergestellt wird. Schräge stehende Schornsteine, entsprechend den schräge stehenden Masten, Werden immer seltener. Dagegen fin det man jetzt vielfach Schornsteine von verschiedenem Querschnitt, auf einigen englischen Schiffen sogar von verschiedener Höhe auf demselben Schiff. Dem am Wei- testen nach vorn stehenden Schornstein gibt man zur Ver minderung de» Luftwiderstandes statt deS kreisrunden Querschnitts häufig eine seitlich abgeflachte Form; auf die Höh« ist oft die Nähe der Kommandobrücke, die von Belästigung durch Rauch freigehalten werden muß, von Einfluß. Die eigentlichen Schornsteine sind in einem geringen Abstande meistens Mit einem Mantel umbaut, der zuweilen etwa auf der halben Höhe abgeschnitten ist und dadurch dem Schornstein ein teleskopartiges Aus sehen gibt. Der Mantel dient zur Ventilation und zum Schutz gegen die Hitze, die durch die Berbrennungsgase dem Schornstein mitgeteilt wird. Bei sehr langflam migen Kohlen oder wenn bei sehr hohen Feuern Plötz lich forciert, d. h. der künstliche Zug angestellt wird, schlagen die brennenden Gase häufig zum Schornstein hinaus. Das ist nicht nur militärisch nachteilig, da es z. B. Torpedoboote bei Nacht sichtbar macht, sondern auch unwirtschaftlich- da die Verbrennung nicht im Schornstein, sondern im Kessel stattfinden joll. Je nied riger die Temperatur der Gase im Schornstein ist, desto rationeller ist die Anlage. Vermischtes. DasEisenbahnunglück in Frankreich. Tie bis gestern festgesteklte Zahl der Toten Lei der Eisen- bahnkatastrophe von Montreuil-Bellay beträgt, letzten Informationen zufolge, 29, doch befinden sich noch viele Personen in den in den Fluß gestürzten Wagen, da runter eine Anzahl Reservisten, die soeben ihre Hebungen beendet hatten und mit dem verunglückten Zuge Nr. 409 nach der Heimat zurückkehrten. Ein Passagier, namens Connard, der sich in einem Abteil dritter Klasse befand, alS der Zug in die Tiefe stürzte, entwirft folgendes Bild von der Katastrophe: -Ach hatte sogleich den bestimmten Eindruck, daß ich verloren sei. Einen Augenblick lang verdächtiges Schwanken der Brücke, dann der Krach, der Sturz in dia Tiefe mit all seinen Schrecken! Endlich die Still«, die Kälte, das Wasser, das mich und alle Toupeeinsassen bedrohte. Wer instinktiv bildete sich unter uns eine Art Disziplin heraus: Wir blieben ruhig, und ich greife nach irgendeiner Leine; ich weiß nicht, was für eine. Dann gelange ich an das Fenster, das sich genau über mir befand, und drücke es ein. Mit Mühe zwänge ich mich durch und komme aus das Dach des Waggons zu stehen, das aus dem Wasser emporragt. Eine Hand streckt sich aus der Fensteröffnung hilfesuchend nach mir aus, ich ergreife sie und ziehe einen Mann nach Dann sorgt eine Frau. Wir sind schließlich alle aus unserem Abteil gerettet; aber welch schreckliche Zeit in der Kälte und Nässe dort oben aus dem schwankenden Waggondache!" — Auf seltsame Wesse wurde der Loko motivführer Bernard gerettet. Unversehrt kam er wie der an die Oberfläche des Wassers empor, allein evwäre ertrunken, da er nicht schwimmen konnte, wenn nicht ein Schwein, das tn einem der Gepäckwagen mitgesührt wurde und das sich aus den Fluten Herumtrieb, ihn in den Aermel gebissen und nicht mehr losgelassen hätte. So gelängte er, sich an dem Tiere festhaltend, bis in die Nähe des Ufers, wo er einen Baumast erfaßte, an den er sich antlammertc, bis man ihn nach zwei Stun den qualvoller Angst ans Land ziehen konnte. -- Als am 3. August 1907 gleichfalls auf der Strecke Angers der westlichen Staatsbahn der Pont de Cs cinftürzte und per Eisenbahnzug in die Loire stürzte, versprach die Petz«» der 27 Todesopfer damals interpellierte Regie- «fing, alle Bahnbrücken ans ihre Solidität zu prüfen. Die Anordnung wurde auch, gegeben. Wie man sie be folgte, beweist dia Katastrophe von Montreuil. Tic Brücke über den Thouetbach war genau von derselben Konstruktion und stammte aus derselben Zeit, wie die vor vier Jahren eingestürzte. FurchtbareExplostonSkatastrophe Ueber eine furchtbare Katastrophe in der Oekkuchenfabrik von Bibby in der King-Edward-Street in Liverpopl wird ge- meldet: Kurz nach der Mittagspause, als ungefähr 400 Angestellte sich in der Fabrik befanden, ertönte plötzlich ein bedeutender Knall. Alle Gebäude wankten atze bei einem Erdbeben. Männer und menschliche Gliedmaßen flogen in weitem Umkreise umher. Sämtliche Fenster- scheiben deS benachbarten Stadtviertels gingen tn Trüm- mer. In demselben Augenblick schossen die Flammen aus allen Stockwerken des Fabrikgebäude». Aus den Fabriksenstern sah man angstverstörte Personen mit zer schmetterten Gliedmaßen und l rennenden Kleidern hän- gen. Die Feuerwehr war bald herbeigeholt. Die Verletz, ten wurden mittelst Ambulanzwagens sofort inS Spital geschafft. Bisher wurden 33 Tote geborgen; doch be- fürchtet man, noch mehr Opser unter den Trümmern zu finden. Dem Spital wurden über hundert Schwerver- letzte zugesührt. Die Suche nach Opfern dauert noch fort, nachdem man gegen halb ü Uhr glücklich Herr des Feuers geworden war. Selbst in den anliegenden Straßen wur- den vorübergehende Personen getötet. Wie es heißt, hat ein in die Maschine geratenes Stück Eisen die Explosion herbeigeführt. Zum Untergang des Dampfers Romag- n a. Der gesunkene Tampfer Romagna gehörte der Firma Sansone Forli in Ravenna. Die Katastrophe ereignete sich um 3Vs Uhr nachts. Sie soll weniger infolge des Sturmes als dadurch herbeigeführt worden sein, daß die Reisladung auf eine Seite des Schiffes sich verschob und das Schiff zum Kentern brachte. Auf dem Dam pfer befanden sich 21 Mann der Besatzung und 49 Passa giere. Die zehn geretteten Personen verließen den Tam- pfer auf einem Rettungsboot und wurden um 7 Uhr 40 Minuten morgens in der Nähe von Orsera von dem Lloyddampfer Tirol ausgenommen. Die Tampfer Pela- gvsa und Ritte« v. Bilinski find nach der Unfallstelle abgegangen. U ist xekolken vorcken del: Ntiktwelt. l>«llck«v»odmer»en, Laclionleillll, Niustleilien, Nnsten llllll Lrk»ltoni?en »Iler >rt liniok <lio derlllimten Lsnson» ptlnslir <isr kUmL Ssndurv L ll>dn;»n. Viril <l»s ktlnster xielod del Äen ersten 8/mptvmen <ler Ur»nltl>eit »o^evencket, so lliirkte xetVükvllcd «Ins elowLllüe Auslesen äessllden eenOxen. viäurck deuxt wen <lem klntsreden einer viellei^dt sckrveren Nrrnddelt vor. V/f-m »n »einer Oesunckdeit 8-lokren >kl., üer sollte Sensovs küsster, «eledes von Villen lsu»»o<l Lvrriin «iirmslonz folil»n virck, stets im Nous« linden. Non veilonj/v »„s.rUolil.oli: v»n»on» «llnstir <I«r «lrni» 8e»dur» ck lodnson unli Kote sied vor UncdLdmonxen. 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