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große Erleichterung für den Wagen- und Güteraustausch s unter den Kletnbahnlinten erreicht. — Die Ausnahmetarife für Futter- und Streu- mittel, Düngemittel, frische Kartoffeln, frische Gemüse und Hülsenfrüchte werden von fetzt ab im Bereiche der I preußisch-hessischen, sächsischen und oldenburgtschen k Staatseifenbahnen, der Militäretsenbahn und der «eich«, etsenbahnen auch für die in Frankatur (Zahlung der Fracht durch den Versender) abgefertigten Güter gewährt, jedoch nur im Wege der Rückerstattung und mit der Maßgabe, daß die Rückzahlung nur an den im Fracht briefe bezeichneten Empfänger (Adressaten) erfolgt. Die Frachtermäßigung wird gleichzeitig auch auf ge schälte Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Zinsen) ausgedehnt. Bisher wurde die Anwendung der Notstandstarife davon abhängig gemacht, daß die Sendungen in Ueberweisung (Zahlung der Fracht durch den Empfänger) abgeferttgt waren. Osch ah. Dem Kommandeur des hiesigen Manen- I regimentS Oberst Freiherr v. Bodenhausen wurde vom ! Kaiser Franz Josef von Oesterreich, dem Chef deS Regi ments, das Komturkreuz des Ordens der Eisernen Krone verliehen. Großenhain. Da« wohn- und StaSgrbäude de« Guisbesitzer» Biber in Klein-Raschütz brannte völlig nieder. Pillnitz. Der hiesige Hausbesitzer und Wirt griedr. August Hammer zog sich durch Abprallen de« veile« bet einer häu«lichen Beschäftigung «ine Verletzung am Heine zu, die er jedoch nach Anlegung eine« leichten verbände« nicht besonder« beachtete, bi» die Wunde in Etter überging. E« wurde Blutvergiftung festgestellt, doch kam die ärztliche Hilfe bereit« zu spät. Rabenau. Hier müssen di« Lchulknaben noch läuten. Bet dieser Gelegenheit suchten zwei Knaben im Ktrchdache nach Fledermäusen und hatten dabet ein offene« Licht in den Händen. Durch dies« Unvorsichtigkeit entstand ein Schadenfeuer, da« die östlich« Kreuzspitze und eine Balkenlage beschädigt«. Di« freiwillige Feuerwehr verhütet« ein wettere« Aulbreiten de« Feuer«. Radeberg. Bei einem Gutsbesitzer in Großerk mannsdorf bei Radeberg wurde ein Kalb mit zwei Köp fen geboren. Das etwa SO Pfund wiegend« Tier konnte leider nicht am »reben erhalten werden. — Auf der Straße von Kleindittmannsdorf nach Großnaundorf stehen jetzt — Mitte November! — zwei Apfelbäume in schönster Blüte. Bautzen. In Wartha bet Gutlau ist da« dem Gut«, besttzrr Ernst Kieschnick gehörige Gut in Flammen aufge- gangen. Infolge Wassermangel« konnten die erschienenen Spritzen nicht« «»»richten. Bautzen. Auf der Heimfahrt von der Arbeitsstätte in Bautzen fuhr der Maurer Lehmann am Raschaer Berge mit seinem Fahrrad gegen die unbeleuchtete auf dem Wege stehende Straßenwalze, vewußtlo« und schwer verletzt wurde der Radfahrer aufgehoben. Mügeln bei Pirna. Auf dem hiesigen Bahnhofe ge riet der Wagenrückcr Küchler ztvischjen die Puffer zweier Wagen, wobei er derart schiver verletzt wurde, daß er verschied. Schandau. Hier ist «in Sportunternehmen aller größten Stil«, ein Weltsportunlernehmen, in Ausführung begriffen. Unter Mitwirkung verschiedener «»«ländischer Gesellschaften wird auf dem Hochplateau Neu-Schandau-Ostrau der Internationale Weltsportplatz im Königreich Sachsen geschaffen. Auf einem Areal von zweihundert Hektar soll jeder nur mögliche Sport mit internationalen Pret»kämpfen aller Art au-geübt werden. Mit dem Wrltsportplatz ist ein ebenfalls allen Nationen zugänglicher Internationaler Weltsportklub verbunden. An der Spitze de« grandiosen Unternehmen« steht der bekannte Dresdner Hotelfachmann Sendtg. Zwickau. Die Teilung der Amtshauptmannschaft Zwickau, für die bekanntlich im nächstjährigen Staatshalt«, halt Mittel vorgesehen sind, hat unter den al« Sitz der neuen Amtihauptmannschaft in Frage kommenden Städten einen gewißen Wettstreit hervorgerufrn. Die Stadt Zwickau will «inen Bauplatz für da« amt«hauptmannschaftltche Ge bäude unentgeltlich zur Verfügung stellen. Inzwischen haben sich auch Werdau und Trimmttschau beworben, und neuerding« wird bekannt, daß auch die Stadt Kirchberg «ine Eingab« an die Ständeversammlung richten will. Die Stadt- Vertretung von Kirchberg erbietet sich, nicht nur den Bau- platz unentgeltlich herzugeben, sondern auch da« Dienst gebäude auf ihre Kosten zu errichten nach den Angaben und Plänen der Regierung und e« gegen angemessene Miete zur Verfügung zu stellen, sowie auch alle Nebenkosten, Sn- Itegerlasten usw. zu tragen. Man kann gespannt sein, wie sich der Landtag zu dieser Frage stellen wird. Zwickau. Gegen die Fortführung der Güterbahn Zwickau—Niederplanitz nach Oberplanttz ist man vorstellig geworden. E» wird um Einführung de« Personenverkehr«, Errichtung einer Haltestelle in Niederplanitz und Anschluß an die Linie Zwickau—Falkenstetn gebeten. Reinsdorf bei Zwickau. Der B«rgarb«iter»sohn Fritzsch Ist von einem Baum gestürzt und so schwer verletzt worden, daß der Tod «intrat. Freiberg, «l« er im Begriffe war, seinem Onkel sein« Not und Entbehrung in einem Briefe zu klagen, siel auf dem hiesigen Hauptpostamt« ein wandernder Bewerb«- gehtlfe plötzlich um und wurde bewußt!»«. Er war au« der Schweiz zugereist und hatte, da er nicht betteln gehen wollte, bereit« mehrer« Tage ohne Nahrung -ugebracht. Der Bedauernswert« wurde dem Krankenhaus« zugeführt. Neustadt. Der hiesige Branddirektor Domsch hat angeregt, eine Nachtfernsprechverbindung mit den Nachbar orten für Feuerwehrzwecke herzustellen. Wüstenbrand. Zwischen Hohenstein-Ernstthal und Wüstenbrand wurde auf den von Chemnitz kommenden Prrsonenzug von eiyem unbekannten Täter ein großer Stein geschleudert. Der Stein, fiel in einen Wagen vierter Klaffe. Durch di« Splitter der zertrümmerten Scheibe wurde «in« am Fenster sitzend« Frau im Gestcht verletzt. velSuttz. Gin« wesentlich verbesserte und verbilligt« Verbindung tz«r Städte Hof (Bagern) und OelSnitz sowie der dazwischen Ulenden Ortschaften wird di« Einrichtung einer ständigen Metorpostltnte bringen. Rach den jetzt in Rotzern geltenden FahrpreiSsätzen wird da« Kilometer Automobilstreck« «st b Pfg. oerrechnet. Schneeberg. Im Auftrage de« LaudeSverein« vom Noten Kreuz wurde hier «in« Sanität«lehrkolonne von Herr« SauttätSrat Dr. Zschau (Eibenstock) gegründet. Die Ausbildung übernimmt Herr Dr. med. Weis» hier. Kirchberg, verstorben ist hier Fabrikbesitzer Unger, Ritter 1. Klaffe de« Albrechtlorden«. Burgk. Di, Kohlenbergwerke der hiesigen Gegend klagen über Wageumongel bei der Eisenbahn. Sie kommen dadurch in «in« üble Lage, da sie ihre Abnehmer oft nicht pünktlich befriedigen könne«. E« kommen Verzögerungen bi« zu 8 Tagen vor. Hervorgerufe« wird dieser Zustand auch dadurch, daß der SchtffahrtSverkehr nicht in dem bi«, herigen Umfang durchg,führt werden konnte, sondern zeit- weis« ganz daniederlag. Borna b. Chemnitz. Hier wurde am Sonntag die 21jährige Tochter dr« Gutsbesitzer« vrckert in der Wohnung erschossen aufgefunden. Da« Mädchen war mit dem 2b Jahr« alten Lehrer an der Chemnitzer höheren Knaben- schul», Kurt Hochmuth, verlobt. E« scheinen Differenzen vorgekommen zu sein, die den Grund zur Tat bilden. Anscheinend handelt e« sich um einen Selbstmord de« Mädchen«, obwohl der betreffend« Lehrer verhaftet werden ist. Dem Fall liegen folgende Einzelheiten zu Grunde: Am Sonnabend noch war da« Mädchen mit ihrem Bräu tigam auf dem Standesamt, um da« Aufgebot sür di« demnächst stattfindrnde Hochzeit zu bestellen. Alle vor- bereitungen zu derselben waren bereit« getroffen, obwohl öfter« Zwistigkeiten zwischen dem Paar« gab. Such am Sonntag scheint ,« zu solchen gekommen zu sein. Al« di« Mutier auf einige Augenblick« da« Zimmer verließ, ertönt« plötzlich «in Schuß und ein Fall. Der hinzueilende Bruder de« Mädchen«, der Besitzer de« Gute«, fand sein« Schwester mit dem Rücken an der Wand tot am Boden liegend. Ein Revoloerschuß in die rechte Schläfe hatte dem blühen- den Leben ein Ende gemacht. Der Umstand, daß der Bräutigam bei dem Schuß laut aufgeschrien hat und daß neben verstreutem Geld sein DerlobungSring am Boden lag, läßt die Möglichkeit eine« Selbstmorde» zu, zumal da» Mädchen den Revolver Hochmuth« in Verwahrung gehabt hoben soll. Jedenfalls wird die sofort eingeleitete Unter suchung Nähere« ergeben. Treuen. Das große Bauerngut deS Traugott Schubert ist durch Feuer vollständig eingeäschert wor den. Bei dem Feuer ist auch die »Leiche eines kleinen Kindes, welche dort aufgebahrt war, mit verbrannt. Viel Geflügel ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Mütter deS Kindes und auch der Besitzer konnten nur mit Mühe gerettet werden. Drei werden bei Mittweida. Ter Ziegeldecker Jo hann Adamiack stürzte vom Dache eines Neubaues und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er starb. Leipzig. Im hiesigen LandgerlchtSgebäude wurde der wegen schweren Diebstahl« in Untersuchungshaft be- kindliche 33 jährige Möbelräumer Albert Paul Prautzsch au« Leipzig - Sohll« vor dem Untersuchungsrichter ver- nommen. Al« er wieder in seine Zelle geführt werden sollte, sprang er plötzlich au« dem zweiten Stockwerk durch ein Fenster, da« wegen der gerade vorgenommenen RetnigungSarbeiten offen stand, auf den Hof herab. Er brach da« Genick und war sofort tot. — In einem Hotel de« Ostviertel« wurde von der Kriminalpolizei ein Spieler- nrst ausgenommen, da« au» etwa 30 Personen bestand, darunter Gutsbesitzer, Kaufleute und Viehhändler. Der Umsatz war ziemlich groß, bet einigen wurden bi» zu 1000 M. beschlagnahmt. — Die hiesigen Bäckergesellen sind von neuem in eine Lohnbewegung eingetreten. Um einem vor einigen Monaten vereinbarten Tarifverträge Geltung sür alle Leipziger Väckereibetriebe zu verschaffen, ist die neue Bewegung eingeleitet worden. Ans aller Welt. München: Gestern überfiel im Justizpalast der Tagelöhner Huber einen Zeugen, der zu seinem Un- gunsten «mSgesagt hatte, und schlug ihn zu Boden. Drei Schutzleute hatten Mühe, den Wüterich zu bändigen. — Radbod: Auf dem Zechenfriedhofe wurde vorgestern am 3. Jahrestage deS furchtbaren Grubenunglücks ein Denkmal für die Opfer der Katastrophe enthüllt. Tie Sammlungen, die zugunsten der Hinterbliebenen der 3S0 verunglückten veranstaltet worden sind, haben einen Betrag von rund 2 Millionen ergeben. — Reichen berg: Tue Gablonz-Grünwalder Talsperre wurde am Sonnabend behördlich abgenommen. Sie umfaßt 2810000 Kubikmeter und dient Hochwasserfchutz- und Nutzwasserzwecken. — Wien: Ter Flieger Old, ein Flug schüler Jllners, stieg vorgestern mit dem Ingenieur Klose al» Fluggast auf dem Flugfeld« von Wiener-Neustadt um 9 Uhr 10 Minuten vormittags auf, um seinen an gekündigten Ueberlandslug nach Berlin zu machen. Er mußte aber bereit« um 11 Uhr 15 Minuten wegen ein getretenen starken Nebelwetters in Hohenau an der öster reichisch-mährischen Grenze landen. Sobald bessere» Wet- ter eintritt, gedenkt er den Flutz fortzusetzen. — Gestern nachmittag wurden in dem Simmeringer Steinbruch die nackten rächen zweier Männer gefunden, die schtvrre Verwundungen aufwiesen. In der Nähe fand man einen zerbrochenen Knüppel und einen Hammer. Die polizei lichen Erhebungen ergaben, daß die beiden Männer mit anderen in Streit geraten waren und von diesen nieder geschlagen wurden. Bon den Tätern fehlt noch jede Spur. — Newyork: Der österreichische Kavallerteleut- nant Eduard Starz hat eine Klage um 100000 Mark Schadenersatz gegen seine bisherige Verlobte, Fräulein Ellen Mae Murroy, der Tochter eine- amerikanischen Multimillionär», eingeleitet. Fräulein Ellen Mac Murroh befand sich mit ihren Angehörigen im August ». I. in Wien und lernte auf dem Rennplätze den schnei digen Kavalicrieieutnant Eduard Starz kennen, in den sie sich bald sterblich verliebte u»ch seine Frau zu wer den versprach. Kurze Zeit darauf erfolgte auch die offizielle Verlobung und Fräulein Ellen kehrt» nach Amerika zurück, um die letzten Vorbereitungen zur Hoch zeit zu treffen. Leutnant Starz erhielt eine» Tage- einen Brief, in dem Frl. Ellen das verlöbnt» löste. Leutnant Starz behauptet, daß er während der ver- lobung außerordentliche Ausgaben an Geschenken usw. gehabt habe. Er müsse auf 100000 Mark Schadenersatz Äagen, da er diese Summe von seinen Verwandten ge liehen erhalten habe. Dieser neue Prozeß erregt in New york ungeheures Aufsehen. Vermischtes. Eine neue Spur in der Konitzer Mord affäre? Die Erinnerung an den vor elf Jahren an dem Gymnasiasten Winter in Könitz begangenen Mord, der bisher unaufgeklärt geblieben ist, wird durch nach stehende Meldung des „B. L.-A." aus Breslau wachge rufen: Wie die Schlesische Volkszeitung meldet, .ist bei der Staatsanwaltschaft in Beuthen eine Anzeige über den bekannten Konitzer Gymnasiastenmord eingegangen. Die geschiedene Frau eines Agenten in Siemianvwitz be kundete, daß ihr Mann sehr häufig jenes Mordes ge dacht und sich dabei jedesmal recht sonderbar benommen habe. Er habe zeitweise die Tat in allen ihren angeb lichen Einzelheiten mit grauenerregender Deutlichkeit ge schildert und sei alsdann immer in heftiges Schluchzen ausgebrochen. Der Angeschuldigte war nach dem Konitzer Morde in Siemianvwitz zugezogen und hatte hier eine Bäckerei eröffnet. Jetzt befaßt er sich mit Agentur- und Vermittlungsgeschäften. — Wie erinnerlich, fand man am 14. März 1900 im Konitzer Mönchsteich die Leiche des sechzehnjährigen Gymnasiasten Winter, der seit eini gen Tagen verschwunden ivar. Alle Anstrengungen, über die Begleitumstände seines Todes Licht zu verbreiten, sind . ohne Erfolg geblieben, und man wird abwarten müssen, ob sich die oben erwähnte Spur zuverlässiger erweist, als die bisher vergeblich verfolgten. Die fünf 11. Im Postamte 11 in der Dufourstraße zu Leipzig ging es, wie das „L. T." schreibt, am Sonn abend vormittag zivischen elf und zwölf Uhr zu wie in einem Taubenschlage. Galt cs doch, die fünf 11 auf die Postkarten gestempelt zu bekommen, die elfte Stunde des elften Tages des elften Monats des elften Jahres des Jahrhunderts im Stempel des elften Postamts. Drinnen im Schalterraume standen und hockten in drangvoll fürch^- terlicher Enge die Kartcnschrciber und Kartenschreibc- rinneu und benutzte,: alles als Schreibunterlage, was sich dazu auch nur im entferntesten eignete, und draußen drängten sich die Leute um die Einwürfe, daß man nur mit Mühe passieren tonnte. Hoffentlich hat der Beamte, der das Stempeln besorgte, sich besonderer Akkurateste befleißigt, damit die Abdrücke auch schön deutlich ge worden sind. — Eine ganz besondere Bedeutung hatte der Tag noch für die Schülerin Lydia Martha Müller/ Tochter des Verwalters der Herberge zur Heimat in Chem nitz. Das Mädchen konnte nämlich am 11. 11. 11. ihren 11. Geburtstag feiern und dabei ist es das 11. Kind ihrer Eltern. Viel schlimmer noch als in Leipzig war natürlich der Andrang zu den Postämtern in Berlin. Das Postamt 111 in der Ncichsbank mußte vormittags zwischen 11 und 12 Uhr wegen Uebcrfüllung geschlossen werden. Im Postamte 11 waren die Schalter abends zwischen 11 und 12 Uhr noch geöffnet und von Menschen belagert, die sich um die Schalter drängten. Man kaufte Postkarten, die mit Stempel und möglichst vielen Einsen versehen waren. Die Post zeigte also volles Verständnis für die Sammel wut. — In Asch (Böhmen) fügte es ein merkwürdiger Zufall, daß am Sonnabend vom dortigen k. k. Bezirks gerichte ein Grundbuchisbeschluß mit folgender Bezeich nung erlassen wurde: „Tagebuch Zahl 1111/11 am 11., 1911." Diese dreizehn Einsen hätten füglich noch um zwei weitere vermehrt werden können, denn die 1111. Grund buchseingabe im Jahre 1911 erfolgte am 11./11. um 11 Uhr vormittags. CK. Carnegie» WohltätigkeitSindustrie. Au» New-Dork wild berichtet: Cwnegie hat sich jetzt selbst al» Gesellschaft begründet, um seine Wohltätigkeit zu orga nisieren. In New Uork ist die „Carnegie Corporation" begründet, die künftig Uber alle Schenkungen de» berühmten Milliardär« zu bestimmen hat und die von Carnegie ge machten Stiftungen verwaltet. Carnegie hat dieser Gesell- schast al» erste Einzahlung ein Kapital von 100 Millionen Mark überwiesen, und nM dieser Summe sollen einstweilen die von Carnegie bt«her mit so großem Eifer betriebenen Stiftungen und Neugründungen von Bibliotheken und wissenschaftlichen Instituten fortgesetzt werden. Der „Cor- poration" gehören neben Carnegie selbst noch Senator Root, Mr. Frick, der Präsident de« Carnegie-Jnstitut» von Pitt»burg und Washington, wie auch der Prioatsekretär de» Stahlkünig» an. Die Last der mit seinen wohltätigen Schenkungen verknüpften Arbeit ist mit der Zett über die Kräfte Carnegie» hinauSgewachsen, der Milliardär zählt heute 76 Jahre, möchte einen Teil der «rbett»last von seinen Schultern werfen und sich vor allem nicht mehr im einzelnen mlt den eingehenden Prüfungen, Nachforschungen und Feststellungen beschästigen müssen, die jeder größeren Schenkung vorauSgehen. Vor allem liegt ihm die Sorge am Herzen, daß die von ihm gestifteten Einrichtungen und Bibliotheken auch künftighin über die genügenden Geld- mittel zur Berwirkiichung ihrer Ziel« verfügen. Carnegie hat bi» jetzt für öffentliche Schenkungen und Sttstungen wett über 800 Millionen Mark au«gegeben, und damit den „reichsten Mann der Well', Rockrfellrr, tief in den Schatten gestellt, denn die Schenkungen Rockefeller« belaufen sich bi»h«r auf annähernd 220 Millionen Mark.