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Kwtsötatt für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat Gröba. 288. Donnerstag, 12. Oktober 1811, abends. «4. Jahrg. . La» «tesaer «schrdit j^o T»> abrnd» mit AnSnahmr drr Som», und Festtage. vlrrrrljtlhrlkher B«wS»WeiS bet Abholung tu der Erpedlllon tu Sitestr I Mart VV Psg-, durch imsrrr Lritger tret in» Hau« 1 Mart SS Pfg, bel Abholung am Schalter der lallrrl. Poftanstalteu 1 Mark SS Psg„ durch den BrirstvSger stet tu» Hau» L Mark 7 Plg. Auch Monat«abonnknient» wrrdrn angmonimen. Au^t,«.Annahme sür dl« Sirrmmrr de» Au»gab«tagr» bl» dormkttag V Uhr ohne «ewilhr. Slotatton»dnuk und Verlag von Langer t Winterlich U> Aieia. — S'r>chiltt»stellr: tvoetbestrasie bv. — Ftir dt» Siedaktton verontmortltch: Arthur Hähne! tu Siteta. Sobald tn einer Ortschaft Innerhalb der Bezirk der AmtShauptmannschaften Döbeln, Großenhain, Meißen und Oschatz der «y»bruch der MtMl-tMß Klauenseuche durch den ve,lrk«tlerarzt festgrstellt ist. hat die Ort»poltzelbkhörde, tnsoweit abweichend von 8 9 der Verordnung vom 8!. August 1905 (Gesetz- und Verordnung«-!. L. 197), unter Anwendung von 8 16 Abs. 1 de« RetchS-Viehseuchengesetze» und von 8 57» der Instruktion hierzu auf die Anzeige neuer Seuchenau-brüch, in dem Seuchen- orte selbst oder dessen Umgegend bi« auf wettere« sofort di« erforderlichen polizeilichen Schutzmaßregeln anzuordnen, ohne daß e« einer nochmaligen Zuziehung de« Bezirk»- tierarzi«« bedarf. In solchen Fällen ist jedoch dem vezirk«tierarzte unter Angabe von Namen und Wohnung der Besitzer, von Art und Stückzahl der Klauenviehbestände und der erkrankten Tiere de« verfem', ten Gehöftes von der OrtSpoltzeibehörde sofort kurze Mitteilung zu machen, welch« der BezirkStierarzt den Kartenmeldungen an die Kommission sür da« Beterinärwesen zu Grunde zu legen hat. Dem pfitchtmäßlgen Ermessen de« Bezirk«, tierarzte« bleibt e« überlassen, sich bet zunehmender AuLbrettung der Maul- und Klauen seuche in einem Orte von der Durchführung der vorgeschrtebenen Schutzmaßregeln zu überzeugen und erforderlichenfall« anderwelte Vorschläge zur Bekämpfung und Tilgung der Seuche zu machen. Die Berichterstattung der Ort«poltzeibehörden an die Aufsichtsbehörden wird durch diese Verordnung, die sofort tn Kraft tritt, nicht berührt. Dresden, am 28. September 1911. 1162 II V. Ministerium -e- Innern. 6973 In das GüterrechtSregister des unierzeichnelen Amtsgerichts ist auf Seite 90 den Holzbildhauer Mar Otto Walther Thomatz tn Riesa und dessen Ehefrau VerchN HnltzN ThomHtz ged? Treb" betreffend, eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung des Manne« ist durch Ehevrrtrag vom 9. Oktober 1911 ausgeschlossen. Riesa, den 10. Oktober 1911. Königliche» Amtsgericht. WI m sür da« „Riesaer Tageblatt" erbitten wir un« bi« spätestens "öö-vTAOHA »ormitlag« s Uhr de« jeweiligen Ausgabetage«. Die «erchiMSstelle. In da« hiesige Handelsregister ist heute auf Blatt 301. die Firma Glasfabrik Laugenberg Paul Lamperts ch Co., Gesellschaft mit be schränkter Hastung 1« Langenverg bei Riesa betreffend, eingetragen worden: Der Gesellschaftsvertrag ist durch Beschluß der Gesellschaster vom 4. Oktober 1911 laut Notariatsprotokoll« von diesem Tage abgeändert. Riesa, den 12. Oktober 1911. Königliche» Amtsgericht. Die vrandderstchernng-bettrikge auf den 2. Termin diese« Jahre« nach »/i Pfg. auf die Einheit sind bi« zum IS. Oktober diese» Jahre», die Einkommensteuer und die ErgönznngSsteuer je auf den 2. Termin diese« Jahre« sind bi, zu« 21. Oktober diese» Jahre» an unsere Steuerkafl« — Rathaus, Zimmer Nr. 13 — abzuführen. Mit der Ginkyrmyensteuer sind von den Handel« und Gewerbetreibende« zur Deckung de« Aufwands der Handel»-, wie auch der Gewerbekammer in Dresden Beiträge zu erheben und zwar sür die Handeltkammer nach 2 Pfg. und sür die Gewerbekamtner «ach s Pfg: auf jede M. desjenigen Steuersatzes, der nach dem im Einkommensteuergesetze enthaltenen Tarife auf da» in Spalte ä de« Katasters eingestellte Einkommen entfallen würde. Besonder« Zufertigungen über diese Beiträge werden nach bestehender Vorschrift nicht auraegeben. Bi» Ende Oktober diese» Jahres wird an den Werktagen, autzer Sonnabend», unsere Stenerkaffr auchuachmittag »o« S-4 Uhr sür de» Verkehr geö flirrt fein. Der Rat der Stadt Riesa, am 27. September 1911. R. 8p»^Iea««s kir-üka. Unter Garantie der Gemeinde. Geschäftsstelle: II , Ali G-metvdeamt. LIUSNAKSS» 'S sz so Geschäft-Zeit: Montag» — Freitags 8—1 und 3—5 Uhr. Sonnabends nur 8—2 Uhr. Strengste Geheimhaltung aller Einlagen. — Oerttiches und Siichsischcs. Riesa, 12. Oktober 1911. —* Dom 29. September bi» 19. Oktober sind bei den hiesigen Feldarttllerie-Regimentern je 60 Reservisten der Kavallerie eingezogen, die als Fahrer der Munition«- kolonnen ausgebildet werden. —* Heute sind die Rekruten de« 6. Feldarttllerie- Regiment« Nr. 68 und de« 2. Pionier-Bataillon« Nr. 2? eiugetroffen, während die de» 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 erst morgen eintreffen. —* Die Vereidigung der Rekruten der hie- sigeu Garnison findet voraussichtlich an nachstehenden Tagen statt: Belm 3. Feldartillerie-Regiment Nr. 32 am 28. Oktober 1911, beim 6. Feldartillerie-Regiment Nr. 68 am 3. November 1911 und beim 2. Pionier-Bataillon Nr. 22 am 10. November 1911. —* Am 11. Oktober sand die 3. Reitjagd des Riesaer Garuisonreitverein« statt. Um */z 12 Uhr vormittag« hatten sich gegen 30 Herren an der Windmühle von Pochra versammelt. Bon hier führte die Jagd in flottem Tempo, geführt von der Meute, in großem Bogen über die Reußener und Pochraer Fluren und endete nach einem Galopp von ca. 5 km am Nordrand von Rügeln. Hier konnte der Master Hauptmann, Boden 27 Brüche verteilen. —* Sinfonie-Konzert der vereinigten Kapellen de« Pionier-Batl. Nr. 22 und de« Feld-Art.-Regt> Nr. 82. Unter Vermeidung der Heranziehung von au»wärttgen Orchesterkräften boten die wackeren Musiker tn zweierlei Tuch ein Programm, da« trotz seiner außerordentlichen Reichhaltigkeit die meisten Konzertbesucher bi« zum Schluß fesselte. Goldmark« «Ländliche Hochzeit", voller Retz und glänzendem, zuweilen doch unmotiviertem Kolorit, war die erste und zugleich reifste Leistung de« AbeNd». Feinzisrlirrt fügten sich di« sinfonisch«» Sätze an- und ineinander. Rur selten einmal trübt« sich »er Glanz in rythmisch und tech nisch diffizilen Momenten. In der Entwickelung und auf den Höhepunkten erfuhren alle 5 Sätze ein« Hingebung»- und verständnisvolle Interpretation. Tschaikowsky'« ,1812", anfänglich etwa» kühl in der Wiedergabe, sand später in drr Tharakteristerung slavtfcher Schwermut und halbafia- ttscher Wildheit, wobei da« Menschenmögliche geleistet wurde, oen rechten Schwung, Tiefen Eindruck hinterließ die Vav»a waoadr» von Satnt-Saön». während dem 2. Teil HG Programm» «tu Anflug von Jnternationaltlät nicht qbzusprechen «ar, Ann doch der Schluß in dem Vorspiel zu Wagner« „Meistersingern" tn erhebender Weise zu dem machtvoll und finghaft-prächttg auikltngenden Motiv: „Ehrt eure deutschen Meister!" In dem Solisten de« Abend«, Herrn Rudolf Meier, lernte man einen vorzüglichen Meister seine« Instrumente« kennen. Leider litt die Intonation infolge der Temperaturunterschiede zwischen Podium und Nebenraum besonder« in den höheren Lagen, tn den Flageo- lettönen und im doppelgrtsstgen Spiel. Ausgezeichneter Strich, unaufdringliche» Tremolo, gereifte Technik und sichere» Gedächtnis, weckten nach Bruch»'« 6-woI!-Konz«rt, besonders nach dem Adagio, nach Bach'« „Air", hierbei da« Orchester etwa« zu stark, und Paganint'S „Hexentanz" außerordentlichen Beifall, sodaß sich der Künstler zu einer Zugabe, Sarasate'S „Zigeunerwetsen" verstehen mußte. E» erübrigt sich nur noch, Herrn Musikmeister Himmler für die aufopfernde, ausgezeichnete und eine entschieden künstle- rische Note tragende Direktion Anerkennung auSzudrückrn. Hierbei soll der Wunsch nicht verschwiegen werden, die Slnfoniekonzerte der vereinigten Kapellen zu einer ständigen Einrichtung zu machen. — Da« Konzert war gut besucht, die Temperatur etwa« mehr al« behaglich. Den Saal bet Beginn der letzten Programmnummer zu verlassen, um schneller tn der Garderobe bedient zu werden, ist ein Ver stoß gegen die einfachsten Normen musikalischen und gesell schaftlichen Takte«. Iwan Echönebaum. —" Der Gewerbeverein beginnt morgen seinen BortragSzyklu« mit einem RezitationSabend, für den ein reichhaltige« Programm aufgestellt ist. Ernste und heitere Vorträge werden mit Gesängen abwechseln. Der Abrnd dürfte sich zu einem recht genußreichen gestalten und der Besuch zu empfehlen sein. —* Patentschau vom Patentbureau v. Krüger L To., Dresden A., Schloßstraß« 2. Auskünfte frei. Karl Werner, Großenhain: Aufstoß-Deckerkamm mit verstärktem Deckblatt für Strickmaschinen. (Gm.). — Alwin Richter, Stauchitz bet Riesa: Anfruchter für Marken, Briefumschläge u. dergl. (Gm ). — Fa. R. Reiß, Liebenwerda: Zeichen tisch, bet dem da» Heben de« der Höhe nach einstellbaren Zeichenbrettes durch ein« Schraubenfeder bewirkt wird. (Gm ). —* Dl« Land«Ssynod« nah« in ihrer gestrigen Sitzung Stellung zur Neugestaltung deSReli- gionsunter richt«, lieber die Sitzung geht un« folgender Bericht zu: Von der großen Zahl der Aufgaben, die der diesjährigen neunten ordentlichen LaadeSlynode oorliegen, erschien von vornherein die wichtigste, Stellung zur Neugestaltung des Religionsunterrichte» zu nehmen. Da» neue DolkSschulgesetz ist sicherem Vernehmen nach bald zu erwarten und wenn auch dann die Synode, soweit die kirchlichen Interessen in Frage kommen, von neuem von der Regierung gehört werden muß, so hatte die Synode doch auch jetzt schon durch den Bericht und zahlreiche Petitionen allen Anlaß sich zu äußern. Bei der Schwere und Bedeutung der Schulsragen hat sie einen besonderen Ausschuß für dieselben eingesetzt. Ihm gehörten sechs Ihrologische und fünf weltliche Mitgliederan: die Super intendenten Pank-Leipzig, Kröber-Pirna, Universitäts professor JhmelS-Leipzig, Oberhofprediger DtbeliuS-Dre«den, die Pfarrer Siebenhaar-Breitenborn und Kühn-WeigSdorf, ferner Realschuldirrktor ElauS-OelSnitz, Bürgerschuldirektor Dietze-Hohenstetn-Ernstthal, Geminardirektor Frenzel-Leipzig, endlich Rechtsanwalt Veh. Hofrat Opitz-Treuen und Gerichts rat Jauck-Riesa. Di« Arbeit dieser Kommission hat sich zwar auch auf einzelne Gebiete erstreckt, im wesentlichen aber sollte sie die grundsätzliche Stellung der Synode for- muiieren. Dabei mußten naturgemäß Einzelsragen offen- gelassen, Sonderwünsche zurückgestellt, werden. In allen Hauptpunkten hat der Ausschuß einen gemeinsamen Boden gefunden und al« Ausdruck seiner einhelligen Ueberzrugung eine Erklärung abgesagt, die am 11. Oktober tn größter Uebereinsttmmung zur Annahme durch die gesamt« Synode gelangt ist., Der UebcrzeugungSkrast de« einleitenden Berichte» von Superintendent Pank wird sich auch von der großen Zahl der Zuhörer in dieser öffentlichen, feierlichen Sitzung kaum jemand haben entziehen können. Auch da» einzige Synodalmitglied, da« sich gegen die Erklärung bekannte, Herr Schuldirektor Philipp-DreSden, trat ihr tn wesentlichen Punkten, besonders der Frage, ob der Religton«- unterricht evangelisch.konfessionell seien müsse, bei. Dl« Kundgebung lautet: Der Landrsfynode ist es Bedürfnis, dem hohen Kirchenregimrnt sür die feste Stellung zu danken, die e» zu den religiösen Kämpfen der Gegenwart durch die Rede Seiner Exzellenz de« Herrn Kulturminister« bet drr feierlichen Eröffnung der gegenwärtig tagenden Synode vor dieser und dein Land« kundgegeben hat. Bon demselben Geiste freudiger VekenntniStreue beseelt, erkennt e« auch die Synode al« ihre vornehmste Pflicht, dahin zu wirken, daß allen Schichten unsere« Volke» die idealen Güter erhalten bleiben, di« e» in den HeilSwahrhettea de« evangelischen Thrtstentum« besitzt, und die ihm in allem Wandel der Zeiten und Geschicke festester Halt und kräs- rtgster Ansporn geworden sind. Di« Synode sicht «inen o«rhängnt»ooll«n Irrtum in der leid« weitoerbretteten.