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3. Beilage zam „Riesaer Tageblatt". NwatkmMdmw mck Vertan »« »««gar ck NwlerNch w Mel«. — gttr V» ArdaM»» „«mvaarMch! ArthurHöhnel «n Vilas». SW. reaaaten», 80. September 1911, a»ea>». «4. tzahrg. Ar kacha lei tziitnlaits ui Lchtlir. LK. Zn dem schweren Konflikt, der nun Kölschen Italien und der Türkei ausgebrochen ist, werden die kriegerischen Araber- und Berberstämme, die da» -intet- land von Tripoli» bewohnen, «ine Rolle spielen- deren Bedeutung man zue Aeit noch nicht übersehen kann. Mrd doch ein großer Teil de» Widerstande», dem die Italiener In Tripoli» begegnen werden? von der Glut de» Fanatismus! abhängen- die die Türken unter den Ein wohnern entfachen. Ter Kampfruf der Anhänger de» Propheten gegen die Christen, der schon jetzt von os manischer Seite gehört wird, könnte «ine Bewegung ent« fesseln- deren Italien nur sehr schwer Herr werden dürfte. E» ist daher von großem! Interesse, etwa» Näheres über diese Bewohner de» Hinterhände» von Tripoli» zu erfahren, mit denen bisher nur wenige Europäer in Berührung gekommen sind. Ein englischer Offizier, der da» Land bereist und den Tharaktor seiner Bewohner studiert hat- entwirft ein vlld dieser fanatischen Wüstensöhne, die berufen scheinen, in den nächsten Stadien der Weltgeschichte! eine nicht unwichtige Rolle zu spielen. Wenn man von den lieb lichen Palmen Hainen der Oase Siwa nach den Oasen Lebba- Tschaghbub und Abunaim zieht, dann berührt man da- tripol'itanische Hinterland uiG verläßt die letz ten Spuren bekannten zivilisierten Gebietes. Hier breitet sich ein Land- wo e» kein Recht gibt, keinen Handel, kein Gesetz für einen Reisenden, e» sei denn, daß er es sich mit seiner Flint« erkaufen kann. Es ist da» Reich der Snussi- der Mitglieder jene» mohammedanischen Orden», der gegen Ende de» 18. Jahrhundert» gegrün det wurde und dessen wichtigste» Ziel ist- den Islam rein von allen fremden Einflüssen zu erhalten und das Ein dringen der Ungläubigen in Nordaftüka zu bekämpfen. Li« Oase LschaghbUb ist der eigentliche Mittelpunkt die ses mächtigen Orden», Tripolis seine Heimat, von der aus eu sich weithin bis nach Marokko verbreitete. Ms RohlfS zu Ende der 60 er Jahre de» 19. Jahrhunderts hier reiste, wurden ihm von dieser wichtigsten Organi sation in Nordasrika keine Schwierigkeiten bereitet. So lange Mtohammed-eb-Mahdi in der Tschaghbub-Oase lebte, hielt sein friedvoller und großer religiöser Einfluß die Wilden Beduinen der Snusstsekte im Zügel- aber als dec weis« alte Prophet 1894 südwärts zog, da verschwand auch mit ihm der milde versöhnliche Geist, und in we nigen Jahren war der Fanatismus! der Snussts zu einer schweren Gefahr nicht nur für die tripvlitanischen Händ ler angewachsen, sondern auch für die, die die Lpyp- tischen Karawanenstraßen benutzten. Seitdem gärt es unter ihnen- und eS bedarf nur eine» besonderen An-, lasse», daß sie ihre Palmenhaine verlasse» Und de» Kriegspfad beschreiten. Der Einfluß der Söhne Ali», wie die Snussi» sich stolz nennen- ist überall gewaltig; «in Sturm der Erregung braust zwischen! Dschaghbub und Lebba, und wenn «ine» TageE der heilige Krieg verkündet wird, dann könnte dieser Sturm -um Orkan anwachsen, der ganz Tripoli» und sogar da» ägyptische Delta mit einer -lut wilder Araber der Sahara über strömt. Werden diese Geister de» religiösen Glauben» und wilden Hasse» in der heißen Atmosphäre de» tripo- kitantschen Hinterlande» entfesselt, dann erwächst Ita lien «in Gegner, wie e» ihn so furchtbar kaum erwar ten dürfte. Li« Gesamtheit der Snussi» kann man in drei soziale Klassen «tnteilen. Tä ist zunächst der Karawanen- Araber- der sein Leben damit verbringt, kreuz und quer durch die Sahara zu ziehest- jetzt nach Norden, dann nach Süden- jetzt nach Osten, dann nach Westen. Sein Heim hat dieser ruhelose >,Seemann! der Wüste" in einer de« Oasenketten- die sichvvon Fez-an zum Tschadsee und von Barka nach Kafra in der lydischen Wüste erstrecken. Hier Mt er seine Weiber, Kinder, Kamele, Pferde und Sklaven, sein ganze», weite» Hab und Gut- da» er nur! selten besucht, manchmal in Jahren nur einmal. Er widmet sich ganz! feinem Geschäft, und wenn er nicht jung stirbt oder getötet wird, erwirbt er beträchtliche Reichtümer- bevor er seine Reisen auf gibt und wie ein kleiner König in Ruhe aus seinem Besitz schaltet. -,Jch besuchte da» Heim eines dieser „Wüsten-SeeleUte", erzählt der Engländer. „TS lag in einem kleinen Dal an einem Brunnen etwa 15 Meilen von der Karawanenstraße südlich! von Lebba. Die ganze Ansiedlung von einigen SO Seelen warj da» Eigentum meine» Gastfreundes. Sein Wort war da» einzige Ge setz, und wenn ein Diener ihm mißfiel, so tötete er ihn, schjon um sich vo« «ine« eventuellen Rache des anderen z!u schützen. Er zeigte mir seins Waffen, prachtvolle moderne Gewehte, und versicherte mir, daß er einen großen Munitionsvorrat besäße. Lieser Mann konnte bewaffnen und mit Kamelen beritten machen zehn tap fere Krieger, und er war «uv der Vertreter eines Thps, den man zu Tausenden in diesen Gegenden findet. An glänzender Schütze, ein furchtloser, tollkühner und da bei besonnener Mann- mit eine« genauen KennttniS jede» Weges und jeder Wasserstelle in Nordafrika ausgerüstet, so stellte er sicherlich einen furchtbaren Gegner dar, wenn sein religiöser Fanatismus oder die Möglichkeit von Gewinn ihn zum Kriege reizten," Tie zweite Klasse der SnussiS könnte man die Gutsbesitzer oder Bauern nennen; sie finden sich hauptsächlich in den größeren Oasen- wie Lebba, Mirrzuk, Tschaghbub. An solcher Landman« besitzt einen Palmenhain und ein Stück Feld und bewirtschaftet die»; 6. h ergibt nur Anweisungen, di« Arbeit verrichten seine Kinder und Frauen. Er unter nimmt kurze Reisen von vier bis fünf Tagen Tauer zu sammen mit seinen Nachbarn, um .seine Produkte vor teilhaft zu verkaufen. Er ist sehr religiös, aber keine kriegerische Natur und würde nur dann zum Kampf zu bewegen sein, wenn er seine eigenen Oasen verteidigen müßte. Li« dritte Klasse besteht au» den nomadischen Herdenbesitzern, die mit ihren Kamelen und Schafen hiundert Meilen weit ziehen und bei der seßhaften Be völkerung wenig beliebt sind. Sie sind sehr gefähr liche Krieger, mit guten Waffen ausgerüstet und reicher Munition, leicht zum Kampfe bereit, in dem sie ihr« Frauen und Kinder an einem sicheren Ort mit den Herden verstecken und dann in Trupps von 20 und SO wie der heiße Samum ihrer Heimat verheerend dahin fegen. ES bedarf keines großen Anlasse», um diese Nomaden gegen die Christen aufzuhetzen, obwohl bei ih>nen weniger daS religiöse Element das treibende Mo tiv ist- als vielmehr eine starke Gewinnsucht. ölei'ci^-^OcjZ. Vlssow 8iv »eßoa, Sa» pareik Iknen äi« VSeck« nie kl nur von vLucßt, aomlari» «la» »» Ikaan cöa Viieck« «ick eckont «killt? IVann nickt, «Wan Ukarreugan 8!« «ck «k «inen Verrück. L co„vv58k!l.voir». kivMei» Ikriuli, ^.Kti6LA686ll86Lakt 2U R168Ä. 6Lmsinäsvskdrmlj8gipoIt0n1o fligg» sti». 9 — poslscßsektttmto j.vlpr1g flr. 893. - AmoM: WM kn» kW Nut. rVL888lI8Iv»vlI. kIRinnnIl: IMM M I« IMS, nm k. k. UM - » , Knnmkin» von Svlckoknlmgan ru eouluntsn AnmKtron jo vuok Lüoäixungsknst. unä Verkuuk von 8tsutspup!srsn, kütnädnsken, ^ctiou unä «oosüxen ^Vortpuxi««. — 8poaonirsis LinlSsunx von Rtßlburon Ooupon», D!v!ä«näsnlscli«nen unä gelosten ktüojcso. — Vswultoax von ^erd papieren sHlebervraettunz von ^.uslosunxoo, Lesorxuvx neuer 21ns- ber. 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