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Souueve«», SS. September 1911, abends «4. Jehrg Da« «lesarr Lageblalt rrschrmt jr»r» Tag abend» mit SluSnahme ter Cann- rind Festtage. Vierteljährlicher Vejugkprelö bei Abholung in der Expedition in Sliesa 1 Marl SV Psg., durch unjere Tröger sret in» Han« I Mark SS Pfg, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poslansialten 1 Mark SS Psg^ durch den Vrieltrüger sret in» Pau» L Mark 7 Psg. Auch MonatSabonnernent» werde« angenonininu Anzekgrn-Aunahme für die Nummer de» Aukgabetagr» bl» vormlttag S Uhr ohne Weuröhr. Notationsdruck rmd Verlag von Langer L Winterlich In LUeia. — k'ejchöstSslrlle: Voethestrasie LV. — Fiir dir Nedakttvn Verantu>vr1llch: Arthur Hähne! in Niesa. «nd Anxeiger Meblatt tmd MMgrrt. ' Kwtsökaü für die Königl. AmtShaupLmannschast Großenhain, das Königl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Riesa, sowie den Gemeinderat GröÜa. Die Mauls «ud Klauenseuche in Leutewitz ist erloschen. ES werden deshalb die Wege« dieses Seuchenfalles für die Orte Leutewitz, Poppitz und Heyda mit der Bekanntmachung vom 10. Jult 1S1L — 2119 KL- vorge- schrieben«» Sperr- und Tchutzmaßregeln aufgehoben. Der Ort Leutewitz gehört nunmehr noch zum Beobachtungsgebiet in den Seuchen fällen Poppitz, Heyda und Rittergut GöhltS; die Orte Poppitz und Heyda sind als Sperr bezirke bestimmt. Für die nach vorstehendem noch als BeobachtungSgebiet bez. Sperrbezirke geltenden Orte bleiben die mit der Bekanntmachung vom 7. Juli 1911 — Str. 156 des Riesaer Tageblattes — unter L und 6 bez. und 0 bekannt gemachten Bestimmungen weiterhin in Geltung. Soweit die Bezirke der Stadt Riesa und der Königliche« Amtshauptmannschaft Meißen in Frage kommen, wird das Erforderliche vom Stadtrat Riesa bez. der Königlichen NmtShauptmannschaft Meißen angeordnet werden. Großenhain, den 22. September 1911. 2539 o L. Königliche Amtshauptmauuschaft. Unter den Viehbeständen 1. des TutSbesttzerS Sucher in Wülknitz, s. des Mühlenbesttzers Richard Klemm in Lichteusee ist die Mauls uud Klauenseuche ausgebrochen. Die Königliche Amtkhauptmanoschaft bestimmt daher wegeu dieser Seuchenfülle gemäß Z 23 der Verordnung des Königlichen Ministerium» des Innern vom 5. Oktober 1908 — Gesetz- und Verordnungsblatt Seite 335 ff. — Zu 1 den Gemeindebezirk Wülknitz als Sperrbezirk und die Gemeindebezirke Tie fenau mit «utSbezirk Tiefen«« »nd Koselttz mit GuiSbezirk Koselttz als Beobach- tnngsgebiet, die weiter noch al« Beobachtungsgebiet in Frage kommenden Orte.Lichtensee und Streumrn mit GuiSbezirk Gtkeumeri"sind bereit« Sperrbezirke. Zu 2 den GemeindebMk Lichteusee als Sperrbezirk und dis Gemeindebezirke Tiefenau mit «utsbezirk Tiefenau und dem selbstständige» Gntsbezirk Truppen übungsplatz Zeithain als BeobachtungSgebiet, der weiter noch als BeobachtungSgebiet in Frage kommende Oct Wülknitz ist bereits Sperrbezirk. ES "gelten demnach für die obengenannten Sperrbezirke und BeobachtungSgebiet« die mit der Bekanntmachung vom 7. Jult 1911 — Nr. 156 de» Riesaer Tageblattes — unter 8 und 6 bekannt gemachten Bestimmungen und Strafandrohungen. 3008 » L. Großenhain, den 23. September 1911. 3011 » L. Königliche AmtShauptmannschaft. Die für gestern angesetzt üewesene öffentliche Versteigerung der Wohnungsein richtung, Möbel, HauSs uüd Küchengeräte der Familie PludrzynSki, die infolge Regen wetter» nicht erfolgen konnte findet nunmehr Moutag, den 25. September 1SL1, von vormittags 8 Uhr a« im ArmeuhauSgrundstück iu Gröba, Rosevstr. 16, statt. Bet ungünstiger Witterung erfolgt wettere Bekanntmachung. Gröba, am 23. September 1911. Der SemeindeVorstaud. Infolge Ausbruchs der Maul- uud Klauenseuche unter dem Viehbestände der Gutsbesitzerin Gelbhaar in Riesa ist die Gemeinde Gröba mit OrtSteil Neugröba und dem selbständigen Gutsbezirk Gröba als BeobachtungSgebiet bestimmt worden. Die Sinwöhner werden deshalb noch besonders auf die in der Bekanntmachung der Königlichen AmtShauptmannschaft vom 7. Juli 1911 — Nr. 156 de» Riesaer Tageblattes — unter S und 6 enthaltenen Bestimmungen hingewiesen und zu deren strengster Befolgung aufgefordert. Die Bestimmungen sind im Flur d«S Gemeindeamtes angeschlagen. Die Liehbesttzer werden bedeutet, bei Wahrnehmung irgend welcher verdächtiger KrankheitSerscheinungen unter ihrem Viehbestände sofort Anzeige hier zu erstatten. Gröba, am 23. Septrrnber 1911. , Ter Gemeindevorstand. Ungefähr 1600 alte Strohsacksüllungeu sind an den Meistbietenden zu verkaufen. Angebote — auch Teilattgebote von 20 Sick, aufwärts — sind bi» Freitag, den 6. Oktober 1911, 10° Borm. verschlossen und postfrei im Geschäftszimmer — Pionierkaserne Stabs- gebäude Zimmer 61 — woselbst auch die Bedingungen vorher einzusehen sind, abzugeben. ZnschlagSfrist 2 Wochen. Königliche Garnisonverwaltnng Riesa. Oertliches uud Sächsisches. Riesa, 23. September 1911. —* Nachdem in der Zeit vom 4. bis einschließlich 18. September am hiesigen Technikum die schriftlichen Prüfungen erledigt worden waren, fanden am gestrigen Freitag, den 22. September, die mündlichen Prüfungen vor der Gesamt-PrüfüngS-Kommisstün unter Vorsitz des Herrn Stadtrat Riedel, in Gegenwart des Königlichen Finanz- und Baurater der Staatsbahn, Herrn Peter, al» Vertreter der Praxis, statt. Sämtliche 24 Kandidaten bestände« ihre diesbezüglichen Prüfungen, und zwar «hielten die Note »sehr gut- ein Maschinenbau-, 3 Schiffbau-Ingenieure und ein Maschinenbautechniker; allen anderen 19 Kandidaten konnte die Note »gut- zuerkannt werden, und zwar waren dies 3 Maschinenbau- und 2 Schisfbau-Jngeniere, 6 Ma schinenbau- und 4 Schiffbau - Techniker und 4 Werkmeister de» Maschinenbaues; 20 Kandidaten waren von der münd lichen Prüfung vollkommen befreit; 4 waren nur in eitrigen Fächern zu prüfen. Herr Stadtrat Riedel händigte unter anerkennenden Worten für den bewiesenen Fleiß im Studien- Semester und während der Prüfung den Kandidaten die Zeug- niffe aus. — Auch an dieser Stelle sei auf die in ver schiedenen Säle« erfolgte Ausstellung der Semesterarbeiten der Kandidaten hingewiesen, zu deren Besichtigung die Direktion Behörden, Freunde und Gönner der Anstalt laut besonderer Annonce in vorliegender Nr. einladet. — DaS Winter - Semester 1911/12 beginnt am Dienstag, den 17. Oktober, vorm. 10 Uhr mit der Aufnahme der neu ein tretenden Studierenden. —- Die ausgiebigen Niederschläge, die i« der Nacht vom Donnerstag zum Freitag «insetztrn und die sich auch im ganzen benachbarte» Böhmen auSbreiteten, haben end lich eine nennenswerte Besserung de» Glbwüflerstandet ge- bracht. Nach einer unfreiwilligen Pause von Üb« sechs Wochen ist e» nunmehr auch der Persouen schiff ahrt wieder möglich, ihre Fahren «ufzunehmen. Die Fahrten beginnen morgen Sonntag in beschränktem Um fange aus der Strecke Dresden—Schandau und Dresden— Meißen, eine weitere Ausdehnung der Fahrten erfolgt am Montag, während von Dienstag, den 26. d. M. an die Fahrten Mts der ganzen Streckt Üettmeritz (Böhmen)— Dresden—Mühlberg im vollen Umfange des bi» mit 22. Oktober b. I. giltigen Fahrplan» ausgeführt werden. —* Die Mitglieder des Vezirksabstbauveretns Nroßenhain werben nut« Hinweis ans di« in Nr. 9 der Zeitschrift sür Obst, und Gartenbau «lassen« Gin- ladung auf den Besuch der allgemeinen Mitglieder versammlung des Landes-ObstbauvereinS am 1. Oktober in der Internationalen HygteneauSstellnng aufmerksam ge- macht. Gegen Vorlegung der Mitgliedskarte werden Gin- IrittSkarten in die Ausstellung für 50 Pfg. auSgcgeben. —* Nach seiner von großem Erfolg begleiteten Tour im Osten Deutschlands, wo er in Königsberg, Danzig, Stettin u. a. m. die besten Resultate erzielte, ist der Zirkus May nunmehr nach Sachsen zurückgekehrt und wird auch in unserer Stadt einige Vorstellungen geben. Nach den Kritiken, die uns von Seiten der Presse und des Publikums vorliegen, steht Sehenswerte» bevor. Dem Künstlerpersonal sollen Artisten oller Erdteile angehören und der Marstall soll neben einer großen Anzahl von Pferden edelsten Geblüt» Löwen, Königstiger, Elefanten, Kamele, Affen u. a. m. beherbergen. Da auch bei UNS, wie in den anderen Städten, der Besuch jedenfalls sehr zahlreich werden wird, empfiehlt e» sich, die Villet» rechtzeitig in der VorverkaufSstelle, die die Fa. E. Wittig, Zigarrengeschäst, Wetttnerstraße, übernommen hat, zu besorgen, (s. Inserat.) —Die dritte Strafkammer des Dresdner K. Land gericht verhandelte gegen den 40 Iahte alten, Mehrfach be straften Mttallschleifer Friedrich Paul HaMmitzsch in Riesa wegen wiederholten RückfallbetrugS. Der Angeklagte ist ein gemeingefährlicher Vorschußschwindler. Er wendet sich an auswäktige Firmen, die durch Annoncen Metallarbeiter suchen, spiegelt vor, die Stellung anjunehmen und läßt sich Reise-Borschuß senden. Hümmitzsch hat gar nicht die Ab sicht, die Arbeit ünzutreten, c« ist ihm nur darum zu tu«, Geld zu erlangen. Gr erhielt auf die betrügerische Weise von zwei Firmen in Hamburg je 20 Mk. und von einer Firma in Wien 40 Krotten. Der Angeklagte wurde zu 10 Monaten Gefängnis und 3 jährigem EhrenttchtSverlust verurteilt; 1 Monat gilt al« verbüßt. —88 Der geschästSführende Vorstand de» Sächsischen Jnnungsverbande» beschäftigt« sich in seiner letzten Sitzung ein gehend mit der geplanten Errichtung der Altersrenten- kasse für sächsische Handwerker. Di« Versamm lung beschloß, da» vom BerbandStag« genehmigte Statut der Königlichen Kreirhaoptmannschaft zür Genehmigung vorzulegen und Aufruf, ZeichuungSlisten und Statuten alle» sächsischen Innungen zuzustellen. Zur Ausführung der letzteren Maßnahme haben die Sewerbekammern Thrmnitz, Dresden, Leipzig, Plauen i. v. und Zwickau dem Verbände Verzeichnisse aller in ihren Bezirke» bestehenden . . -- - , . Innungen — gegen 1250 — in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt bezw. sich bereit erklärt, das Vorhaben dcS Verbandes zu untrrstützen. Der Sächsische JnnungS- verband hofft nunmehr durch die Aussicht, die Gewerbe kammer» zu einflußreichen Bundesgenossen zu haben, daS nicht leichte und doch so dringend notwendige Verbands- unternehmen, die AlterSrentenkasse für sächsische Handwerker, in absehbarer Zeit zum Abschluß zu bringen. Wenn dar sächsische Handwerk aus eigener Kraft der AlterSrentenkasse Lebensfähigkeit verschafft, so ist dies eine Errungenschaft, die einzig dastehen und allen zur Ehre gereichen wird, die mit Hand dazu anlegten, ihre abgearbeiteten Berufskollegen im Alter vor der dringendsten Not zu schützen. —88 In Dresden fand jetzt eine Tagung der Deutschen Flachsspinneroerbände statt, auf der nahezu sämtliche deutschen Flachs- und Werggarnspinner vertreten waren. Die Tagung bezweckte Stellungnahme zur weiteren Heraufsetzung der Garnpreise. In der Ver sammlung ergab sich völlige Ueberetnstimmung darüber, daß die Lage des FlachSmarkteS, welcher mit außergewöhn lich hohen Preisen für die Flächse der neuen Ernte ein gesetzt hat, zum mindesten ein Festhalten an den bisherigen Preisen für Flachs- und Wertzgarne erfordere und daß bei weiterer Steigerung der Flachkpreise eine weitere erhebliche Heraufsetzung der Garnpreise die notwendige Folge sein werde. ' —-* Mit dem 24. SeKember tritt die Sonne in das Zeichen der Wage, und damit beginnt kalendermäßig der Herbst. Ost freilich kehrt sich der Herbst durch aus nicht an diese astronomisch!« Festlegung seines Kom mens, sondern erscheint das e'.ne Mal früher mit Fau chen und Heulen, das andere Mall bleibt! er noch wochen lang aus und scheint das Kommen überhaupt vergessen zu sollen. Münche Etymologen haben versucht, seinen Namen von „herb" herzuleiten. Sie befinden sich jedoch damit im JrrtmM Es ist ja ersichtlich!, daß dieses Wort kaum als Epitheton Les Herbstes gelten kann und höch stens auf gewisse, jetzt gewonnene Weinsorten, keines wegs aber allgemein zutrefseu mag". In Wahrheit hängt der Pame zusammen mit dem angelsächsischen „Hear- fest" und dem althochdeutschen „Herpist" und bedeutet so viel Wie /Erntezeit.. ,Es ist klar, daß die Bezeichnung als Erntezeit in nordischen Ländern die nächstliegende Mar und sich, am leichtesten für diese Jahreszeit erhal ten konnte. .Allerdings berufen sich die Vertret« der ersteren Ansicht darauf, daß nttser „herb" zusammen* Ass gute tvedeek-Ater