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»»-«»«»«« fällt« der Straffeuat de» Kgl. Sächs. Ob«» Umd«»g«ichtS tt«e prlnztpttlle Entscheidung. I« ttu« Fabttk tz« Tetzttlbrauch« t« V,«« t. v. war tm Januar tzttje» Gchre» »in Streik «tSgebroche«. Di« stretleude» Arbeittrjchaft befand sich tu seht gereizt«» SUmmunL so daß Artzett»Büt»e »ellsttgt, «in« arbettäwillig« Fra» Wß» handeU Wch dl« F«st« d« Fabrik ein,»warfen m»h«a, so daß di« FabrikleUnug polizetltche HUfe rrqnlri«»«. A» 1^ Februar Iras d« in d« «ich« d«r F«brtk patrouillierend, Sandmann GchürSr -»« >rttrauttt»mann de» Teztil- ardetteronbande» Rödl an d« »ach dem Mühldes» zu führende« Dvhl«-Straß». Der Vertrauensmann hau« kurz vorher «in« Versammlung der streikend«» »rdrltir bei- g«wohnt und wollt« nun »Streikposten* stehe». Der Schutzmaua verwiel dm vertraumtmann voa der Straß« und deries flch aus 8 178 der Straßen-Poltzetord«»«» der Stadt Plauen, wonach, alle» unnötig« Stehm und Au» sammmrottm von Person«» mit Strafe Gedroht wird. St» ähalicher Fall wiederholte sich wenig« Lag« später aa derseldm Stell«, wo sich -met Arbeiterinnen auf -Streik» posten" befanden. Auch hier folgt« der vertrauentzmann nicht der Aufforderung de« Schutzmann» zum Fortgehen. Sr «hielt et», Strafverfügung wegen Uebertretung der Straßenpoli-etordnung, gqm di« « richterliche Entscheidung beantragt« und geltend machte, daß er von d« Straße weggewiesen worden sei. weil er Streikposten stand, «in solch«» vnbot sei unzuläßltch. Seine Wegweisung sei gu unrecht «folgt. Di« Straßen-Polizetordnung d« Stadt Plauen sei recht»ungültig, dmn st« »«stoß« gegen di« Reichdgewerbe-Ordnnng und verletze da» den Arbeitern zu- geflchert« KoalttionSrecht. Da» Landgtticht bestätigt« da» Strafmandat und erNärt« di« Straßen-Poltzeiordnung für rechldwtrksam, denn ste sei tm Interest« »« Allgemeinheit zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung «lasten worden. Auch di, gegen diese» Urteil eingelegt« Revision wurde vom Oberlande»g«richt gurückgewiesm. Der oberste sächsische Sericht»hof erklärte, daß die Bestimmungen in 8 178 der Straßen-Poltzeiordnung der Stadt Plauen nicht im Widerspruch ständen mit dem Koalltion»recht d« Ar beiter, wie e» ß 1b2 der Relch»g,werbeordnung garantine. Di« zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ord nung «laflenen Vorschriften feien auch gültig für streikende Arbeit«. Der Angeklagte -ab« di« Sicherheit auf d« Straß« gefährdet und da» Einschreiten de» Schutzmann» sei berechtigt gewesen. — Zur Vorsicht bet Anwendung von Phodphor» latwerge zur Vertilgung von Feldmäusen warnt di« Sächs. Landwirtschaftliche Zeitschrift in ihrer nmesten Nummer in einem Artikel au» der Feder von Dr. Stegltch-Dredden. Dieselbe schreibt: wie di« Z«ttungrn Mitteilen, ist an verschiedene» Arten bei Verwendung von Strychntnhafer di« Vergiftung von Rebhühnern beobachtet worden; die» kann natürlich nicht «intretm, wenn der Stfthaf« gehörig in die Mäuselöcher eingeführt wird. Daß Katzen, welche mit Strychnin vergiftete Mäuse ge- freflen haben, hieran verendet sein sollen, ist unwahrschein liche denn wenn da» Strychnin von den Berdauung»organen ausgenommen wird, -ersetzt «»-sich, wesentlich gefährlicher kann die Anwendung von Phosphorlatwerge werden, wie in d« Gegend von Wurzen beobachtet wurde. Hier find an mehreren Orten Stoppelbrände auf Feldern entstanden, auf denen mit PhoSphorlatwerg« Mäuse vergiftet worden waren. Der Phosphor hatte flch infolge der abnormen Hitz« entzündet und die Stoppeln in Brand gesetzt. Ge schieht da» in der Näh« von Feimen oder von Wäldern, so können erdenkliche Schadenfeuer hierdurch entstehen. i Der Gesundheitszustand in den größeren, über 15 (XX) Einwohner zählenden Orten Sachsens wär im Juli kein günstiger. Tie Kindersherblichkeit in Dresden ist wieder im Abnehmen begriffen. Dom! 20. bis 26. Au gust starben noch 98 Kinder im Mer unter 1 Jahr; in der darauffolgenden Woche vom 27. August bis 2. Sep tember waren es dagegen nur 78 Kinder gleichen Alters, darunter 39 an Magen- und Tarmkatarrh und 13 an AreOurrchfall. Ter Hochsommer geht zu Ende. Tie Hitze läßt nach. Ein müder Spätsommer läßt bereits das weh- «rüttge Gefühl anklingen, das der Herbst in unS wachruft. ^Altweibersommer" nennt ihn der BolkSmund, und wirklich: durch die Lust wehen weiße Fäden gleich den ausgegangenen Haaren alter Frauen. Aber es sind natürlich andere Gebilde: Gespinstsäden, die von gewissen Apinnenarten Herrichten und mit Hilfe deren sich die Tiere , Luftschjffern oder Aviatikern gleich — durch die Luft fortbewegen. Es sind dies kleine, junge Feldspinnen (Luchs-, kteuK-, Krabben- und Weberspinnen), die sich an ihrem Gespinst sestklammern und sie, wenn sie vorn Winde fortgesührt werden, als Transportmittel benutzen, um an Orten sich miederzulassen^ wo ihnen ein konkurrenz loseres Jagdrevier winkt. Tie Landung erfolgt auf die Weise, daß die Spinne den Faden mit den Füßen zu einem Flöckchen zusammenwickelt, das sich dann infolge der Schwere langsam zu Boden senkt. Wieder sehen wir hier eine Einrichtung der Natur — wie sie in anderer Weise im Pflanzenreich bei der Verbreitung von Samen und Früchten anzutreffen ist —, die dazu dient, die An häufung gleichartiger und gleich lebender Organismen in einem engbegrenziten Gebiet zu verhindern und ihnen auf diese Weise günstige Lebensbedingungen zu verschaffen. Mancherlei DolkSsagen haben sich an die Erscheinung dieser fliegenden Gespinste, die auch noch Sommerfäden oder fliegender Sommer genannt werden, geknüpft. So hat matt sie in ältester Zeit als die Gespinste von Elfen und Zwergen oder als solche der Schicksalsgöttinnen — der Nornen loder Metten (daher auch „Mettkensamer" oder- falsch verhochdeutscht, „Mädchensommer") — an gesprochen. Später bezog man den Altweibersommer auf die Jungfrau Maria, weshalb er in Süddcutschland Ma- riengarn oder Marienfaden, in Frankreich „fils de la Btertze" genannt wird. Ta die Spinnen nur bei gutem Wetter spinnen, deutet der Mttveibersommer auf schöne Herbsttage- wa» in der in wechselnder Zusammensetzung wtederkehrentzetz Bezeichnung -,Dammer" zum Ausdruck kommt. ' —I— * GräDa. Auf veranlass»»« «im» Mitglied»» d«» P«röa»d«s GM» d« Sächsischen Uechtschutt fand am «er» ga»G«ae» Soemtaaabend An A»k« «in hetterer Künstler- «b«d statt. Wohl nimm« hatt» «au wrmutet, daß dt« zugunsten d« artteü Such« d« Gächf. Fechischul, 1» un» «tgenuötziger weif» unt« «ancherltt Mühen zustande» gckmmzn« Veranstaltung «i»w f» anß««beutlich guten vefbch aufzuweisen, «ad es sei oorwe» »«sagt, auch «inen so prächtigen verlaus uehmeu wird«. Mtt Freuden begrüßt «an da» lebhaft« Int«,ff«, da» sich fetten» aller Volk»» kreis, gelegentlich solch« Varaastaltungen den i« Dienst« tätigen christlich« Nächstenlteb« stehenden Bestrebungen d« Sächs. Fechtschule kundgtbt. Beweise solcher Art find «in freundliche« Zeichen dafür, daß da» Mühen d« für di« Hl« FechtschulsSche tätigen Männer danvar« Anerkennung und di« vestrebuugeu der Fechtschule selbst dt« rechte Würdigung finden. — Wohl üb« dreihundert Personen hatten flch t« Ankrrsaal« eingefundea- um den Darbietungen d« für den Abend gewonnenen Dresdner Künstler zu lausche«. F« abwech»lung«r«tcher, bunt« Reihenfolge bot da» Programm rezitatortfch« und gesangliche Vorträge d« Konzertsängerin Frk. Elsa vital und de» Humoristen Herrn Arno Ander». Zadem «freute H«r v«kar Halft« vom Kgl. Konservatorium zu Dresden die Anwesenden noch durch prächtig gelungen« Vorträge am Klavier und Har» moniam, die in ihr« »gatten formvollendet schönen wieder» gab, für «inen gewandten, «nkststrebeaden Pianisten zeugien. Al» Konfereneier de» Abend» macht« Herr Ander» in humoristischer Form dl« auftretenden Künstler mit den Auditorium bekannt, verkündet« in witzigen Worten die zur Darbietung gelangenden einzelnen Vorträge und bot selbst in üöersprudelnder toller Laune Heitere» und alle Erheiternde» au» der Welt köstlich«n^Humor». wenngleich «» vom Rezensenten keine besonder« Li«ben»würdtgkelt bi» deutet, der Vortragenden Künstlerin an letzter Stell« Er wähnung zu tun, so geschieht «» doch in diesem Fall« mit der Entschuldigung und wohl auch zu Recht geltenden Ergründung, daß man für» Veste und Schönste de» öfteren auch da« letzt« Teil erwählt. Und so sei e» denn gesagt: mit ihrem «eichen, gut geschulten und durchau« Modulation»- fähigen Organ wußte sich dt, Sängerin Frl. Vital mit der sehnsuchtSretchen Arie an« Mignon: »Kennst du da« Land" und dem fttmmung». und gehalt»vollen »Ave Maria" oder auch mtt dem lebendfrohen ,O du sonnig», wonnige Welt" und dem klangfrischm »Waldtraut» Liedelein" so recht in die Herzen aller Hörer hineinzuflngen. Gemeinsam mtt Herrn Ander« bot die Dame dann noch einige Duette au» verschiedenen vperettenkompofltionen der jüngsten Zeit. D« den Künstlern gezollte rauschende veifall zeugte von der freundlichen Aufnahme ihrer Darbietungen feiten« der zahlreichen Hörer. Wie überhaupt der gute Verlauf de» Abend« al» alle Müh« schönster Lohn erkennen ließ, daß diese liebwerten Dreddner Gäste mit ihren Vorträgen au» dem Reiche heitrrer und ernsterer Kunst den Besuchern recht willkommene Stunden angenehmer Unterhaltung zu bereiten wußten. — Nach Abwicklung de« Programm« huldigte man den Tanzfrruden in ausgiebigstem Maße. Dresden, von gestern ab hat die Firma Nacke in ToSwig ein« AutomobtlomnibuS-Berbindung von Dresden über Ztnnwald nach Teplitz eingerichtet. Der Automobil omnibus fährt vormittag« 8 Uhr 80 Min. vom Dresdner Hauptbahnhofe ab und trifft 12 Uhr 15 Min. in Teplitz «in. Di« Rückfahrt ab Teplitz erfolgt 5 Uhr 15 Min., die Ankunft in Dresden 8 Uhr 50 Min. — Unter hef tigen vergiftungSerfcheinungen erkrankten am Sonnabend abend die drei, vier und fünf Jahr« alten Kinder drS zurzeit arbeitslosen Handarbeiter« Hertel im Hause Rosen- straß« SS. Da« jüngste der Kinder verstarb, während die beiden anderen, in großer Lebensgefahr schwebend, im Fkirdrichstädter Krankenhaus« untergebracht find. Die Kinder sollen am Freitag von einer Frau Schokolade er halten haben, nach deren Genuß flch bei den Kindern heftige« Erbrechen und Benommenheit einstellte. ES ist nicht ausgeschlossen, daß ein schwere« verbrechen vorliegt und daß die Kinder vergiftet worden sind. Deshalb ließ die König!. Staatsanwaltschaft den Leichnam de» 3jährigen Kinde» beschlagnahmen und nach dem LandgrrichtSgebäude bringen, wo gestern dt« Sektion durch die GerichtSärzte erfolgen sollte. Zittau. Ter Wassermangel in der städtischen Wasserleitung dauert an, da die fortgesetzte Trockenheit den Wasserverbrauch enorm gesteigert hat. Ter Rat rich tet an die Einwohnerschaft erneut die dringende Bitte, beim Gebrauch des Wassers aus der städtischen Wasser leitung AU häuslichen «und gewerblichen Zwecken die größte Sparsamkeit walten ziu lassen. Im Interesse der Allge meinheit ist bis auf weiteres noch immer untersagt der Betrieb von Springbrunnen, das Besprengen und Be wässern von Höfen und Gärten — auch Gärtnereien — mittels an die Wasserleitung unmittelbar angeschlossener Schläuche und Apparate. Burgstädt. Au der Eisenbahnstreck« Leipzig— Ehemnitz entstand vermutlich durch Funkenflug au« der Maschine de« Leipziger Schnellzuge« nach Ehemnitz «in neuer Waldbrand, der sehr rasch um sich griff und einen Waldbestand von etwa 8V Acker Ausdehnung vernichtete. Da« von den Flammen verheerte Revier gehört dem Geh. Kommerzienrat Bogel-Lunzenau, Fabrikbesitzer Schwalbe- Themnitzthal und Fabrikbesitzer Scheerer in Göritzhain, so» wie der Wechselburger Herrschaft. Da« Feuer dauerte auch während der Nacht zum Sonnabend fort. Der Schaden dürfte 25000 M. betragen. vberoderwitz. Dl« Unsitte, daß Kinder mtt kleinen Pistolen spielen, hat hier einen in seinen Folgen noch nicht zu übersehenden Unfall hrrbeig,führt. Der 18 jährige Sohn de» Fahrradhändler» Heinrich Streit wurde voa einem anderen Knaben derart in» Auge geschaffen, daß der Ver unglückte sofort nach Zittau in dt« Augenklinik gebracht werden mußte. Die Pistol», «ine sogenannte bleiern« Ktn- derpistole, hatten dt« Jungen soweit Vorgerichte«, daß fi« da» Zündloch dnvchgch^st nnd den Laus du» mtt Saud, kör««« gesült hatte«. Stu Sandkorn durchschlug da» oder, Avgeultd nutz drang tu da» Inge ch» DÄser vor» fall mag «in, Warmtug für Kinde» sein. Lichtenstein. Sin ßrauflßM Grämst» haß stch am Sonntag margen in dem wahahaus, de» GntSdefltzerS Bauch »dg,spielt, dem kürzlich erst iusolge Vväuvstlftuu, fast da» ganz« Anwesen ttuaeüschert wurde. Dort »ar vor einig«, Tagen der Gtefdrud« de» U, dm 87 jährig Wirt» schastSgehils, Oswald vauch au» vberSdäch del Glaucha«, zur Hilfeleistung in schwerer Zeit «schienen. Diel« wurde nun plötzlich vom Verfolgungswahn desallen. Er «griff «in aus dem Tisch« liegende» Rasi«m«ffer und brachte flch damit einen Schnitt am Hals« bei. Da ihn sein« Ange hörigen aa der weiteren Tat hindern wollt«, entstand «tp Handgemenge, bet dem dt« Kling« de» Raflermesser» ab» brach. Blitzschnell nahm daraus der Tobend« «in Küchen mess« au» de« Tischkasten und durchschnitt flch voll«d» di« Kehl«. Blutüberströmt brach « zusammen und der h«beig«usene Arzt konnte nur den Tod de»»«mft«n fest- stellen. Sein« Mutter ist bereit» vom Wahnsinn befallen gewesen und dt« vervLse Ueberreizung de» Unglücklichen hat jetzt, nachdem er erst im Vorjahr« da» väterlich« Gut halt« vom Blitzschlag« etnäschern sehen und «un wieder da» Unglück de» Bruder» mtt «leben müssen, zur entsetz lichen Katastrophe gesührt. Freiberg. Ter hiesige Rat hat an die Fleischer- Innung die Anfrage gerichtet, ob Lei den jetzigen ver HLltniSmäßig niedrigen Schlachtviehpreisen nicht eine Herabsetzung der Fleischprei;e möglich wäre. — Ter seit acht Tagen mit bisher fas« ganz resultatlosen Flugver suchen beschäftigte Ingenieur Ldelmann au» Ehemnitz stürzte auf einem Fluge vom Flugplätze StollnhauS nach Brand aus einer Höhe von 70 Meter in der Nähe der Staatsstraße Freiberg—Brand ab, als er wenden wollte. In diesem Moment soll ein Luftstoß das Flugzeug erfaßt haben, dessen Vordergestell völlig zerstört ist. Adelmann ist unverletzt. Chemnitz. Tie sozialdemokratische Stadtverord- netenfraktion hat an den Rat der Stadt das Ersuchen gerichtet, er möge zur Linderung der erneut eingesetzten Teuerung, mit- deren weiterer Verschärfung zu rechnen ist und unter der die breitesten Schichten der ärmeren Bevölkerung der Stadt schwer leiden müßen, schleunigst Maßregeln ergreifen. Tie genannte Fraktion schlägt Vor, daß bei der Landes- und Reichsregierung unverzüglich Schritte unternommen werden, damit die Nahrungs mittelzölle suspendiert werden, die Grenzsperre für die Einfuhr von Meh und Fleisch nur soweit aufrechterhalten bleibt, als unbedingt erforderlich ist, um gesundheitliche Gefahren zu verhüten, und daß das System der Getreide einsuhrscheine so bald wie möglich beseitigt wird. Ferner möchte der Rat in Erwägungen darüber eintreten, welche kommunalen Einrichtungen getroffen werden können, da mit der Bevölkerung möglichst billigere Lebensmittel zu geführt werden. Zwickau. Ein großes Schadenfeuer legte die An lagen der Zwickauer Brikettwerke auf dem Brückenberg mit Ausnahme des Kesselhauses in Asche. Bei den Lösch arbeiten kamen zwei Feuerwehrleute itt Gefahr, von einer einstürzenden Giebelwaud erschlagen zu werden; glück licherweise erlitten sie nur geringe Verletzungen. Tie Ur sache des Feuers wird aus Brandstiftung zurückgeführt. Luschdors. Welcher unglaublicher Handlungen in folge Aberglaubens die Menschen ntoch in unserem auf geklärten Zeitalter fähig sind, zeigt folgender Vorfall: Tem Kleinbauer Matthias Weilgummt wollte es in den letzten Jahren nicht gelingen, die Kälber von seinen Kühen auszuziehen; sie gingen ihm immer zugrunde. Tie Schuld an diesem Mißgeschick in seiner Viehzucht schob er aus einen mit ihm in Unfrieden lebenden Nachbarn, der die Kälber zu ost gesehen und verhext habe. Als nun vor einigen Tagen wieder eine Kuh kalbte, hackte er dem lebenden Kalbe alle vier Beine am Kniegelenke ab und begrub es noch lebend in seinem Garten unter einem Zwetschgenbaume. Tas Erdreich der Grube belastete er mit Steinen, um daS Aufwühlen und Stehlen der Tier leiche zu verhindern. Als der Tierquäler gefragt wurde, warum er so etwas tue, antwortete er, daß ihm dies von einer Wahrsagerin angeraten wurde, wenn er nunmehr Glück haben wolle. Ter Wahrsagerin, einer alten Zigeu nerin, mußte der Bauer für das „Mittel" 12 Kronen be zahlen, da es sonst keine Wirkung hätte. Hinterhermsdors. Tie sächsisch-böhmische Schweiz ist abermals von vernichtenden Waldbränden heimgesucht worden. Zwischen Hinterhermsdorf und der in Touristenkveifen weitbekannten Kirnitschschänke wurde durch einen Waldbrand ein Schaden von 50000 Mark ver ursacht. Bei, Sebnitz in den sogenannten Hornleithen sielen 2»/s Hektar Fichtenbestand den Flammen -nm Opfer. Schlettau. In der Nacht zum Sonntag brannten an der Elterleiner Straße wieder drei Scheunen samt der ganzen eingebrachten Ernte nieder. Zwei derselben ge hören dem Wirtschastsbesitzer Meyer, eine dem Wirt schaftsbesitzer Mertel. Es liegt Brandstiftung vor. Nerchau. Am Sonntag versuchte die Frau des Zi garrenmachers Bogel in Abwesenheit ihres Mannes sich und ihre zwei Töchter im Mer von 7 und 8 Jahren mit Lysol zu vergifte«. Ter Mann kam noch rechtzeitig nach Hause, um ärztliche Hilfe holen zu können. Es ge lang, die drei zu Letten. Ta die Leute in durchau» geord neten Verhältnissen leben, wird angenommen, daß die Frau die Tat in geistiger Umnachtung begangen hat. Reichenbach t. v. Im benachbarten EunSdorj begab sich der Gutsbesitzer Donnern»! nacht» in den Kelle«; «obrt« au»glttt und in den tm Keller befindlichen Brunnen fiel, sodaß « ertrank. — Die Wünschelrute de» Quellen finder» Berthold End«» an» Arnstadt t. Thür. Ist hier wird« einmal in Aktion getreten. Um dem -nch hier fühlbaren Wassermangel für die Folg« entgegeuzutreten, fleht sich di« Stadtverwaltung nach wett««« waffergebirten nm und läßt «ach tt«s«lteg,nden Wafferad«« und Quelle«