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CK. Von den Greueln eine» spanischen StierkampfcS entwirft der kürzlich von einer Fahrt durch Spanien heimgekchrtc französisch Reisende Sie vert Launay in seinem Reisetagebuch:, da» in der Revue Hebdomo daire vcrüsfentUcht wird, eine Schilderung, die erkennen läßt, wie sehr dieses spanische National schauspiel die grausamen Instinkte der Masse rvcckt nnd die Entartung de» Volksempfindens fördert. „Als CSPadaS debütierten junge Zöglinge dieser Kunst, die neben den in Spanien so berühmten Meistern des Tc- gen» vielleicht dasselbe sind, was der Heldentenor einer kleinen Wanderschmiere neben einem berühmten Sänger bedeutet. Sie entledigten sich mit trauriger Unfähigkeit ihrer Rollen. Man verzeiht diesen Henkern vielleicht eine rasche und sichere Tat, die die Leiden des Opfer» abkürzt. Aber hier mußten unsere Nerven wahre Höllen qualen erdulden, während die niedrigsten Grausamkeiten dem Pöbel immer neue Begeisterungsstürme entlockten. Zwei Stiere wurden hingemordet, junge, kaum ausge wachsene Tiere. Ter erste fiel erst nach dem vierten oder fünften Stoße. Ter Tod des zweiten aber wurde eine Ausgeburt der niedersten Roheit. Tie Beschimpfungen und die zahllosen Verwundungen, die die Gegner des unglücklichen Tieres ihrem Opfer zufügten/ erschöpften das Tier, seine Kräfte schwanden, und keuchend, von Blut besudelt, blieb der junge Stier wie atemsuchend müde stehen. Nun trat der Espada heran, und mit jener Un sicherheit, die durch Augst und Feigheit ersteht, traf er mit dem Degen das Tier: nicht aber am Nacken, son dern nur an der Schulter. Tann brachte sich der Held des Tegens voll Eleganz schleunigst in Sicherheit. Ta er aber schließlich das blutige Werk einmal doch voll enden mußte, unternahm er nach einer Weile einen zwei ten Versuch, bei dem er mit dem Degen nicht einmal den Stier errichte. Und nun folgte Versuch aus Versuch; der Degen zerfeyt dem Tiere das Maul, dann die Backen, die Seiten, dreimal sticht der Espada aufs Geradewohl los. Tas Hohngelächter und der Spott steigern die Ohn macht des Henkers, er büßt noch den letzten Rest seiner Fähigkeiten ein. Und dann sahen wir das Erbärmlichste, sahen, wie das unglückselige Tier, von dem Blute, das in regelmäßigen Stößen aus all den Wunden hervor strömte, über und über besudelt, zu taumeln begann, cs kroch in eine Ecke, um zu sterben, und lehnte den müden Körper an die Pallisaden. Ta eilte die Jeunesse doree, die eleganten jungen Herren, die sich im Pro- menoir aufhieltcn, herbei, und, durch die Pallisaden vor dem sterbenden Tiere geschützt, verschlimmerten sie seinen Todeskamtf, rissen mit Gewalt die Widerhaken der Banderillas aus denk Fleische nnd schlugen mit ihren Spazierstöcken auf den Stier ein. Völlig erschöpft, mit gesenktem Kopse und aus Dutzend von Wunden blütend, ließ das Tier alles über sich ergehen und versuchte vergeblich, mit der Zunge dem Ausströmen des Blutes Einhalt zu gebieten. Der Körper des Tieres wankte, zitterte, noch einmal schien sich der Stier zusammen raffen zu wollen, dann brach er hilflos und nratt zu sammen. Uber die eleganten, anmutigen spanischen Jünglinge ließen sich dadurch nicht hindern, Proben ihres Mannesmutes abzulegen, indem sie, immer na türlich durch das Gitter, mit ihren Stöcken auf das Tier einhieben. Bis endlich der Matador mit einem Sprunge die Pallisade erklomm und von hier aus, vor jeder Gegenwehr sicher, den Stahl in den Nacken trieb. CK. Die Operation einer Riesenschlange. Eine eiegnartige Operation hat der Professor an der Londoner Tierarzneischule Wooldridge an der berühmten Riesenschlange des Londoner Zoologischen Gartens vor genommen. Das Tier, das vor 13 Jahren von Walter Rothschild geschenkt wurde und die größte in Gefangen schaft gehaltene Riesenschlange ist, hatte das Unglück, bei einer etwas harten Mahlzeit sich die Kinnlade zu brechen, und da es für das Reptil unmöglich war, nnter solchen Umständen längere Zeit zu leben, mußte sofort zur Operation geschritten werden. Tas Wiederein richten der zerbrochenen Knochen in die Kinnbacken dieser - Riesenschlange, die neun Meter lang ist, war gewiß eine kitzlige Sache, denn solch ein Tier kann mit Leichtigkeit einen Menschen, der in ihr Bereich kommt, zermalmen. UM dieser Gefahr vorzubeugen, wurde das Behältnis, in dem die Schlänge lag, mit starke,! Brettern bedeckt und nur ein Loch gelassen, groß genug, damit sie den Kopf hindurchstecken konnte. Ms nun der Kops der Riesen schlange in dieser Oeffnung erschien, Packten mehrere Männer zu und hielten ihn fest; nachdem die ersten furchtbaren Windungen und Krümmungen des rasenden Reptils nachgelassen hatten, rückte der Operateur die zerbrochenen Knochen in ihre normale Stellung und umwickelte die Kinnbacken rasch und sicher mit einer rangen Bandage. Darüber wurde noch ein großer Gips verband gelegt, wobei man Sorge trüg, daß die Nasen löcher freigelassen wurden. Sieben Wochen sollen nun vergehen, bevor die Verbände abgenomMen iverden, Nm festzustellen, ob die Operation glücklich verlaufen ist. Ob wohl die Riesenschlange während dieser ganzen Zeit nicht imstande sein wird, Nahrung zu sich zu nehmen, so be steht keine Gefahr des Verhungerns für das Tier, denn cs hat erst vor wenigen Tagen eine junge Ziege zu sich genommen nnd wird daher nicht mehr als einen anstän digen »Appetit haben, wenn es seine gewaltigen Kinn laden »Meder gebrauchen kann. w M r. kiW, 4 Zimmer mit Zubehör, l. 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