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Riesaer agmaii «ud Ansriger (EldeblM m» Atychefi Amtsblatt Do««erStez, 81. Aoguft 1»11, ebenes SOS «1. Aahrg D. WM „Tag«blatt-, Rt«s» Sonuabeud, den 2. September, 10°° oorm. findet vor der Wache am Haupttor des »»Übungsplatz«« Hkithain die Versteigerung eine« dienstunbrauchbaren Pferdes abgehalten. Dazu ladet di« Behörden, Eltern und Angehörige der Schüler und alle Freunde der Schule ergebens» «in daS Lehrerkollegium. Riesy, den 31. August ISN. Prof, vr. Göhl, Dir. Laut Mitteilung der Königlichen AmtShauptmannschast finden die Regiment»- und Brigadeübungen der 40. Feldartillerie-Vrigade vom 31. August bi« einschl. 6. September 1911 in der Umgegend von Riesa link« der Elbe bi« zu 10 km von Riesa entfernt statt. Zur Vermeidung von Flurschäden werden die Feldbesitzer der Gemeinde Gröba veranlaßt, die Felder, welch: nicht betreten werden dürfen und nicht al» Rüben-, Mat«- oder Kartoffelfelder oder Neusaaten von Futtergewächsen erkennbar sind, sofort mit Strohwischen zu bezeichnen. Gröba, am 31. August 1911. Ter Geuietndeborstand. Die Küche der II Abteilung 6. Feldarttllerie-Regiments Vir. «8 sucht für 1. Oktober d. I. einen Abnehmer der Gpeiseabfälle und Knochen und erbittet Angebote bi« 3. September 11° vorm. Zur Feier de« Sedantage« wird Sonnabend, de« 2. Sept., vorn/. V-8 Nhr auf dem Spielplatz« de« Realprogymnafium« ei« Wetturne« —* Im Stadtpark findet »..argen abend da« letzte AbonnementSkonzert statt, dessen Ausführung die Kapelle des Feldart.-Regt«. Nr. 32 übernommen hat. Da« Programm enthält u. a. Darbietungen au« den Opern „Da« goldne Kreuz-, „Der fliegende Holländer- m.d „Mignon-, ferner einen Vortrag au» der „Fledermaus'. Da bei der anhaltenden Wärme der Aufenthalt im Freien während der Abendstunden noch immer ein sehr angenehmer ist und gute musikalische Genüsse in Aussicht stehen, dürfte der Besuch de« Konzerte« ein guter werden. — Einen vollen Erfolg hatte da« Trompeterkorp« de« 3. Feldart.-Regt«. Nr. 82 vorige Woche in Calau zu verzeichnen. Uebrr ein daselbst abgehaltenes Konzert schreibt die „Laus. Ztg.- u. a.: „Au« dem -rpetten Teile wollen wir al« besonder« hervor ragend Nr. 7 die nordische Phantasie mit dem Kornettsolo de« Herrn Musikmeister« Goldberg nicht unterlassen, heraus- zuheben. Bewies doch Herr Goldberg hierdurch den auf merksam lauschenden Zuhörern, daß er nicht nur ein leiten der Künstler, erfahren in der Theorie, sondern auch ein praktischer Kornettist ist, der durch der Töne wunderbare Gewalt die Zuhörerschaft zu farcinieren versteht. Darum der ungeheure Beifall. ES darf wohl behauptet werden, daß sich da« Trompeterchor de» 3. König!. Sächs. Feldart.- Regt«. Nr. 32 zu Riesa mit seinem Musikmeister I. Gold berg durch diese« erste Konzert recht gut eingesührt hat. Hoffentlich erfreut un« Herr Goldberg bald wieder mit einem ähnlichen Kunstgenuß. - — Die Jahresberichte der Königlich Sächsischen Ge- Werbeaufsichtsbeamten für 1910 find soeben al« Sonderausgabe" der von dem Reichsamte de» Innern ver öffentlichten Jahresberichte der SewerbeaufstchtSbeamtezr im Buchhandel erschienen. Sie geben u. a. eine lehrreiche Ueberficht über die Lage der Arbelter, Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeiter, über ihre wirtschaftlichen und sittlichen Zustände und über die mannigfachen WohlfahrtSeinrtch- tungen innerhalb der fünf Kretshauptmannschaften Bautzen, Themnitz, Dresden, Leipzig und Zwickau. Eingehend wird über die Revisionen gewerblicher Anlagen und auf Grund eine« umfassenden Zahlenmaterial« über die Unfallunter, suchungen berichtet. Außerdem enthalten sie «ine Ueberficht über bi« Bezirk« und da« Personal der sächsischen Berg- inspektiontn, sowie «ine Darstellung der Betriebsunfälle in den Gruben. Auch der Schutz der Arbeiter vor Gefahren wird erörtert. — Die Handel«kammer Dresden sprach sich in ihrer vorgestrigen Sitzung erneut gegen die Errichtung besonderer Klrtn-Handel«au«schüsse au«. Zum Mitglied« bezw. st«llv«rtrettndin Mitglied« de« sächsischen Eisenbahn- rate« wurden Kommerzienrat Hensel-Pirna und Geheimer Kommerzienrat Eollenbusch-DreSden wiedergewählt. Zur Frage eine« Ktschereigesetze« beschloß die Handelskammer, dem Ministerium de« Innern auf Aufforderung mttznteilen, daß sie kein vedürsnt« für den Erlaß eine« neuen Fischerei- gesetzt« anerkennen könne; sie glaube vielmehr, da- di« geltenden Bestimmungen zum Schutze der Fischerei, soweit sie in Sachsen wirtschaftlich noch berechtigt seien, ausreichend wären. Sollte aber gleichwohl im Landtage rin Entwurf zu einem neuen Ftschereigesetze unterbreitet werden, sp halte die Kammer u. a. folgende Aenderungen für notwendig: Der im Paragraph 10 vorgeschlagene Zwang zur Bildung von Genossenschaften für die Ausübung de» Fischerelrechtr« müßte beseitigt werde». E« müßte durch da» Gesetz den Besitzern gewerblicher Unternehmungen und dergleichen zum mindesten da» Recht verliehen werden, die Ftschereinutzung der Unterlieget: mit dem Betrage des jährlichen Durch schnitterlöser dieser Nutzung abzulösen, wenn und soweit der Unterlieg«: trotz sachgemäßer Kläranlagen durch in da« Wasser eingeführte Stoffe der Fischerei Abbruch tut. — Da« Ministerium de« Innern ersuchte die Dresdner Handelskammer zur Aussprache darüber, ob und inwieweit den Inhabern nichteingetrageuer Firmen da« Recht zur Lehrling-Haltung zu entziehen^ fei, ferner, ob es zweckmäßig sei, eine Höchstzahl der Lehrlinge festzusetzen, und endlich, ob ein Zwang zum Besuch einer Handelsschule für fortbildung-schulpflichtige HandelSlehrltnge erwünscht sei. Der 5. Ausschuß der Kammer beschloß, zunächst mehrere Gtadträte zu ersuchen, die Zahl der Lehrlinge in Betrieben mit nicht eingetragener Firma und in solchen mit eingetragener Firma festzustellen. ES soll dann eine größere Anzahl Firmen zur Aussprache veranlaßt werden und erst auf Grund de« Ergebnisse» dieser Befragung die wettere Behandlung dieser Angelegenheit in der Kammer erfolgen. — Au« der Statistik, der Gebrechlichen in Sachsen ist heroorzuheben, daß die Zahl der Blinden in Sachsen 2716, der Taubstummen 2379 betrug. Manche der Un- glücklichen sind mit zwiefachen Gebrechen behaftet; so befanden sich in 13 Fällen Blindheit und Taubheit, in 23 Fällen Blindheit und Geisteskrankheit, iy 43 Fällen Geistes krankheit und Taubheit und in 4 Fällen waren sogar alle drei Gebrechen vereint. — Wolff« Sächsischer Landesdienst schreibt: Die bei- spiellose Trockenheit diese« Sommer« hat eine Futternot tm Gefolge, die eine genügende Ernährung der vorhandenen Viehbestände vielfach geradezu in Frage stellt. Um nun die der BolkSernährung drohende Gefahr nach Möglichkeit abzuwrnden, hat e« der Landeskulturrat für seine Pflicht gehalten, die Landwirte zu ermahnen, kein Mittel unser- sucht zu lasset«, um die Viehbestände in ihrem jetzigen Umfange zu erhalten. Unter anderem wurde empfohlen, die Stoppelfelder sofort nach der Ernte «mzubrechen, und mit geeigneten Futterpflanzen zu besäen, damit Herbst futter in entsprechenden Mengen zur Verfügung steht. Der Landerkulturrat war sich dabei wohl bewußt und hat e« auch ausdrücklich betont^ daß «ine solch« Maßnahme nur dann von Erfolg brgleiiet sein konnte, wenn baldigst reich liche Nied« schlüge rintretrn würdrn. Da« ist leider nicht geschehen. Die Bestellung der Felder ist insolßed«ff«u nm- reich«. und lande«gesetzlichen Bestimmungen eine höhere Strafe einzutreten hat, mit Geld- strafe bi« zu ILO M. oder entsprechender Haft geahndet werden. Großenhain, den 30. August 1911. 503 » v. Die Königliche AmlShauvtmanuschaft. 'M Da« Riesaer Lageblatt «scheint jeden Da« abend« mit Ausnahme der Sonn, und Festtage. BierteljShrlicher Bein-chuM bei Abholung tu d« Expedition in Riesa I Matt VO Psg., durch unsere LrSgei tret in» Han» 1. Matt SS Pfg„ bet Abholung am Schalter der katsrtt. Postanstalttn I Matt Sb Pfg„ durch den »ttrstttlgrr frei bi» Hau» 2 Matt 7 Psg. Auch Mvnatitabonnemrnt« werden angenommen. An,,i»,»Annah«, stir bl, Nummer de» Au«gabetagr» bl» vormtttag » Uhr ohne «ewühr. Rotationsdruck und Verlag mm Langer 4 winterlich in Riesa. — «rlch«il»strlle.- Voetbestrasie bv« — FSst dt» RrdaMvu verantwortlich: rthur Hähnel tu Riesa. Oertliches und Sächsisches. Rtesa, 31. August 1911. —* Der Lorenzmarkt hatte gestern nicht den starken Besuch aufzuweisen wie ander« Jahre. Sowohl die Beschickung de« Markte«, wie daS Leben und Treiben über- Haupt, läßt manches zu wünschen übrig. Sehr gut beschickt war dagegen der gestern früh abgehaltene Pfttdemarkt, auf dem e« sehr lebhaft zuging. E« sollen besonder« sehr viel Zigeuner den Markt besucht hoben. Die Arbeit der Gendarmerie soll diesmal auch nicht gering gewesen sein. In da« Amt«gericht«gesSngni» in Rtesa sind Mehrere Per sonen, die auf dem Markt sestgenommen wmden, ringe- liefert worden. —* Die am 25. Juli von Vuenor-Aire« mit dem nach Genua fahrenden italienischen Dampfer „Principe de Udine- abgesandte Briefpost für Deutschland ist während der Beförderung auf dem Schiffe durch Feuer be schädigt worden. Bon den zu erwartenden vier Brief beuteln find nur drei, und auch diese mit teilweise be schädigtem Inhalte, angekommen. E« ist anzunehmen, daß der fehlende Beutel, der u. a. 150 Einschreibbriefe enthalten haben muß, vollständig verbrannt ist. Die be schädigten gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefe find nach Neuverpackung und Anbringung eine« auf den Unfall hinweisenden Vermerk« von Frankfurt (Main) au« nach ihren Bestimmungsorten weitergeleitet worden. — MilchpretSerhöhungen werden noch an folgenden Orten berichtet: Radeberg: In einer von den vereinigten Landwirten von Radeberg abgehaltenen Ver sammlung ist der Verkaufspreis der Milch nunmihr auch für Radeberg von 18 auf 20 Pfg. erhöht worden. — LetSnig: Infolge der herrschenden Futternot sahen sich auch die Milchproduzenten von LeiSnig und Umgebung veranlaßt, den Preis für einen Liter Milch von 18 auf 20 Pfg. zu erhöhen. — Letschen: Eine unangenehme Ueberraschung ermattet die Letschen« Hausfrauen am 1. September. Die vereinigten Landwirt« de« politischen Bezirke» Letschen bringen nämlich zur Kenntnis, daß sie ab 1. September den Mtlchprei« um vier Heller pro Liter erhöhen. Sie bezeichnen diese Erhöhung al« durchaus notwendig und begründen sie mit dem herrschenden Futter- mangel und der durch die Trockenheit bedingten schlechten Ernte, sowie dem Mangel an Nutzvieh. Auch in anderen Städten wurde au« diesem Grund« «ine Erhöhung de» Mtlchpreise« vorgenommen. — Dagegen haben die für di« Stadt Bautzen in Betracht kommenden Milchlieseranten beschlossen, von einer Erhöhung der Mtlchpreise für jetzt noch ab zu seh en. E« soll vorläufig der wri- ter« Verlauf der Witterung und da« davon abhängige Ergebnt« de« Herbftfutter« abgewartet werden; eventuell will man tu sech« Wochen zu der Frage noch einmal Stellung nehmen. — Auch tu Oschatz beträgt der Preis für «tuen Liter Milche wie man vn» mtttettt, noch 18 Pfg. FiachuEell« für die König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, das König!. AcktSgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Gröba. Die Regiment»- und Brigadeübungen der 40. Feldartillerie-Vrigade werden vom 81. August bi« mit 6. September 1911 in der Umgegend von Rtesa abgehalten werden. Die in Frage kommenden Besitzer von link» der Elbe gelegenen, bis zu 10 km von Riesa entfernten Grundstücken werden veranlaßt. Felder, welche nicht betreten werden dürfen und nicht al» Rüben-, Mais- und Kqrtoffelfelder oder al» Neusaaten von Futter gewächsen erkennbar sind, sofort mit Strohwischen zu bezeichnen. Zur Verhütung von Unglücksfälle« sind Steinbrüche, Sümpfe, Lehm-, Kie«. und Sandgruben, tiefliegende Teiche, Strtlabsälle, Moräste und sonst gefährliche Stellen durch Umzäunen mit Strohs«»,n oder schwarzen Fähnchen kenntlich zu machen, weiter auch Ackergeräte und GebrauchSgegeustände (Pflüge, Eggen, Walzen, Sensen u. f. w.) während der Uebung«z,tt von den Feldern wegzunehmen und in Gehöften aufzubewahren. Zwischen den Fluren bez. an den Wegen allein stehende, au« dem Boden beträchtlich hervorragende Grenzsteine sind — wa« eventuell Sache der Ott-polizeibehörde sein wird — durch an hohen Pfählen befestigte Strohseile zu verwahren, weiter sind etwa im Gelände befindliche Drahtvermachungeu zu beseitigen. Drahtvermachungen in der Nähe der bewohnten Grundstücke sind —. durch Anbringung von Strohseilen oder Stoffresten — leichter sichtbar zu machen. Da« Publikum wird vor dem Betreten bestellter, sowie zur Saat vorbereitete: Felber, Wirse» und Gärte» mit dem Bemerken verwarnt, daß ein etwa dadurch ent- stehender Schaden von dem Zuwiderhandelnden zu tragen ist und bedeutet, sich so auszu- stellen — so auf abgeernteten Feldern —, daß ein Schaden nicht entsteht. Den Weisungen der Gendarmen und der zum Polizetdienst befehligten Militär- Personen — Feldgendarmerie — ist unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandelnde haben sich der Wegweisung und bez. der vorläufigen Festnahme zu gewärtigen. Zuwiderhandlungen gegen Li« vorstehenden Anordnungen werden, soweit nicht nach