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SmarU«. UuSWashingtou «eldSdl« LondouerTim^.doßdi,Schied». »«rtchtSmeträa» »»ischeu Nordamerika. Frankreich und Sa«, land wahrlchetnlich sch« am kom»«nd« Mittarvch unter- zetchul »erden. llnmtttelbar nach der Unterzeichnung »«den dich« vertrüge dem Senate vorgelegt »«den. der fi«, »iemanhosft, ahn, wett«« SchwtertgkrUen ratifizteren wird. An« etter Wett. Berkin: Auf einem Neubau in Wilmersdorf stürzte au- noch unaufgeklärter Ursache ein Gerüst ein und riß vier Arbeiter mit sich in die Tiefe. Ztvtei wurden schwer, zwei leichter verletzt. — In der Thüringier Straße in Rtxdorf wurde eine Frau Gerth in ihrem Laden von zwei jungen Männe« überfallen und mit einem Revolver bedroht. Tie Frau flüchtete nach der Küche. Tie Täter ließen von ihr ab, als sie sahen, daß das Fenster offen stand. MS ein Hausbewohner hinzukam, flüchteten die Räuber. — Wiesbaden: Ter Vorsitzende des AufsichtS- rateS der Chemischen Werke vorm. H. u. E. Albert zu Biebrich, Ernst Albert, der sich seit einigen Tagen am Karersee in den Dolomiten aufhielt, wird vermißt. Er wollte eine Tour, ohne Führer unternehmen, ist aber davon nicht zuriukgekehrt. Eine Hilfskolonne hat von dem vermißten keine Spur gefunden. — Düsseldorf: Gestern ist der Zigarrenhändler Otto Heinrich und seine Frau erhängt, sein Sohn erdrosselt aufgefunden worden. Beim Baden im Rhein sind vorgestern drei Personen er trunken. — Arys (Ostpreußen): Ein schwerer Unglücks- fall ereignete sich auf dem hiesigen Truppenübungsplätze. Bei einer Fahrübung einer Batterie deS 72. Feldartillerie- Regiments schlug ein Geschütz um. Der Kanonier Ja- nuszwecki wurde getötet. Zwei andere Kanoniere wur den schwer verletzt. — Tob lach: Tie Pferde einer ' Equipage, in welcher die drei ägyptischen Prinzessinnen Ratih aus Kairo eine Spazierfahrt unternahmen, scheu ten vor einem Automobil und gingen durch. Ter Wagen wurde gegen einen Prellstein geschleudert, völlig zer trümmert und die Insassen kvurden herausgeschleudert. Eine der Prinzessinnen erlitt einen Schädelbruch, die beiden anderen, die Gesellschaftsdame, sowie der Kut- scher sind leichter verletzt. — Zabrze: Auf der Kö- nigin-Louisengrube stürzten große Kvhlenmassen ab und begruben eine Anzahl Bergleute unter sich. Ter Berg mann Marona konnte nur als Leiche geborgen werden, während die anderen schwerverletzt zutage gefördert wur den. — Nachod: In der Drogerie Meck explodierte ein Benzinballon, demolierte das Hans, verletzte 4 Personen schwer und eine größere Anzahl leicht. — Znaim: Bei der Grundsteinlegung des neuen sozialdemokratischen Ar beiterheims fand ein Zusammenstoß zwischen Tieutsch- radikalen und Sozialdemokraten statt. Tabei wurden 20 Personeir durch. Steinwürfe und Stockhiebe verletzt. — Bern: In dem Steinbruche einer Zementfabrik deS Schweizer Jura explodierte vorzeitig eine Sprengmine. Bier Arbeiter wurden von den niedergehenden Stein massen erschlagen. Neun kamen mit leichten Verletzungen davon. — Paris: In Belley wurde ein Haus durch eine Explosion zerstört, wobei zwei Personen getötet und zwei lebensgefährlich verletzt wurden. Die Untersuchung ergab, daß die Verunglückten Schießpulver einge- schmuggelt hatten, iv-elches explodierte, als es nach Art des staatlichen Pulvers verpackt werden sollte. — Sa loniki: Infolge der Ausdehnung der Cholera in Ober albanien ist auch Mitrowitza von einem Sanitätskordon umgeben worden. In Ipek kamen im Verlaus von 24 Stunden 24 Fälle von Cholera vor, von denen acht töd lich verlaufen sind. Unter den Truppen wurden 18 Fälle festgestellt. In Saloniki und Ucsküb sind Vorkehrungen gegen die Einschleppung der Cholera getroffen worden. — Konstantinopel: In der Vorstadt Makrikoj ver haftete die Polizei einen Wächter in dem Moment, als er im Begriffe stand, den Regierungskonak anzuzünden. Aus der Welt der Technik. Hundertfünfzig Jahre deutscher vletsttfttudastrie. Bon Han« Domiüik. Ter Bleistift, heute ein Gebrauchsgegenstand für jedermann, ist ein verhältnismäßig junges Erzeugnis der Technik und des Gewerbefleißes. Bis ins 18. Jahr hundert hinein bestanden die Bleistifte wirklich aus Bleimetall oder aus Legierungen von Blei mit Zinn oder Antimon. Tann entdeckte man in Borrowdale in Eng land ein Graphitlager und kam schnell dahinter, daß dies neue Material — das ebenso wie der Diamant eine Abart oder sogenannte Modifikation des Kohlenstoffs ist — ein vorzügliches Schreib- und Zeichenmittel sei. Man hatte dabei einen so guten Graphit gefunden, daß man die Stifte ohne weiteres mit feinen Sägen aus dem rohen Graphit zurechtschneiden und in Holz fassen konnte. In kürzester Zeit gewannen diese englischen Blei stifte weite Verbreitung und verdrängten den alten Me tallbleistift vollkommen. Aber die Mine von Borrow dale blieb Jahrzehnte hindurch die einzige gute Graphit- mine. Wohl fand man auch in Deutschland und Frank reich Graphit, aber er war unrein und zur unmittelbaren Herstellung von Bleistiften nicht zu benutzen. Und die Krude von Borrowdale ging ihrer Erschöpfung entgegen, vereits 1750 verfügte man nur noch über eine genau iekannte Menge des erstklassigen Graphits und begann »ereitS in England, das weniger reine Material zu ver nähten und daraus weniger gute Bleistifte herzustellen. In jene Zeit fällt eine bemerkenswerte Gründung. Zm Jahre 1761 ließ sich in dem Torfe Stein bei Nürn- «rg Caspar Faber als Bleistiftmacher nieder. Ter Mann, ker dort mit wenigen Gesellen seine Bleistifte fabrt- «irrte und allwöchentlich auf den Markt nach Nürn berg brachte, war der Begründer de» bekannten Hause» A. «. Faber, da» im Sommer «11 da» Jubiläum de» ISO jährigen Bestehen» feiern kann. E» ging Caspar Faber ähnlich »vte etwa Friedrich Krupp. Beide hatten eine güte Sache, abdr beide ver mochten noch nicht, sie. durc^usetz« Caspar Faber starb im Jahre 1784, und fein Sohn Anton Wilhelm, nach dem da» Hau» heute firmiert, übernahm die Fabrik. Auch er kam noch nicht in die Höhe. Im Jahre 17SÜ machten Lontü in Pari» und Hardt- nmth in Wien eine äußerst wichtige Erfindung. Sie lernten e», den gemahlenen Graphit durch Schlemmen mit Wasser von allen Unreinigkeiten zu befielen und durch Zusatz von geschlemmten Ton eine gute Bleistift masse zu schaffen . Durch mehr oder weniger Tonzusatz konnten sie die Härte der Stifte, die au» dieser Masse gepreßt und dann geglüht wurden, genau bestimmen. Dadurch wurde e» mit einem Schlage möglich, auch au» weniger gutem Graphite gute Bleistifte zu erzeugen. Nur zögernd führt« Anton Wilhelm Faber diese Neuerung ein. Er und ebenso sein Sohn Georg Leon hard, der die Fabrik von 1810 bi» 1838 leitete, suchten vielmehr durch Billigkeit ein Absatzgebiet zu erobern, ohne dabei aus! Güte zu sehen. Wir wissen heute, daß ein solches Verfahren wirtschaftlich falsch ^ist. Ter große Umschwung kam dann, als im Jahre 1839 Lothar Faber die Fabrik übernahm. Lothar Faber, der das Werk durch 57 Jahre hindurchführte und im Jahre 1896 als Freiherr von Faber starb, richtete die Fabrikation sofort nach anderen Grundsätzen ein. Sein Motto lautete: „Wahrheit, Sittlichkeit, Fleiß!" Er brach sofort mit der alten Unsitte, gar keine Firma oder wo möglich ein« erfundene englische oder französische Firma auf die Bleistifte zu pressen. Im weite«» bildete er das Conts-Berfahren zu einer seltenen Vollkommenheit aus, und in 15 Jahren hatten die Faberbleistifte be- reits einen guten Ruf und fanden in aller Her«n Län dern Absatz. Im Jahre 1856 wurde eine Graphitgrube in Sibirien in der Nähe von- Irkutsk entdeckt, und Lothar Faber sicherte sich sofort die Ausbeute dieser Grube, deren Graphit noch besser war als derjenige der alten und inzwischen völlig erschöpften Borrowdale-Grube. Ter Graphit wurde dort gebrochen und in wochenlangen Märschen auf den Rücken von Remitieren und Pferden nach Rußland und weiter per Bahn nach Nürnberg ge schafft. Es gehörte viel Unternehmungsgeist dazu,- sich auf die Auswertung dieser Grube einzulassen. Nachdem es aber einmal geschehen war, ging die Entwicklung des Faberwerkes auch in beschleunigtem Tempo vorwärts. Im Jahre 1784 wurde das Barvermögen der Firma aus 59 Gulden angegeben. 1839, als Lothar die Fabrik übernahm, wurden gerade HO Arbeiter beschäftigt. MS Lothar Faber die Augen schloß, beschäftigte das Werk 2500 Personen. TaS ist wohl ein Fortschritt- wie er glänzender kaum gedacht werden kann. Lothar Freiherr von Faber dehnte die Fabrikation auch auf Pastellstifte, auf Copierstifte und Radiergummi aus und erfand hier neue Methoden, die sich inzwischen ebenfalls die Welt erobert haben. Er überlebte seinen Sohn noch um mehrere Jahr«. Mit ihm erlosch der Mannesstamm der Firma. Seine Enkelin heiratete den Grafen von Castell, und diesem wurde die NamenSfüh- rung: Graf von Faber-Castell verliehen. Unter diesen neuen Inhabern fäert die Firma nun da- Jubiläum ihres /150 jährigen Bestehens, - . -- j-L-i Vermischtes. Die große Hitze. TaS Berliner Wetterbupean erteilte dem „Berl. Tgbl." auf eine Anfrage folgende Auskunft: „Im großen und ganzen ist die Hitze etwas milder geworden. Tie Temperaturen waren vorgestern nicht ganz so hoch wie in den voraufgegangenen Tagen. Fast überall wurden indes doch noch 30 Grad Celsiu» überschritten. In der vorletzten Nacht hat es sich in Nord- und Mitteldeutschland ziemlich bedeutend abge kühlt, hauptsächlich weil die östlichen Winde sich ver stärkt haben und eine etwa- bedeutendere Ausstrahlung des Erdbodens zur Folge gehabt haben. Gewitter sind nur in wenigen Orten, hauptsächlich im Rheingebiet, niedergegangen. In Berlin wurden gestern morgen 8 Uhr 22 Grad C. gemessen. Um 1 Uhr stand das Thermometer auf 27,1 Grad C., also wesentlich niedriger als an den früheren Tagen um dieselbe Zeit. Es ist anzunehmen, daß die Milderung der Hitze jetzt anhält, vielleicht nimmt die Abkühlung noch etwas zu. Ein durchgrei fender Witterungsumschlag ist aber vor der Hand nicht zu erwarten. —.Thorn: Nachdem am Freitag drei Per sonen in der Weichsel beim Baden bei einer Sandbank ertrunken waren, find am Sonntag nachmittag wettere drei Personen ertrunken. — Hamburg: Tie Hitze hält hier an. Hitzschläge sind zwar gestern nicht zu verzeich nen gewesen, doch sind vorgestern von den Personen, die an der Elbe ihre Sommerfrische verbringen, fünf Personen ertrunken. — Uelzen: Riesige Waldbrände wüten hier in der Umgegend von Bevensen, Münster, Soltau, Burgdorf. In Bevensen ist eine über 1000 Mor gen große Heide verbrannt. — Primkenau: Vorgestern mittag brach ein großer Waldbrand aus, der über 100 Morgen im Bunzlauer Forst und mehrere Morgen im Kotzenauer Forst vernichtete. — Braunschweig: Ge- stern nachmittag sind über 1000 Morgen Heidemoorland im Kreise Gifhorn in Brand geraten. Ter „Braunschw. Landeszeitung" zufolge stehen bei der Kolonie Neudorf. Platendorf 500 Morgen ftSralischen Waldes in Flammen. Ferner brennen bei Schönewörde mehrere Hundert Mor- gen Wald und Heide. Auch bei Wahrenholz ist ein gro ßer Moorbrand entstanden. — Prag: Infolge der Hitze explodierte in Nachod in der Drogerie von Mavek ein Benzinballon, vier Personen wurden dabet schwer, meh rere leicht verletzt. Ta» Haus ist stark beschädigt. — Paris: Heftige Unwetter haben in ganz Frankreich großen Schad« an-erichtet. Die DchephonverhtndmM« zwischen Pari», Lyon, Vichy, Clermont-Ferrand find voll ständig unterbrochen. Bedeutend« Schad« hat auch dl» Landwirtschaft zu verzeichnen. In einem Torf in dev Nähe von Lori«» wurden drei Sut»höfe durch Feuev etngeäschert. Tadel ist viel Weh in dm Flamm« umge- Tie Hitze hat zahlreiche Opfer gefordert. Nach den bi»- herigen Feststellungen find im ganz« acht Person« ge storben und zwanzig inS Krankenhau- eingettefert wor den. Tavon liegt der' größte Teil sehr schwer krank darnieder. . Unmenschen. In Neuötting (Oberbayern) Haden die Eheleute Katzenschwanz die jetzt 44 jährige geistes schwache Schwester der Frau seit 16 Jahr« in einem engen, unmöblierten, lichtlosen > und im Winter unge heizt« Raum eingesperrt gehalten. Di« Nahrung wurde durch ein Loch in der Tür geworfen. Die Gendarmerie fand, dem „V. L.-A." zufolge, die Unglückliche, die da» Tageslicht nicht mehr erträgt, nackt, hilflos und ge lähmt auf schmutzigem Stroh liegend. Seit 16 Jahren hat die Heimatgemetnde Töging da» Pflegegeld an die Schwester bezahlt, die jetzt mit ihrem Mann von der Lynchjustiz des Volke» bedroht ist. Sieben Kinder durch Wespenstiche ver letzt. Durch ein« ungewöhnlich« Vorfall sind sieb« Kinder verletzt worden. Im Schöneberger Stadtpark stö bert« mehrere Knaben ein großes Wespennest auf. Tie Kinder stach« mit etneip langen Stock in da» Nesd, als plötzlich Tausende von Wespen hervorkam« und sich wütmd auf die Ruhestörer stürzten. Tie Kinder warm im Augenblick von Hundert« der gereizt« Insekt« be deckt. Schreimd und vor Schmerz halb betäubt, warf« sie sich zu Boden. Einig« Passant« eilt« hinzu, ditz die Kinder mit ihr« Kleidungsstück« bedeckt« und durch Aufwerf« von Sand und Lehm die Wespen zu ver scheuch« sucht«. Besonder» schwer verletzt wurde daS IV, jährige Mädchen Anna Feuer. Man brachte die vrv- letzten Kinder zu einem in der Nähe Wohnend« Arzt. Der Zustand der kleinen F. war jedoch bereits so bedenklich^ daß da» Mädchen im Automobil nach dem Schöneberger Krankenhaus geschafft werden Mußte, wo eS Hoffnung»* los darntederliegt. Die Übrig« verletzt«, sechs Knaben, die zum Teil SO bi» 30 Stiche erhielt«. Werd« in dm elterlich« Wohnung« behandelt. Tde Schöneberger Feuerwehr sandte mehre« Beamte mttMauchhelmen und Schutzhandfchuh« an die Unfallstelle, die da» Rest mit Petroleum füllt« und den nach Tausenden zählend« Wespenschwarm vernichtet«. I Kwilecki gegen Kwilecki. Der langwierig« Prozeß, der um die Person des jung« Grafen Josef Kwilecki und damit um da» Majorat Wroblewo geführt Word« ist und mit der dem jungen Graf« günstig« Reichsgerichtsentscheidung noch nicht beendet sein soll, scheint jetzt sogar bei den nächst« Verwandt« de». Graf« Hektor Kwilecki, der dm jung« Graf« al» rechts mäßigen zukünftig« Majoratsbesitzer nicht anerkenn« wollte, Ueberdruß hervorzurufen. Der eigene Sohn de» Graf« Hektor, der Graf TobieSlaw Kwilecki, hat näm lich nach einer Mitteilung d«S Feriensenats des Ober- landeSgerichts auf seine ihm zustehend« Rechte auf Wroblewo verzichtet. — Da» Gut Wroblewo wird mit fünf Millionen Mark bewertet. Ein amerikanischer Millionär »amen» Brown — e» war schon öfter von ihm die Rede —, der seit 20 Jahr« in einer Jacht an der Küste von Essex wohnt und bisher niemals Einkommensteuer bezahlt haft ist jetzt «blich vom Gericht zur nachträglichen Entrichtung dessen, waS er dem englischen Staate in all dm Jahr« schuldig geblieben ist, verurteilt worden. Erst vor ein paar Jahren hat Brown die Aufmerksamkeit der Steuer beamten auf sich gelenkt, und zwar dadurch, baß er, wenn er guter Laune war, da» Gold geraden händcvoll unter die brav« Küstenbewohner warf. Brown machte vor Gericht geltend, daß er nicht in England, sondern auf seiner amerikanisch« Jacht lebe. Eine Jacht aber sei nach englisch« Gesetz« nicht als Wohnung zu betrachten. Der Richter aber Wollte davon nichts wissen. Wenn Drown recht habe, brauche ein reicher Mann nur ein Hausboot zu mieten, um sich von s ein« Verpflichtung« dem Staat gegenüber zu befreien. An der ganz« Küste von Essex ist man gespannt darauf, ob eS dm Steuerbeamten ge ling« wird, Brown zu pfänd«. Seine Jacht hat seit SO Jahren fortwährend Dampf auf, obwohl sie in all der Zeit kaum je mehr al» drei Meilen auf einmal zu rückgelegt hat. Jetzt aber stößt der Schornstein besonder dicke, schwarze Rauchwolken aus, ein Umstand, aus dem geschlossen wird, daß Brown die Häscher des Steupv- ainteS nicht an sich herankommen lass« will. Aus dem dunklen Bayern! „Was kein Ver stand der Verständigen peht, das sieht in Demut — eine Münchner Bahnhofsverordnung." So könnte man ein altes, schönes Wort versieren und sich noch Eben bet über bayrische BahnhosSpolitik ein wenig amüsieren. In München darf man nämlich den Restaurationssaal des Hauptbahnhofes nur betreten, wenn man im Besitze einer Fahrkarte ist. Ohne eine solche ist daS Verweilen und ganz besonders das Biertrinken verboten. Tie Un kenntnis dieser Bestimmung oder ihr Nichtbefolgen brachte einem Münchner Kaufmann ein Strafmandat von 3 Mark ein, und er wurde rechtskräftig in all« Instanzen zu dieser Strafe verurteilt. Wohl hatte dec „Verbrecher" eine Karte gelöst, ließ den Zug aber ab fahren, ohne ihn zu benu-cn, und blieb noch zwanzig Minut« hinter seinem Bier sitz«, das er sich vorher bestellt hatte. Natürlich durfte eine solche Auchchrei- tung nicht ungeahndet bleioen, der Mann wurde angv- hält« und schließlich verknackt. Es muß ein erheben de» Gefühl für den Bahnhossrestaurateur fein, wenn er sein« Gäste in dieser Weise überwacht steht, und zugleich muß in das Herz jedes Reisenden ein Gefühl unendlicher Beruh.gung einziehen, wenn er weiß, daß er „unbefugterweise" die RestaurationSräume nicht be-.