Volltext Seite (XML)
«eud«i- ohno vcch mm» üb« dft Gkrftftckftv- de» -r»ß- t« Hft« de» Gelbe» Von We Aufschluß «lang«» kann. -^G«t«r»b urg: Hi« starben drei Bäuerinnen, die d« Gelt» der -GelMer" cmgchörten, de» Hnft-ertvd. «m- «ckaffun- vmr ein «efthl der «chMftM D«ja", di» sich w» ihre« «n-Ln-erv unter diesem «men Ml -Mutter Gotte«" verehren Aßt. Ihr eigentlich« Garne ist Emir- nowa. Diese yrm» legte jenen drei! Bäuerinnen «ine »1- t-gi-e strenge yastentzeit auf. Dio betörten Gei»« folg, ton de« BeftHH starben ab« sch»« vor «blass der Frist «r Hunger. — »jatln: An IS Ortschaft« dal Kreise« Orlow herrscht «nt« dem Vieh die sibirische Pest. Auch fünf Menschen wurden infiziert. Von denen «in« Lerett« gestorben ist, vermischtes. Drei inkornationale Räuber ergriffen. Vie wir seinerzeit meldeten- Wurde der Vorsteher ein« Bank in MÜWwitz «schossen und di« Kasse um etwa S000 Marl beraubt. Den Tätern gelang e», zu fliehen. Auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft in Beuthen, die auf die Ergreifung der Mörder eine Belohnung von sooo Marl aussetzte, nahm ein Mitglied der B«lin« Lrtorvwckpatroutlle, Butzdorf, die Verfolgung auf, und «» gedrng ihm auch, «inen der Burschen Julian Suchp- kewNki, am IS. März in Amerika zu ergreifen. Rach den üblichen AuSlteferungsverhändkun-en, die sich etwa «in Vierteljahr lang hinzogen, brachte man Ducholewskt nach Bremerhaven, uw ihn Butzdorf in Empfang nahm und nach Beuchen transportierte. Inzwischen hattet man in Beuchen einen Mann festgesetzt, der sich Stephan Garbaczak nannte und den man. Wenn auch nicht der Mittäterschaft, so doch der Mitwisserschaft an dem MyS- lowitzer Morde beschuldigte- da « wiederholt in der Begleitung SucholewSliS gesehen Worden war. Während der Eisenbahnfahrt nach Benthe« hatte SucholewSli u. a. auch gebeichtet, datz ein Kvmpliee von ihm Krüger heiße, und äl- in Beuthen seine Gegenüberstellung mit Gar- baezal «folgte- rief er ganz erstaunt auS: Das ist ja Krüger! So hatte man den zweiten Täter. Der dritte Mörder war ekn gewisser WladiSlauS Radwan. Diesen gemeingefährlichen Menschen hatte Butzdorf Monate hin durch verfolgt. Er war ihm nach Paris nachgereist, nach Moskau, Petersburg und Warschau. Durch ein Bild, daN sich in seinem Besitze befand, kam « auch aus seine Spur. Lin Hotelporti« in Warschau gab an, so sehe ein gewiss« GtokoWSN au», der ab« vor einiger Zeit nach Irkutsk in Sibirien abgereist sei. Die Jagd nahm ihren Fortgang. In Lodz sagte man ihM, daß ein Mensch, der mit dem Bilde große Aehnlichkeit habe, in Kratz- nojerSk festgenommen sei- nachdem « Mei Morde be gangen habe. Wie sich bald herauSstellte, war der Er griffene Radwan. Radwan ist die „interessanteste" Per sönlichkeit dieses Kleeblattes. Er ist Anarchist hat in Amerika ein richtiges Räuberleben geführt, mit gleich gesinnten Genossen Etsenbahnzüge angehalten und die Passagiere beraubt und War in Argentinien Präsident eines anarchistischen Muds. Er spricht russisch, polnisch englisch, deutsch, spanisch und etwas französisch Wenn seine Auslieferung erfolgt ist, wird das Kleeblatt gemein sam vor dem Beuthen« Schwurgericht abge urteilt »Verden. Die Würgendorfer Explosion. Die Ursachtz der Dynamitexplosion hat sich noch immer! nicht ermittel» lassen. ES heißt, daß sie auf die Unvorsichtigkeit eine- im Oeklager befindlichen Arbeiters zurüchuführen sei. Jedoch wird die« schwerlich genau festzustellen sein- da diejenigen Arbeit«, die Auskunft geben könnten- tot sind. Gestern wurden die fehlenden sechs Leichen gesucht. Ge funden wurden nur die Ueberreste eines Arbeit«». Die Aufräumungsarbeiten gehen nur langsam von statten- da man neue Explosionen befürchtet, Ma« hofft- bi» Der Wajoratsherr. Roman von F. Arnefeldt »4 Adelheid öffnete, und herein stürzte, sie beinahe überren nend, Hektor, den man abgesperrt, o« aber die Spur seine» Herrn gefunden hatte. Mit lautem Gebell sprang er an ihm sn die Höhe, leckte ihm die Hände und war vor Freud« ganz außer sich, den Baron wieder gefunden zu haben. »Hektor, mein gute» Lier!" sagte Viktor, der schönen filber» grauen Dogg« den Kopf streichelnd. »Ein Hund in unserem Zimmer!" murmelt« naserümpfend vrnoldtne, während Adelheid aus den Hund zultef, sich ne ben ihn auf den Teppich warf und seinen Kopf an ihr« Wang« drückt«. .0, da» schöne Tier! Da» gute Tier!" Reffte, .«»ist Dein Hund?" .Ja," antwortet« Viktor, der Arnoldine» Bemerkung gehört hatte, .mein treuer Gesell« schon seit fünf Jahren, so lmrge sch ihn habe. Wenn er aber hier stört..." .Rein, nein!* riefen Herr und Frau von Ltefenbeck, di« dicht herangetreten waren, gleichzeitig, .Du behälft Deinen Hunds- „Ich will ihn nicht ost mit in» Zimmer bringen," ver sprach Viktor. .Adelheid widersprach aber: .Nein, nein, Viktor, der Hund soll auch mein Freund sein. Du wirst sehen, er gewinnt mich sehr lieb." .vergessen wir aber üb« den Huud di« Menschen nicht," ließ sich Hugo oon Arnewalk» hohe», spitze» Organ vernehmen. .Wir haben uns schon gesehen, Vetter Viktor, aber wir haben un» in Ellengrund noch nicht begrüßt." .Ich wohne zwar nicht hier, komme aber sehr ost von Halberstadt herüber und habe bisher für den Pflegesohn de» Herrn und Frau von Tiefenbeck gegolten." .Da» wirst Du auch bleiben," warf Amoldine «in. .Wenn mir Viktor nicht den Platz streitig macht!" ES sollte scherzhaft klingen, aber e» gab sich Traurigkeit in seiney Worten kund. Bittor legte ihm die Hände auf die Schustern und bat: ,v nicht doch, Vetter Hugo, Sie sind lange vor mir dage- wejzg," «ran» All« Pesch« zu bev-en. Sw s-lleu «uretnsa« vftrßWr. D« Schaden wird auf 80- bi» 100000 Mark-«schätzt. D« Betrieb in Würgendorf ruht. Lost et««» -.yuchsjäger»", Lor Uusstand d« Bauarbeiter in P«i» hvt natürlich auch Wied« die Vev- foltzuNgen arbeitswilliger Elemente zur Fvkg», -ft so-»- nannte AuchNjä-eret. Al» nun die Brüsten Vnmnau von der Arbeit heimkamen, wurden sie vor -em Häuft- wo sich ihr« Wohnung befindet- von einer Banste von Fuchst- jägern «Gartet. Diese, etwa zwanzig Mann! stark, stürz te» sich sofort auf -ft beiden Brüder und vttßhandel- t« sie mit KnüttekhSeben unb Fußtritte« auf da» schwerste. Namentllch der eine vrmmau geriet in ein» sehr bedrängte Lager er wurde an die HauSwrnd ge drückt und mit Fußtritten in den! Leib traktiert. Da ge lang e» seinem Bruder- sich Vout Bosten zu erheben; « ritz sein Mess« heran» und warf sich auf di« Pei nig« seine» Bruder», einem Vofn ihnen einen Stoß mit der blanken Klinge in» Genick versetzend, daß er blut-' überströmt zusamnwnbtach. Sr wap binnen wenigen Mi nuten eine Leiche. Inzwischen erschienene Polizisten nah men den einen vrunnau fest; « wird ab« aus dem GefÜngni» Wied« entlassen werden, da «L nur in berech tigter Notwehr zum Mess« griff. Eine 108jährige Zwergin gestorben. Im Pariser Vorort Clichy starb eine Zwergin, die Spanierin Maria Lauren», die zwar nicht ganz einen Meter hoch an Maß, dafür Uber da» respektable Alter von 108 Jahren hatte, Maria Lauren» fristete al» populäre Sehenswürdigkeit ihr Leben in wandernden Schaubuden. Im wagen der fahrenden Leute zvgj das Nein« Persönchen von Ort zu Ort- und in einem Wanderzirkus ist sie auch zur Ruhe gegangen. Da» Geburtsjahr dsr -reisen Zwergin, 1808, ist in ihrem Passe amtlich von den spa nischen Behörden bestätigt. Ich bin der Seekadett Mayer. Eine lustige Geschichte au» den Tagen de» Boxeraufstonde» dringt «st jetzt in die OefftnMchkett. Beim Sturm auf die TakuforöS beteiligte sich auch, wie der ,M>ss. Ztg." be richtet wird, ein« kleine Abteilung österreichischer Ma trosen unter dem Befehl eine» Seekadetten. Nach Ein nahme des Forts marschierte di« Abteilung zum Hafen zurück. Sie kam aw brennenden Chtnesenhäufern vorbei, wo in einem ein klein« Singvogel in Erkenntnis de» ihm drohenden Flammentode» jämmerlich schrie. „Retten wir ihn?" fragten die Matrosen, und ihr junger Befehls haber gab seine Zustimmung. Ein Matrose kletterte in» HauS, der Käfig mit dem Vogel wurde aus einem Bajo nett aufgehängt- und die Mannschaft setzte ihren Marsch fort. Da kamen russische Offiziere des Weges. Einer von ihnen sah den -,«beutet«r" Käfig am Gewehr de» Ma trosen baumeln und stellte deshalb den Seekadetten zur Rede. D« OsfizierSasptrant gab höflich Ausschluß. Der russische Offizier aber Wnauzte ihn an: -.Einerlei! Sie haben sich gegen den Generalbefehl vergangen, der da» Beutemachen strengstens verbietet." Nun wurde der See kadett rot im Gesicht und entgegnet« mit all« Höflich keit, baß doch die ganze Sache einem fremden Offizier nicht» angehe. Heber feine Mätrosen fühve « da» Kom mando und sei für ihr Tun und Lassen nur seinen Vor gesetzten Rechenschaft schuldig. -,Gie wissen nicht, mit wem Sie in solch unerhörtem Tone sprechen- entgegnete d« russische Offizier. „Ich bin Don Jäims de Bourbon, und meine Tante ist eine österreichisch« EHHerzogtn!" „Und ich," gab der ander« kaltblütig zurück, „bin der Seo- kowett May«, und meine Dante hat eine Zündhölzchen fabrik bei Linz." Spracht- und marschierte an dem ver blüfften und verärgerten Bourbonensprößling vorüber. Die Schlagfertigkeit de» Seekadetten wurde viel belacht und fand den Beifall nicht nur der österreichischen- son dern auch aller Marineoffiziere der vor Daku liegenden Kriegsschiff« der Großmächte. Spät« wurde di« Geschichte auch in österreichischen Hofkveisen ruchbar. MN jüngst der Nam« txS Helden der kleinen Geschichte — « ist seither natürlich längst Offizier geworden und im Ministerium -«fchäftt-t — anläßlich einer dienstlichen Meldung einem österreichischen Erzherzog genannt wurde, meinte dieser lächelnd: „Das ist der Seekadett Mayer, dessen Tant« eine Aündhülzchenfabrik in Linz hat." CK. Ein jugendliche» Opfer de» Richter Lynch. Da» amerikanische AUlturbewußtsein im Süden der Vereinigten Staaten begnügt sich nicht mehr mit den bt»h« üblichen, fast alltäglichen grausamen Aus schreitungen der Volksjustiz: da» einfache Erhängen der unglücklichen Opfer der VolkSerregung scheint die grau same Schaulust d« leicht entflammten Menge nicht mehr zu befriedigen. Erst vor wenigen Monaten «fuhr man Von einem Lynchmord, bet dem man da» hilflose Opfer im Theater auf der Bühne an Seift» aufhing, hin und her schaukelte und die Anwesenden aufforderte, auf die» pendelnde menschliche Ziel mit ihren Revolvern zu schie ßen. Inzwischen hat der blutige Wahnwitz de» Mob eine neue Heftentat oollbracht: man hat die Anwendung der Lynchjustiz auf Kinder ausgedehnt. Die Stätte dieser neuen grauenvollen Verirrung des Volk-empfindenS ist die Stadt Thorndale in Texas. Ein mexikanischer Knabe schlendert« in der Nähe dieser in Amerika nun traurig berühmten Stadt die Eisenbahnlinie entlang, blieb an einem Busche stehen und schnitt sich hi« mit seinem Taschenmesser nach Jungenart einen Stock. Plötzlich er tönt au» der Nähe eine Stimme; der Junge trällerte gerade ein Liedchen vor 7ich hin, aber ein unwirscher Zuruf unterbrach ihn und befahl ihm- den Mund zu hal ten und schleunigst weiter zu gehen. Der Junge ant wortet, er könne doch singen, so viel er wollt, und in diesem Augenblick springt auch schon der Rufer, ein ge wisser Charles Zeischang, der in Thorndale eine kleine Farm besitzt, auf da» Kind zu, r«tßt dem Knabe« den Stock au» der Hand und beginnt mit all« Wucht mit dem Holze auf den Kopf de» Kinhe» loszuhauen. D« Junge taumelt, er sieht seinen Tod Vor sich, und in einer Aufwallung Von Berpveiflung sticht « blindlings mit dem Taschenmesser, da» « noch in der Hand hält, auf den brutalen Fremden loR Da» Unglück will- daß der Farmer beim ersten Stich in die Herzgegend -«troffen wird : « Mlt und bleibt tot liegen. Der Knabe ist ent setzt, und VerzweiftV flüchtet «, wie von Furien ge hetzt- tn da« Dickicht de» Wäldes. Dort spüren zwei Polizisten da» üb« Heine Bluttat Völlig verstörte Kind auf, und man schleppt e» in das Gefängnis Von Lhorn- daft- damit dft Justiz ihr Wort spreche. Ab« von Be hörden blieb dies« Mühewaltung erspart, denn unter dem Ruft -,Rach« für Aeischangl" stürmt «in« wütende Volksmenge da» Gefängnis, schleppt den Knabo» davon und knüpft ihn, trotz de« Weinen» und der Eichenden Bitten de» Kinde», an den nächsten Telegraphenpfosten. Hi« belustigen sich einige damit, den zuckenden Körper hin und her schaukeln zus lassen- und die» Schauspiel fesselt stundenlang «tn« vielhundertköpfige Menge, dft auf dftft weise immer von neuem mit dew längst entseelten Körper de» unglücklichen Kindes ihre Kurzweil treibt« Dft ameri kanischen Blätter, die Wen diese neues Heldentat de« Rich ter Lynch berichten, suchen ihr Schamgefühl unter bftftrett SarkaSme« -u Verbergen, und sie haben! vielleicht nicht unrecht- Wen» sft tu Wuerzlicher Ironie behaupftn- daß d« klein« Mexikaner nicht ermordet wurdet Weil er feinen Angreifer niederstveckft- sondern nur darum, weil! « ein --Fremder" ist, und ein« Rasse angehört, di« die Amerika«« der Südstaaten mit Haß und Verachtung betracht««- Und da ein Knabe dies« Rasse e» gewagt Hat fich gegen einen dreimal stärkeren und dreimal älteren „Amerikaner" zu Verteidigen, mußte ein „Exemtzel" sta tuiert werden»' Wasftrftikrwe 18* 8. » »«---NM »Du!" unterbrach ihn Hugo, »ich denke, wir betrachten uns hier al» eine Familie!" »O, wenn ich darf, wie gern l Aber was ich sagen wollte, Vetter Hugo, Du wirst hier immer der erst« bleiben, und es kommt mir nicht tn den Sinn, Dich. von Deinem Platz« verdrängen zu wollen." Die Hand des Detters ergreifend, fügft er sehr herzlich hinzu und schaute ihm wie abbittend in die Augen: »Ich kann mir sehr wohl denken, daß man reckt schmerzlich enttäuscht wird, wenn man Jahre hindurch auf etwa» «hofft hat und nun plötzlich Ereignisse «intreten, di« dies« Hoffnung zu schänden machen. Ich bin es gewesen, der dies Deiner Linie getan, und bin Dir innig dankbar, datz Du mir so freundlich «ntgegenkommst. Verzeihe es mir, ich bin doch nun einmal da." Die Wort« wurden von dem jungen Majoratsherrn mit ein« ko rührenden Einfachheit gesprochen, soaß sich keiner der Anwesenden ein« tiefen Rührung erwehren konnte, selbst auf Arnoldine verfehlten sie nicht ganz ihren Eindruck, obwohl sie sich Mühe gab, ihn zu verbergen. Hugo sah sich außer stände, darauf etwa» zu erwidern. Major von Tiefenbeck klopft« seinem Mündel auf die Schult« und lobt«: »Brav gesprochen, Viktor, Du brauchst ab« nicht um Verzeihung zu bitten, daß Du da bist, Du hast Dein volles Recht auf Dein Leben, wie übrigens jeder Mensch, und sollst es voll genießen und gut anwenden." Wahrend d« Major sprach, hatten seine Fra» und seine älteste Locht« Blicke mit einander gewechselt. Hinzutretend, nahm die «st« da» Wort, indem sie auf die sich im Hintergrund« haltende Elfriede deutete und sprach: »Da Du heute alle hier anwesenden Familienmitglied« kennen lernst, müssen wir Dir auch die Nichte meine» Manne« und unsere Pflegetochter vorstellen. Elfriede von Masars, komm her, und begrüße den neuen Hausgenossen." Ei« winkt« dem jungen Mädchen, da» bis jetzt von Vik tor, da sie im Halbdunkel geblieben, nicht bemerkt wor den war. Nun stand sie vor ihm, mit dem schwarzen Haar, mit dem länglichen Gesicht, mit der Farbe de» gelblich ab getönten Marmor», mit der kleinen Nase, dem schön ge zeichneten Mund, den ttefdunkeln, mandelförmig geschnitte nen Angen und der reizenden Gestatt. Wo hatte er diese Züge doch schon gesehen. Der hi« so herb geschlossene Muird hatte dort süß gelächelt, das hier um flott« Auge dort freudig in die Welt geblickt. Während Elfriede im schlichten schwarzen Anzug vor ihm stand, hatte die, an die st« ihn ainnerte, lichte seidene Ge wänder und funkelnden Schmuck getragen. Die Betroffenheit raubt« dem Baron für einige Minuten die Sprache, sie schien sich aber auch auf alle Anwesenden übertragen zu haben. Man starrte den jungen Baron an und richtet« von die sem wieder di« Augen auf Elfried«. Vitt« war der erste, der di« Sprache wiedergewann. Mit einer Selbstüberwindung, die bewundernswett an dem noch so jungen Weltunerfahrenen war, ergriff er Elfriedes Hand und sagte: »Ich habe von Ihnen schon gehört, Fräulein El friede, Sie teilen mit mir da» gleiche Schicksal. Sie sind elternlos wie ich, da» schlingt ein Band um un». Gestatten Sie, daß ich auch Sie »Dn" nenne, gönnen Sie mir den gleichen Vorzug und lassen Sie un» recht gute Freunde sein." Elfriede suchte zuerst mit den Augen Fran von Tiefen beck und erst al» diese ihr wohlwollend, wie die» selten ge schah, zulächelt«, antwortete sie: „Das wollen wir. Wir wollen uns als Geschwister betrachten." »Mache damit den Anfang," sagte der Major und bringe in Lindners Geleit Viktor nach seinen Zimmern, damit er sich dort ein wenig behaglich macht. Hast Du Dich eingerichtet, dann kommst Du wieder herunter und nimmst Deine erste Mahlzeit mit uns ein, mein Sohn." Viktor verbeugte sich zum Zeichen seiner Zustimmung, pfiff seinem Hunde, der sta? mir Adelheid schon ganz vertrant ge- macht hatte und verließ, von Elfriede geleitet, da» Gemach. Die Schritte der Fortgehenden, denen Adelheid sich an- schloß, waren kam» verhallt, als zwischen den Zurückgeblie benen ein lebhafter Meinungsaustausch stattfand. Major von Tiefenbeck rieb sich dieHünde, schaute trium phierend im Kreis« umher und fragt«: »Nun, wie hat Euch mein Mündel gefallen?" »Recht gut!" beeilte sich Frau von Tiefenbeck zu antwor ten. »Ich muß gestehen, « hat mein« Erwartungen über troffen. Etwa« weichlich, wi, «in kleine» Mädchen, tst er freilich noch, ihm da» abzugewöbnen, find «ft hin." 188,20