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aber 1« Mckerlnnv«. ft verurteilt wurde, Metz, dn, au», daß die deutschen Behörde« von dem ux' rechtzeitig Kenutnt» erhalte« hätten. Sie a>i andMOrnd Matertal tn dta nicht gehet« war. da» der Lnge- n hielt. Der Senat gewann die größerer DeN diese» Material» Nachrichtenbureau gelangt ist und daß daher der Versiuh de» «erbrechen» Pvaph 1 ftvrvegt. S» HLtte eigentlich auf «Damit «erd« müssen; da der Di«ste seine» Vaterlandes gehandelt hat, wurde nur Uestungöhaft auStzesproch«. Die Medigtnalabteilung desbayerischen Kriegft «tnistertu«» veröffentlicht, wie di« „Lägl. Rdsch" Meldet, soeben ein« umfangreich« Sanität »be richt, an» dem hervorgeht, daß die SesundheitSver- HLltnisse In der bayerischen Armee beispielsweise vd» deutend günstiger find, al» in der preußischen; während in Preußen die Zahl der Erkrankungen SV8,8 aus da» Lausend betvügt, sind es in Bayern nur 47S auf das Lausend der Lvpfstärke. Unter den 88 deutsch« Armee korps ist da» 3. bayerische .Armeekorps da» weitaus gesündeste. Zum Seemann»streik wird au» Antwerpen ge meldet: Die Lage int hiesig« Hafen hat sich gebessert. DMS Anerbieten der Reeder ist Von den Ausständigen mit Genugtuung ausgenommen wvrden. Sie haben durch Vermittlung des Bürgermeisters von Antwerpen bei den Rebern anfragen lassen- ob das Angebot, die Drrife Von Hamburg einzusühren> auch die Vergütung der Überstunden? die seit Monat« in Hamburg einge führt sei, in sich schließ«. Zwei Reederfirm« haben sich bereit» hierzu entschloss«. ES herrscht nunmehr die Ansicht vor, daß das Beispiel dieser Firm« Nachahmung find« und die übrig« Reeder auf die Bedingungen ein gehe« werden. Sollte sich diese Ansicht bestätig«, so kann der SeemannSstveik im Antwerpener Has« als be endet betrachtet werd«. Desterreich. X> Der Aaif«« hat all« MSpofttftnwv die für die Abreise nach Ischl am Montag getroffen warm, umge stoßen und bleibt biS nach de« Zusammentritt de» ReichSpatS, den er selbst am 17. Juli mit einer Thron rede eröffn« wird? in Wim. Der Anlaß hierzu war die Untersuchung de» HofratS Neußer vor einigen Lag«, welche so gut auSfiel, daß sich der Monarch entschloß, von dem bereit» bestehenden Plan, dm ReichSrat durch eine Kommission- an der« Spitze ein Erzherzog stehen sollte, zu'eröffnen, abzusehen. Der Entschluß de» Kai ser» ist nach einer Unterredung mit dem Thronfolger erfolgt. Hofrat Neußer erklärte, der Kaiser habe das Herz eine»! vierzigjährigen. Schweiz. MD«. Da in dec Schweiz hauptsächlich infolge der gleichgültig« Untätigkeit des deutsch-schweizerischen VolkS- bestandteilS ein eigentlicher Sprachenkampf nicht besteht, so bringt Von dm Welschschweizern zielbewußt gefördert die französische Sprache in den schweizerisch« Westge- bteten unaufhaltsam vor. Am stärkst« tritt die» im Ber ner Jura zutage, wo die deutsch« Minderheiten immer mehr zusammenschmelzen. Hierbei wirkt die Haltung so wohl! der schweizerischen Bundesbehörden wie vor allem auch der Berner kantonalen Unterrichtsbehörden stark mit. Die letzt« Stützen der klein« deutschen Gemeinden im Jura sind ihre Schul«. Leider geht di« Tendenz der Berner Unterrichtsverwaltung dahin, diesen die Existenz berechtigung abzusprechen und sie zu verwelschen. Tie deutschen Schulen im Jura zerfallen nach den Mittei lung« de» Vereins für das Deutschtum im Ausland in staatliche Primarschulen (Volksschulen) und tn Privat- schuftn. Die Prwatschul« gohüw» wetftm» d« Menno- «Ln (dort DonftftsvmR gsnawch, die intet MO« HDfte de» 1L Achthundert» «S de« alftn Kanton Bert, vertrieben um> al» «»gezeichnete Kolonist« von dm Fürstbischöfen de» damalig« Bistum» Basel, d« Hermn da» heutig« Berner Jura, gern anftenonnn« wupd«. GosenwÜrtig besfthtn noch ßokche stnatl. Primar- schul« in Roggenburg und GderAveU«, zwei rein deut- sch« Dürft« im französisch« Amtsbezirk DelSberg, ferner im Amtsbezirk Münster in den Gemeind« Schel ten, Deehof, Schwmdi, Münsterberg und Lscheywo. Außer dem besteh« «och 11 Priva tschüs« mit deutscher Sprache. Bereit» eingegang« sind In letztet Zeit die deutsch« Schul« von DelSberg, Münster, Mont», Lergemont, FrtedliSwart und Mont Terrible; diese letztere weg« SchMermangel, weil die deutsch« Baue« weggezog« waren, die übrig« au» Mangel an geistiger und geld lich«! Unterstützung. Aus dem gleich« Grunde sind aNe noch bestehet« IS Schul« gefährdet, am schwerst« die Von Vünstnberg, wo di« französische Gemeinde von Münster den deutsch« Baue« der verggemeinde den bisherigen Zuschuß zur Besoldung de» deutschen Lehrer» verweigert. Hoffentlich nimmt sich der deutsch-schweize rische Sprachverein dies« brennend wichtig« Angelegen heit besonder» an und erspart seinem Vaterland da» beschämende Bild, daß eine geistig so reich entwickelte deutsche Kultur, wie die deutsch-schweizerische, in träger Gleichgültigkeit wertvollen deutschen Sprachbesitz ab- bröckeln läßt, ohne ein« Finger zu sein« Erhaltung zu rühr«. Spant«. Der Mintstetrat beschäftigte sich mit dem! Einspruch de» deutsch« Botschafter» gegen die Beschlagnahme des deutschen Dampfer» '„Gewinn" bei Torcubion, der im Verdicht stand, Waffen für die portugiesischen Mo narchist« zu führ«. Die Untersuchung soll ergeben hab«, daß die Papiere der ,-SemMW" sich in Ordnung befand« und die Ladung nach Genua bestimmt war. Portugal. )( ES gärt weit«. Der Major Paulino Eunha wurde auf Grund seiner Beziehung« zu der royalistischen Um- sturzpartei verhaftet. A«S aller Wett. Blagoweschtschensk: Auf der Baustrecke der mittler« Amurbahn überfielen 20 Räuber in der Nähe' von Llbasin «tn« Kassierer und seine auS sechs Mann bestehende Begleitwache. Bei dem Ueberfall wurde von der Wache ein« getötet und zwei verwundet; von den Räubern fiel einer. 18000 Rubel wurden geraubt. — Ingolstadt: In der Pulverfabrik bei Ingolstadt ex plodierte au» noch nicht festgestellter Ursache eine Nitril- emtrifuge. Lin Arbeit« ist tot, ein and«« wurde schwer verletzt. Da» Gebäude ist erheblich beschädigt, Tachstuhl und Fußboden sind zerstört. — London: Auf dem Schlachtschiff „Superbe" sim> drei Matros« in folge einer 'Gasexplosion im Kohlenbunker des Schiffes getötet Word«. Tie Leich« wurden in Portland auS- geschjifft. lieber den Unglückssall hat die Marinebehörde keinerlei Einzelheiten ausgegeb«. — Lüttich: Auf dem Bahnhof Martin rive fuhr ein Güterzug gegen einen mit Stein« beladen« Wag«, der zertrümmert wurde. Ter Heizer des Güterzuges war sofort tot, vier weitere Be amte «litt« sehr schwere Verletzungen. Ta» Unglück ist auf falsche Weichen;rellung zurückzuführ«. — Erie (Pennsylvania): Eine Bande maskierter Männer versperr ten das Gleis der Pennsylvania-Eisenbahn in der Nähe Von Erie, hielt« «inen Passagierzug an, plünderten dm Postwagen und Verwundeten den Postschaffner durch ein« Schuß tödlich Ein Paffagiev wurde üb« den Eisen bahndamm geworfen und schwer verletzt. Tie Muber sind entkommen. — Hamburg: Ein Millionendiebstahl am Postacht 1 in Hamburg wurde von der Strafkammer 1 Der Wajoratsferr. Roman von F. Srnefeldt. 4 »Warum ist denn Detter Hugo nicht Offizier geworden?" fragte Adelheid und hatte damit eine recht wunde Stell« bei ihrer Mutt« berührt. FraU von Tiefenbeck schleuderte ArnoldineS Land die fie noch immer in der ihrigen gehalten hatte, von sich, sprang auf und trat, wie um Lust zu schöpfen, auf den Balkon hin ab». Nach einigen Minuten kam sie wieder, bleich, aber ruhig«, und antwortete auf die Frage, die sie so sehr erregt hatte: „Gr ist Reserveoffizier. In die Armee konnte «nicht «intteten, weil er zu arm pazu war. Ein Arnewalk kann nicht in da» erste beste Infanterieregiment treten, « muß bei der Kavallerie, in einem EliteRegiment dienen, und dazu gebrach e» ihm an den Mitteln. Sein Vater konnte fie nicht geben, und d« Unmensch drüben wollte er nicht." „Nachdem er von den Lenen Bette« schwer gekränkt worden war," warf Rudolf berichtigend ein. „Schweig i" gebot ihm die Mutt«. „Ich weiß nicht, wer Dir so falsche Ansichten beigedracht hat, aber Du besitzest fie. E» ist recht notwendig, daß Du au» berufenem Munde «fährst, wa» sich zlwetragen hat." „Erzähle, liebe Mutter, wa» geschehen ist," baten die bei den Töchter. „Wir werden Dich verstehen." „Und Ihr sollt helfen, daß wir zu unserem Rechte gelan gen," sprach sie bet sich, während sie den beiden Mädchen bei fällig zuntckte. Im Gartest von Ellengrund herrschte tiefe Stille, die Stille die d« sonnige Mittag zu bringen pflegte. E» war, al» »«nähme man da» Summen der Käfer und der Wetzen, die an dm reifenden Früchten und den schwer vom Spa lier herabhängenden Weintrauben naschten. Plötzlich erhob sich, nicht laut, aber aut vernehmbar, da» Läut« einer Glocke, und unwillkürlich faltet« Frau vM TA» fenbeck die Hände. „GS ist die Glocke von Ltchtmtal, fie beginnt da» TMft» gelaut um den verstorbenen Herrn," sagte sie zu ihr« Kill» de«, die ihrem Beispiel, gefolgt »arm, und warrdw dt< Blicke htnüb« nach den hint« Garten und Park austauchen den vergkuppm, von denen einige bewaldet waren, andere da» Gemäuer zerfallener Burg« trugen. Auf ein« abgeplat teten Bergspitze gewahrte man ein allem Anschein nach wohl erhaltene» Schloß mit Laufgräben, Zugbrücken und Türmen. Rudolf von Tiefenbeck deutete danach und rief: „Eie ha ben die gelbe Fahne mit dem grauen Kleeblatt auf Halb mast gezogen." „Da» vermagst Du von hier aus gar nicht zu sehen," sagte kopfschüttelnd die Mutter und ließ sich wieder auf den Schau- kelstuhl, von dem sie emporgesprungen war, nieder, „wenn Dein Auge auch sehr scharf ist." „Detter Hugo oergleicht e» mit dem Auge de» Falken und beneidet mich dämm," erwiderte Rudolf mit «in« Selbst gefälligkeit, die nicht» Unangenehme» hatte. „Wähle Deine Worte sorgfältiger, mein Sohn, Detter Hugo kennt keinen Neid. Er ist ein tadellos erzogener jun ger Mann, e» wäre mir sehr lieb, wenn Du ihn Dir zum Muster dimm lasten würdest." Rudolf von Tiefenbeck ließ einen langgezoamm Pfiff durch die Zähne hören und antwortete dann: „E» wäre nur na türlich, wenn d« arme, kurzsichtige Detter Neid auf mein« scharfen Augen hätte." „Hugo von Vrnewalk ist nicht kurzsichtig," entgegnete eifrig Frau von Tiefenbeck, die den Neffen mindesten» ebenso sehr liebte, wie die eigenen Kinder und gegen alle seine Schwä chen blind war, nun aber rief Adelheid: „Doch, doch, Mama, er ist e» und beklagt sich selbst darüber. Ich habe ihn sagen hörm, die verwünschte Kurzsichtigkeit sei schuld daran, daß er nicht Offizier gewordm, die Armut hätte ihn daran nicht hindern sollen." „Da» sagt d« stolze Bursche, um die Armut, die ihn so fthwer drückt, nicht einzugestehen," sagt« di« Mutter, „doch..." ' > Der Schlag der Uhr vom nahen Kirchturm in Ellengrund, dem noch einige and«« folgten, unterbrach sie. .Elf Uhr? sagt» Amoldine, nachdem sie gezählt. „Eine SAmde vor Mittag. Der Bat« und Hugo meinten, sie wür- W Pichst öu Mittag wied« hi« sein,«» bleibt un» wahrschein- „Richtig, meine Tochter," nickt« Frau von Tiefenbeck, und Dftr ihr Gesicht glitt ein beifällige» Lächeln, wenn st« an de» Landgericht» ckßMmft«. Angeklagk war« der »ft jährige PvPchafftwr Goora, Brann «nd der gleichalterige PostLte Ott» Fischer, dü am 81. Februar ein« PO. beutel de» Pariser Zuger beraubt hatten. Der Beutel enthielt »4 Einschreibebriefe Im Betrag« von einer Mil- Non Mark. Der Angeklagte Braun «ar sofort geftändta, der andere nicht., Sie halt« Verabredet, In» LuSlam zu flüchten. Der Staatsanwalt beantragte Jahre Gefängnis gegen Braun und 1H Jahre Gefängnis gega» Fischer. Da» Urteil lautet« -egen Braun auf 8 Jechpe Gefängnis, gegen Fisch« aus IS Menage GefängntS. Vermischtes. Unwetterkatastrophe». Au» Vubarest, S.Jull, wird gemeldet: Dreitägige Regen stürme hab« ver heerende Ueherschwemmungen in Südbulgäri« »«ur sacht. Zwei Eisenbahnbrück«, zahlreiche Flußbrücken und Sisenbahndämme wurden ntedergeriss«, viel Feldfrüchte und Vieh weggeschwemntt. Mehrere Menschen sind um gekommen. Die telegraphische Verbindung mit Gerbt« und die Eisenbahnverbindung mit der Türkei sind unter brochen. Mehrere Städte Südbulgarien», an «st« Stell« Philippopel, stehen unt« Wasser. — In Weißenburg (Un terfranken) hat ein schwere» Unwetter mit Orkan gehaust. In der Gold- und Silberbortenfabrik von Raab u. Co. wurde ein groß« Fabrikschlot, tn der Brauerei Preu der Dampfkamin umgecissen, er durchschlug da» Brauerei dach. Am Postgebäude wurde ein Turm abgedeckt, im Frick- Hof eine mehrhundertjährige historische Linde zerstört, deren Teste das Dach der Friedhofskapelle durchschlugen, sowie Grabsteine umrissen. Große Bäume wurden bis auf den Stamm abgebrochen. Biele Häuser «litt« groß« Schad«. 13000 Mark für einen Polizeihund. Daß nicht nur in England für Rassehunde Phantasiepreise ge zahlt werden, sondern auch bereits in Deutschland solche Angebote «folg«, davon gibt die Jubiläumsausstellung d« Deutschen Landwtrffchaftsgesellschaft in Kastel Zeug nis. Dort fand, wie schon öft«, ein Preishütm deut sch« Schäferhunde und «ine Polizeihundprüfung statt. Nach dem Urteil der Richt« war das Material vorzüglich und das PreiShüt« ergal' ein Resultat, wie seit Jahren nicht. Bei der Polizeihundprüfung — es waren nur deutsche Schäferhunde zugelästen — erhielt der Kriminal schutzmann Decker-Wiesbaden auf dm Rüden „Tell von der Kriminalpolizei ' den Siegerehrenpreis und den «st« Preis. Für „Dell", der bereit» Sieg« von 1S10 war, wurden dem Besitzer ganz enorm« Angebote gemacht, be sonder» auS Frankreich, wo die deutschen Schäferhund« außerordentlich beliebt sind. Wie verlautet, beträgt da höchste Angebot 12000 Märt. Deck« will aber vorläufig den für die deutsche Zucht so wertvollen Hund nicht ab geben. — Man sieht, die Hundezucht lohnt, wenn man Glück Hat- CK. Die Gesetze des Eheherrn. Auf eine wunderliche Form des Ehelckens wirft ein amüsant« Prozeß Licht, der in diesen Tagen vor der vierten Pa ris« Zivilkammer stattfand und mit der Verurteilung des Eheherrn seinen Abschluß sand. Der Herr Gemahl war ein tücytiger Beamter, der tn seinem Büro auf Ord nung hielt und dessen Bürokratenherz höh« schlug, wenn die Aktenstöße sich häuft«. Acht Jahre lang führte der würdevolle Mann mit seiner still« braven Gattin, die sich durch kunstvolle Handarbeit« allerlei Einnahmen zu »«schaffen wugte, ein wortkarge», eintöniges Eheleben, bis eine» Tages der Gebieter des Haushaltes den Ent- Muß faßte, in der Organisierung seines Haushaltes eine radikale Aenderung duratzuführen. Die stete Be schäftigung mit Akt« und Paragraphen, mit Erlassen, Dekreten und schriftlichen Befehl« seiner Borgesetzt« hatte sein« Sinn so gefangen genommen, daß « be schloß, auch daheim die gleiche bewährte Methode anzu wenden. Er war kein Freund von mündlichen Diskus- Arnoldine Zeichen eine» besonderen Scharfsinns wahrzuneh men glaubte, „«» soll un» jetzt nicht« mehr von der Er zählung zurückhalten. Unterbrecht mich auch nicht mit Fra- gen, ich stehe Euch nachher Rede." Sie lehnte sich in ihren Schaukelstuhl zurück, setzte ihn in Schwung, um ihn in die ihr angenehme Lage zu verbrin gen, und nachdem die» geschehen war, begann sie: „Mein Da- ter und der jetzt verstorbene Herr Edmund von Arnewalk wa ren Vettern, ihre Großväter Brüder. Edmund» Großvater, der ebenfalls Edmund hieß, hatte al» Erstgeborener da» Ma jorat Lindental, da» dazu gehörige kleine Gut und die Dor werke erhalten, unser Großvater, der jüngere Sohn war mit einer Summe Geld und dem Gute Nesselbeck abgefundm wor den, da» zu meine» Vater» Zeiten durch Kauf auch noch an die ältere Linie überging. Wie e» in den Häusern de» alten Adel» immer zu sein pflegt, war der Erbe de» Majorat» gegen die anderen Ge schwister sehr stark im Vorteil und war e« in diesem Falle umsomehr, al» nur ein einziger Bruder vorhanden, dem er nur den ihm gebührenden Teil herau«zuzahlen brauchte." „War keine Sekundogeniturld. h. eine Besitzung, die aus den zweiten Sohn sich vererbt) vorhanden?" fragte Rudolf. „Nein," erwiderte die Mutter, auf ihrem Gesicht malte sich aber Verlegenheit. „Die Summe, di« «in- für allemal au»- gezahlt werden mußte, war nicht unbedeutend, da» Gut nicht umfangreich, aber einträglich, trotzdem..." „Kam die jüngere Arnewalksche Linie nicht auf einen grü- nen Zweig," fiel Rudolf ein. „Erspare Dir die Schilderung davon, Mutter, man weiß, wie da» geht." Frau von Tiefenbeck seufzte. „Du hast den Nagel auf den Kopf getröffen, mein Sohn. Da» Schicksal der jüngeren Söhne «ine» Majorat»herrn ist «in traurige«. Sie sind mit allem Luxus ihre» Stande» erzogen, merken, so lange der Vater lebt, nicht viel Unterschied zwischen sich und dem Majorat»- erben, und dann tritt plötzlich der Umschwung ein." „Wie gut ist e» doch, daß Ellenarund kein Majorat ist," rief frohlockend Adelheid und rieb sich die Hände. Tief au« Herzen»gmnd stimmt« Rudolf zu: „Gott sei Dank! G» wäre mir furchtbar, wmn mein« Geschwister durch mich benachtttttgt würden. Scho» daß ich da» Gut bekommen soll..." ISS^V