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«nv Adriger sLlbedleü mü> AnMer). Amtsblatt DoimerSt««, SS. Jv«i l»11, «beadS 64 Aabrg Oertliches mid MchfischeS Rtesa, 2S. Juni 1911 für die Löuigl. Amt-bau-tmarmschast Großenhain, da» Sönigl. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Gemeinderat Grvba. An §iuüi unü Lnnü vardraiisiuta 2»aiiung Herren mit klang- und bedeutungsvollen Namen hat auch Se. Exzellenz General der Infanterie z. D. Herr von Trotha, der verdienstvolle Führ« unserer Truppen in China und Südwestafrika, feine Teilnahme zugesagt. Die Festlichkeiten beginnen Sonnabend, den IS. Juli, abends 8 Uhr mit eine« großen Kommers im Etablissement «Drei Lilien" und endigen Sonntag, den 16. Juli, abends b Uhr, mit im Krystallpalast staitfindenden Konzert, Theater und vall. — Segenüber verschiedenen Gerüchten, die über die ersolgte Ablehnung des Ehrenpräsidium» bei der Lehrer- versammlung durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Dttttich- Leipzig im Umlauf find, teilt Herr Hertel, Leipzig, Bor sitzender dr» Geschäft-führenden Ausschuss«» zur Borberritung der 16. Hauptversammlung de» Sächsischen Lehrerverein» über den Empfang der beiden Vorsitzenden de» betreffenden «u»fchuffe» beim Herrn Oberbürgermeister folgende» mit: Der Herr Oberbürgermeister erklärte hierbei, leider nicht in der Lage zu sein, den Shrenvorfltz bet dieser Versammlung übernehmen zu können. Schon vor einiger Zeit hab« der Rat beschlossen, die juristischen Mitglieder desselben sollen derartig« Ehrenämter bet Kongressen auswärtiger Bereini gungen nicht mehr übernehmen. Selbstverständlich werde die städtische Behörde die Lehrerversammlung begrüßen und ihr voraussichtlich auch finanzielle Unterstützung gewähren. — Heul« Donnerstag war der Peter-PaulStag. Für den Landmann ist er ein Merktag wie der „Siebenschläfer". —88 Da» König!. Stichs. OberlandeSgertcht hat soeben eine Entscheidung gefällt, die wegen de» darin vertretenen kirchenpoltttschen Standpunktes besondere Be achtung finden wird. Am 2. Oktober v. I. sollt« auf dem Friedhöfe zu Deuben im sogen, „roten" Plauenschen Grunde die Leich« de» GewerkschaftSbeamten Wrrnrr vom Fabrik- arbeiterverband beerdigt werden. Da der Verstorben« au» der Landeskirche ausgetreten war, nahm ein Geistlicher an dem Begräbnis nicht teil, an dessen Stelle war aber ein anderer GewerkschaftSbeamter namen» Menke au» Dresden dazu auSersehen worden, im Trauerhause sowohl al» auch am offenen Grabe dem Verstorbenen ein DankeSwort für seine Verdienste um den Fabrtkarbeiterverband in di« Ewig keit nachzurufen. Die Feier im Sterbehause verlief ohne Zwischenfall, al» aber der Dewerkfchaft»beamte am Grabe, nachdem der Sarg bereit» verfenkt worden war, in Gegen wart von etwa 1000 Trauergästen unter Worten de» Danke» einen Kranz niederlegte, fiel ihm der Wachtmeister Fleischer in» Wort und unterbrach die Rede mit den Worten: „E» hat niemand Genehmigung, hier zu reden!" Der Redner brachte aber fein« Rede zum Schluß und dann kam «» zwischen ihm und dem Poltzeibeamten zu einer er regten Auseinandersetzung, wobei die Trauergäste mit ihren Kundgebungen nicht zurückhielten. Der Gewerkschaft»- beamte Menke erhielt alsbald vom Amtsgericht Döhlen einen Strafbefehl wegen Uebertretung der sächsischen Ministertaloerordnung vom 15. November 1S07, nach der auf Friedhöfen ohne Zustimmung de» Geistlichen Grabreden nicht gehalten werden dürfen. Da» Schöffengericht hielt die Bestrafung aufrecht und ließ den Einwand, daß die betr. Verordnung durch da» Reich»oerein»gesetz ungültig geworden sei, unbeachtet. Da» Landgericht al» Berufungs instanz erkannte jedoch auf Freisprechung und führt« aus, daß nach dem RetchSoereinSgesetz, da» auch Leichenbegäng nisse regele, gewöhnlich« Letchrnbegängntssr nicht der polizei lich«, Genehmigung unterliegen. Wenngleich da» Trauer gefolge auch au» 1000 Personen bestanden habe, so habe diese Teilnahme noch nicht den Charakter einer politischen Demonstration. Erst durch diese werde da» Leichenbegängnis pt einem außergewöhnlichen, da» der polizeilichen Ge nehmigung bedürfe, gestempelt. Auch di« Rebe de» G«- —" In der diesmal so kurzen Zett zwischen Pfingsten und der Ernte drängt sich an den Sonntagen eine Füll« von Festlichkeiten zusammen, so daß e» für einen Verein, der kein Vergnügen im landläufigen Ginne de» Worte» bietet, eine gewagte Sache erscheint, jetzt gerade zu seinem Jahresfeste einzuladen, wie e» der evangelisch- lutherische BezirkSmissionSveretn Rtesa u. Umgegend für den vergangenen Sonntag nach Pausitz getan hatte. Er kann aber mit dem Erfolge seine» Jahre»- festes vollauf zufrieden sein. Di« Kirche wie» zu dem Fest- gotteSdtenste, der nachln. 3 Uhr gehalten wurde, einen guten Besuch von Festteilnehmern aus der Parochte und Umgegend auf. Der Altarplatz war festlich geschmückt. Nach dem frischen vollkltngenden Gesang« de» verstärkten Kirchenchores führte die Predigt de» Herrn Pfarrer Eichen berg au» Dobra über die Heilung de« Lahmen an der schönen Tür de» Tempel» die heilsam« Macht de» Mission»- gedanken» in ernster gewinnender Weise vor. An den Gottesdienst schloß sich di« Nachversammlung im Gasthofe, zu der sich wieder viele Teilnehmer etnfanden, darunter auch Herr BezirkSschulinspektor Dr. Barthel au» Großen hain. Auf «inen kurzen Ueberblick de» Berein«oorfitzend«n über den gegenwärtigen Stand de» Werke» der Leipziger Mission folgte der Bericht de» Herrn Pfarrer Wittig über die Mission in der deutschostafrikanischen Landschaft Aruscha; eine große Kartenskizze von derselben gewährte den Zu hörern «ine sehr dankenrwert« geographische Anschauung für den Vortrag. In einem zweiten Bortrage bot Herr Pfarrer Dachse!» Bilder aus der Arbeit eine» indischen Missionar», die in streng geregelter Geschäft»- und Kaflen- sührpng, geistlicher Leitung der Christengemeinden und Heideupredigt besteht; die letztere besonder» wurde überau» anschaulich dargestellt, ihre Vorbereitung, Form und Inhalt der Darbietung, die Wechselfälle, die sie begleiten, die wert, volle Unterstützung der eingeborenen Gehilfen. Der Bor- tragende war selbst 22 Jahre lang Missionar in Indien gewesen. Der äußere Erfolg de» JahreSfeste» bestand darin, daß die Kollekte in der Kirche und in der Nachoersammlung zusammen mit noch etlichen nachträglichen Gaben die Summe von 100 M. erreicht hat. Auch «ine große An zahl von MtsstonSschriften und Ansichtskarten wurden ver kauft. Zum Schluss« möchte dem Wunsche Ausdruck ge geben werden, daß die Schen, die in manchen Kreisen der Bevölkerung vor dem Besuche von Mtsflonrfesten zu be- stehen scheint, immer mehr schwinden möchte; denn e» handelt sich doch hier um eine Sache, die nicht eine Neben veranstaltung der Kirche ist, sondern die eine Menschheits sache und GotteSsach« ist. —* Am Dienstag verunglückte der Hammerarbeiter Kretzschmar au» Gohlis im Eisenwerk bei Arbeiten am Lastkrahn so schwer, daß er alsbald nach seiner Ueber- führung in» Krankenhau» verstorben ist. —Di« -weite Strafkammer de» Kgl. Landgericht» Dresden verhandelte gegen die Arbeiterin, frühere Dienst magd Martha Emilie geschiedene Gvrhardt geb. Klunker wegen falscher Anschuldigung. Di« Angeklagte ist schon mehrfach mit Gefängnis und mit Zuchthaus vorbestraft. Der Eörhardt wird zur Last gelegt, am 19. November v. I. bet der Kgl. Staatsanwaltschaft «in« Anzeige erstattet zu haben, durch die sie wider bessere» Wissen die GutSbefitzertn Berndt in Poppitz, hei der sie früher diente, de» Diebstahl» von 24 Mark beschuldigte. Gegen die Berndt war deshalb die Untersuchung etngeleitet worden. Diese ergab die Un- schuld der Frau. Die Görhardt erhielt wegen falscher Di« diesjährigen vßftnntznnge« auf Abt. 3—5 der Meißen—Großenhain—Elster werdaer und Abt. 1 und 2 der Großenhain—Radeburger Staatsstraße soffen Mittwoch, de» L. Juli SsS. I». von vorn,. 10 Uhr an im Restaurant „Zu« Kronprinz" in Grotzenhoin und diejenigen auf Abt. 2 und 3 der Meißen—Radeourger, Abt. 3 und 4 der Großenhain—Radeburger und Abt. 1 und 2 der Weinböhla—Moritzburg—Radeburger Staatsstraße Donnerstag, de« 6. Jnlt dss. Js. von vorn». 11 Uhr an im Gasthof „Zum deutsche« Hans" in Radeburg gegen sofortig« Barzahlung und unter den vor der Ausbietung bekannt zu gebenden Bedingungen tzerpachtet werden. Meißen, am 27. Juni 1911. Königliches Strafen- und Saffersva«a«t I. Anschuldigung ein« 6 monatige Gefängnisstrafe. Der Zeugin Berndt wurde die Befugnis zugesprochen, da» Urteil auf Kosten der Angeklagten im „Riesaer Tageblatt bekannt machen zu lassen. — Der 8. VerbandStag de» Landesverband,» der Saalinhaber im Königreich Sachsen findet am 16., 17. und 18. August d. I. in Oschatz statt. — Der Name der Landgemeinde und de» selbstän- digen Gut»bezirk«S Leichnam im Bezirk« der Am,»Haupt mannschaft Bautzen wird in Spreewtese umgewandelt. Da» zum Rittergut« Leichnam gehörige Vorwerk Klein- leichnam heißt künftig Kleinspreewiese.. — Bon der Oberelbe. In den letzten Wochen haben sich infolge großen Güterandrange» an den Elbum- schloqplätzen Verkehrsstörungen eingestellt, sodaß die Elb- schiffe ost mehrere Tage warten müssen, bevor sie zur Ent- löschung kommen. Diese Uebelstiiud, zeigten sich insbe sondere in Tetschen - Bodenbach, Landungsplatz, und zwar hauptsächlich infolge der unzureichenden Anzahl und ver- alteten Konstruktion der dort aufgestellten Kräne. Die Retchenberger Handels- und Gewerbekammer hat sich daher sowohl an da» österreichische Gisenbahnmtnisterium al» auch an die K. K. Direktion für di« Böhmische Nordbahn wegen raschester Behebung dieser Nebelständ« durch Reparierung und Indienststellung der vorhandenen Kräne und weiter wegen Beschaffung zweier neuer Kräne in der Station Tetschen-Bodenbach, Landungsplatz, gewendet. — Der älteste Sohn de» König», Kronprinz Georg, der berufen ist, dereinst die Krone der Wettiner zu tragen, wird nächste Ostern seinen Schulunterricht mit der Ablegung der Reifeprüfung zum Abschlüsse bringen. Bon diesem Zeitpunkt« ab erhält der Kronprinz «ine eigene Hofhaltung und Apanage, die auf Grund der Verfassung vom Landtage zu bewilligen ist. Der Kronprinz, der da» Taschenberg- Palai« al» Wohnsitz angewiesen erhält, wo auch die Prin zessin Mathilde für die Wtntermonate Aufenhalt nimmt, wird zunächst noch längere Zett in Dresden verweilen, in den Frontdienst der sächsischen Armee etntreten, der er schon seit seinem 12. Jahre, einem alten Brauche gemäß, al» Leutnant der 1. Kompagnie de» 1. (Leib-)Grenadter- Regiments Nr. 100 angehört, und außerdem größere Reisen unternehmen. Danach wird der Kronprinz an der Uni versität Leipzig und vielleicht auch an einer anderen deut- schen Universität StaatSwtffenschaften und Jura studieren. Mit der Errichtung eine» eigenen Hofhalle» erhält der Kronprinz auch einen höheren Militär al» ständigen Be- gletter -ugeteilt, und zwar ist dazu, wie die „L. N. N." berichten, der Generalmajor Adolf v. Carlowitz, der gegen- wärtige Kommandeur der 6. Jnfanteriebrigade Nr. 64, au»ersehen, der dann al» General L la suito de» König» für den speziellen Dienst beim Kronprinzen bestimmt wird. — Am Freitag findet eine Vereisung de» Clb- strome» ab Riesa talwärts statt und zwar werden da- ran teilnehmen der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach, Staatssekretär« v. Corl» und v. d. vrügghen, Ministerialdirektor 0. Dömmtng, Ministerialdirektor Dr. Peter», Geh. ObrrregierungSrat Dr. Münchgesang sowie vaurat Braeuer. Di« Abfahrt erfolgt vormittag» 9*/. Uhr von Riesa äu». In Wittenberg wird übernachtet und am nächsten Tage die Fahrt über Magdeburg nach Berlin fortgesetzt. — Da» Programm zu der diesmaligen Zusammen kunft der China- und Afrika-Krieger Sach sen» ist erschienen. Danach hat der festgebende Königl. Sächs. Mtliläroerein „China- und Afrika-Krieger" für Leipzig und Umgegend weder Kosten noch Mühe gescheut dl« Veranstaltungen glänzend zu gestalten. Unter anderetz Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Lag abend» mit ««»nahm» der kann- und Festtage, vlrrteliähritcher BGuglpeA» bet Abholung tu Lei Expedition in Riesa 1 Mart vv Psg„ durch »ms«« L»tiger tret in» Han» 1 Mart tiv Pfg„ bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poflansialten I Mark Sb Psg„ durch den Briefträger frei in» Hau» 2 Mart 7 Psg. Auch Monatladonnruirn»» werden angenommen. «meigemSkwahiu« für die Rmmner de» Aulgab^age» bi» vormiUag S Uhr ohne SewShr. Rotationbdruck und Vertag von Langer A Winterlich in Rtesa. — Sri<bt>st»strve: Soetbeftrahr bv. — Ftir di» Redaktion verantwortlich: Hermann Schmidt in Ries». Am 19. Juni 1911 ist bei un» 1 goldener Dameurtng al» gefunden abgegeben worden. Der rechtmäßige Eigentümer wird hiermit aufgefordert, seine Ansprüche innerhalb eine» Jahre», vom Tage der Fundabgabe an gerechnet, bet un» geltend zu machen. Fall» sich der Verlierer innerhalb der vorgenannten Frist nicht meldet, wird über da» Fundobjekt nach der gesetzlichen Vorschrift verfügt werden. Der «st der Stadt Riesa, am 28. Juni 1911. vr. Scheider, Bürgermeister. Glh.