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««d Atr;r1grr (Wedlest Md Zkychrrt Amtsötatt ißenhrin, da« KInIgl. Amtsgericht und dm Rat der Stadt Riesa, ie dm Bemeinderat Grdba. i4i. Mittwoch, 21 J««i 1V11 «dems. 64. Jehrz. »0» Attft« Tageblatt Nkfthttm stb« La, abend« »6 «Mmchme d« SlM». »Md Sestlagr. »ierteljtchrUchrr «MW»P«E bot «bholung in der »kpedNioii w Mosa 1 Matt vo Ps«, durch uns«, Lrüger dpi >n» HaM 1 Matt « Psg„ btt Abtzadmg am «chatt« d« katsett. Poslaustaltm I Matt SV Psg„ durch dm vtttttttlg« frei tu, Hau» 2 Matt 7 Pfg. Auch Mona»abvnn«nmt» werden angenommen. WWttgenAaaahm« für di« Rnnun« dB «MgabttagB btt vmmtttag 9 Uhr ohne «emllhr. Rotation»»«» nnd ««las van Langer 6 vinterli» in Riesa. — Vrsch»ft»si«llr: «»elhrstrah» VS. — Für di» Redaltion voranttvottlich: Arthur Hähne! in Riesa. Gsmuchei»», de« 24. Amt 1-11, dm». 10 Ahr kommen im AuttiouSlokal hi« ein Büfett von Bich« und ein Damenschreibttsch gegen so fortig« Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, 19. Juni 1911'. Der Gmtchttdd«,fester d«d Kösigl. «mttgerichtt. Zufolge Eemeinderatsdeschiuffe« vom 17 Juni 1911 ist 8 S Absatz 4 und 5 der Waffermerkordnung wie folgt abgeSndert worden. Die Kosten der Zuleitungen fallen künftig den Grundstückseigentümern zur Last und find binnen 4 Wochen nach Fertigstellung der Zuleitung an die Wafierwerkrkaff« zu bezahle«. Bet Berechnung dies« Kosten wird stetd da» Hauptleitungsrohr als in der Mitte der Straß» liegend angenommen. Die Erhebung dies« Kosten nach festen jeweilig vom Gemetnderatt zu bestimmenden Sätzen bleibt vorbehalten. Die erwachsenden Kosten find'im Vorau» zu hinterlegen. Da» Eigentum an allen künftigen Zuleitungen bi» zur Grundstück»grenz« geht auf die Gemeinde Gröba von der Grundstückdgrenze an auf den Wasserabnehmer über. Dies« Beschluß tritt sofort in Kraft. Gröba, am 21. Juni 1911. Der Gemeinderat. OertlicheS «nd Sächsisches. «Ilel», SI. z»>>« l»II. —* Seine Majestät d« König wohnt am 23. Juni vormttt. auf dem Truppenübungsplätze Zeithain der Be sichtigung der 64. (sog. schwarzen) Jnfanterie-Brigade (Schütz- «gt. 108, JSger-Btllne. 12 uud 13 und Pionter-Btlln. 12) durch den Herrn Kommandeur d« 32. Division, Seine Exzellenz Generalleutnant v. Lartsch bet. Hierbei werden außerdem zugegen sein: D« Herr Krieg»mt«tster, Seine Ex^llenz Generaloberst Frhr. o. Hausen, und der komman- dierende Herr General, General d« Infanterie d' Elsa. — Die schwarz« Brigade wird am 28. Juni wieder mit der Eisenbahn au» dem Barackenlager Zetthain nach ihren Sarntfoneu abbefördert. Da» Feldart.-Rgt. 78 (Wurzen) trifft am 22. Juni im Lag« Zeithain «in. «— König FriedrtchAugust ist vorgestern nach- mittag 2 Uhr 25 Min. mit den Herren seiner Begleitung von Lindau nach Dresden abgereist. Am Bahnhof« in Lindau, wohin sich der König von der Villa Toskana aus zu Fuß begeben hatte, wurde « von einer zahlreichen Menschenmenge begrüßt. — Ee. Majestät d« König ist gestern früh 5 Uhr 45 Min., von Lindau kommend, in Dresden wieder eingetroffen. — Ei« Austreicher aus Riesa hat in Meißen Betrügereien größeren Umfanges versucht. Seiner Ver haftung sucht« « sich durch die Flucht zu entziehen. Er wurde jedoch unter Mitwirkung eine» daherkommenden Auto» eingeholt und zur Wache gebracht. Da« „M. T." berichtet hierüber: Ein etwa zwanzigjähriger junger Mann vetsuchte, zum Teil mit Erfolg, in einigen hiesigen Drogen geschäften sich für etwa 1000 Mark Farben zu erschwindeln, die, wie « angqb, zum Anstretchen der Eisenbahnbrücke Verwendung finden sollten. Der von dem Schwindel be- nachrichtigten Polizei gelang e» bald, den Schwindler auf zuspüren und festzunehmen. Dieser ergriff aber auf dem Weg« zur Polizeiwache die Flucht und e» wäre ihm schließ lich auch gelungen, zu entkommen, wenn der Beamte zu sein« Verfolgung nicht «in Automobil hätte erlangen können. Mit dem Kraftwagen wurde der Wiederfestge- nommene nach d« dritten Polizeiwache gebracht, von wo er spät« gebunden nach d« Hauptpoltzeiwach« übergesührt worden ist. Nach sein« Ergreifung fand auch die Lieferung ein«» Teile» der «schwindelten Farben statt. — vermutlich ist d« »«hastete mit dem Schwindler identisch, welcher am Sonnabend nachmittag Ftrnt», vleiweiß und Pinsel in einer Drogerie in Döbeln bestellte und auf dem Bahn hof «instellen ließ, worauf er die Waren in einem unbe- wachten Augenblick mit einem Handwagen vom Bahnhof fortschafste und Unter falschen Angaben an «inen Gewerbe treibenden »«kaufte. —* Da» für gestern abend angesetzte Stadtpark- konzert hat der unsicheren Witterung wegen nicht statt gefunden. Da» Konzert wird an einem d« nächsten «och bekannt zu gebenden Tage abgehalteu. — Auf dem 12. deutschen HandlungSgehil- sentag in Br«»lau sprach am zweiten Verhandlung»tag al» erst« d« Redner von Pein-Altona über die Konkur- renzklausel. Grundsätzlich vertrat der Berichterstatter dabei die Meinung, daß jegliche Konkunevzklausel im Handel »«schwinden müff«. In diesem Sinne sprach sich auch die Entschließung au», die im Anschluß an den Vortrag «in- stimmig angenommen wurde. Dann sprach Frahm-Ham- bürg in einem groß angelegten Vortrag üb« die staat». bürgerliche Erzlehnng. Thoma»-V«ltn besprach im An- schluß an den vortrog die Avfgabe, die der Handlang»«,- hilfenstand an der allgemeinen Jugendfürsorge, di« endlich vom Staate ein« Förderung erfahren soll, erfüllen muß. Zur GehaltSfrage der Handlung»gehilfen hielt hierauf Alfred «oth-Hambrkrg, einen Vortrag. Er etörterte die Entwicklung d« StandeSverhältnisse der Handlung»g«hilfen und besprach ihre GehaltSoerhältnifle, deren veeinfluffung und Besserung Aufgabe einer wirksamen GeholtSpolitik der Handlungsgehilfen sein müsse. Al» letzter sprach Han» vechly.Hamburg über die Stellung der deutschnationalen HandlungSgehilfenbewegung zu den politischen Parteien. Zum Schluß forderte der Redner die deutschen Handlung«, gehilfen auf, bei den bevorstehenden R«ich»tag»wahlen unter allen Umständen sich ihrer nationalen und staatSbürg«- lichen Pflichten bewußt zu sein und sie zu betätigen. — Der dritte Tag behandelte Verbandsangelegenheiten. Der bisherige 2. Vorsteher Han» Vechly wurde an Stell« Schock'» zum t. und Richard Döring zum 2. Lorstch« gewählt. Al» nächster Tagung»»« wurde Frankfurt a. M. gewählt. Bon den 10 Abgeordneten, die der Kreis DreSdeN-Vautzeu des deutschnationalen HandlungSgehilfenverbande» zu stellen halt«, befand sich auch ein Delegierter der Ortsgruppe Riesa. — Aus Lairdwirtschaftskreisen wird dem D." geschrieben: Der in der Nacht vom 20. zum 21. Mai aufgetretene starke Frost hat der Roggenblut mehr geschah« als anfangs angenommen wurde, ds nur Lager- stellen bald nach dem Froste weiße Mehren zeigten. Seit einigen Dagen neigen sich nun wegen der vorgeschrittenen Körnerbildung die Halme und da ist leider ersichtliche daß nicht nur viele einzelne Halme, sondern auch ganze Stel len gerade stehen bleiben, weil nichts in der Aehre drin ist, dabei sieht diese grün aus. Am schlimmsten ist es allemal dort, wo der Roggen am üppigsten stand. Jeden falls sind diese Stellen von dem vorhergehenden Regen noch nicht trocken gewesen und der Keim des zukünftigen Kornes ist erfroren, denn der Roggen hatte damals be reits fast verblüht. Das hier gesagte gilt für zeitige Sor ten (Champagner, Zeeländer). Spatere Sorten, die erst im Anfang der Blüte standen, können vielleicht besser durchgekommen sein, was sich auch bald zeigen wird. — Die sächsischen Regierungsblätter veröffentlichen die folgende Mitteilung: Dem vernehmen nach will da» Mi nisterium de» Inner« einer Anzahl sächsischer Arbei ter — etwa 60 — den Besuch der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden ermöglichen. Den Be teiligten sollen freie Eisenbahnfahrt 3. Klaffe «ach Dresden und zurück, sowie ein Tagegeld für drei Tage, überdies eine Entschädigung für den durch die Reise entgangenen Arbeitsverdienst gewährt werden. Al» Teilnehmer würden nur gelernte Arbeiter sächsisch« Staatsangehörigkeit ohne Rücksicht auf deren politische Stellung aber von anerkann ter Tüchtigkeit unl» unter Ausschluß von solchen, die für die Sozialdemokratie «erben, in Betracht kommen. Män- n«, die als Arb,tterv«tret« bet Schiedsgerichte«, Gewerbe, gertchtev, ArbeiterauSschüssen «sw. tätig sind, sollen in erst« Reihe berücksichtigt werden. Arbeit«, die aa dem Besuche d« Ausstellung trilnehmen wollen, möchten sich mit einem bezüglichen Gesuche unter Angabe ihre» Ge- werbe», Geburtsjahr», der veschäftigung»st«lle und Ihre» Wohnorte» aa di« Kreishauptmannschaft de» Regierungs bezirke» wenden, in dem sie wohnen." — Nach den Berichten d« ungefähr 180 sächsischen Arbeitsnachweis« «freut sich die geschäftliche Konjunktur einer erheblichen Steigerung. Nach den soeben bekannt werdenden Zusammenstellungen dieser Nachweise waren tm Monat April d. I. 15287 Arbeitsuchende und 12447 offen« Stelle« gemeldet, von denen 10044 besetzt wurdest. Besonder» günstig lag d« ArbettSmarkt in Dresden, «väS wohl auf die Hygiene-Ausstellung zurückzuführen ist. An weiblichen Arbeitskräften herrschte jedoch Mangel. ES meldeten sich im April 6504 weibliche Arbettsucheude, während 8000 offene Stellen gemeldet waren, von denen 5927 besetzt wurden. Bemerkenswert ist fern«, daß in Sachsen fast doppelt so viel landwirtschaftlich« Arbeiter ge sucht wurden, als hierfür Bewerber da waren. — Zur ReichStagSwahl. Der konseroatioe Verein Chemnitz beschloß, im Chemnitzer Wahlkreise eine eigene Kandidatur aufzustellen und sich auf die von fortschrittlich« und nationalltberaler Seit« vorgeschlagene bürgerliche EintgungSkandidatur de« Fleischerobermrister» Ktckelhayn nicht «inzulassen. Neben den sozialdemokratischen Kandi daten, den bisherigen Abgeordneten NoSk«, würden dem nach zwei bürgerliche Kandidaten treten. Unl«r det IIeherschrift „Radelftiche" g^ben einige sächsische Blätter ihr« Verwunderung Ausdruck, daß der Etnberuftt einer Versammlung mit dem Thema „Volks schulreform, Kirche und Sozialdemokratie" ein Strafmandat über 6 M. erhalten hat, weil er auf den Plakaten da» Wort „politische" vor „Versammlung" wegg,lassen hat. Wolff» Sächsischer Land,»dienst meldet hierzu: „Der Ein beruf« hätte kein« Verpflichtung gehabt, Plakate anzuschlagen, da er außerdem die Versammlung in der zugelaffeneu Zeitung bekannt gemacht habe. Da» RetchSvereinSgesetz sagt in Z 5: Wer eine öffentliche Versammlung zur Er örterung politischer Angelegenheiten (politische Versammlung) veranstalien will, hat hiervon Anzeige zu erstatten. Ein« Anzeige bedarf e» nach 8 6 für Versammlungen nicht, die öffentlich bekannt gemacht werden. Al» öffentliche Bekannt machungen gelten nach 8 6 der sächsischen Ausführungs verordnung solche, die in den zugelaffeneu Zeitungen od« durch Plakat erfolgen uud außer anderen Voraussetzungen die Bezeichnung „öffentliche politische Versammlung" ent halten. Wenn ein Einberufer eine politische Versammlung beruft und außer der Bekanntmachung in der Zeitung Plakate anschlagen läßt, so muß naturgemäß sowohl die Bekanntmachung in der Zeitung al» auch da» Plakat die Bezeichnung al» „öffentliche politische Versammlung" tragen. Sonst muß der Leser beid« Veröffentlichungen annehmen, daß e» sich um 2 verschiedene Versammlungen, eine politische und eine nicht politische, handle. Di« den Behörden vorgeworfene Unkenntnis des BereinSgesetze» fällt daher auf die Verbreiter ein« solchen Annahme zurück. Di« Bestrafung wegen Uebertretung einer gesetzlichen Vor schrift zudem als einen Nadelstich zu. bezeichnen, ist durch aus irreführend. Im vorliegenden Falle handelte e» sich nur darum, da» Wort „politische" auch auf den Plakaten mitdrucken zu lassen. Machte der Etnberuf« insoweit einen Fehler, so war «» Pflicht der Behörde, die Gesetzesverletzung zu verfolgen." —88 Der Landeskulturrat veröffentlicht au» der Feder de» Dr. WilSdorf-verlin unter der Ueberschrtft „Gegen die Fletschverwüstung" folgendes: Dem aufmerk- famen Beobachter de» Fleischkonsum» wird e» nicht ent- gehen, daß in ganz Deutschland in den besser situierten Kreisen de« Volke», ««»besondere tm Gasthaus- und RestaurationSbetrieb, eine geradezu unvernünftige Vertilgung großer Flelschmassen bester Qualität Mode geworden ist, wa» nicht nur vom sanitären Standpunkte au» für den Verzehrer bedenklich «scheinen muß. sondern auch für di« gleischproduktton im ganzen Reiche Nachteil« bringt. Die gewaltige Bevorzugung nur der besten Fleischstück« und der Nichtoerbrauch der übrigen großen Fleischmaffen mitt lrer Güte in den großen Städten droht zu ein« stän digen Kalamität in der Aletschoersorguvg zu werden, uni« d« arrch die städtischen Fleischer außerordentlich leiden. —* IUß0RM, .i^.' ----- llsmpfsvkäßß § .2