Volltext Seite (XML)
der Angestellten-Jnteressen durch den HauptauSschuß für die Herbeiführung der staatlichen Penstonbvrrstcherung wird an» erkannt und die Zustimmung zu den von diesem Haupt- aakschuß aufgestellten Forderungen der Privatbeamten in Ueberrtnstimmung mit dem Augschuh auch feiten« de« Ge- sauttvorstande» bestätigt. — Dem Verband« stnd seit der letzten GesamtvorstandSsttzuug 107 Einzelbetriebe, ferner der Verband Deutscher vuchbindereibefltzer in Leipzig und der verband der Bereinigten Rvuchwarenzurichterei - und JLrberetbesttzer Deutschland« in Leipzig beigetreten. In den Gesamtvorstand des Verbandes ist Herr Kommerzienrat Gwßmann, Großröhrsdorf, auf gründ einstimmig« Be schlüsse« de« SrsamtoorstanLeS kooptiert worden. — Der Verein Sächsischer Gemetndebeam- te«, der gegenwärtig nahezu 8000 Mitglieder zählt, hält sÄne Hauptversammlung dm 2 , 3. und 4. September- in Dresden ab. / — Die Groß^inkausSgesellschaft deutscher Konsumvereine, teilt in ihrem Geschäftsbericht über da» 17. Geschäftsjahr mit, daß sie im Berichtsjahre IS10 «inen Umsatz von rund 89 Millionen Mark und einen Aetugewtrm von rund 1 Million Mark erzielt hat. Die Zahl d« Gesellschafter beträgt 675. Die Zahl der Brr- eine, die von der Gesellschaft beziehen, ist von 1521 auf 1554 gestiegen. Da« gesamte Betriebskapital der Gesell schaft belief sich im Berichtsjahre auf 3933161 Mark. Da« gesamte Personal zählte am JahreSschluß 1155 Köpfe. Davon entfielen auf die Produktivbetriebe 757. — In diesem Monat erfüllen sich 25 Jahre seit dem Bestehen des Königs. Sachs. Landesversicherungs- amtes; es wurde am 11. Mai 1886 errichtet. —* .Allen Freunden e uer blutauffrischenden, herzer- hceuenden Maibowle sei es verraten: Waldmeister, das duftende Kräutlein Asperula odorata, ist wieder in allen Buchenwäldern erschienen und ladet durch seinen herrlichen Geruch zum Pflücken ein. Die Zeit ist da, von der unser Dichter Otto Rvquette in seinem Rhein-, Wein- und Mündermärcheu «Waldmeisters Brautfahrt" gesungen hat: O tief geheimnisvolles Träumen Der duftdurchvehten Waldesnacht l Tritt ein, und rings aus Busch und Bäumen Erblüht dir holde Märchenpracht. . . . Pri-nz Waldmeister erscheint aus grünem Plan, Da tönt's Juchhe! durchs Kellerloch Der nicht nur bei Männern, sondern auch bei unfern Frauen beliebte Maiwein wird bereitet, indem inan reichlich Waldmeister in einen mit gutem Mosel- oder leichtem Rheinwein gefüllten zugedeckten Gefäß etwa 10 bis 15 Minuten ziehen läßt und dann Zucker, aber nicht allzuviel, zusetzt. Wie der Maiwcin wirkt, beschreibt Otto Mquette in den köstlichen Versen: Waldmeister glüht und sprüht von Witz, Ich glaub', cs nippte sich beim Tanze Selbst das Prinzeßchcu einen Spitz. Für die Vollwirkung deS Maitranks gibt der Dichter folgendes Rezept : Nehmt Äugend, Hoffnung, Lust und Scherz, Nehmt glühenden Sinn, und freies Herz, Nehmt Blütenlrünzc und Gesänge, Don Freud und Leid ein bunt Gedränge, Gießt wacker drauf kristallne Glut, Da st reibt das Blut, das schürt den Mut. Uifter den sogenannt«: blutreinigenden Mitteln des Frühlings gibt es kein kräftigeres, sicher aber kein wohlschmeckenderes als den Maitrank. —k— Großenhain. Die beiden Bauarbeiter Otto Bruno Hoffmann, geb. am 7. August 1886 in Großenhain, und Ernst Bruno Kirste, geb. am 2. Juli 1884 in Naundorf, deren Festnahme berichtet wurde, sind dieselben Personen, die stch im vorigen Jahre wegen dringenden Verdachts eines RaubmordoersuchS und schweren Raube« in KottbuS längere Zett in Untersuchungshaft befanden, aber mangels genügender Beweise wieder entlassen werden mußten. Sie höben tu den letzten Wochen in Großenhain und Umgegend eine größere Anzahl EinbruchSdiebstähke verübt, von denen st« 12 schon jetzt zugestauden haben. SS handelt stch außer einem Falle tn LampertSwalde um Einbrüche in einem Hotel und in einem Konsumverein in Großenhain, in einem Kolontalwarengeschäst in Zieschen, bei einem Bäckermeister in Mülbitz und einem Produktenhändler tn Naundorf, tn den Gasthöfen zu NiedereberLbach, Mittel- und ObereberS- bach, Kalkreuth, Großthiemig bei Ortland, velsnitz und Weinböhla. rr To«wig. In den Bereinigten Strohstoff-Fabriken, Fabrik Tänuicht, haben Dienstag früh die Arbeiter wegen Lohndifferenzen die Arbeit eingestellt. ' Dübeln. In ein« Lohnbewegung find die Klempner und Installateure von hier und der Umgegend eingetreten. Die Arbeitgeber antworteten auf die etngereichten Lohn- forderungen nicht, worauf sämtliche Gehilfen die Kündigung eturetchten. — Bei der Ersatzwahl eines geistlichen Eyno- dal« für die Ephori« Leisnig wurde an Stelle de» durch Emeritierung auSgefchiedenen Pfarrer» Segnitz Herr Pfarrer Püschmaun (Hainichen) aus die Zett von 1911 bi» 1916 gewählt. LeiSnig. Das Pferd eine« die Bergstraße herab fahrenden Wagens, in dem sich ein Herr W. au« WermS- dorf und al« Mitfahrende zwei Fischendorfer Pferdehändler befanden, scheute au« unbekannter Ursache und ging durch. Die Insassen de« Wagen«, die die Herrschaft über da« Lier verloren hatten, vermochten stch durch Abspringen vor Schaden zu bewahren, die de» Wege» daherkommende 73 jährige oerw. Frau Grimmer au« Polkenberg, die mit einem Schiebewagen Blumen nach LeiSnig zum Verkauf gebracht hatte und wieder heimfahren wollte, wurde aber von dem durchgehenden Geschirr überrannt und besinnungs los aufgehoben. Frau G. ist wenige Stunden nach ihrer Einlieferung im Krankenhause verstorben. Nossen. Eine neue Pockencrkrankung ist auf dem Rkttergute Neukirchen vorgekommen. Das von der Krank heit befallene Mädchen wurde DicnStag nachmittag in das alte Nossener Krankenhaus eingeliefert. 88 Dresden. Daß von den Mtwlrkenden der ersten unter Richard Wagner» Leitung am 19. Oktober 1845 tn Dresden stattgefundeuen Aufführung de» .Tannhäuser' noch heute, nach SS Jahren jemand am Leben stch befindet, dürfte wohl nur wenigen bekannt sein. Nnd doch ist dir« der Fall. Di« Partie de» Hirtenknaben sang damals am 19. Oktober 1845 Fräulein Poser, di« nachmalig« Gattin de» Königlichen Kammermustku» Professor Fürstenau, der der Königlichen Kapelle al« Flötist lange Jahre angehvrte. Prau Professor Fürstenau, der bi« in ihr hohes Alter ein schöner Heller Sopran befchieden war, die aber nun schon eine Reih« von Jahren an» Zimmer gefesselt ist, beging gestern, am 10. Mai, ihren 86. Geburtstag. — Die Ber einigung für staatSwiffeuschaftlichr Fortbildung zu Berlin unter Leitung de» Ministerialdirektor» Dr. Naumann traf am Mittwoch in Dresden al« die erst« wissenschaftliche Gruppe zum Besuch der Internationalen Hygiene-Ausstel lung ein. Nach einleitenden Dorträgen fand eine Besichti gung der einzelnen Gruppen statt, worauf dann ein Be- such der deutschen Werkstätten für Handwerkskunst in der Gartenstadt Hellerau bei Dresden stattfand. Professor Richard Riemerschmid-München hielt dort einen Vortrag über die Beziehungen künstlerischer Bestrebungen zum Handwerk und zur Industrie. Die Gartenstadt Hellerau liegt 8 km nördlich von Dresden. Mit der Erschließung de» 140 da großen Geländes wurde 1908 begonnen nach einem Bebauungsplan von Richard Riemerschmid-München. Für die Errichtung der Kleinhäuser hat sich eine Bau- genofsenschaft gebildet, während die Erstellung der Billen und Gebäude, die allgemeinen Zwecken dienen, wie Gast- Häuser, DerkaufShäuser, die Gartenstadt übernommen hat. Im Frühjahr 1910 haben die deutschen Werkstätten für Handwerkskunst ihren gesamten Betrieb nach Hellerau ver- legt. Bis Ende 1910 wurden ca. 180 Kleinhäuser und 12 Billen gebaut, ferner ein Gasthaus und eine Reihe von BerkaufShäusern am Markt, im Frühjahr 1911 werden ein Ledigenheim, ein größere» Gasthaus mit Saal und Frem- denzimmer und weitere umfangreiche Gruppen von.Klein- Häusern und Villen in Angriff genommen. Da» Institut für rhythmische Gymnastik von Jaque» Delcroye wird im Lauf« deS Jahre» ebenfalls nach Hellerau »erlegt werden. — Anläßlich seines Ausscheiden« au« dem Lehrberufe an der Dresdener Akademie der bildenden Künste mit Ende dieses GommersemesterS wird Anfang Juli d. I. in Dres den eine Baukunst-Ausstellung de» Geheimen BauratS Prof. Dr. ing. h. c. Paul Wallol, deS Architekten de« ReichStagShauseS, und seiner Schüler stattfinden. Zur Veranstaltung einer Ehrung Wallot« durch seine ehemaligen Schüler hat sich ein Ausschuß unter Vorsitz deS Prof. Hempel gebildet. Dresden. Borgestern früh wurde im Vorraume zur zweiten Treppe des Hauses Nr. 5 am Schießhause ein älterer privatisierender Handwerksmeister in einer Blutlache liegend, bewußtlos aufgesunden. Ein sogleich herbei gerufener Arzt stellte einen Schädelbruch fest, der bald danach den Tod des Verunglückten herbeiführte. Es wird vermutet, daß er beim Aufsuchen seiner Wohnung infolge eines Schwindelanfalles die zweit« Treppe hinabgestürzt ist und stch dabei die schwere Verletzung zugezogen hat. — In Prag fand vorgestern die erste Verhandlung in dem Prozeß des Königs von Sachsen gegen den kontrakt brüchigen Kammersänger Burrian wegen 30000 M. Kon ventionalstrafe statt. Dem Beklagten wurde eine Frist zur Erstattung der Klagebeantwortung gegeben und hierauf die Verhandlung geschlossen. — In der Zeit vom 25. bis 27. Juni wird eine auS ungefähr 60 Herren, die in dem wirtschaftlichen und politischen Leben der Türkei an ein flußreicher Stelle stehen, bestehende türkische Studien- kommission Dresden besuchen, um die Internationale Hygiene-SuSstellung, die Stadt Dresden nnd einige hervor- ragende Arbeitsstätten der sächsischen Industrie zu besich tigen. — Nach der soeben abgeschlossenen endgültigen Liste der Nennungen zur Sachsenwoche sind zu den Dresdener Flugtagen folgende Nennungen angenommen worden: O. Lindpaintner, E. Wtenczier«, B. Büchner, Leutnant Jahnow, F. Laitsch, v. König, Leutnant v. Moßner, H. Grade, v. JablowSky, Dr. Lissauer, Dr. Wittenstein, R. Kiepert, G. Hoffmann, K. Müller, G. Otto. Die finanziell ausgezeichnet gesicherte (insgesamt 170000 M. Preise für die Sachsenwoche) Unternehmung (21. bi» 29. Mai) verspricht auf gründ obiger vorzüglicher Nennungen ein sportliche» Eretgnt» ersten Range» zu werden. §8 Dresden. Dem Dichter de» Grbfvrster» und der Makkabäer, Otto Ludwig, hat man am Mittwoch in Dresden eine alte Dankesschuld abgetragen. Mehr al» 46 Jahre find vergangen, al« Otto Ludwig in Dresden starb. Er fand seine letzte Ruhestätte am 25. Februar 1865 auf dem Dresdener TrinitatiSfrtedhofe. Damals standen um seinem Hügel seine Freunde Gustav Freytag und Berthold Auerbach. Eduard Duboc und Heydrtch riefen ihm ein Dankeiwort in die Ewigkeit nach, indem sie Ge dichte zu feinem Gedächtnis sprachen. Da» Grab deS Dichter» entbehrt jede» Schmucke», nur gestern, an seinem .Ehren tage" hatte man e» pirtStvollerwetse mit Frühling»blumen umkränzt. Noch eine zweite Erinnerungsstätte an den Dichter befindet sich in Dresden: «in kleine» Stübchen im Stadtmuseum, daß die einfachen Möbel, Bilder und Geräte enthält, die seine tägliche Umgebung bildeten: den Lehn- stuhl, den Gchrribsekretär au» Mahagoni, da» kleine Tischchen, an dem er die Makkabäer geschrieben, seine Bibliothek, sein, Wanduhr und den Pfeifenlisch mit den geliebten Pfeifen. Bilder Otto Ludwig» au» allen Lebensaltern, Urkunden seine» Werden» und Schaffen», Porträt» seiner 1903 verstorbenen Gattin Emilie, seiner Tochter und der treuesten Pflegerin seine» Andenken» Cordelia, die erst vor zwei Jahren starb, zierliche Holzschnitte und Lithographien Ludwig Richer». Heber zwei Jahrzehnt« hat Otto Ludwig in Dresden gelebt und geschaffen und die Ttedge-Stiftung hat ihn nun durch Errichtung eine» Denkmal», einer Hrrme au» w'ißem Marmor in den Anlagen brr vürgerwiese nach 46 Jahren der Vergessenheit entrissen. Am Mittwoch wurde da« Denkmal, da« Arnold Kramer tn Dresden ge schaffen, enthüllt. Eine Abordnung de« Rate» z« Dresden, Generalintendant Graf Seebach, Bürgermeister Pfeiffer au« Gt«feld, der Geburtsstadt Otto Ludwig», sowie Vertreter verschiedener literarischer Vereinigungen wohnten der ein fachen, aber stimmungsvollen Feier bei. Such Kränze wurden am Denkmal niedergelegt und mehrer« Ansprachen gehalten, wobei Oberbürgermeister Dr. Beutler - Dresden sehr richtig bemerkte, daß e» ein versöhnender Gedanke fei, wenn dem Dichter nach seinem wenig freudevollen Leben heute noch unter blühenden Blumen und Bäumen eine Auferstehung zuteil werde. Er hoffe, daß der Idealismus, der stch in dem Realisten Ludwig verkörpert habe, auch in unserer Zelt wieder recht lebendig werden möchte. — Am Abend versammelten sich die literarischen und künstlerischen Kreise Dresden» im Vereinshause zu einer Otto Ludwig- Feier, der auch da« kunstsinnige Prinzenpaar Johann Georg beiwohnte. Der Professor für deutsche Sprache und Literatur an der Technischen Hochschule, Geh. Hofrat Dr. Walzel, gedacht« i« seiner Festrede der großen Verdienste Otto Ludwig», die dieser sich vor 50 Jahren um da« literarische Leben Dresdens erworben hat. Die Kgl. Hof schauspielerin a. D. Hedwig GaSny-Zeiß la» au« den Werken Otto Ludwigs. Orgelvorträge schlossen die finnige Gedächtnisfeier. Sebnitz. Der Einfluß der Blumentage macht stch natürlich in der Blumenindustrie sehr angenehm bemerkbar. Ans dem Gebnitz-Neustädter Jndustriebezirk, dem Haupt sitze der Blumen- und Blätterindustrie, sind allein gegen 50 Millionen Stück Margariten bis jetzt für die Zwecke der Blumetttage geliefert worden. Selbst da» Aukland bestellt für seine Blumenlage die Blumen in Deutschland. Schandau. Im Befinden deS am Großen Winter berge durch einen Kreuzotterbiß schwer verunglückten Schrift steller« Joh. Erich Gottschalch ist eine leichte Besserung eingetreten. Die Aerzte hoffen ihn am Leben zu erhallen. Die Vergiftungen sind bereits auf die linke Körpersette übergegangen. Zittau. Die Errichtung eine» Wohnungsamtes ist von den Stadtverordneten beschlösse» worden, ebenso wurde die Bildung eines WohnungSauSschusseS genehmigt. Buch hat sich infolge des WohnungSmangelS hier ein Mietbe- wohneroerein gegründet, dem schon über 150 Mitglieder angehören. Chemnitz. Die Weihe deS neuen Rathauses ist endgültig auf Freitag den 1. September dieses Jahres festgesetzt worden. Seine Majestät der König hat seine Teilnahme an der Feier zugesagt. — Wegen Brandstiftung stand der am 21. Februar 1891 in Dresden geborene Arbeiter Kurt Naumann vor den Chemnitzer Geschworenen. Der junge Bursche wurde, wie den „Dresd. Nachr." be richtet wird, im März erst vom Landgericht wegen ver suchter schwerer Erpressung zu 1 Jahr 3 Monaten Ge fängnis verurteilt. Naumann, der jetzt die Strafe in Zwickau verbüßt, wurde beschuldigt, in der Nacht vom 22. Oktober 1909 in ErdmannSdorf zwei Schuppen und eine Scheune in Brand gesteckt zu haben. Durch das Feuer ist ein Schaden von etwa 7000 M. entstanden. Der Brandstifter blieb zunächst unentdeckt. Erst als Nau mann wegen des ErpressungSocrsuchs tn Untersuchungshaft gekommen war, hatte er sich selbst als Täter dieser Brand stiftung bezichtigt. Die Frage des Vorsitzenden des Schwur gerichts, was ihn zu der Tat veranlaßt habe, beantwortete er wie folgt: Er Habs der freiwilligen Feuerwehr in Erd mannSdorf angehört. Einige Kameraden hätten sich darüber unwillig geäußert, daß sie immer nur für andere arbeiten müßten, während es im Dorfe gar nicht einmal brenne. Jenen Kameraden habe er mit der Brandstiftung einen Gefallen tun wollen. Diesen Gedanken habe er am ge nannten Tage abends 11 Uhr auf dem Nachhauseweg tn die Tat umgesetzt, indem er durch einen Spalt in der Scheunenwand die Glut seiner Zigarette htneingeblasrn habe. Bald darauf standen die Gebäude in Flammen. Bei dem Feuer tat N. seinen Dienst al« Stgnalist. Zur Zeit der Tat war er 18*/, Jahre alt. N. wurde zu einer Gesamtstrafe von 2 Jahren 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Kirchberg. Die Aussperrung dcr Steinarbeiter hier und in der Umgegend, ebenjo in Werdau, ist beendet worden. Werdau. Gestern früh hak ein erst kürzlich aus dem Zuchthause entlassener 49 Jahre alter Arbeiter aus Leu- terSbach Lei Kirchberg aus der hiesigen Bahnhofsstraße seiner von ihm getrennt lebenden Frau aufgelauert und ihr einen tiefen Stich in den Unterleib beigebracht. Ter Täter hat sich selbst der Polizei gestellt. Freiberg. Wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgange wurde der Maschineningenieur Oskar Kurt Hammer aus Mahlitzsch zu einem Jahr Gefängnis ver urteilt. Hammer, der im Jähzorn gehandelt haben will, hat am 17. März dieses Jahres im Gasthof „Schweizer haus" zu Niederstriegis den im gleichen Orte wohnenden Ferkelhändler Berthold jun. mit einein Bierglas der art ans den Kopf geschlagen, daß dieser an den dadurch erlittenen Verletzungen einige Tage darauf gestorben ist. Ciland. In etwa 13 Fällen wurde seit Ende April die hiesige Bevölkerung fast täglich in den Abendstun den durch Feuerlärm erschreckt. Es brannte regelmäßig im nahen Walde an der sächsisch-böhmischen Landes grenze. Das Feuer konnte dank dem energischen Ein greifen der Bewohner immer noch wieder gelöscht wer den. Es handelt sich offenbar um das planmäßige Vor gehen eines Brandstifters, doch konnte man trotz des Aufgebotes der österreichischen und sächsischen Gen darmerie, sowie der Grenz- und Fvrstbeamten und auch der erbitterten Ortsbewohner des Täters nicht habhaft werden. Es muß angenommen werden, dgß er in Ei land selbst wohnt. Grimma. Gestern morgen ist in Bernbruch das Wohnhaus und Scheunengebäude des Gutsbesitzers Lorenz niedcrgebrannt.