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auf 92 erhöht. Die Zahl der Mitglieder de« Weier» verbandel wurde nach der Vorlage auf 24 festgesetzt, -in« Unger« Debatte rief die Frage der Zusammensetzung de« Gtrombeirate» für den Eiboerband hervor, für den die Vorlage 28 Mitglieder vorsieht. Mehrere Mitglieder de» Nagten sich, daß Sachsen mit 7 Stimmen nicht genügend »ertretrn sei, und befürchten, daß di« Interessen der In dustrie nicht genügend zur Geltung kämen. Mintfterial- direktor Peter« erklärte diese Befürchtung für unbegründet. G« wurde jedoch die Zahl der Mitglieder de« Slbverbande» verdoppelt (56 Mitglieder). Für di« Mitglieder de« Strom beirat»« sollen Stellvertreter gewählt werden; die Wahl- gelt soll sünf Jahr» betragen. — Am Sonnabend verhandelte di« Kommission noch weiter über die Strombeträt«. Di« Vorlage billigt ihnen nur beratende Stimm« zu. Sie sind nur gu hören in den Angelegenheiten, über di« die ver- waltunglaulschüsse -u beschließen haben, zum Beispiel di« Höh« der anzurechnenden Strombauunterhaltunglkosten, di« Tarts« usw. Man will drn Strombeträten in gewissen Fällen auch «in« beschließende Stimme geben; ,« werden hierzu verschieden« Anträge vorbereitet, di, die Kommission in ihrer nächsten Sitzung, einig« Tag« nach Wiederznsam- mentritt de« Plenum« im Mai, beschäftigen werden. Am Sonnabend hat im Aulwärtigen Amt, der Aul tausch der Ratifikationsurkunden zu dem am 30. Januar b. I. zwtschem dem Reiche und Großbritannien abgeschlos senen Vertrage stattgefunden, durch den di« Auslieferung flüchtiger Verbrecher zwischen den deutschen Schutzgebieten und einer Anzahl britischer Protektorate, zumal in Afrika, geregelt worden ist. Der Vertrag wird zwei Monate nach Au«tausch der Ratifikationsurkunden, also mit dem 1. Juni 1911, in Kraft Ireten. Aus unseren Kolonien. Die Straus, enzucht in Deutsch-Güdwestafrika ist aus kleinen Anfängen heraus und macht Fortschritte. Jeder Farmer, der einig« Strauße als junge Tiere ein fängt, hält sie in der Nähe seines Hause« in einem Kral. Die Einzäunung wird mit der Vermehrung de» Bestandes an Vögeln vergrößert. ES kommt immer mehr hinzu und wird immer mehr an Futter (Luzerne) sür die Strauße angebaut. Natürlich läßt sich dies nur dort machen, wo genügend Wasser vorhanden ist, es ist aber bereits vielen Farmern gelungen, sich auf diese Weise den Grundstock für eine Straußenzucht zu schaffen Und ihn nach und nach zu vergrößern. Aus Tsingtau werden dem „Leuchtturm" recht er freuliche Nachrichten übermittelt. „Trotz der Pest, die den Handel in Nordchina erheblich geschädigt hat, nacht Tsingtau weitere Fortschritte. Der Hafen ist der einzige pestfreie in Nordchina, was einzig und allein den vor züglichen Maßnahmen des Gouverneurs von Truppe! und der hervorragenden Arbeit der deutschen Aerzte und Mannschaften zu danke» ist. Eine geschlossene Posten kette umgibt die ganze Stadt, die bei der scharf durch geführten Absperrung und Kontrolle bislang von der Seuche verschont geblieben ist. . . . Der Schiffsverkehr in Tsingtau hat, seitdem der Norddeutsche Lloyd einem lange gehegten Wunsche der Rcichsregierung entsprechend, seine ostasiatischeu Rcichspostdampfer Tsingtau alle vier Wochen abwechselnd auf der Hin- und Rückreise anlaw- fen läßt, und auch andere große Linien den Hafen regel mäßig aufsuchen, erheblich Angenommen." Am 15. Febr. stellte der Verkehr im Tsingtauer Hafen einen Rekord aus. Zum ersten Male seit Bestehen dieses jüngsten und praktischsten — Häsens OstasienS lagen drei Dop- pelschraubcndampfer einer Reederei an einem Tage an derselben Mole im Hafen, drei große Schiffe des Nord deutschen Lloyd mit rund 50000 Tonnen Deplacement und 500 Mann Besatzung, nämlich der am 1. April mit den abgelöstcn Mannschaften aus Kiautschou glücklich nach Wilhelmshaven zurückgekehrte Truppentransport- pfer „Neckar" und die Rcichspostdampfer „Prinz Eitel Friedrichs und „York". Me drei Schiffe bewegten gleich zeitig mehrere hundert Tons Ladung, nahmen deutsche Auf dem Woserhof. Roman von Erich Ebenstein. 40 „Hab' nichts dagegen." Gleichgültiger hätte der Moser nicht antworten können, wenn Franzl ihm erzählt hätte, daß sie heute nachmittag das Heu einfahren wollen. Dem jungen wird eS schier unheimlich dabei. Er räuspert sich und beginnt wie der: „Eines ist halt dabei, das ich Euch noch sagen muß. Die Mirzl kaun nicht fort von der Wirtschaft unten. Da haben wir e» ausgemacht, daß ich nach Rodau ziehe und Wirt werde." Auch jetzt sagt der Moser bloß: „So? Von mir auS mach, was Du willst." Franzl holt tief Atem, eS klingt fast wie ein Seufzer. Viel Anteil hatte er vom Alten nicht erwartet, aber daß der so we nig um ihn und sein Glück fragt, daS greift ihm doch ans Herz. So weit sind sie auseinander gekommen in der letzten Zeit? „Also seid Ihr einverstanden mit allem?" fragt er gepreßt. Der Moser steht auf. Seine Augen, die iiber den Buben hin gehen, ohne ihn doch zn sehen, sind voll Glanz. „Mit was?" fragt er zerstreut, fährt sich über die Stirn und schaut Franzl plötzlich mit weichen, Blick an. „Ja so, heiraten willst und hinunter nach Rodau ziehen? Ja, ja, mir ist alles recht. Jetzt ruf mir aber den Michel. Er soliden Fuchs einspan nen, der Braune wird zu müd' sein ..." „Wollt Ihr denn wieder fort, Vater? Ihr seid doch erst heimgekommen?" „Noch einmal muß ich hinaus nach Egydi. Wenn ich zurück, komm, dann .. dann reden wir von der Hochzeit. Jetzt hab ich Eile .. ruf den Michel!" Eine halbe Stunde später rasselte das hochgefederte Steirer wägelchen abermals den Berg hinunter. Am zweitnächsten Sonntag verkündete der Pfarrer nach der Predigt, daß der Moser Franz und die Neuhaus Maria ein Paar werden wollten. Der Kannerbaucr als „Bidlmann" ging von Haus zu Hans und trug seinen Spruch vor, mit dem er Hausherren und Hausfrauen zur Hochzeit einlud für den zwölf ten August. Geheimnisvoll flüstert er's zuletzt noch jedem zu: «Tut Euch nur gefaßt machen, daß es hoch hcrgeht, da kom men einmal zwei Reiche zusammen, der NeuhauS wird sich nicht spotten lassen, und der Moser noch weniger." Schantung-Kohren und konnten fahrplanmäßig — die beiden Netchspostdampfer am Tage der Ankunft — wei- terexpedtzrt worden. In Anbetracht de» durch die Pest absperrung eingetretenen Hafenarbeiter- (Kuli-)MangelS, ist die» für alle beteiligten Stellen eine vorzügliche Leistung (Reederei, Hafenamt, -lgentur und last not least für den Gouverneur), die deutscher Arbeit alle Ehre macht, und dem jungen aufstrebenden Platze die gün stigsten Vorzeichen für die Zukunft verspricht." Frnnkrotch. Der Präsident der Republik hat «in« -tnladung der Köniftin der Niederlande zum Besuche Holland» angenommen. Die Reise wird im Juli ftattfinden. Herr FalliSre« wird sich aus einem Krteg«schiff nach Holland begeben und in Amsterdam landen. — Der englische Botschafter hat dem Präsidenten der Republik mitgeteilt, daß fein« Regierung sich freuen würde, den freundschaftlichen Beziehungen zwi schen England und Frankreich dadurch Au«druck zu ver leihen, daß der Präsident die Begrüßung eine« englischen Geschwader« bet Gelegenheit seiner Reise nach Tunesien annehm«. L« ist nun aber fraglich, ob angesicht« der Verzögerung der parlamentarischen Arbeiten di, Reise de« Präsidenten der Republik nach Tunesien überhaupt zustande kommt. Tollte die Budgetdebatte vor Ostern nicht zu Ende kommen, so würde di« Reis« vertagt werden. Spanien. Spanten ist unerwartet vor eine MinisterkrisiS ge stellt. Die Ursache ist in der Uneinigkeit zu suchen, die zwischen den Mitgliedern des Kabinetts während der Ferrer-Debatte zutage trat. Der Justizminister hatte nämlich den Republikanern auf ihre Angriffe hin er widert, daß die Verhandlungen de» Militärgerichtshofes im Ferrer-Prozesse streng gesetzlich verlaufen seien, und der Kriegsminister General Aznar stellte sich auf den selben Standpunkt, nur daß er ihn noch schärfer betonte und sich bedeutend entschiedener gegen die Republikaner wendete als der Justizminister. Dagegen lehnte eS der Ministerpräsident CanalejaS in gewundenen Worten ab, sich überhaupt zum Ferrer-Prozesse zu äußern, er er klärte daS forensische Verfahren zwar nicht als unge setzlich, trat aber auch nicht dafür ein, welche schwan kende Stellungnahme im OffizterkorpS so große Er regung hervorrief. Im Ministerrate wurde CanalejaS von seinen Kollegen deswegen Vorwürfe gemacht, nament lich war eS der KriegSminister, der als Sprachrohr der Mißstimmung der Offiziere den Kabinettschef recht un sanft anfaßte. Dies veranlaßt« nun CanalejaS, dem König seine Demission zu unterbreiten. MS in den Corte» die Mitteilung von dem Rücktrittsgesuche des Ministeriums gemacht und damit auch die Verhandlungen bis auf weiteres abgebrochen wurden, da brachen die republikanischen Deputierten in schallende Hochrufe aus die Republik und auf die Vorherrschaft der Zivilgewalt aus, worauf die monarchistische Mehrheit mit Hochrusen auf den König anttoortete. Das Haus ging unter größ ter Erregung auseinander und die Folge war das Ent lassungsgesuch des Kabinetts. Nach einer neuerdings eingetroffenen Nachricht hätte der König die Demission des Ministerpräsidenten CanalejaS abgelehnt und ihn er mächtigt, die bisher von ihm verfolgte Politik fortzu setzen und in der Zusammensetzung des Kabinetts die Aenderungen, die er für notwendig hält, vorzunehmen. CanalejaS hat Sonntag vormittag mehreren Notabili- täten, darunter Moret, Besuche «-gestattet. Ms sicher nimmt man an, daß sowohl im Kriegsministerium wie im Finanzministerium ein Wechsel eintreten wird. Türkei. Am Sonnabend nachmittag fand die Leichenfeier sür Oberstleutnant von Schlichttng statt. GS nahmen da ran teil der deutsche Botschafter, da» Personal der Botschaft und de« Konsulate», die Minister des Kriegs, der Marine, der Finanzen und des Unterricht», da« diplomatische Korps, die Offizier« der „Loreley", die deutschen Jnstruktion»oifi- An demselben Sonntag gebt noch ein seltsame» Gerücht von Ohr zu Ohr: Der tote Nullmaier soll ausgegraben werden. Im halben August kommt eine Kommission dazu aus der Stadt. Ueberall im Dorfe stehen die Leute gruppenweise zusam men und flüstern darüber. Seit Menschengedenken ist so etwas in Rodau und wie der Meßner Peli behauptet, überhaupt noch nirgends auf der Welt vorgekommen. Die nächste Frage lautet: Warum soll er ausgegraben werden? „Darauf," meint der alte Schulmeister kopfschüttelnd, „gibt'S nur eine Antwort. AuSgraben tun sie einen von amtswegen, wenn sie glauben, daß er nicht natürlicherweise gestorben ist. Draußen in den großen Städten ist so etwas schon öfter vorge kommen." Die Nullinaierin ist heute Gegenstand der eifrigsten Neu gierde. Man muß sich eine doch anschauen, von der sie in der Stadt bei Gericht glauben, daß sie ihren Mann umgebracht hat. Und wer sollt'S denn sonst getan haben? Lange begreift Ursula nicht, warum sie die Leute so anse hen. Endlich fällt da und dort ein Wort an ihr Ohr: „Die Pferde am Pennerhof sind immer besonders schön gewesen, weil sie „Hüttenrauch" (Hüttenrauch wird Arsenik genannt, das man in Steiermark gern den Pferden gibt, weil sie dadurch feist und glänzend werden) bekommen .. könnt ja sein, daß sich die Bäu- rin bet ihrem Mann damit vergriffen hätte." „Am vierzehnten August soll er auSgegraben werden, der Nullmater, da wird sich'« ja zeigen." „Zuzutrauen wär'» ihr am End schon. Wenn eine den Stiefsohn von seiner Heimat treibt.. ." „ES ist nur ein Glück, daß der Moser darauf gekommen ist..." So ging eS hin und her. Bleich wie der Tod und zitternd vor Wut kommt die Pen- ucrbäurin heim. „Jetzt will er mich gar zur Giftmischerin machen, der Mo- serl" Mit diesen Worten fällt sie auf die Bank neben die alte Barbara und erzählt ihr stockend, wa» sich in Rodau zugetra gen hat. Barbara ist erst sprachlos, und bei dieser Nachricht droht selbst ihre Weiheit zu versagen. „Du sollst den Bauer vergiftet haben? Aber wie kommen denn die Leut' nur auf so wa«?" ziere, alle höheren türkischen Offizier« und sämtlich« dienst freien Subalternoffiziere. Der Sultan war durch den Prinzen Djemalandrin sowie durch seinen ersten Adjutanten vertreten. Der Großwrsir und die übrigen Minister, die am Erscheinen verhindert waren, hatten Vertreter entsandt. Nach der Trauerrede de» Geistlichen trugen Matrosen der „Loreley" den Sarg nach dem protrstantischen Friedhöfe, wo «in« türkisch« Ehrenkompagnt« den Salut abgab. Di« Straßen, welche der Kondukt passierte, waren von einer großen Menschenmenge erfüllt. Di» Leiche wird in den nächsten Tagen nach Deutschland übergesührt werden. Die Erschießung des Mörders von SchsichtingS wurde Sonnabend vor dem versammelten Regiment von ztvölf albanesijchen Soldaten, also engeren Landsleuten de» Täters ausgeführt. Von deutschen Jnstruktionsosfizieren waren die Oberleutnants Bett und Dauer anwesend. Oberleutnant Beit sowie der türkische Priester fragten den Mörder noch im letzten Augenblick, ob er bereue, seinen unglücklichen Kommandeur erschossen zu haben. Nein, war die ruhige Antwort des Mörders. Im Wider spruch hierzu stehen frühere Meldungen, die gerade von der tiefen Reue Rejuls zu berichten wußten. Tanin hebt noch einmal die Trauer der türkischen Armee über den Tod des Obe-sten von Schlichting her vor. Tie Erinnerung an ihn iverde ewig in den Herzen der Ottomanen sortleben. Die türkische Armee schulde den deutschen Offizieren viel. Das Blatt betont weiter die freundschaftliche Sprache der deutschen Presie aus Anlaß des Mordes und das Gnadengesuch der Witwe von Schlichtings, das ein Zeichen des edlen Wesens der Deutschen sei, und drückt die Zuversicht auf eine künf tige Verbrüderung der deutschen und türkischen Armee aus. Von zuständiger türkischer Seite wird mitgeteilt, daß es, en gegen einem Dementi von feiten der Montene griner, Tatsache ist, daß 300 montenegrinische Soldaten an der Zerstörung türkischer Blockhäuser tcilnahmen. Mexiko. Rafael Choujsal, der Privatsekretär Porftrio Diaz', hat sich von Mexiko nach der Hafenstadt Veracruz be geben, um sich hier nach Deutschland einzuschiffen. Er hatte 25 Jahre hindurch keinen Urlaub. Choussal ist be- , gleitet von Uribe, dem besten Beamten der mexikanischen Geheimpolizei. In Washington nimmt man allgemein an, daß die Reise der Vorläufer der Abdankung Tiaz' sei. Man glaubt, daß Diaz nach seiner Abdankung nach Europa reisen werde und Choussal die nötigen Vorberei tungen dazu treffen lasse. Angeblich hat dieser auch die Juwelen und die zahlreichen Orden Diaz' im geheimen mitgenommen. Marokko. Wie groß das Ansehen Frankreichs bereits in Ost marokko geworden ist, erhellt aus der Tatsache, daß die drei mächtigen Stämme «der Beni Gil, der Uled Nasser und der Aid Buschawen, die das ganze südöstliche Ge biet Marokkos bis Tafilelet besitzen und seit Jahren in Krieg lniteinander liegen, etwa 50 Abgeordnete nach Colomb Bechar geschickt haben, die die französische Mili tärbehörde baten, als Schiedsrichter zwischen ihnen zu walten. General Alix, der Befehlshaber des militärischen Gebiets von Ain Sefra eilte persönlich nach Colomb Bechar, um den Vorsitz über das Schiedsgericht zu über nehmen, das sich bemühen wird, die hadernden Stämme endgültig miteinander zu versöhnen. Marktberichte. Oschatz, I. April. 1 Kilo Butter 2,SS—2,72 M. 183 Ferkel, Paar 24- 42 M. Meitze«, 1. April. 1 Kilo Butter 2,40-2,80 M. Meißen, 1. April. (Ferkrlmarkt.) Ferkel M. 13—LS. Auf trieb: 80 Tiere. „Der Moser wird'S wohl auSgesprengt haben. Gehört hab ich, daß er vor zwei Wochen fort nach Egydt gefahren ist. Darnach ist an den Pfarrer die Verständigung gekommen, daß der Fabian am so und sovielten auSgegraben werden soll. Der Meßner Peli hat'S unter die Leiw gebracht. Und wenn das wahr wird, .. Barbara . .1 Nicht überleben tu ich die Schänd! Mit Fingern werden sie auf mich weisen, und eh' ich daS er trag, verkauf ich den Hof und geh ganzfort von da!" „Narr! Daß sie erst recht glauben, Du hättest eS getan. Hoch mußt' den Kopf tragen, Du, und stolzer sein, wie früher. Wenn er wirklich ausgegraben wird, dann wird sich'S ja am beste» weisen, daß Du unschuldig bist." „Als ob die Leut' dann noch davon abzubringen wären. Kein Herrgott redet ihnen daS mehr auS." Barbara schüttelt den Kopf. „Dumm ist daS ganze Gerede, und ich alaub'S gar nicht, daß der Moser im Ernst so was behauptet. Da steckt wa» an deres dahinter, paß nur ans." „Was denn aber nur?" „Noch weiß ich's nicht. Aber er wird sich schon wieder durch was verraten, der Moser. Grad wie damals durch seinen Zor» und seine Angst, wie der Hubert fort ist..." Ursula packt plötzlich Barbara am Arm. „Barbara," murmelt sie leidenschaftlich, „wenn man daS für gewiß müßt, was Du mir gesagt hast.. Damit könnt mai» ihn treffen, den hochnäsigen Protzenbauer!" „Wahr ist'S sicher. ES kann gar nicht ander» sein. Aber warte noch .. Beweis hast keinen, und so leugnet er'S einfach ab. Die Stund wird schon kommen, wo Du iymalle» auf ein malheimzahlen kannst, dann mußt aber Numero sicher gehen. Ganz tief mußt' ilin treffen, ganz klein mußt' ihn machen vor den Rodaucrn, daß er sich nimmer anfznschauen traut, kvenn seine Schänd in allen Mäulern ist.. vor der Hand laß Dir nichts merken. Wart'Ursula, warte!" Und die Nullmaierin befolgte den Rat. Stolz und aufrecht ging sie ihren Weg, daß ihr keiner etivaS anmerken sollte. Nur ein verbissener Ausdruck kam allgemach in ihre Züge und de» Dicnstleuten gegenüber wurde sie noch strenger, al» früher» Nur einmal verließ sie ihre Ruhe und die ganze verhaltene Wut ihres Innern machte sich Luft. DaS war oem Nazl gegen- über. 184,80